Zuletzt aktualisiert am 8. Dezember 2024 von Ulrich Würdemann
Sechs Wochen lang gab es 1992 ein Tuntenhaus Bremen, bestezt durch eine Gruppe junger Schwuler.
Das Tuntenkollektiv der Besetzer hatte sich in einem weiteren (bereits sechs Monate vorher besetzten) Haus in der Grünenstr. 18 kennengelernt und gefunden, in der dort stattfindenden schwulen Kneipe ‚Apoll‚.
Das Gebäude des Tuntenhauses in Bremen, eine ehemalige, in Privatbesitz einer Erbengemeinschaft befindliche Druckerei in der Grünenstrasse 19 – 21, stand seit zweieinhalb Jahren leer. Das Tuntenkollektiv plante hier ein schwules Wohn- und Kulturprojekt zu etablieren.
„Hier ist es richtig nett“, berichtete die taz damals.
„Meine Eltern haben es gewußt, aber sie wollten nichts damit zu tun haben. Man muß sich die ganze Woche über zusammennehmen, irgendetwas darstellen, was man nicht ist. Hier braucht man nicht mehr zusammenzucken, wenn über Schwule geredet wird.“
Thomas, Mitglied der Wohngruppe im Tuntenhaus Bremen, taz 25. Mai 1992
Am 26. Juni 1992 wurde das Tuntenhaus Bremen durch die Poizei geräumt. 5 Personen wurden im Rahmen der Räumung festgenommen.
Zuvor waren Verhandlungen gescheitert, eine Mietvereinbarung kam nicht zustande.
„Die Jugendlichen haben die Voraussetzung, unter der wir aktiv werden, nämlich die Räumung des Hauses, nicht erfüllt.“
Hans-Christoph Hoppensack, Staatsrat der Senatorin für Jugend und Soziales, taz 10. Juni 1992
Eine Antwort auf „Tuntenhaus Bremen“
[…] Straße und Kastanienallee) sowie auch in einigen anderen Städten (zum Beispiel Bremen (-> Tuntenhaus Bremen 1992), Bern und Genf, wo es „Tantenhaus“ hieß). Ende 1983 wurde das Haus geräumt und (teilweise) […]