Zuletzt aktualisiert am 22. Dezember 2023 von Ulrich Würdemann
Die Eisenbahn Klappbrücke Oldenburg überquert die hier 60 Meter breite Hunte. Sie steht unter Denkmalschutz.
Die Brücke dient den beiden Bahnstrecken Oldenburg – Bremen und Oldenburg – Osnabrück. Erbaut wurde sie 1946 bis 1954 nahe dem Bahnwasserturm Oldenburg als Ersatz für die 1945 zerstörte Drehbrücke aus dem Jahr 1866 (sowie eine provisorische starre Brücke an dieser Stelle nach dem Krieg).
Sie ist für Zugverkehr (zweigleisig, seit Elektrifizierung 1982 mit Oberleitung) sowie Fußgänger und Radfahrer.
Technisch ist die Eisenbahnklappbrücke Oldenburg eine Rollklappbrücke nach dem System Scherzer (William Donald Scherzer 1858 – 1893, us-amerikanischer Ingenieur) mit Antrieb am Drehpunkt und Drehlager über Zahnschiene.
Zwei jeweils 20m breite Durchfahrten für Schiffe können unabhängig voneinander hydraulisch gesteuert werden können. Der Öffnungs-Winkel beträgt 86 Grad. Die Brücke gehört der Deutschen Bahn und wird gesteuert von einem Stellwerk nördlich direkt an der Brücke.
Die Osternburger Klappe (Klappe 2) wurde bereits am 26. Juli 1952 erstmals gehoben, 1953 Klappe 1 (Bahnhofs-Seite). Hergestellt wurde die Brücke von MAN (Gustavsburg).
5 Antworten auf „Eisenbahn Klappbrücke Oldenburg“
[…] Bahnwasserturm in Oldenburg wurde 1908 nahe der Eisenbahnklappbrücke im Oldenburger Hafen errichtet. Auftraggeber war damals die ‘Großherzogliche […]
Bei der Brücke handelt es sich nicht um eine Rollklappbrücke vom Typ Scherzer, sondern um eine Schwingbrücke. Es fehlt nämlich das für Scherzer-Brücken charakteristische Zahnrad am Drehpunkt und die Zahnstange in der Nähe des Drehpunktes. Wie man den Fotos entnehmen kann, befindet sich am Drehpunkt keinerlei Konstruktion sondern nur Luftraum.
Oh – danke für den Hinweis, ist im Text korrigiert 🙂
Das stimmt nicht. Es ist eine Rollklappbrücke! Es befindet sich eine Zahnstange am Boden über den die Brücke abrollt. Der ursprüngliche Antrieb über Zahngetriebe und Stangen wurde Anfang der 2000er auf einen hydraulischen Antrieb umgebaut (gut zu sehen bei Brückenöffnung).
Schwingbrücken haben die Zahnstange auf dem Niveau des Fahrweges und Zahne an der Außenseite des Kreissegments. Das ist bei der Oldenburger Brücke gegeben.
Scherzers Modifikation besteht darin, dass sich Zahnräder im Drehpunkt befinden (also auf etwa halber Bauhöhe der Brücke) und die Zahnstange entsprechend hoch montiert ist (also nicht auf dem Boden). Diese Scherzer-typische Bauweise ist hier nicht zu erkennen.