Zuletzt aktualisiert am 19. April 2021 von Ulrich Würdemann
Die Klappe : das ‘Café Achteck’, einst eine typische Berliner Bedürfnisanstalt, heute museal restaurierte Seltenheit.
Eine Klappe – was für Filmschaffende ein Arbeitsgerät ist, ist (oder war?) für schwule Männer Synonym für einen Ort des Cruising und des Sex: die öffentliche Toilette.
Berlin hat in Sachen Klappen eine besondere Tradition zu bieten: das “Café Achteck”, auch ‘Madai-Tempel’ genannt:
Das ‘Café Achteck’ mit seinen typischen gusseisernen grünen Wänden geht zurück auf einen Entwurf des Berliner Stadtbaurats Carl Theodor Rospatt. Zu seinem Namen ‘Madai-Tempel’ kam es durch den damaligen Berliner Polizeipräsidenten Guido von Madai (1. Januar 1810 Halle – 24. November 1892 Bad Homburg v.d.H.) der Anfang der 1870er Jahre ihre Aufstellung veranlasste.
1920 gab es in Berlin 142 Bedürfnisanstalten des Typs ‘Café Achteck’ – heute sind sie eine Rarität geworden.
Die Bedeutung der Klappe als Ort schwulen Sex’ hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen – wohl nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, dass viele Klappen geschlossen oder abgerissen und durch so genannte ‘Atom-Klos’ ersetzt wurden.
Noch in den 1980er Jahren setzten sich schwule Männer wie Ovo Maltine für die Erhaltung der Klappen ein – letztlich mit wenig Erfolg. Klappen als Ort schwulen Sex’ – heute für viele schwule Männer ein eher ein Kuriosum, eine Reminiszenz. Immerhin – einige Café Achteck wurden in Berlin erhalten und denkmalgerecht saniert, eines sogar neu aufgestellt, das Cafe Achteck in Berlin am Gendarmenmarkt.
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21 Antworten auf „Die Klappe – Berlins Café Achteck für die Ewigkeit“
[…] und selbst die beginnenden 1980er Jahre hinein, auch in Hamburg. Ein prägnantes Beispiel hierfür: Klappen-Verbote und die so genannte ‘Hamburger Spiegel-Affäre‘. Jahrelang wurden Besucher […]
[…] war neben Razzien in Bars u.a. die Überwachung von Treffpunkten Homosexueller, u.a. Parks und Klappen. Ihren ‘Höhepunkt’ erreichten die ‘Rosa Listen’ vermutlich in der NS-Zeit […]
[…] und gerade diejenigen, die nicht-kommerziell waren, und ferner von Normierung, dass Orte wie Klappen und Parks kaum noch existieren? Hingegen diejenigen (i.d.R. kommerziellen) Orte florieren, die auch […]
[…] entdeckte, mein Coming Out hatte, leicht und mit Lust auch: die schnelle anonyme Nummer, auf der Klappe, im Park, in der Sauna. Und das “Herumstromern im schwulen Sumpf” hieß in der Folge […]
[…] der bemerkenswerten Exponate: eine Rekonstruktion eines Polizei-Überwachungsvideo von 1962, das schwulen Klappensex zeigt (‘Mansfield 1962′ von William E. Jones). Strafverfolgung, Homosexuellenverfolgung von […]
[…] “Pauline Courage reichte uns einen schweren Hammer heraus, und wir sind dann runter in die Klappe unter dem Spielbudenplatz an der Taubenstraße. Mit dem Hammer haben wir nacheinander auf den […]
[…] Tobias verlässt 1953 Paris plötzlich, siedelt 1954 nach Berlin um – er ist in einer Pariser Klappe verhaftet, anschließend wegen ‘Erregung öffentlichen Ärgernisses’ verurteilt und nach […]
[…] Klappen ? An manchen Fragen kann man scheinbar gut beobachten, wie es derzeit um die schwule Emanzipation und wechselseitige Toleranz bestellt ist. […]
[…] früher konnte es noch einen Skandal auslösen, wenn ein Politiker auf einer Klappe angetroffen wurde. Wie 1966 ein Kölner Regierunsgpräsident […]
[…] gab drei Kneipen, besucht überwiegend von älteren Herren. Zwei Klappen am Deich. Sonst (an ‘Infrastruktur’ für männerliebende Männer) nichts, außer […]
[…] Mehr zur Klappe – und warum diese spezifisch Berlinerische Version auch ‘Madai-Tempel’ genannt wurde, hier: Die Klappe – Berlins Café Achteck für die Ewigkeit […]
[…] den Schellfischtunnel nach 1945 für sich – er wurde (gemeinsam mit der nahe gelegenen Klappe an der Großen Elbstraße) zu einem beliebten […]
[…] und selbst die beginnenden 1980er Jahre hinein, auch in Hamburg. Ein prägnantes Beispiel hierfür: Klappen-Verbote und die so genannte ‘Hamburger […]
[…] der Frage, was man aus Klappen machen kann, jenen einst von so manchem schwulen Mann so gern besuchten Ort, sind Stadtväter ja […]
[…] Klappen ? An manchen Fragen kann man scheinbar gut beobachten, wie es derzeit um die schwule Emanzipation und wechselseitige Toleranz bestellt ist. […]
[…] war neben Razzien in Bars u.a. die Überwachung von Treffpunkten Homosexueller, u.a. Parks und Klappen. Ihren ‘Höhepunkt’ erreichten die ‘Rosa Listen’ vermutlich in der NS-Zeit […]
[…] Blick bleibt sofort hängen. Ganz klar, eine Klappe. Wie hübsch, auch noch als Teekännchen, was an den Spitznamen ‘Teehäuschen’ erinnert, den […]
[…] war neben Razzien in Bars u.a. die Überwachung von Treffpunkten Homosexueller, u.a. Parks und Klappen. Ihren ‘Höhepunkt’ erreichten die ‘Rosa Listen’ vermutlich in der NS-Zeit […]
[…] der subkulturellen Errungenschaften von Schwulen ist neben der Klappe der Park. Was Otto Normalverbraucher und seine Erika Mustermann tagsüber zum Spazierengehen, […]
[…] außerdem gab es in Bremerhaven gottseidank gut besuchte Klappen […]
[…] und selbst die beginnenden 1980er Jahre hinein, auch in Hamburg. Ein prägnantes Beispiel hierfür: Klappen-Verbote und die so genannte ‘Hamburger Spiegel-Affäre‘. Jahrelang wurden Besucher […]