Zuletzt aktualisiert am 31. Januar 2023 von Ulrich Würdemann
Seit 1989 hängt die Gedenktafel Rosa Winkel am U-Bahnhof Berlin Nollendorfplatz zur Erinnerung die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen – damals das erste Gedenken an homosexuelle NS-Opfer im Öffentlichen Raum.
Die Gedenktafel Rosa Winkel wurde am 24. Juni 1989 am U-Bahnhof Nollendorfplatz (am Ende der Motzstrasse) enthüllt. Die Gedenktafel – eine dreieckige Tafel aus rotem Granit, in Erinnerung an den ‚Rosa Winkel‘ – trägt den Text
TOTGESCHLAGEN
TOTGESCHWIEGEN
DEN
HOMOSEXUELLEN OPFERN
DES
NATIONALSOZIALISMUS
Bereits seit 1979 hatten Schwulengruppen und -Aktivisten eine Gedenktafel am U-Bahnhof Nollendorfplatz gefordert. Doch die Berliner Verkehrsbetriebe BVG wehrten sich lange, erst Politiker und das zuständige Bezirksamt setzten sich nach jahrelangen Bemühungen durch.
Die Gedenktafel stellte 1989 die erste Erinnerung an homosexuelle NS-Opfer im öffentlichen Raum dar. Initiiert wurde die Gedenktafel Nollendorfplatz Rosa Winkel von der AHA (Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft) sowie der HuK Berlin (Homosexualität und Kirche).
Seit 1993 ist die Gedenktafel ergänzt um eine – am 10.11.1993 enthüllte – Text-Tafel aus Bronze. Ihr Text lautet
DER „ROSA WINKEL“ WAR DAS ZEICHEN,
MIT DEM DIE NATIONALSOZIALISTEN
HOMOSEXUELLE IN DEN KONZEN-
TRATIONSLAGERN IN DIFFAMIERENDER
WEISE KENNZEICHNETEN.
AB JANUAR 1933 WURDEN FAST
ALLE RUND UM DEN NOLLENDORFPLATZ
VERTEILTEN HOMOSEXUELLEN LOKALE [!]
VON DEN NATIONALSOZIALISTEN GESCHLOSSEN ODER ZUR ANLEGUNG
VON „ROSA LISTEN“ (HOMOSEXUELLEN-
KARTEIEN) DURCH RAZZIEN MISSBRAUCHT.
Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar findet an der Gedenktafel eine kleine Gedenk-Veranstaltung statt.
Aus Anlass des 30jährigen Bestehens der Gedenktafel fand am 23. Juli 2019 eine ‚Feier-, Mahn- und Gedenkstunde‘ statt.
Im Jahr 2023 standen bei der Gedenkfeier des Deutschen Bundestags erstmals sexuelle Minderheiten im Mittelpunkt.
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siehe auch Übersicht über die Denkmale für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
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4 Antworten auf „Rosa Winkel Berlin Nollendorfplatz – Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen“
[…] Homosexuelle (laut wikipedia), davon 9 in Deutschland (in Neuengamme (1985), Dachau (1986), Gedenktafel Berlin Nollendorfplatz (1989), Oranienburg / Sachsenhausen (1992), in Frankfurt / Frankfurter Engel (1994), Köln (1995), in […]
[…] 2005), in Berlin das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen sowie bereits seit 1989 die Gedenktafel Rosa Winkel am U-Bahnhof Nollendorfplatz, sowie Lübeck. In Frankreich erinnert inzwischen die ‚rue Pierre Seel’ in Toulouse an den […]
[…] Ende der Motzstraße am Nollendrofplatz befindet sich mit der Gedenktafel Rosa Winkel die erste Erinneurng an homosexuelle N… im öffentlichen […]
[…] Längst ist die Regenbogenflagge (Regenbogenfahne, auch genannt CSD-Fahne, Schwulenfahne, Gayfahne) zu dem Symbol schwullesbischen Stolzes geworden – und löste den bis dahin weit verbreiteten ‘Rosa Winkel‘ als Symbol ab (siehe Foto oben: Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Nollendorfplatz in Berlin). […]