Zuletzt aktualisiert am 20. Dezember 2024 von Ulrich Würdemann
Der Phallus von Dangast – am Strand von Dangast am Jadebusen findet sich eine riesige Phallus – Skulptur, direkt an der Flutkante im Wechsel der Gezeiten am Strand stehend oder vom Meer (Jadebusen) umspült.
Die Granit-Skulptur mit einem Gewicht von 4,5 Tonnen und einer Höhe von 3,20 Metern wurde in Dangast errichtet 1984 von dem Oldenburger Bildhauer Eckart Grenzer (1943 – 2017), Mitbegründer der Freien Akademie Oldenburg.
Förderer der Errichtung des Kunstwerks waren Ubbo Francksen (damals Vorsitzenden des Oldenburger Kunstvereins) sowie Karl-August Tapken (1936 – 2016, seit 1977 Besitzer des ‚Kurhaus Dangast‘). Der Strand unterhalb des Kurhauses Dangast, auf dem der ‚Phallus‘ errichtet wurde (und auf dem auch das legendäre Watt ’n Schlick Fest stattfindet), ist Privatbesitz der Familie Tapken.
„Beim Bier in der „Klause“ mit herrlichem Blick auf den Jadebusen erinnert sich der Künstler, dass im Grunde seine Großmutter den Anstoß zu dem umstrittenen Werk gegeben hatte. Mit einem klapprigen Dreirad-Auto war die Familie Grenzer, als Eckart noch ein Kind war, immer wieder von Oldenburg zu Sonntagsausflügen nach Dangast gefahren, wo der kleine Eckart ganz nebenbei das Schwimmen lernte.
Carl-Friedrich Ehlers: Erregung um Kunstwerk in Dangast längst abgeklungen – SKULPTUR Vor 25 Jahren errichtete der Bildhauer Eckart Grenzer den berühmten Dangaster „Phallus“ (online)
Seine Oma habe ihm dabei immer wieder vermittelt, dass – der griechischen Mythologie folgend – das Meer weiblich sei.
So sei bei ihm die Überzeugung entstanden, dass dann das Land männlich sein müsse.“
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1993: ‚Das Ding‘ – der Phallus von Dangast macht Aids- Prävention
Am 14. August 1993 fand am und im Kurhaus Dangast eine große Aids- Präventionsveranstaltung statt, veranstaltet vom Aids- Arbeitskreis der in Oldenburg zum Thema Aids engagierten Institutionen.
Motto der Veranstaltung: ‚Was passiert mit dem Ding in Danmgast?‘
Im Rahmen des Aktionstags fand um 16:00 uhr eine ‚Kondomisierung‘ des von Eckart Grenzer gestalteten Phallus statt.
„Damals [1984] wollte ich ein zeichen setzen, dass die natürliche Begegnung der Geschlechter, die mir zu diesem Zeitpunkt sehr verkrampft erschien, eigentlich einem natürlichen Ablauf entspricht. Inzwische hat sich jedoch leider herausgestellt, dass eine natürliche Begegnung der Geschlechter heute nicht mehr ohne weiteres möglich ist. So könnte die Skulptur heute ein Mahnmal dafür sein, dass ungeschützte sexuelle Beziehungen zu einer großen Gefahr von Aids-Übertragungen werden.“
Eckart Grenzer 1993 über die ‚Kondomisierung‘ des von ihm gestalteten Phallus von Dangast, in: magnus 5. Jg. Nr.1 Januar 1993
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