Zuletzt aktualisiert am 26. Februar 2024 von Ulrich Würdemann
Die Surf-Wettbewerbe Olympia 2024 finden nicht in Lacanau Océan statt – sondern auf Tahiti. Nach der Vergabe der Olympischen Spiele 2024 an Paris rechnete sich die Surfer-Hochburg am Atlantik große Chancen aus, Austragungsort der Surf-Wettbewerbe zu werden. Doch Tahiti setzte sich als Austragungsort durch. Ende 2023 allerdings rechnete sich Lacanau plötzlich doch noch Chancen aus … vergeblich, doch immerhin wurde Lacanau ‚Vorbereitungszentrum‘, für andere Sportarten.
Die Olympischen Sommerspiele 2024 ( JO 2024 ) finden in Paris statt. Paris und Los Angeles einigten sich auf diese Lösung. Zuvor waren bereits zwei Bewerbungen von Paris gescheitert. Offiziell wurde die Entscheidung am 13. September 2017. Damit machte sich Lacanau Hoffnungen, Austragungsort der Surf-Wettbewerbe zu werden. Doch es kam anders …
Olympia 2024 in Lacanau ?
Nicht nur in Paris findet Olypmpia 2024 statt. Für einige Wettbewerbe werden andere Austragungsorte in Betracht gezogen, so die Segelwettbewerbe, die in Marseille erfolgen sollen. Und die Surf-Wettbewerbe, geplant für August 2024, hier ist die Atlantikküste mit ihren harten, lang laufenden Wellen vorgesehen, doch wo?
Mit über 680.000 aktiven Surferinnen und Surfern (2016; inkl. Wakeboard, Kitesurf etc.) und 633 Mio. Euro Umsatz im Surf-Bereich ist Frankreich nach den USA die zweit-bedeutendste Surf-Nation.
Neben Lacanau Océan (Gironde) bewarben sich – inzwischen vereint – auch Hossegor (Landes; als Trio Seignosse / Hossegor / Capbreton) und Biarritz im Baskenland als Austragungsort der Surf-Wettbewerbe. Zudem kandidieren La Torche in der Bretagne (Finistère) und Tahiti in französisch Polynesien (15.000 km entfernt). Kandidaturen waren bis zum 15. Juli 2019 möglich.
Lacanau war der erste Ort in Frankreich, der eine Welt-Surf-Entscheidung ausrichtete: die Lacanau Pro im Jahr 1979.
Lacanau Océan rechnete sich gute Chancen für 2024 aus: der Ort sei ganzjährig ’surfbar‘, so Bürgermeister Laurent Peyrondet. Im Gegensatz zu Biarritz bestehe kein Problem der Wasser-Verschmutzung, die schon zur Sperrung von Stränden führte. Und Lacanau Océan reichte seine Bewerbung gemeinsam mit der Metropolregion Bordeaux ein, und so bei Unterbringung, Verkehr und Kommunikation punkten. Formell wurde eine diesbezügliche Vereinbarung zwischen Lacanau und Bordeaux Métropole am 12. Juli 2019 geschlossen. Zudem wird Bordeaux auch einer der Ausrichtungsorte der Fußball-Wettbewerbe der Olympischen Spiele 2024 sein.
Schon 2015 betonte Lacanau, für die Surf-Wettbewerbe kandidieren zu wollen. Erste Konzepte für Olympia 2024 in Lacanau reichte die Stadt bereits im Mai 2017 ein. Ein Schwerpuntk der Bewerbung sollen ‚umweltbewusste Wettbewerbe‘ sein.
Lange war Lacanau der einzige offizielle Kandidat, nachdem Bürgermeister Laurent Peyrondet die Kandidatur erklärte. Am 27. Oktober 2017 präsentierte dann auch das ‚Landes-Trio‘ (Hossegor, Capbreton, Seignosse) seine Bewerbung.
Am 30. Juli 2019 besuchte – in aller Diskretion – eine fünfköpfige Delegation des Organisationskomitees (Comité d’Organisation des JO, COJO) Lacanau Océan, um die Einrichtungen zu besichtigen. Am Vorabend hatte die Delegation bereits Bordeaux besucht. Zuvor wurde bereits La Torche inspiziert, Biarritz/Hossegor und Tahiti folgen.
Im Laufe des September 2019 legten die Kandidaten dann überarbeitete Unterlagen vor, die die Anregunmgen und Fragen des Komitees aufgreifen.
Besonders Biarritz galt lange als großer Wettbewerber Lacanaus. Biarritz hat vom 20. bis 28. Mai 2017 bereits die Surf-Weltmeisterschaften (2017 ISA World Surfing Games) an der ‚grand plage‘ ausgerichtet (hatte allerdings auch mit Umwelt-Problemen zu kämpfen).
Hossegor betonte hingegen neben den Stränden mit ‚den besten Wellen‘ u.a., mehrere Surf-Ausstatter hätten hier ihren Europa-Sitz (u.a. Billabong, Rip Curl). Unterbringungs-Kapazitäten bestehen hier allerdings nur sehr begrenzt.
Am 1. Oktober 2018 teilten Biarritz und Hossegor / Les Landes mit, sich zusammen zu schließen und gemeinsam zu bewerben. Eine gemeinsame Bewerbung der beiden sonstigen Konkurrenten, um unter dem hashtag #wesurf2024 gebündelt gegen Lacanau und Paris aufzutreten.
Oder blieb doch Paris im Rennen? Dort soll im Zuge der Olympia-Vorbereitungen eine große ’stehende Welle‘ installiert werden. Im Gespräch ist Sevran (94).
Ein Bericht, der am 27. und 28. November 2019 dem Organisationskomitee vorgestellt wurde, sah einem Bericht der Sport-Zeitung L’Equipe zufolge Tahiti als aussichtsreichsten Bewerber weit vor den anderen Kandidaten. Tahiti, über 15.700km vom Haupt-Austragungsort Paris entfernt, gehört politisch zum französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien.
Am 12. Dezember 2019 teilte der Verwaltungsrat des Organisationskomitees seine Entscheidung mit: Tahiti / Teahupoo wird Austragungsort der Surf-Wettbewerbe bei Olympia 2024.
Lacanau und Partnerstadt Bordeaux zeigten sich erstaunt über die Entscheidung und wiesen insbesondere auch auf die CO²- Bilanz hin. Man warte die endgültige Entscheidung ab.
Der Exekutiv-Rat des IOC bestätigte am 2. März 2020 die Entscheidung.
Immerhin, Lacanua erhielt den Status als ‚Centre de préparation aux Jeux Olympiques‘, als Vorbereitungszentrum, für die Sportarten Rugby und Beach Volleyball – mit dem ’stade de l’Ardilouse‘ am Golfplatz.
Surfen 2024 olympisch ?
Zuvor allerdings war noch eine wesentliche Entscheidung notwendig: wird Surfen olympische Disziplin? Ja, entschied das IOC. Bei den Olympischen Spielen von Tokio 2020 finden erstmals in der Geschichte Olympias Surf-Wettbewerbe statt, in der Kleinstadt Ichinomiya.
Eine wesentliche Voraussetzung ist nun prinzipiell erfüllt. Nun bestehen gute Chancen, dass Olympia 2024 auch in Lacanau stattfindet …
Am 21. Februar 2019 schlugen die Organisatoren von ‚Paris 2024‘ offiziell vor, Surfing auch bei Paris 2024 als Wettbewerbsdisziplin aufzunehmen. Die endgültige Entscheidung des IOC, ob auch 2024 Surf olympische Disziplin ist, wird bis Dezember 2020 fallen.
Kooperation mit Bordeaux – wesentlicher Vorteil für olympische Surf – Wettbewerbe 2024 in Lacanau ?
Besonders die Verbindung mit Bordeaux könnte die Chancen Lacanaus deutlich erhöhen, Austragungsort der Surf-Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2024 zu werden.
Bordeaux hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten, besonders unter der Ägide von Bürgermeister Alain Juppé, sehr gewandelt. Als besonders wegweisend erwies sich die Entscheidung, ein modernes Straßenbahn-System neu aufzubauen und seitdem kontinuierlich auszubauen. Bordeaux hat einen leistungsfähigen Flughafen und ist seit der Einweihung der neuen Schnellverkehsstrecke nur noch 2 Stunden mit dem Schnellzug von Paris entfernt.
Für Lacanau Océan böte der Status als Austragungsort zudem die Chance, wesentliche Schritte zu unternehmen zur Umgestaltung von Lacanau Océan – ein strategischer Rückzug von der direkten Küste, um der zunehmenden Eerosion zu begegnen.
4 Antworten auf „Olympia 2024 nicht in Lacanau Océan“
[…] August 2017: Inzwischen bemüht sich Lacanau Océan, Austraguingsort der Surf-Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2024 … zu […]
[…] Spiele 2024 hervor gehen, und sollte bis dahin Surfen olympische Disziplin sein, ja dann würde Lacanau gern Austragungsort der Surf-Wettbewerbe der Olynmpischen Spiele 2024 werden […]
[…] der Austragung der Parasurf 2018 will Lacanau auch seine Position im Wettbewerb als Austragungsort für die Surf-Wettbewerbe Olympia 2024 […]
[…] Lacanau hatte sich als einer der Austragungsorte für die Surfwettbewerbe der Olympischen Spiele im … […]