Zuletzt aktualisiert am 10. September 2023 von Ulrich Würdemann
Kooperieren Hamburg und China enger als gedacht? Der Hamburger Landes- Betrieb HHLA soll eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Staats- Betrieb Cosco planen, melden Medien.
Zwischen Cosco und HHLA soll es Übereinkommen geben – ein ‚Memorandum of understanding‚ vom August 2020 sowie ein ‚Memorandum of understanding‘ vom September 2021. In beiden Memoranda betonen die beiden Unternehmen die Absicht zukünftiger weiterer Kooperationen.
Zudem soll es eine Gesellschaftervereinbarung zu einem etwaigen Einstieg in Polen geben, meldet tagesschau.de (was die HHLA so dementiert).
HHLA und Cosco sollen im Rahmen dieser strategischen Partnerschaft auch eine Zusammenarbeit im Ostsee-Raum sowie im Mittelmeer planen.
Im Mittelmeerraum könnte die HHLA die Möglichkeit erhalten, sich an einem Terminal im Hafen Piräus zu beteiligen. Cosco ist hier Mehrheitseigner.
Darüber hinaus sollen beide Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, gemeinsam in Häfen in Polen aktiv zu werden, in Danzig oder Gdynia.
Angela Titzrath (Vorstandsvorsitzende HHLA) hatte bei einer Delegations-Reise nach Shanghai im Jahr 2019 betont, mit ihr solle Hamburg zum „Ende der neuen Seidenstraße werden“.
Ende Dezember 2022 betonte Titzerath auf die Frage, ob die HHLA „weitere Kooperationen mit Cosco plant“, mit „Nein. Wir sprechen mit Blick auf Cosco über eine strategische Partnerschaft, so beschreiben wir eine möglichst enge Zusammenarbeit.“
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China ist bereits jetzt über mehrere Staats- oder staatsnahe Unternehmen in zahlreichen Häfen und Terminals in Europa aktiv und beteiligt. Bisher allerdings ist Cosco nicht im Ostseeraum als Anteilseigner aktiv.
China bemüht sich weltweit ein Netz von Transport-, Handels- und Verkehrs-Infrastruktureen aufzubauen. Dies steht im Kontext der ‚RBI (Road Belt Initiative) oder Neuen Seidenstraße.
Die HHLA hatte mehrfach betont, diese Initiative als Chance zu sehen und sie mitgestalten zu wollen.
Erst jüngst hatte Hamburg für Schlagzeilen gesorgt. Nach Interventuion aller beteiligten Ministerien war eine geplante Übernahme eines Anteils von 35% am Containerterminal Tollerort durch Cosco per Teiluntersagung auf 24,9% limitiert.
Am 12. Dezember 2022 wurde bekannt, dass die ökonomische Situation der HHLA (70% Hamburg) womöglich kritischer sein könnte als bisher öffentlich bekannt. Insbesondere der Containerverlehr sei in einer starken Wettberwerbs-Situation, nicht nur durch Antwerpen und Rotterdam, sondern auch zunehmend auch durch Gdynia.
Angela Titzrath ist seit Jahresbeginn 2017 Vorstandsvorsitzende der HHLA. Titzerarths Vertrag wurde 2019 bis Oktober 2024 verlängert. „Als Hafen-Chefin immer China im Blick“, titelte ‚Table China‘ im Oktober 2002 über Titzerath. Mit einem Jahresgehalt von über 1 Mio. € zählt sie zu den Spitzenverdiener*innen bei städtischen Unternehmen.
Chinas Aktivitäten in kritische Infrastruktur in Europa werden von großen Teilen der Politik zunehmend kritisch gesehen. Die Bundesregierung formuliert derzeit eine China-Strategie, die im Frühjahr 2023 vorgestellt werden soll.
2 Antworten auf „Hamburg und China – engere Kooperation HHLA & Cosco?“
[…] Zudem wurde Anfang Dezember 2022 bekannt, dass die HHLA offensichtliuch weitreicherende Kooperationen mit dem chinesischen Staatsunternehmen Cosco plan…. […]
[…] Zudem wurde Anfang Dezember 2022 bekannt, dass die HHLA offensichtlich weitreicherende Kooperationen mit dem chinesischen Staatsunternehmen Cosco plant. […]