Zuletzt aktualisiert am 27. Juni 2023 von Ulrich Würdemann
Der Mascaret – eine Gezeitenwelle auf Dordogne und Garonne, die besonders bei Surfern und Kayaks sehr beliebt ist.
Der Mascaret ist eine Gezeitenwelle, die auf der Dordogne besonders spektakulär zu erleben ist. Fast sieht es aus, als habe der Fluss seine Fließrichtung geändert.
Gezeitenwellen entstehen, wenn die Flut weitgehend ungehindert in Flussmündungen flussaufwärts auflaufen kann. Durch die Trichterwirkung der Mündung entsteht eine Welle entgegen der Laufrichtung des Flusses, die abhängig von der Tidenstärke sehr deutlich ausgeprägt sein kann.
In Europa gibt es einige Gezeitenwellen. In Deutschland nur sehr schwache auf Elbe, Ems und Weser. In Frankreich hat die inzwischen gut ausgebaute Seine nur noch einen schwachen Mascaret, sehr stark hingegen kann der Mascaret auf Gironde und Dordogne ausgeprägt sein. In der Gironde ist der Tidenhub und die Strömung so stark, dass in Bordeaux die Nutzung von Gezeitenströmung zur Energiegewinnung untersucht wird.
Tipp: besonders beeindruckend ist der Mascaret (und die Wellenreiter und Kayaks) zu beobachten
- auf der Garonne zwischen Langoiran und Podensac, und
- auf der Dordogne nahe Libourne in St. Pardon bei Vayres (konkrete Informationen: Mairie de Vayres, dort u.a. sehr genaue Zeitangaben wann die Welle zu erwarten ist):
Tidal bore of the Dordogne river and kayaks in Saint-Pardon, Vayres, France, 2006 09 09 –
Der Mascaret tritt das ganze Jahr über auf. Besonders spektakulär ist er bei besonders hohem Koeffizienten (gut bei Koeffizient über 85). Der Koeffizient ist tagesaktuell zu finden z.B. in den Tidenkalendern ‚calendries des marées‘, wie sie in Surf-Hotspots an der Atlantik-Küste überall erhältlich sind. Besonders hoch ist der Koeffizient bei Neumond und Vollmond.
Der Mascaret ist besonders auch bei Surfern sehr beliebt – wo (und wann) gibt es sonst schon derart stabile lang laufende Wellen … die Wettbewerbe über eine längere Distanz erlauben.
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Eine Antwort auf „der Mascaret – Gezeitenwelle auf Dordogne und Garonne“
[…] Die Mündung der Gironde ist die größte Flussmündung Europas. Ein Tidenhub von maximal über 5 Meter sowie starke Strömungen von bis zu 3,6 Meter pro Sekunde kennzeichnen die Strömung. Zu 80% der Zeit liegt die Strömungsgeschwindigkeit sicher über 1 m/s. (Surfer nutzen dies bei der Gezeitenwelle Mascaret) […]