Zuletzt aktualisiert am 26. Juni 2016 von Ulrich Würdemann
Häftlingsart Homo : Die im KZ Neuengamme Inhaftierten wurden größtenteils auf Karteikarten erfasst.
1944 plante die SS, die Ausbeutung der KZ-Häftlinge weiter zu ‚optimieren‘ – durch eine zentrale Erfassung und Auswertungen mittels elektronischer Datenverarbeitung (Hollerith-Karten) sollte z.B. er Arbeitseinsatz von KZ-Häftlingen noch besser an deren berufliche Qualifikation und den Bedarf der NS-Kriegswirtschaft angepasst werden. Hierzu wurden die erforderlichen Daten der Häftlinge in so genannten ‚Vorkarteien‘ erhoben, die später auf Lochkarten übertragen werden sollten.
Aus dem KZ Neuengamme sind über 20.000 dieser Vorkarten erhalten geblieben – und so auch die Schicksale einiger Homosexueller bis heute dokumentiert:
Häftlingsart Homo – Beispiele aus der Vorkartei Neuengamme
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Das Konzentrationslager in Hamburg Neuengamme wurde 1938 als Außenlager des KZ Sachsenhausen (Oranienburg) errichtet. Ab 1940 war es selbständiges Konzentrationslager. Ungefähr 100.000 Menschen wurden hier inhaftiert, mindestens 50.000 von ihnen starben. Ab 20. April 1945 räumte die KZ das Lager (Todesmärsche); am 4. mai 1945 errreichten britische Truppen das geräumte Lager.
Zahlreiche Mitglieder des Personals des KZ Neuengamme wurden juristisch zur Verantwortung gezogen (Curiohaus-Prozesse).
Auf dem Gelände betrieb die Stadt Hamburg ab 1948 ein Männergefängnis. Seit 2005 existiert eine KZ-Gedenkstätte.
Im Mai 1985 wurde auf Initiative der UHA (Gründerin des MHC Hamburg) ein Gedenkstein für die homosexuellen Opfer des KZ Neuengamme enthüllt (Platz 1996 neu gestaltet).
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siehe auch: Denunziation Homosexueller, Hamburg 1937
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6 Antworten auf „Häftlingsart Homo – KZ Neuengamme“
[…] kam 1938 in ‘Schutzhaft’ in das KZ Fuhlsbüttel (vgl. Beispiele aus dem KZ Neuengamme: Häftlingsart Homo). Aufgrund von Vergehen gegen den 1935 verschärften Paragraph 175 ((a), Ziffer 4, […]
[…] siehe auch: Häftlingsart Homo […]
[…] kam 1938 in ‚Schutzhaft‘ in das KZ Fuhlsbüttel (vgl. Beispiele aus dem KZ Neuengamme: Häftlingsart Homo). Aufgrund von Vergehen gegen den 1935 verschärften Paragraph 175 ((a), Ziffer 4, […]
[…] im Nationalsozialismus verfolgte Homosexuelle (laut wikipedia), davon 9 in Deutschland (darunter in Neuengamme, in Frankfurt / Frankfurter Engel und das am 27. Mai 2008 eingeweihte Denkmal für die im […]
[…] – Häftlingsart Homo 2mecs – Denunziation Homosexueller, Hamburg […]
[…] Menschen im KZ Neuengamme inhaftiert (unter ihnen auch zahlreiche Homosexuelle, siehe ‚Häftlingsart Homo‚), weit überwiegend aus von NS-Deutschland besetzten Gebieten. Mindestens 50.000 von ihnen […]