einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
Mehr unter 2mecs -> Ulli -> Biographisches
Regisseurin Alize Zandwijk hat Brechts ‚Die Heilige Johanna der Schlachthöfe‘ für ihre Inszenierung am Theater Bremen adaptiert und vor allem gekürzt. Im Mittelpunkt steht nun die Auseinandersetzung zwischen Johanna und dem Fleisch-König Mauler.
Grundlage ist Brechts ‚Heilige Johanna der Schlachthöfe‘, ein Stück über Klassenkampf vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise.
Kampnagel 40 – die Kulturfabrik Kampnagel feiert Geburtstag. Seit 1982 wird die ehemalige Maschinenfabrik als Kulturort für darstellende Kunst genutzt.
Die 1865 von den Ingenieuren Nagel und Kaemp gegründete Maschinenfabrik Kampnagel (Schiffs- und Hafen-Kräne, später Gabelstapler) stellte Ende 1981 den Betrieb ein.
Elisabeth Badinter (78), französische Intellektuelle und Philosophin, schockiert Frankreich. In einem Interview am Morgen des 28. September 2022 (u.a. zu den Protesten im Iran nach dem Tod von Mahsa Amini) spricht sie im Sender France Inter u.a. von einer angeblichen ‚Vereinbarung‘ zwischen ‚Islamisten‚ und ‚LGBT-Aktivisten‘:
„Vous avez remarqué que les islamistes ne disent jamais un mot contre les militantes LGBT, jamais !„ („Sie haben bemerkt, dass die Islamisten niemals ein Wort gegen LGBT-Aktivisten sagen!“ [Übers. UW])
Elisabeth Badinter, France Inter / Matinale am 22.9.2022
Elisabeth Badinter äußert sich in dem Interview zu dem was sie als ‚Neofeminismus‚ bezeichnet und was sie scharf angreift.
‚Burg Schartekenhausen‘ – so nannte Theodor Francksen das aus seiner Privatsammlung hervorgegangene Museum, den Grundstock des Oldenburger Stadtmuseums.
Am 24. September 1910 machte Theodor Francksen im Rahmen einer kleinen Feier seine private Sammlung erstmals öffentlich zugänglich – der Gründungstag des Oldenburger Stadtmuseums.
In das Gästebuch seines ‚oldenburgisch-kulturhistorischen Museums‘, das Francksen anlegt, vermerkt er an diesem Tag als ersten Eintrag
„Zur Erinnerung an froh verlebte Stunden, bei der Einweihung der Burg Schartekenhausen am 24. Sept. 1910 zeichnen sich als erste Gäste ein…“
Theodor Francksen, Gästebuch- Eintrag vom 24.9.1910
Peter von Kant – Francois Ozon realisiert seine Hommage an Fassbinder (sehr nah am Original), an dessen Kammerspiel ‚Die bitteren Tränen der Petra von Kant‘, thematisiert Liebe, Macht und Freiheit.
Plakat und Werbematerialien (Türhänger…) zitieren das von Andy Warhol gestaltete Plakat für Fassbinders Film ‚Querelle‘ …
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eine Neuverfilmung (Eröffnungs- Film der Berlinale 2022) die nicht im heute … das Original zitierend doch glättend – gender change aber warum – gut besetzt perfekt gefilmt … eher glatt als sperrig … comme au theatre …nur – warum ?
Stark sein, ja keine Schwäche zeigen. Perfekt sein, möglichst makellos. Nicht erlebbar machen dass ich nicht perfekt bin. Erst recht nicht hilflos wirken. Und wenn ich es doch bin, dann möglichst verbergen.
Doch ich bin nicht perfekt.
Liebe heißt auch verletzlich zu sein – genauer: sich selbst zu erlauben verletzlich zu sein. Sich verletzlich zeigen. Verletzbar sein durch den den man liebt.
„Verletzlichkeit ist zwar die Ursache von vielen Ängsten und Unsicherheiten. Doch scheinbar ist sie gleichzeitig auch der Geburtsort der Liebe, der Verbundenheit, der Freude, der Kreativität und des Glücks.“
Verletzlichkeit ermöglicht den anderen wirklich zu erfahren.
Liebe ist Verletzlichkeit.
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Der Mensch ist ein soziales Wesen. Damit steht er in eigener Abhängigkeit von anderen Menschen – die Verletzlichkeit mit sich bringt. Verletzlichkeit ist existentiell. Sie macht den Menschen mit aus (inhärente Verletzlichkeit). Eine Leben in Sozialität, aber ohne Verletzlichkeit ist letztlich undenkbar.
Verletzlichkeit kann auch durch äußere Einflüsse bedingt sein. Durch persönliche Begegnungen, soziale Faktoren, politische Ereignisse (situative Verletzlichkeit).
Was ist Verletzlichkeit? Von tiefsten Gefühlen sprechen, oder sie sichtbar werden zu lassen. So offen sein, dass ich auf Hilfe angewiesen bin in meiner Nacktheit.
Verletzlichkeit ist Voraussetzung für Nähe, für Intimität, für Liebe. Dem Gegenüber, dem Lover, dem Freund wirklich zu begegnen, das erfordert Offenheit – die Verletzlichkeit mit sich bringt. Verletzlichkeit ist die Schwester einer intensiven Begegnung, von Verbundenheit und Hingabe.
Gleichzeitig bedingt Verletzlichkeit, dass es ein ‚außen‘ gibt. Nach Judith Butler entsteht Verletzlichkeit geradezu erst als grundsätzlichen Gebundenheit des Selbst an das Andere.
Verletzlichkeit bedeutet auf ’neudeutsch‘, die ‚Komfortzone zu verlassen‘, das bekannte Terrain der Sicherheit aufzugeben.
Verletzlichkeit oder Empfindsamkeit ?
Ideengeschichtlich lässt sich Empfindsamkeit im Rokkoko verorten, das auch als ‚Epoche der Empfindsamkeit‘ bezeichnet wurde. Aus der Aufklärung (genauer: erst dem französischen ‚Zeitalter der Vernunft‘, danach dem deutschen ‚Zeitalter der Aufklärung‘) entstand unter Hinzufügen von Sentimentalität und Empfindsamkeit zu rationalem Denken und Vernunft [vgl. Kant / sapere aude!] etwas Neues.
Dass ein Mensch fühlt, und seine (subjektiven!) Gefühle, letztlich seine Seele zum Ausdruck bringt, ist nicht etwa ein Makel – sondern eine Bereicherung. Auch gegenüber äußerlichen Dogmen. Vernunft wird dabei nicht abgelehnt, sie ist (u.a.) ein Mittel Gefühle zu lenken und sich zu entwickeln.
Empfindsamkeit ist dabei nicht gedacht als Gegensatz, sondern als Ergänzung – keine Gegenbewegung, vielmehr eine Strömung innerhalb der Aufklärung. Beiden gemeinsam ist der Gedanke des Bürgers als selbstsicher und selbstbewusst, mit ethischen und moralischen Grundsätzen und natürlichem Menschsein.
Lessing schlägt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (bei Bodes Übersetzung eines Reiseberichts 1768) vor, das englische Wort sentimental mit empfindsam zu übersetzen. Wahrscheinlich die erste Verwendung, die Prägung des Wortes Empfindsamkeit.
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Karl Jaspers zufolge erfordert Selbstwerdung Kommunikation mit anderen Menschen. Das eigentliche Selbstwerden finde in einer Offenbarung sich selbst gegenüber und dann einem anderen Menschen gegenüber statt. Dieses Offenbarwerden könne nicht einzig isoliert mit sich selbst erfolgen. Dieses Offenbarwerden in Kommunkation mit einem anderen Menschen bezeichnet Jaspers als ‚liebenden Kampf‚.
„Der Song ‚Der Neger‘ von B-Tight hat mich richtig aufgeregt. Aggro haben damals Vorgruppe auf einem DMX-Konzert in der Columbiahalle gemacht. B-Tight steht auf der Bühne und fragt: ‚Wer hat das Gras geraucht?‘ Alle um mich herum brüllen aus voller Kehle: ‚Der Neger!‘. Ich hätte am liebsten jeden einzelnen umgeboxt – inklusive B-Tight, weil er den Leuten die Möglichkeit gegeben hat, das zu sagen. Ich bin seit meiner Kindheit mit diesem Wort beleidigt worden und hab es schon immer als Peitschenhieb empfunden. Ich spüre Schmerz, wenn ich dieses Wort höre! Das geht zurück in die Kolonialzeit, in der man versucht hat, einem ganzen Kontinent die Würde zu nehmen. All das steckt in diesem Wort. Jedes Mal, wenn man es sagt. B-Tight hat auf alles geschissen, was in diesem Wort steckt, und es für seine Aufmerksamkeit genutzt. Er hat das von Weißen geprägte Bild des bösen schwarzen Mannes überzeichnet, inklusive Blackfacing. Für ihn hat das funktioniert. Aber für mich hat es sich wie Hochverrat angefühlt.“
Megalo, in: Könnt ihr uns hören? Eine oral history des deutschen Rap (Berlin 2019)
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Uchenna von Capelleveen aka Megaloh wurde am 27. Februar 1981 geboren. Der Rapper niederländisch- nigerianischer Abstammung lebt in Berlin.
US- Präsident Franklin D. Roosevelt äußert sich am 4. Januar 1939 in seiner Rede zur Lage der Nation auch zur Frage der Verteidigung der Demokratie. In seiner Rede zur Lage der Nation am 6. Januar 1941 benennt er ‚die vier Freiheiten‚.
„There comes a time in the affairs of men when they must prepare to defend, not their homes alone, but the tenets of faith and humanity on which their churches, their governments and their very civilization are founded. The defense of religion, of democracy and of good faith among nations is all the same fight. To save one we must now make up our minds to save all.“
Vom Underground zum Mainstream – in ‚Everybody in the place‘ zeichnet der britische Künstler Jeremy Deller eine Kulturgeschichte des Rave im Stil eines Classroom Formats.
‚Everybody in the place‘ ist eine Art sozio-politische Dokumentation. Jeremy Deller nimmt die Rave- Kultur der späten 80er und frühen 90er Jahre zum Hintergrund, um den gesellschaftlichen Wandel im Großbritannien dieser Zeit nachzuzeichnen. Zwischen Hedonismus und Neoliberalismus, zwischen Thatcher und frühen Brexit- Debatten, von Anfängen in schwulen Clubs in Chicago und Detroit bis zu karibischen Communities in UK und Mainstream Clubs.
Der in Oldenburggeborene Schriftsteller August Hinrichs war ein erfolgreicher Heimatdichter – und Nutznießer der NS-Politik und beteiligt an NS-Propaganda. Die ihm 1944 verliehene Ehrenbürgerwürde der Stadt Oldenburg wurde ihm 2015 aberkannt.
Von 1934 bis 1945 war Hinrichs Landesleiter der Reichsschrifttumskammer (damaliger Gau Weser – Ems). 1937 wurde er Mitglied der NSDAP. Er galt als „ein treuer Paladin des Führers“ (Spiegel 1993).
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