Zuletzt aktualisiert am 8. Februar 2020 von Ulrich Würdemann
Kohl und Pinkel – In Norddeutschland beginnt jetzt wieder die Zeit der so genannten ‘Kohl-Fahrten’.
Dabei geht es nicht um irgendwelche Reisen auf ferne Planeten, Ernteeinsätze oder andere seltsame Dinge. Nein, ganz einfach – ein Tagesausflug zu Fuß, über Land – in den Kohl. In den Grünkohl genauer gesagt, denn der hat jetzt Saison.
Kohlfahrten finden meist im Januar / Februar statt, denn Grünkohl braucht einen harten Frost, damit er gut schmeckt. Dementsprechend sind die Außentemperaturen bei Kohlfahrten in der Regel deutlich unter Null – so dass mit ‘Brennstoff’ für erhöhte Innen-Temperaturen gesorgt werden muss. In der Praxis bedeutet dies, alle paar Meter findet ein Halt statt, ran an den Bollerwagen, und kontrollieren ob noch genügend in der Korn-Flasche ist …
Irgendwann kommt man dann dennoch am Zeil der Reise an – einer Landgaststätte, in der eingekehrt wird. Zu einem deftigen Kohl-Essen, bei dem auch der Kohl-König gekürt wird.
Die Königswürde wird nach einer einfachen Regel verliehen: Kohl-König oder Kohl-Königin wird der/diejenige, der/die am meisten Kohl verzehrt. In eher traditionellen Kohlfahrten-Gruppen gibt’s dafür auch noch nen ‘Kohl-Orden’ …
Im Mittelpunkt aber – neben Spaß und Saufen – immer: “ Kohl und Pinkel ”.
Dabei wird der Kohl nicht etwa mit irgendwelchen Körper-Ausscheidungen malträtiert.
Die “Pinkel” ist vielmehr eine Art regionaler Spezialität, insbesondere in Ostfriesland und bis Bremen bekannt. Eine Art Grützwurst, die ihren Namen von ihrem Aussehen haben soll [nun, ich hab da so meine Zweifel …]
Und deswegen findet man in Norddeutschland dieser Tage oft Schilder wie dieses hier …
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