Zuletzt aktualisiert am 6. Juni 2018 von Ulrich Würdemann
Erst vor einem Monat (am 27. Mai) wurde das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen eingeweiht. Kulturstaatsminister Bernd Neumann verkündete bei der Eröffnung noch, diese müsse ja leider erfolgen ohne dass noch eines der Opfer anwesend sein könne. Nun hat sich doch ein Überlebender gemeldet – Rudolf Brazda, der als Homosexueller im KZ Buchenwald inhaftiert war und inzwischen in Frankreich lebt.
Bei der Einweihung des Denkmals schien es, kein Homosexueller aus der Zeit des Naziterrors habe mehr die späte Einweihung des Denkmals erleben können. Doch Rudolf Brazda, heute 95 Jahre alt, las von eben diesem Denkmal in der französischen Presse – und meldete sich (über seine Tochter) beim LSVD. Von 1941 bis 1945 war Brazda im KZ Buchenwald. (wo seit 2006 ein Gedenkstein an die homosexuellen NS-Opfererinnert).
Nach dem Krieg zog er nach Süddeutschland, wo er 35 Jahre mit seinem Freund (der 2002 verstarb) zusammen lebte.
Rudolf Brazda – einer der letzten Homosexuellen, die Verfolgung und Terror der Nazis überlebten. Am Samstag 28.6.2008, zum Berliner CSD, soll Brazda in Berlin in einer Gedenkfeier am Denkmal geehrt werden. Bereits heute besuchte er zusammen mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit das Denkmal.
Alexander Zinn ehrte Brazda in einer von der Frankfurter Rundschau dokumentierten Rede: “Rudolf Brazda: ‘Das Glück kam immer zu mir’“.
siehe auch Zeitzeuge Rudolf Brazda Video: Ein schreckliches Leben war das …
Rudolf Brazda wurde auf der Mitgliederversammlung des Lesben- und Schwulen-Verbands Deutschland (LSVD) – Berlin-Brandenburg am 1. November 2008 zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt. Im April 2011 wurde er zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt.
Rudolf Brazda, geboren am 26. Juni 1913 in Brossen (heute Meuselwitz, Thüringen), starb am 3. August 2011 in Bantzenheim (Oberelsass).
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Text leicht ergänzt am 17.01.2016 von ondamaris auf 2mecs
10 Antworten auf „Rudolf Brazda – einer der letzten Überlebenden mit dem Rosa Winkel“
[…] der Gedenkveranstaltung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen sprach Rudolf Brazda, einer der letzten Überlebenden mit dem ‘Rosa Winkel’ (KZ Buchenwald), über seine Zeit in der […]
[…] 2008 eingeweihte Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, durch das auch Rudolf Brazda als vermutlich einer der letzten noch lebenden in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen sich zu Wort […]
[…] 97 Jahre ist er nun alt, Rudolf Brazda – “einer der letzten Überlebenden mit dem Rosa Winkel“. Nun hat er seine Biographie […]
[…] für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde heute vorzeitig abgebrochen. Rudolf Brazda, einer der vermutlich letzten überlebenden homosexuellen KZ-Häftlinge, stürzte am Rednerpult und erlitt Kopfverletzungen. Brazda wurde ärztlich […]
[…] Homosexueller durch das NS-Regime in Frankreich, auch anhand von Biographien Deportierter wie Rudolf Brazda oder Pierre […]
[…] Rudolf Brazda, einer der letzten Überlebenden mit dem Rosa Winkel, wurde auf der Mitgliederversammlung des Lesben- und Schwulen-Verbands Deutschland (LSVD) – Berlin-Brandenburg am 1. November zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt. […]
[…] Auslöser zu seinem Buch ‚Moi, Pierre Seel, déporté homosexuel‚ (Paris 1994). Rudolf Brazda (1913 – 2011) galt als letzter überlebender […]
[…] Mit einer offiziellen Gedenk-Zeremonie verabschiedet sich Frankreich am 28. September 2011 vom am 3.8.2011 verstorbenen Rudolf Brazda. Brazda war vermutlich er letzte überlebende ‚Rosa Winkel Häftliung‘ der […]
[…] Anlässlich des Berliner CSDs fand am 28. Juni 2008 eine Gedenkveranstaltung am erst jüngst eröffneten Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen statt. Mit anwesend: Rudolf Brazda, einer der letzten Überlebenden der Männer mit dem Rosa Winkel. […]
[…] ist offenbar nicht totzukriegen. Das sind Verbrecher, das bleiben Verbrecher“, zitiert blu.fm Rudolf Brazda, einen der letzten homosexuellen KZ-Überlebenden. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit nimmt an der Protestkundgebung am Freitag 19.12.2008 […]