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warum sind in Kampen keine Arbeiter? – W. Jens 1972

Zuletzt aktualisiert am 11. Februar 2022 von Ulrich Würdemann

„Die Reichen bestimmen, die Armen werden bestimmt. Das ist faul an dieser Insel. Sie merken es auf Schritt und Tritt, die Knechte sprechen, und das mit Perfektion, die Sprache der Herrn. … Die Luft ist für die Arbeiter nicht so gut, aber die Preise sind so hoch … sagen wir einmal, eine Riesen-Bockwurst Stundenlohn eines Facharbeiters – da brauchen wir auf die ökonomische Basis rekurrierend nicht lange fragen warum hier keine Arbeiter sind. Sie werden ferngehalten mit der sanftesten Gewalt, der Gewalt der Preise.“

Walter Jens (8.3.1923 Hamburg – 9.6.2013 Tübingen) zur Frage „warum sind in Kampen keine Arbeiter?“ auf Sylt im Jahr 1972 in: Die Schönen und die Reichen – Kampen (Sylt), Dokumentarfilm NDR 1972

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Inge und Walter Jens verbrachten 15 Jahre die Sommerferien auf Sylt, in Kampen.

„Am schönsten, wer wüßte das nicht, ist Sylt im November. Zwischen Allerseelen und Totensonntag zeigt das geballte kein, wie schön die Insel immer noch sein kann: keine Autos, keine bewachten Parkplätze, kein Blech zwischen Asphaltpiste und Stacheldrahtzaun, keine blinkenden Ampeln, keine Kneipen-Schickeria …“

Walter Jens, Die Zeit 23. Mai 1980

„Ach Sylt, schön muss es hier einmal gewesen sein, auch im Sommer, bevor die Spekulation und der Kapitalismus, Anschauungsunterricht erteilend, über das Land zwischen den Meeren triumphierten.“

Walter Jens angesichts der Veränderungen der Skyline von Westerland in den 1960er und 1970er Jahren

Von Ulrich Würdemann

einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
Mehr unter 2mecs -> Ulli -> Biographisches

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