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Manfred Salzgeber (1943 – 1994)

Zuletzt aktualisiert am 12. August 2019 von Ulrich Würdemann

Am 12. August 1994 starb der Berlinale-Kurator und Erfinder des ‚Teddy Award‘ Manfred Salzgeber im Alter von 51 Jahren in Berlin an den Folgen von Aids.

Salzgeber gehört zu den Identifikations- und Gründungsfiguren der deutschen Schwulenbewegung des 20. Jahrhunderts. Er war zusammen mit Wieland Speck ein Streiter für die schwul-lesbische Filmkunst. Diesen Begriff hat er maßgeblich mitgeprägt”, würdigt wikipedia Manfred Salzgeber (geb. 10. Januar 1943 in Łódź, Polen).

Berlinale.de beschreibt Salzgebers Engagement

Er gehörte zu den Gründungs- und Identifikationsfiguren der neueren Schwulenbewegung in Deutschland. 1969 wirkte er als Schauspieler in Rosa von Praunheims Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt mit, der zum Auslöser einer neuen politischen Schwulenbewegung wurde und immer noch eine Perle des schwulen Films ist. Seither war Manfred Salzgeber ein unermüdlicher Arbeiter für die schwule und lesbische Filmkunst und hat eine solche Begrifflichkeit überhaupt mit geprägt und etabliert.

Manfred Salzgeber wurde geboren am 10. Januar 1943 in Lodz, wuchs in Stuttgart auf. Er war Leiter der 1986 von ihm neu geschaffenen Sektion ‘Panorama’ (früher ‘Info-Schau’) der Berlinale, schuf gemeinsam mit seinem Assistenten Wieland Speck den ‘Teddy Award’. Mit ihm werden seit 1987 in der Sektion ‘Panorama’ gezeigte schwul-lesbische Filme ausgezeichnet.

1985 gründet Salzgeber die ‘edition manfred salzgeber’ (auch Edition Salzgeber , inzwischen umbenannt in Salzgeber & Co. Medien GmbH) – unter anderem, weil sich kein Verleih für einem ihm wichtig scheinenden Aids-Film fand:

Im Spätherbst 1984 wurde Manfred Salzgeber auf den ersten Spielfilm zum Thema AIDS aufmerksam. Damals wollte kein anderer Verleiher und kein Sender das heiße Eisen anpacken, und so beschloss er spontan, sich um BUDDIES zu ‚kümmern’. Sich auch abseits des Mainstreams um ungewöhnliche und wichtige Themen zu bemühen, war die Geburtsstunde und ist immer noch Programm unserer EDITION SALZGEBER .” (Edition Salzgeber)

Manfred Salzgeber starb am 12. August 1994 in Berlin an den Folgen von Aids. Salzgebers Grab befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin.

Manfred Salzgeber Grab
Manfred Salzgeber Grab

1999 würdigte die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst in Berlin Salzgeber im Rahmen ihrer Ausstellungsreihe ‘Unterbrochene Karrieren’ mit einer Ausstellung und Filmreihe.
Hieraus ging u.a. der Manfred Salzgeber Preis hervor, der seit 2000 jährlich für einen innovativen Filmbeitrag auf der Berlinale verliehen wird.

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Situation Grab Manfred Salzgeber nach der Umbettung

Manfred Salzgeber Grab Juni 2015
Manfred Salzgeber Grab Juni 2015

(Grab Manfred Salzgeber neben Grab Jürgen Baldiga, Zustand Juni 2015)

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Von Ulrich Würdemann

einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
Mehr unter 2mecs -> Ulli -> Biographisches

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