Zuletzt aktualisiert am 7. Oktober 2022 von Ulrich Würdemann
Die Käthe Kollwitz Plastik des Künstlers Gustav Seitz wurde 1961 auf dem Kollwitz-Platz in Berlin Prenzlauer Berg errichtet. Bis zur Zerstörung des Wohnhauses 1943 hatte Käthe Kollwitz hier gelebt.
Das Bezirksamt Prenzlauer Berg erteilte dem Künstler Gustav Seitz im März 1956 den Auftrag, ein Denkmal für Käthe Kollwitz zu schaffen.
Am 3. Juli 1957 (kurz vor dem 90. Geburtstag der 1945 verstorbenen Künstlerin) wurde die Aufstellung der Käthe Kollwitz Plastik auf dem Kollwitz-Platz beschlossen.
Im August 1958 stellte Seitz das Gipsmodell der Plastik fertig und übergab es persönlich an den Auftraggeber. In Abwesenheit des Künstlers, der inzwischen die DDR verlassen hatte und nach Hamburg umgesiedelt war, erfolgten Guss und Aufstellung des Denkmals.
Am 11. Oktober 1961 wurde die Käthe Kollwitz Plastik auf dem Kollwitz-Platz feierlich eingeweiht.
1988 (nahezu 20 Jahre nach Seitz‘ Tod) wurde für Magdeburg ein Nachguss der Plastik vom originalen Gipsmodell angefertigt. Dieser befindet sich inzwischen im Skulpturenpark Magdeburg.
Seitz (der Kollwitz persönlich kannte) modellierte den Kopf von Käthe Kollwitz nach einem Selbstportrait, das diese 1938 anfertigte.
Ebenfalls ein Bildnis von Kollwitz‘ Kopf schuf Ernst Barlach mit seiner Plastik ‚Der Schwebende‘ (1926/27) – der Kopf des ‚Schwebenden‘ geriet Barlach wie er sagte ‚ohne dass ich es mir vorgenommen hatte‘ nach kollwitz.
Gustav Seitz (1906 Mannheim – 1969 Hamburg)
1949 erhielt Gustav Seitz den Nationalpreis der DDR für das von ihm geschaffene Mahnmal für die Opfer des Faschismus in Weißwasser (Oberlausitz).
Seitz trat 1958 aus der Akademie der Künste der DDR aus. Er siedelte im Herbst 1958 nach Hamburg über, wurde dort Professor an der Hochschule für bildenden Künste.
Gustav Seitz starb am 26. Oktober 1969 in Hamburg. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Blankenese.
Der Nachlass von Gustav Seitz wurde mit letztwilliger Verfügung seiner Frau Luise 1988 in eine Stiftung übertragen. Der Nachlass wird seit 2017 (zuvor in Hamburg in dessen ehemaligem Wohnhaus) im Schloss Trebnitz (Müncheberg / Brandenburg) bewahrt und eine Sammlung in einem eigenen Musuem gezeigt.