Zuletzt aktualisiert am 11. November 2024 von Ulrich Würdemann
Punks auf Sylt – auch 2024. Die Berliner APPD hatte dazu Mitte April 2024 aufgerufen. Kurz darauf hat die ‚Aktion Sylt‘ ein Protestcamp vom 22. Juli bis 1. September beantragt.
Die APPD Berlin rief im Internet Anfang April 2024 zu einem ‚Punktreffen in Westerland (Sylt)‘ auf. Das Motto 2024 für das Treffen, das für den Zeitraum ‚24.7. – 13.8. … und länger‘ angekündigt ist, solle sein ‚Geil Geiler Sylt – ihr kriegt uns nicht mehr los‘.
„Lasst uns das Lieblingsurlaubsziel der Reichen und Schönen einmal mehr von ‚Billigurlauber_innen‘ überschwemmen“
APPD Berlin, April 2024
Die ‚Aktion Sylt‚ stellte inzwischen, wie der Kreis Nordfriesland bestätigte, einen Antrag auf Genehmigung eines Protestcamps vom 22. Juli bis 1. September 2024. Ende April sind ‚Kooperationsgespräche‘ geplant zwischen Anmelder, Polizei, Gemeinde und Versammlungsbehörde.
Eine Genehmigung des Protestcamps der Sylt Punks 2024 wird erwartet.
„Grundsätzlich gibt es versammlungsrechtlich keine Gründe, das Protestcamp zu untersagen. Im Gegenteil ist es Aufgabe der Versammlungsbehörde, die Versammlung bei der Wahrnehmung ihres Grundrechtes zu unterstützen.“
Hans-Martin Slopianka, Sprecher des Kreises Nordfriesland
Bereits am 1. Juni demonstrierten Punks in Westerland unter dem Slogan ‚Laut sein gegen rechts!‘ gegen Rechtsextremismus und Rassismus – nachdem ein Vorfall mit rassistischen Parolen in einer Bar im Kampen bundesweit für Empörung sorgte.
Am 1. September 2024 endete das Treffen. Bis 5. September muss der Veranstalter den Platz am Gewerbegebiet geräumt übergeben. Am 10.9. wurde die Festwiese gesäubert wieder der Gemeinde übergeben (sogar Rasen wurde nachgesät).
Für 2025 ist erneut ein Protestcamp geplant, dann mit mehr Programm.
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Eine Bürgerin Sylts startete eine Petition gegen zukünftige Punker Protestcamps auf Sylt. Die an den zuständigen Landrat des Kreises Nordfriesland (Florian Loranzen, CDU) gerichtete Petition fordert, zukünftige Treffen nicht zu genehmigen. Bis Anfang September 2024 hatten knapp 1.400 Personen die (noch bis Jahresende laufende) Petition unterzeichnet (davon ca. 800 Bewohner*innen Sylts). Die Mindestzahl, dass der Kreis sich mit der Petition befassen muss, ist damit bereits erreicht.
Im Jahr 2022 hatte ein Aufenthalt von Punks auf Sylt für viel Aufregung und Diskussionen gesorgt- drohte die ‚Syltokalypse‘?. Besonders grotesk wirkte damals ein außerordentliches Beispiel von feindlicher Architektur – eine von der Gemeinde errichtete Betonmauer zur ‚Vermeidung von Verunreinigungen‘ (statt Aufstellen einer Mobil-Toilette).
Auch 2023 kehrten Punks nach Sylt zurück – abgedrängt in ein Camp am Rand. Und vermutlich um erneutes Campieren im ‚Stadtpark‘ vor dem Rathaus zu verhinden, wurde dort eine kostspielige ‚Lichtkunstinstallation‘ namens ‚Meeresrauschen‘ errichtet.