Zuletzt aktualisiert am 30. November 2023 von Ulrich Würdemann
London calling ? ! – zwei Reisen nach London. Ja, Ulli war auch in London – obwohl immer Frankreich- und Paris-Liebhaber.
Zwei London-Reisen werden mir wohl Zeit meines Lebens in besonderer Erinnerung bleiben:
1. Meine erste London-Reise, kurz nach Abitur und Militärdienst 1979, eine der ersten Reisen alleine. Eine Überfahrt mit dem Fährschiff von Bremerhaven (kurz darauf lebte ich 1979 bis 1982 in Bremerhaven), hoher Seegang, stolz mich nicht übergeben zu müssen. Billige Pension. Herumirren in einer Stadt, zu der ich keinen Zugang finde.
Zwei wesentliche Erinnerungen, schneller Sex mit ’nem attraktiven Chinesen auf dem Klo eines Restaurants, und ein super geiles Clash-Konzert (ein Jahr später, am 12. Mai 1980, geben sie auch ein Konzert in Hamburg, in der ‚Markthalle‘). ‚Mein erstes Punk Konzert‘, ein Zufalls-Treffer, ich gestehe, aber Zufalls-Volltreffer damals, im Marquee-Club. London Calling.
„Als Nummer zwei der Londoner Punk-Bands hatten die Clash immer die Aufgabe, den Rätseln der Sex Pistols einen Sinn zu geben …“
Greil Marcus, Lipstick Traces
en:Marquee Club on Upper Saint Martins Lane in en:Covent Garden in London in August 2007 –
Geblieben zudem als dauerhaftes Souvenir, tief vergraben irgendwo in einem der Schränke, die damals dort auch gekaufte ‚Miss You‘ Single der Stones.
2. Viele Jahre später. Frank und ich machen zusammen mit einem Freund und einer Bekannten eine kleine homosexuelle Reisegruppe namens ‚Homo Reizen‚. Eine der zahlreichen Reisen führt uns nach London, mit dem Zug, über Zeebrugge. Und – es ist Streik. Die Fähre geht nicht mehr, nicht mehr heute. Übernachten in Zeebrugge, in einem bereit gestellten Zug. Auf der Rückfahrt ein ähnliches Spektakel, überfüllter Zug, unsere Plätze sind trotz Reservierung belegt. Die spanische Mutti mit ihren Kindern scheint nichts zu verstehen. Doch wir haben Jean-Claude dabei, neben vielem anderen auch Sprachgenie. Er spricht mit ihr, vermutlich – wir verstehen nichts, können nur seine Gestik und ihre Reaktionen deuten – recht deutlich. In einer Vielzahl Sprachen, und er beherrscht so einige. Irgendwann, sichtlich hat er einen Nerv getroffen bei ihr, steht sie auf, schnappt ihre Kinder und ihr Gepäck – und wir haben unsere Sitzplätze von Zeebrugge bis Köln.
London. Wie gesagt, einen rechten Zugang habe ich nie gefunden zu dieser Stadt. Ganz im Gegensatz zu Paris.
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5 Antworten auf „London calling“
Naja, immerhin hat man seither in und um London ein paar Flughäfen gebaut und auch eine paar Schienen zum Festland herübergelegt. Die Anreise würde heute weit unbeschwerlicher ausfallen! 🙂
@ Steven:
stimmt, die anreise wäre weit unbeschwerlicher (obwohl, die überfahrten fand ich immer klasse)
allerdings – irgendwie fehlt mir bisher der rechte anreiz 😉
[…] Sommer 1979 bis Sommer 1982 lebte ich in Bremerhaven (nachdem ich kurz vorher noch eine Reise nach London machte, als erste Reise alleine, im Marquee Club erstmals Clash hörte – London […]
[…] Rhodes, Manager der Clash (in: Greil Marcus: Lipstick Traces) London 1979 (hier hörte ich damals The Clash … London Calling […]
[…] wurde er erstmals 1976 – Wochen nach einem Konzert von The Clash erschien der NME am 6. November 1976 mit der Schlagzeile ‚Cannibalism at Clash gig‘ und […]