Zuletzt aktualisiert am 25. Oktober 2024 von Ulrich Würdemann
Die Kiefernwälder der Landes – in den ‚Landes de Gascogne‚ (kurz Landes) befindet sich ein Wald aus Seekiefern. Er ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Westeuropas – und wird immer wieder von Waldbränden heimgesucht.
die Kiefernwälder der Landes – eine vom Menschen geschaffene Landschaft
Doch anders als von Touristen oftmals angenommen ist dieser riesige Wald nicht natürlich entstanden, vielmehr wurde er von Menschen angelegt.
Früher war die Gegend hier eine riesige Sumpf– Landschaft, geprägt von Mücken, Malaria und großer Armut der wenigen Bewohner. Ab dem 18. Jahrhundert wurden in großem Umfang Kiefern gepflanzt (große Aufforstungs-Aktionen unter Napoleon III.) – um die Sümpfe trockenzulegen, aber auch die Kiefern wirtschaftlich zu nutzen.
Es entstanden riesige Landstriche von Kiefernwäldern … meist in Monokultur, und lange Zeit starr in Reih und Glied gepflanzt (da so leichter maschinell zu ‚ernten‘).
Terpentin und Waldbrand
Die Kiefern sind allerdings auch längst ein Hintergrund der Waldbrände.
Gepflanzt wurde überwiegend Seekiefer (pin maritime, pinus pinaster). Und diese wurde nicht nur wegen des Holzes, sondern vor allem auch zur Harz-Gewinnung genutzt.
Jede Seekiefer produziert ungefähr 2,5 Liter Harz pro Jahr. Jeder Liter Kiefern Harz enthält etwa 20% Terpentin …
Früher wurde das Harz wegen seines hohen Terpentin-Gehalts von Resinier ‚geerntet‘ zur Terpentingewinnung (Gemmeurs, Harzzapfer). Das – neben Terpentin und anderen Harzen – aus dem ‚résine du pin‚ gewonnene ‚poix de Bordeaux‚ wurde u.a. zum Kalfatern von Schiffen verwendet
Die Harz-Gewinnung aus Kiefern, einst wichtigster Wirtschaftszweig der Region, wurde längst durch Kunstharzproduktion ersetzt
Ein Umbau des Monokultur- Waldes stößt angesichts des Sandbodens schnell an Grenzen.
Zuständig für den Schutz der Wälder ist die DCFI Aquitaine. In Velaux nahe Marseille befindet sich (beim service départemental d’incendie et de secours) seit 2007 eine Waldbrand-Simulationsanlage (die einzige in Europa), an der Feuerwehrleute die Bekämpfung von Waldbränden üben können.
Das Global Fire Monitoring Center (GFMC) bietet eine globale Übersicht über Waldbrände (globalfire) sowie ein Frühwarnsystem.
Waldbrände 2022 – Rekord an vernichteter Waldfläche
Insgesamt wurden allein in der Gironde bei dem Waldbränden im Juli 2022 über 21.000 Hektar Wald vernichtet, in ganz Frankreich annähernd 40.000 Hektar.
Bei beidem handelt es sich um Rekordwerte.
Waldbrände 2002, in den 1980ern und das Jahrhundertfeuer 1949
Bereits 2003 hatten Feuer große Waldflächen zerstört. Und nach den Waldbrände der 1980er Jahre wurden Schneisen vergrößert, um die Gefahr der Ausbreitung von Bränden zu reduzieren.
Beim ‚Jahrhundertbrand‚ in der Gironde im Jahr 1949 nach einer außergewöhnlichen Trockenheit wüteten ab dem 19. August 1949 südlich von Bordeaux eine Woche lang Großfeuer. 82 Menschen kamen dabei ums Leben. 52.000 Hektar wurden verwüstet, davon 25.000 Hektar Wald.
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4 Antworten auf „Kiefernwälder der Landes – größter Wald Europas“
[…] in den Landes, einer Landschaft aus weißen Stränden der côte d’argent, Dünen und riesigen Kiefernwäldern. Einen großer Teil des Ortes verkauft Madame le Maire (Marie-Anne Chazel als Martine, […]
[…] Sandstrände gekennzeichnet, sondern auch durch Dünen und die breiten landeinwärts liegenden Kiefernwälder. Darin eingebettet immer wieder kleine und große Binnenseen, wie bei Lacanau oder bei […]
[…] Kiefernwälder, belebtere wie auch ruhigere Ecken, Dünen und viel Strand – der schwule Strand von Le Porge Océan bietet dem schwulen Frankreich-Urlauber jeglichen Alters vieles. […]
[…] die landseitig in niedrige Krüppelkiefer-Landschaften übergeht, bevor nach etwa 30 Metern der Kiefernwald beginnt, der sich kilometerweit ins Landesinnere […]