Zuletzt aktualisiert am 28. Oktober 2024 von Ulrich Würdemann
Zehn Menschen kamen am 18. Januar 1996 bei einem Brandanschlag in Lübeck auf ein Asylbewerberheim ums Leben. Dass es sich um Brandstiftung handelte, war bald klar – doch die Täter wurden bis heute nicht ermittelt. Vier Neonazis wurden der Tat verdächtigt, sie wurden jedoch bis heute nicht angeklagt.
Zehn Menschen kamen bei dem Brandanschlag ums Leben: 3 Erwachsene (Monique Bunga, Sylvio Amoussou, Françoise Makudila) sowie 7 Kinder (Suzanna Bunga, Rabia El Omari und Jean-Daniel, Christine, Christelle, Miya und Legrand Makudila). 38 Menschen wurden schwer verletzt.
Ein der Tat angeklagter Hausbewohner wurde vom Landgericht Lübeck 1997 freigesprichen, bestätigt 199 vom Landgericht Kiel.
Drei rechte Skinheads aus Mecklenburg-Vorpommern wurden direkt nach der Tat festgenommen. Bei ihnen wurden Brandspuren festgestellt. Sie wurden am 19. Januar 1996 wieder freigelassen. „Die Entscheidung beruht nicht nur auf der Einlassung der vorläufig festgenommenen Personen, sondern auch auf objektiven Beweiserhebungen.“ (Polizei Lübeck)
Einer der drei macht später (23. Februar 1997) ein Geständnis, das er jedoch wenige Tage später widerruft. Erneut werden die Ermittlungen eingestellt.
An der Ecke Hafenstraße 52 / Konstinstraße erinnert ein Gedenkort an den Brandanschlag und die zehn Opfer.
Im Jahr 2000 wurde ein Gedenkstein errichtet:
Vom Lübecker Flüchtlingsforum wurde der Gedenkort 2015 um eine Gedenkplatte ergänzt. Der Text bezeichnet den Brandanschlag als rassistisch.
In Gedenken an:
Françoise Makodila Landu, 33 Jahre
Christine Makodila, 17 Jahre
Miya Makodila, 14 Jahre
Christelle Makodila Nsimba, 8 Jahre
Legrand Makodila Mbongo, 5 Jahre
Jean-Daniel Makodil Kosia, 3 Jahre
Monique Maiamba Bunga, 27 Jahre
Nsuzana Bunga, 7 Jahre
Sylvio Bruno Comlan Amoussou, 27 Jahre
Rabia El Omari, 17 Jahre
.