Zuletzt aktualisiert am 15. September 2021 von Ulrich Würdemann
Terrassenheizstrahler (‚Heizpilze‘) – sind beliebt, praktisch (wenn’s in Hamburg im Sommer abends mal wieder kühl wird). Und – sind alles andere als umweltfreundlich.
Und dennoch findet man dieses Bild immer wieder, auch in Hamburg:
Schaut man genauer hin, ist auf diesem Exemplar (und zahlreichen weiteren) Besonderes zu entdecken:
Der Gastronom betont, man habe sich aus wirtschaftlichen Gründen für den Einsatz von Heizpilzen entscheiden. Das Unternehmen wirbt damit, die umweltschädlichen Wirkungen der Terrassen-Heizstrahler, derer man sich bewusst ist, durch CO2-Zertifikate zu „neutralisieren“.
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Ist es mehr als Öko – Scheinheiligkeit (‚greenwashing‘), für die Verwendung von Terrassen-Heizstrahlern Umweltzertifikate zu erwerben, und damit auch noch entschuldigend zu werben?
Ist ein ‚Heizpilz‘ in irgend einer Weise weniger umweltschädlich aufgrund irgend eines Zertifikats?
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Ein Terrassenheizstrahler verbraucht nach Angaben des TÜV Rheinland etwa soviel Energie wie für das Heizen von 100 bis 150 m² Wohnfläche erforderlich wäre.
Das Umweltbundesamt bemerkt: „Bei größter Leistung reichen die stündlichen CO2-Emissionen der herangezogenen gasbetriebenen Terrassenheizstrahler ohne Vorketten und ohne CO2-Äquivalente von 1,5 kg/h bis 3,2 kg/h (Mittelwert 2,6 kg/h).“ Bezogen auf die beheizte Fläche liegen die CO2 – Emissionen von gasbetriebenen Terrassenheizstrahlern laut UBA im Mittel bei 66 Gramm pro m² und Stunde.
In einigen Kommunen Deutschlands sind Terrassenheizstrahler verboten. In Hamburg leider bisher nur in einzelnen Bezirken (z.B. Schanze, Eimsbüttel).
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Umweltbundesamt: Terrassenheizstrahler – Infiormationen über die nachteiligen Umweltwirkungen (März 2009, pdf)
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