Am Samstag 6. September 2025 fand in Bremen – Horn die 10. Ausgabe des Horn to be Wild Festivals statt.

einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
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Dr. Demetre Daskalakis war von 2020 bis August 2025 in Führungspositionen an den US-amerikanischen CDC. u.a. als Leiter der Abteilung HIV-Prävention und später als Direktor der Abteilung für Immunisierung und Atemwegserkrankungen (NCIRD). Während der Präsidentschaft von Joe Biden war er stellvertretender Koordinator im Weißen Haus für MPox.
Nach dem Sturz der CDC-Direktorin Susan Monarez durch die Trump-Administration trat Daskalakis im August 2025 gemeinsam mit anderen hochrangigen CDC-Führungskräften zurück. Als Grund gab er Medien gegenüber u.a. an, die Wissenschaft werde kompromittiert:
„Die Brandmauer zwischen Wissenschaft und Ideologie ist vollständig zusammengebrochen“
Dr. Demetre Daskalakis am 31.8.2025 im US- TV-Sender ABC
In einem Interview mit Mark S. King (publiziert auf POZ am 1.9.25) äußerte er sich kurz darauf u.a. zur Frage des ‚public health fascism‘:
Taxi zum Klo – der Spielfilm von Frank Ripploh aus dem Jahr 1980 erscheint rechtzeitig zum 45. Jubiläum in einer restaurierten Fassung in 4K Auflösung.
Die Kino- Uraufführung der restaurierten Fassung fand am 1. August 2025 in New York statt. Die ursprüngliche Fassung hatte US- Uraufführung 1981 beim New York Film Festival, damals sahen über 200.000 Menschen ‚Taxi to the toilet‘.
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„Es gibt Leute, die nicht trotz, sondern wegen ihrer Vulgarität und offensichtlichen Gefährlichkeit zu Anführern gewählt werden.“
Jan Philipp Reemtsma, Antisemitismus – Was gibt es da zu erklären?, in: APuZ 25-26/2024
‚Wir sind überall ! – Nie wieder still !‚ – bei Temperaturen um 30 Grad feierten mehr als 10.000 Personen am Samstag 21. Juni 2025 den 31. CSD Nordwest in Oldenburg mit einem Demonstrationszug und anschließendem Straßenfest auf dem Schloßplatz.
Die Stadt Oldenburg ist (Stadtverwaltung) mit einer eigenen Laufgruppe auf dem CSD Oldenburg vertreten. Bereits seit Jahren ist Oldenburg zudem Mitglied im Rainbow Cities Netzwerk.
Bereits am Vortag fand eine CSD Fahrrad-Demo statt.
Mitte April, der erste warme Tag des Jahres. 24 Grad am späten Nachmittag.
Wie schon seit Wochen, sortiere ich Bücher und Zeitschriften aus. Eine Mischung aus Platz schaffen, und mich trennen. Vieles hat sich angesammelt über die Jahre. Vieles das ich immer wieder für bewahrenswert hielt.
Aussortierern, das bedeutet nicht ‚aus dem Stehsammler nehmen und wegwerfen‘. Immer wieder begegne ich Artikeln, Gedanken, die mich bewegen, die Erinnerungen wecken. Nicht nur bei früheren schwulen Zeitungen, auch bei der Kulturzeitschrift Lettre, die ich seit der Nullnummer lese und aufbewahre. Ich erinnere z.b Artikel über den Tod Pasolinis, oder Leo Bersanis ‚Das Rektum ist ein Grab‘ und die späteren Debatten.
Zu sehr ist vieles Teil meiner Biographie. So nehme ich jedes Heft einzeln, blättere es durch. Stoße auf Banales und Bewahrenswertes, Vergangenes und Erinnernswertes, Perlen und Plunder. Dieses Aussortieren ist echte emotionale Arbeit.
In den vergangenhen Wochen habe ich viele Stehsammler voll alter Ausgaben Rosa Flieder, Torso, Magnus durchgesehen. Zeitschriften, von denen ich mich trennen werde. Trennen heißt in diesem Fall tatsächlich Papiercontainer. Niemand, kein Museum, kein Archiv, kein Buchladen hat Interesse. Meter Regalfläche werden so frei.
Heute durchblättere ich die Ausgaben von ‚DAH aktuell‘. Die Zeitschrift, die die Deutsche Aidshilfe Anfang bis Mitte der 90er Jahre herausgegeben hat. Nicht zufällig genau der Zeitraum der zweiten Hälfte der ’schlechten Jahre‘. Und im Durchblättern der Ausgaben entsteht eine Zusammenschau der Themen, die diese furchtbaren Jahre damals prägten, von ersten Medikamenten bis Suizid, von Positiver Interessenvertretung bis Mittelkürzungen. Viel Horror, wenig Freude, viel nüchterne Reflektionen.
Immer wieder, insbesondere in den Jahren 93 bis 96 stoße ich auf Nachrufe, Traueranzeigen, längere Würdigungen. Wie zuvor schon beim Durchblättern der alten Magnus und Torso. Ein trauriges Erschrecken. Menschen, die mir sehr nahe waren, sei es als Freunde, sei es als Wegbegleiter, die damals gestorben sind. Über 30 Jahre ist das jetzt her. Über 30 Jahre sind sie schon tot. Wie sehr bei manchen die Erinnerung undeutlicher geworden ist mit der Zeit, während andere noch präsent sind in meinem heutigen Leben (ja, noch heute denke ich manchmal in verzwickter Situation, ‚was Fränzchen jetzt wohl machen würde‘).
Ein Gefühl von Einsamkeit. Von Verlassensein. Wer ist denn noch da von jenen, mit denen ich mich damals auf den Weg machte, in schwulen Bewegungen, in frühem Ringen um positives Überleben. Wie viele Freunde sind nur noch Freunde in der Erinnerung.
Wie lange ich das Grauen überstanden habe. Wie dankbar ich dafür bin, und wie sehr ich doch den Schmerz, die Narben, die Verluste dieser Zeit immer noch in mir nachfülle.
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Einige Tage später. Mit Freunden sehen wir im Lieblingskino die neue Knef- Doku. Recht nah zu Beginn beschreibt sie ihre Jugend, ein Erwachsenwerden in NS-Zeit und Krieg. Deutet kurz an wie viele gestorben sind. Bezeichnet ihrer Altersgruppe als „die reduzierte Generation“.
Sofort klingt etwas in mir an. Welch bildhafte treffende Formulierung.
Reduziert – die Zahl derer die noch leben.
Reduziert – es gab Ursachen und Verursacher dieser Verluste.
Reduziert – der Begriff der Reduktion legt den Gedanken der Konzentration dessen was übrig bleibt nahe.
Ich will die Aids-Krise nicht vergleichen mit Krieg, Kriegsgeneration und Überleben. Aids und die Auseinandersetzung damit als Krieg zu metaphorisieren hielt ich immer für falsch.
Und doch, seit Jahren ist da dieses Gefühl, seit vielen Jahren schon, wie viele von uns sind denn noch da? Und wie viele sind, oft elendig, an AIDS und den Folgen krepiert? Die Schar derer die noch leben ist klein. Und wird von Altersmalaisen wie auch Langzeitfolgen von HIV und Medikamenten gerade in jüngster Zeit weiter dezimiert.
Die Generation schwuler Männer, geboren in den 1940er bis 1960er Jahren, die Übriggebliebenen, eine reduzierte Generation?