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Kampnagel 40

Zuletzt aktualisiert am 1. Oktober 2022 von Ulrich Würdemann

Kampnagel 40 – die Kulturfabrik Kampnagel feiert Geburtstag. Seit 1982 wird die ehemalige Maschinenfabrik als Kulturort für darstellende Kunst genutzt.

Kampnagel 40 - Rede Amelie Deuflhard
Kampnagel 40 – Rede Amelie Deuflhard

Die 1865 von den Ingenieuren Nagel und Kaemp gegründete Maschinenfabrik Kampnagel (Schiffs- und Hafen-Kräne, später Gabelstapler) stellte Ende 1981 den Betrieb ein.

Das Kampnagel- Gelände, inzwischen an die Stadt Hamburg gegangen, wurde ab 1982 als Ausweich-Quartier für das Deutsche Schauspielhaus genutzt, das 1981 bis 1984 umfassend restauriert wurde.

Ab 5. Oktober 1982 fand auf Kampnagel Besetzungsprobe durch freie Theatergruppen statt, ein fünftägiges Kulturfestival – der Beginn der Kulturfabrik Kampnagel als Spielort für zeitgenössische darstellende Kunst.

Die freien Theatergruppen, die eine feste Spielstätte forderten, konnten 1984 erreichen, dass die Stadt ihnen das Areal weiterhin zur Verfügung stellte (der geplante Abriss wurde ausgesetzt).

Kampnagel ist Deutschlands größte freie Spiel- und Produktionsstätte für darstellende Kunst.

Amelie Deuflhard ist seit 2007 künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin von Kampnagel. 2004 leitete sie gemeinsam mit Philip Oswalt (shrinking cities) und Matthias Lilienthal das Projekt Volkspalast im ehemaligen Palast der Republik in Berlin.

Seit 2020 ist die Stadt Hamburg Alleingesellschafterin der Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH – Kampnagel ist damit Hamburgs viertes Staatstheater (neben Schauspielhaus, Staatsoper und Thalia).

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Umbau und Sanierung Kampnagel

Den Charakter der Spielstätte erhalten und sie gleichzeitig an heutige Standards anpassen – das sind die Ziele der geplanten Sanierung der inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Kulturfabrik Kampnagel.

Die gebäude wurden ab 1898 nach Entwürfen des Architekturbüros Stammann & Zinnow errichtet, 1938 erfolgten Erweiterungen nach Entwürfen des Architekturbüros Gustav Schrader (auch: Auswandererhallen).

Bereits 1998 wurden die noch bestehenden sechs Kampnagel- Hallen umfangreich renoviert.

Mit der nun anstehenden Generalsanierung wurde das Archiekturbüro Lacaton & Vassal (Pritzker-Preis 2021) beauftragt. Die Finanzierung erfolgt zu gleichen Teilen von Bund und Stadt.

Die Umsetzung der Generalsanierung soll ab 2025 erfolgen, bei weiterlaufendem Spielbetrieb [Sanierung bei fortdauernder Nutzu8ng realisierten Lacaton & Vassal z.B. auch in Bordeaux 2017 bei der Sanierung eines Wohnblocks].

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Ende 1982 bin ich von Eimsbüttel nach Winterhude gezogen, in die Grovestraße. Nahe dem Osterbek-Kanal, direkt gegenüber von Kampnagel. Die Nutzung von Kampnagel durch das Schauspielhaus udn auch die friedliche ‚Besetzung‘ bekam ich täglich mit – oft fuhr ich vom Anleger, der sich damals am heutigen ‚Bachstraßenbrücken-Park‘ befand, mit dem (leider 1984 als HVV-Linienverkehr eingestellten) Alsterdampfer zur Arbeit.

Von Ulrich Würdemann

einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
Mehr unter 2mecs -> Ulli -> Biographisches

4 Antworten auf „Kampnagel 40“

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