Zuletzt aktualisiert am 9. August 2023 von Ulrich Würdemann
Am 3. September 2006 wurde in der KZ Gedenktstätte Buchenwald ein Gedenkstein für die homosexuellen NS-Opfer des KZ Buchenwald enthüllt.
Der Gedenkstein mit dem Symbol des ‚Rosa Winkel‘ erinnert an die zahlreichen Homosexuellen, die zwischen 1937 und 1945 im KZ Buchenwald interniert waren, gefoltert und teils für ‚medizinische‘ Experimente missbraucht wurden.
Der Text des Gedenksteins lautet
„Im Gedenken an die homosexuellen Männer,
die hier gelitten haben.
Von 1937–1945 waren im Konzentrationslager Buchenwald
650 Rosa-Winkel-Häftline inhaftiert.
Viele von ihnen kamen ums Leben.“
„In memory of the homosexual men
that suffered here.
There were 650 Rosa Winkel prisoners in the
Buchenwald concentration camp between 1937 – 1945.
Many of them lost their lives.“
Das KZ Buchenwald war der Ort, an dem der dänische Arzt Carl Vaernet Experimente an Homosexuellen durchführte (Implantierung ‚Hormondrüsen‘).
Am 11. April 1945 erreichten US-Einheiten das KZ Buchenwald. Die SS-Besatzung floh, Mitglieder der geheimen Lager-Organisation der Häftlinge öffneten das Lager von innen.
Die lange Geschichte des Buchenwald Gedenkstein Homosexuelle
Offizielles Gedenken an die homosexuellen NS-Opfer in Buchenwald fand in der DDR nicht statt (auch das Buchenwald-Komitee lehnte dies vehement ab, man wolle nicht mit ‚Kriminellen‘ auf eine Stufe gestellt werden). Gedenkveranstaltungen konnten in der DDR-Zeit ausschließlich ‚hinter verschlossenen Türen‘ im Glockenturm stattfinden.
Erstmals wurde 1989 zur Situation Homosexueller im KZ Buchenwald ein Bericht veröffentlicht, in der BRD (Grau / Zeitschrift für Sexualforschung; s.u.) .
Nach 1989 regte der ‚Arbeitskreis Homosexualität bei der Evangelischen Studentengemeinde Leipzig‘ (der zuvor in der DDR-Zeit schon die ‚privaten‘ Gedenkveranstaltungen initiiiert hatte) eine Gedenktafel an. Die Aids-Hilfe Weimar griff diese Idee 2003 auf, und am 3. September 2006 konnte der (mit Spenden finanzierte) Buchenwald Gedenkstein homosexuelle NS Opfer enthüllt werden.
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siehe auch Übersicht über die Denkmale für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
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Günter Grau: Die Situation der Homosexuellen im KZ Buchenwald. in: Zeitschrift für Sexualforschung 2 (1989)3, S. 243–253
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8 Antworten auf „KZ Buchenwald Gedenkstein homosexuelle NS Opfer (2006)“
[…] siehe auch: Neusustrum – vergessenes Lager der Homosexuellen Værnets Experimente in Buchenwald KZ Buchenwald Gedenkstein Homosexuelle NS-Opfer […]
[…] In der Gedenkstätte Buchenwald erinnert seit 2006 ein Gedenkstein an die homosexuelle NS-Opfer: […]
[…] Oranienburg / Sachsenhausen (1992), in Frankfurt / Frankfurter Engel (1994), Köln (1995), in Buchenwald (2006), das am 27. Mai 2008 eingeweihte Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten […]
[…] In der Gedenkstätte Buchenwald erinnert seit 2006 ein Gedenkstein an die homosexuellen NS-Opfer. […]
[…] In der Gedenkstätte Buchenwald erinnert seit 2006 ein Gedenkstein an die homosexuellen NS-Opfer. […]
[…] sowie der dänische Mediziner Dr. Carl Vaernet (bekannt und gefürchtet für seine Experimente an Homosexuellen in Buchenwald).(In der Gedenkstätte Buchenwald erinnert seit 2006 ein Gedenkstein an die homosexuellen NS-Opfer). […]
[…] In der Gedenkstätte Buchenwald erinnert seit 2006 ein Gedenkstein an die homosexuellen NS-Opfer. […]
[…] Bei der Einweihung des Denkmals schien es, kein Homosexueller aus der Zeit des Naziterrors habe mehr die späte Einweihung des Denkmals erleben können. Doch Rudolf Brazda, heute 95 Jahre alt, las von eben diesem Denkmal in der französischen Presse – und meldete sich (über seine Tochter) beim LSVD. Von 1941 bis 1945 war Brazda im KZ Buchenwald. (wo seit 2006 ein Gedenkstein an die homosexuellen NS-Opfererinnert). […]