einer der beiden 2mecs.
Schwulenbewegt, Aids- und Therapie-Aktivist. Von 2005 bis 2012 Herausgeber www.ondamaris.de Ulli ist Frankreich-Liebhaber & Bordeaux- / Lacanau-Fan.
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Homophobie ist im Sport immer noch ein weit verbreitetes Problem. Nicht nur im Fußball, auch beim Surfen. Doch nun hat ein Franzose ein Internetportal für schwule und lesbische Surfer/innen gestartet.
Fast scheint es, als gerate mit dem Fußball die letzte Domäne der Homophobie im Sport ins Wanken. Doch – wie sieht es aus beim Boxen, beim Rugby (außer nackten Rugby-Spielern) oder in der Formel 1? Oder – beim Surfen?
Frankreich hat entlang seiner zahlreichen Küsten viele Traumstrände zu bieten (und, nebenbei, auch viele besuchenswerte schwule Strände). Und Frankreich hat zahlreiche “Surf Spots”, Orte mit besonders guten Bedingungen für’s Wellenreiten, für Surfen – ob Lacanau Océan, Hossegor oder Biarritz, um nur drei Beispiele zu nennen, die alle auch Plätze des internationalen ‘Surf-Zirkus’ sind, mit ihren Wettbewerben, Championships etc.
Braungebrannte junger Männer (und Frauen) lassen sich hier bewundern, gut gebaut, breitschultrig, wohl muskliert. Und doch – schon ein Besuch an Surf-Stränden, ein Beobachten einer der zahlreichen nationalen und internationalen Surf-Wettbewerbe wie z.B. der ‘Lacanau Pro’ zeigt schnell: Surfen erweckt den Eindruck, eine Bastion wahrer Männlichkeit, ein Brennpunkt der Heterosexualität zu sein. Trotz aller gut gebauten Körper, kraftstrotzenden Männer, eng anliegenden Neopren-Kombis – von offen schwulen Männern und lesbischen Frauen weit und breit keine Spur.
Doch – dies soll sich nun ändern. Zumindest wenn es nach Thomas, einem schwulen Surfer geht. Er hat eine Internet-Community für schwule Surfer und lesbische Surferinnen gegründet – und schon kurz nach dem Start über 60 Teilnehmer/innen.
“Ich bin seit vielen Jahren Surfer,” berichtet er im französischen Homo-Magazin Tetu. “Ich habe viel im Ausland gelebt, in Sydney und Los Angeles … Oft habe ich versucht, andere schwule Surfer kennen zu lernen, erfolglos.” Dem wollte Thomas ein Ende bereiten – und gründete www.gaysurfers.net, eine Community für schwule Surfer und lesbische Surferinnen. Eine Site, die es (auch anonym) ermöglicht, Freundschaften zu knüpfen und Kontakte zu halten, Photos online zu stellen, Tipps auszutauschen.
Ob die Surf-Szene sehr homophob ist? Nun, schwer zu sagen, betont Thomas. Verschlossen ist sie auf jeden Fall. Über Sexualität wird wenig geredet, auch nicht unter den Hetero-Surfern. Und dass Homosexualität nicht gerade begrüßt werde, zeige schon die Geschichte zweier auch international bekannter Surfer (Cheyne Horan und Robbins Thompson, siehe ‘weitere Informationen’ unten), die nach Bekanntwerden ihrer Homosexualität ihre Sponsoren verloren.
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weitere Informationen:
www.gaysurfers.net
Tetu 28.03.2010: Pour les surfeurs gays, c’est «vivons heureux, restons cachés»
Advocate 25.02.2008: In Search of Gay Surfers
The Free Library 1997: Beached by homophobia; how Robbins Thompson caught a wave of antigay sentiment and quit the professional surfing circuit
‘ Gai Pied ’ – so lautete der Titel eines legendären französischen Schwulenmagazins, das ab 1979 bis 1992 erschien.
Der Gai Pied war die Schwulenzeitschrift einer Generation. Er erschien ab 1979, zunächst monatlich, bald als Wochenzeitung.
1978 – wie alles begann
Alles begann 1978, mit dem Aufkommen der Schwulenbewegung. Im Juli 1978 trafen sich die späteren Haupt-Protagonisten des Projekts bei einem per Kleinanzeige in der Tageszeitung Liberation angekündigten Sommer-Camp im Maazel in der Provence. Im Herbst 1978 stellten Gérard Vapereau und Jean Le Bitoux das Projekt beim Frankreich-Treffen der GLH (Groupe de libération homosexuelle) nahe Lyon erstmals öffentlich vor.
Das Erscheinen des ersten ‘Gai Pied’, eines offen schwulen Magazins, war 1979 eine Sensation in einer damals noch zutiefst konservativen französischen Gesellschaft. Homosexualität war noch strafbar; Homosexuelle wurden als Kranke betrachtet und lebten außerhalb ihrer Nischen versteckt und zurückgezogen. Bis Jean Le Bitoux (damals Journalist bei ‘Liberation’) und Gérard Vappereau den GaiPied gründeten. Plötzlich wurde Homosexualität sichtbar, bekamen Schwule Gesicht und Stimme.
Der Name des Magazins geht zurück auf einen Artikel des französischen Philosophen Michel Foucault in der ersten Ausgabe des Magazins, die im April 1979 an 2.000 Kiosken in Frankreich zu kaufen war (Wortspiel: wörtl. ‘fröhlicher’ oder ‘schwuler Fuß’; ‚pied‘ (der Fuß) wurde umgangssprachlich auch verwendet für Lust, Vergnügen; spielt begrifflich auch mit ‘pied noir’, nach dem Algerienkrieg verwendeter Begriff für (meist als Vertriebene) nach Frankreich kommende Algerienfranzosen; guêpier bedeutet allerdings auch ‘Wespennest’). Das erste Logo kreierte Philippe Barnier.
In der Null-Nummer der Zeitung, die mit einer Auflage von 25.000 Exemplaren im Februar 1979 gratis erschien, schrieb Jean Le Bitoux zum Namen
„Pourquoi Gai Pied? Pour être gai et pour le pied, et pour échapper au guêpier des ghettos.“ (Warum Gai Pied? Um schwul zu sein, und die Falle der Ghettos zu vermeiden. Übers. UW)
Die Zeitschrift wollte unbequem sein, nicht ’nur‘ gefällig Leserwünsche bedienen.
„Un journal qui respecte la tranquilité de ses lecteurs, c’est un dortoir ou un hôpital.“ (Eine Zeitung, die die Ruhe ihrer Leser respektiert, ist entweder ein Schlafsaal oder ein Krankenhaus. Übers. UW) (Guy Hocquenghem, Gai Pied Hebdo, 13.7.1985)
die ersten Schritte
Der GaiPied wurde herausgegeben von der ‚Éditions du Triangle Rose‚ ETR SARL, die Vapéreau und Le Bitoux gemeinsam mit Philippe Barnier und Donald Germain zuvor gegründeten. Die erste Ausgabe (nach der Nullnummer) erschien am 1. April 1979. Schnell etablierte er sich als ‘das’ Blatt der französischen Schwulenbewegung – und blieb es jahrelang. Bald konnte von monatlichem auf wöchentliches Erscheinen gewechselt werden.
Die Nullnummer vom Februar 1979
Um die ersten großen Rechnungen bezahlen zu können, veranstalteten die Gründer am 30. April 1979 eine Gala im Pariser Club Bataclan. Sie wird mit über 2.500 Gästen ein Riesen-Erfolg (auch finanziell) und Auftakt zu einer Reihe späterer Galas. Im März 1980 zog das Magazin in Räume in der rue de la Folie-Méricourt (Nr. 42), im Sommer 1980 wurde der erste Angestellte beschäftigt.
Die ersten Ausgaben erschienen zum Preis von 5 Francs (April bis Juni 1979), ab April 1982 lag der Preis bereits bei 15 Francs. Die ursprüngliche Auflage von 30.000 Exemplaren (April 1979) blieb lange relativ stabil. Mitte 1982, kurz vor dem Wechsel zu Gai Pied Hebdo (erfolgte am 27. November 1982 drei Wochen nach dem Erscheinen der ersten Ausgabe des vom früheren Gai Pied Mitarbeiter Jacky Fougeray gegründeten Konkurrenz-Blattes Samouraï (1982-1986)) stieg die Auflage auf 70.000 und satbilisierte sich 1983 bei 60.000 Exemplaren.
Gia Pied – politisch engagiert, prominente Unterstützer
Die Zeitschrift konnte jahrelang auf zahlreiche und namhafte französische und internationale Unterstützung zählen, wie Yves Navarre, Guy Hocquenghem („Das homosexuelle Verlangen“) oder Hugo Marsan. Aber auch ein Gespräch mit Jean Paul Sartre fand sich hier (geführt am 28. Februar 1980 von Jean Le Bitoux, Sartres einziges Interview zu Homosexualität), ebenso wie künstlerische Arbeiten von David Hockney oder mit der Chanson-Sängerin Barbara (auch über ihr Engagement gegen HIV/Aids).
Seite 1 der ersten Ausgabe des Gai Pied, April 1979, mit Kommentar von Michel Foucault
Die erste Ausgabe hatte den Titel „Un plaisir si simple“ (ein Vergnügen, so einfach), signiert Michel Foucault, dazu ein Bild das Yves Charfe zeigt. Im Heft unter anderem Berichte über von GLH und CHA organisierte Demonstrationen gegen den Iran, sowie Auszüge aus dem Zeitzeugen-Bericht von Heinz Heger ‚Die Männer mit dem Rosa Winkel‚, sowie Comics von Alex Barbier oder Nachrichten aus der Provinz sowie aus dem Ausland. Dass Michel Foucault das Blatt so ostentativ unterstützte, sei seiner Überzeugung nach ganz wesentlich dafür gewesen, dass der Gai Pied nicht verboten wurde, betont Jean Le Bitoux in seinen Memoiren die Bedeutung der Solidarität von Prominenten.
Gai Pied engagierte sich sehr stark im Präsidentschaftswahlkampf 1981. Francois Mitterrand galt als Hoffnungsträger – endlich eine Abschaffung des Sonderstrafrechts gegen Homosexuelle. Am 4. April findet eine große Demonstration statt, organsiert vom CUARH. Über 10.000 Homosexuelle ziehen durch Paris, an der Spitze 3 Mitglieder der PS, Jack Lang, Yves Navarre und Jean Paul Aron. Am 13. April wird das zweijähriges Bestehen mit einer Gala im Palace gefeiert. Yves Navarre verliest eine Nachricht, in der Francois Mitterrand, Präsidentschafts-Kandidat der PS, die Gäste grüßt und für den Fall seiner Wahl die Abschaffung des Sonderstrafrchts gegen Homosexuelle verspricht.
1983 – Kurswechsel
Ab 1983, nach einer Auseinandersetzung besonders mit Gründungs-Herausgeber Jean Le Bitoux über die Frage wie politisch oder ‚Konsum-orientiert‘ das Magazin sein solle, öffnete sich das Magazin verstärkt auch Lifestyle-Themen wie Mode oder Reisen. Gründer Le Bitoux schied am 3. Juli 1983 aus, er gab kurzzeitig ein ‚Piraten-Journal‘ heraus, das am 20. Juli 1983 unter dem Titel Gai Pied au cul (Gai Pied im Arsch) erschien.
1987 – Pasqua versucht sich am Verbot des Gai Pied
Sich um prominente Unterstützer zu bemühen, war neben der Aufmerksamkeit auch von Beginn an Teil der Überebens-Startegie des gai Pied. Ein Magazin mit Unterstützern wie Foucault oder Sartre zu verbieten, diese Schwelle sei einfach höher als bei ‚irgend einem‘ Blatt, so die Überlegung.
Doch im März 1987 war es soweit: Charles Pasqua (1927 – 2015), damals Innenminister im Kabinett Chirac, untersagt unter Berufung auf ein Gesetz aus dem Jahr 1949 über an die Jugend gerichtete Presseerzeugnisse den Kiosk-Vertrieb des Magazins (was de facto fast einem kompletten Vertriebsverbot nahe kam).
Doch Opposition und Kulturbetrieb reagieren schnell und deutlich. Fast die gesamte Presse protestiert. Nach einer lautstarken Demonstration am 19. März 1987 rudert die Regierung zurück und stellt ihr Vorgehen gegen den Gai Pied ein.
Unternehmensgruppe GaiPied
Ende der 1980er Jahre wächst der Gai Pied zu einer Gruppe von Unternehmen.
Bereits 1982 war ‚Gai Pied Voyages‚ gegründet worden1983 folgte der jahrelang überaus erfolgreiche ‚Guide Gai Pied‚. 1987 bis 1990 war die Gruppe Gai Pied Träger einer Radio-Station, der ‘Frequence Gaie’. Gai Pied gab zudem jahrelang auch einen beliebten schwulen Frankreich-Reiseführer heraus, den Guide Gai Pied.
Mit großem auch kommerziellem Erfolg wurde ab Sommer 1985 jahrelang eine frühe (über Minitel, das französische Btx-Pendant realisierte) Dating-Platform namens 3615GPH (zu Beginn bis Januar 1986 zunächst als Kontaktanzeigen-Dienst Rezo) betrieben.
Mit allen Nebenaktivitäten betrug der Umsatz der Gruppe Gai Pied im jahr 1986 über 20 Millionen Francs.
Chefredakteure des Gai Pied 1979 bis 1992
1979 bis Juli 1983 – Jean Le Bitoux (1948 – 2010) Juli 1983 bis Oktober 1991 – Franck Arnal (1950 – 1993; Mitgründer 1979) und Hugo Marsan (geb. 1934; bis August 1988 gemeinsam mit Arnal) bis Oktober 1991 – Yves Charfe Oktober1991 bis Februar 1992 – Jean-Yves Le Talec (geb. 1958; Sœur Rita du Calvaire) Febnruar 1992 bis zur Einstellung Oktober 1992 – Eric Lamien
ab 1990 – das lange Ende des Gai Pied
Anfang der 1990er Jahre brach die Zahl der Leser des Gai Pied massiv ein. Das Blatt schaffte es nicht, den Veränderungen auch durch das Auftreten von Aids gerecht zu werden; finanzielle Probleme (trotz erfolgreicher Internetaktivitäten) kamen hinzu.
Nach einem letzten Versuch, das Blatt wieder politischer zu gestalten, kündigt Gérard Vappereau in Ausgabe 534 vom 10. September 1992 seine Entscheidung an, das Magazin einzustellen:
„Paris, le jeudi 3 Septembre 1992. Je suis au regret de vous annoncer la suspension de la parution de Gai Pied hebdo à partir du 29 octobre 1992, sorite du numéro 541“
Am 29. Oktober 1992 erscheint mit Ausgabe 541 die letzte Ausgabe. Allerdings bleibt die Dating-Internetseite weiterhin bestehen. Ebenso erscheint der Guide Gai Pied weiterhin.
1995 schließlich scheidet Gérard Vappereau aus dem verbliebenen Rumpf-Unternehmen aus (zuvor war er 1989/90 einer der Mitgründer der SNEG). Die Gruppe, in die zuvor zwei neue Unternehmer eingetreten sind, versucht ein neues Magazin ‚Projet X‚ in drei Sprachen (französisch, englisch, deutsch) ohne Kiosk-Vertrieb.
Im August 2001 liquidiert das Handelsgericht Paris alle mit der Gruppe Gai Pied verbundenen Unternehmen (wie ETR, LFM, NETGATE, DELTA EDITION, PX REVUE).
Und die beiden Gründer? Jean Le Bitoux stirbt nach langer Krankheit am 20. April 2010 in Paris. Gérard Vappereau erliegt am 11. März 2006 einem Lungenkrebs.
Gai Pied – Nachfolge-Versuche
1995 wurde (u.a. von ehemaligen Mitarbeitern wie Didier Lestrade) mit finanzieller Unterstützung durch Pierre Bergé, dem Lebenspartner von Yves Saint Laurent, das Monatsmagazin Tetu gegründet – das bald zum erfolgreichsten schwulen Magazin Europas aufstieg, nach 20 Jahren Bestehen am 1. Juni 2015 aber Konkurs anmelden musste.
2010 gab es Planungen, den Gai Pied selbst wieder neu erstehen zu lassen. Nach einer Markt-Analyse sowie Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeits-Untersuchungen sei man zu dem Schluss gekommen, die Zeitschrift als Monatsmagazin neu auf den Markt zu bringen, eine neue Träger-Struktur sollte geschaffen werden. Die Pläne wurden nicht weiter verfolgt.
Die Aktiva des einstigen Unternehmens wurden 2002 von der Gruppe ‘Matchmedia Corp.’ / gaxvox.fr unter Patrick Elzière übernommen.
In den langjährigen Geschäftsräumen des Gai Pied hatte später bis 2015 die Aids-Aktionsgruppe ACT UP Paris ihren Sitz.
Karl Heinrich Ulrichs war Pionier der Schwulenbewegung – und ist doch heute nur wenig bekannt. Eine Biographie Ulrichs’ steht im Internet zum Gratis-Download zur Verfügung.
In Berlin soll eine Straße nach Karl Heinrich Ulrichs benannt werden – doch wer war dieser frühe Pionier der Schwulenbewegung? Eine englischsprachige Karl Heinrich Ulrichs Biographie des us-amerikanischen Schwulenaktivisten Hubert Kennedy steht im Internet zur Verfügung:
Karl Heinrich Ulrichs, Pioneer of the Modern Gay Movement (1988, ergänzte und überarbeitet Neuauflage 2002) als pdf
Das Buch erschien 2001 auch auf deutsch: in der ‘Bibliothek Rosa Winkel’ (des inzwischen nicht mehr existierenden Verlags Rosa Winkel) unter dem Titel Karl “Heinrich Ulrichs: Leben und Werk” (lieferbar über Männerschwarm, s.u.).
Der 1931 geborene Autor, Mathematiker und Schwulenaktivist Hubert Kennedy schreibt über sich auf seiner Internetseite:
“Hubert Kennedy, PhD, (born 1931) was Professor of Mathematics at Providence College (Rhode Island), where his research interest was the history of mathematics. He then moved to San Francisco, where he continued his historical research, now in the beginnings of the gay movement in Germany. Since 2003 he has been in a home for assisted living in Concord, California. He has over 200 publications in several languages, from an analysis of the mathematical manuscripts of Karl Marx and a revelation of Marx’s homophobia, to theoretical genetics and a proof of the impossibility of an organism that requires more than two sexes in order to reproduce. In addition, Dr. Kennedy has written biographies of the Italian mathematician Giuseppe Peano and the German homosexual emancipationist/theorist Karl Heinrich Ulrichs, and has edited the collected writings of Ulrichs. His translations of the boy-love novels of the German anarchist writer John Henry Mackay and his investigations of the writings of Mackay have helped establish Mackay’s place in the gay canon. Dr. Kennedy also translated selections from Der Eigene for the volume Homosexuality and Male Bonding in Pre-Nazi Germany, coedited with Harry Oosterhuis, and is the author of The Ideal Gay Man: The Story of Der Kreis.”
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weitere Informationen:
Hubert Kennedy: Karl Heinrich Ulrichs, Pioneer of the Modern Gay Movement (2002) (pdf, 4,44 MB)
Hubert Kennedy Internetseite (mit weiteren Texten zum Download)
Bibliothek Rosa Winkel bei Männerschwarm: Hubert Kennedy: Karl Heinrich Ulrichs – Leben und Werk
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The Ghostwriter. Strand, Sand, See – viel Weite hat dieser Strand auf Usedom zu bieten. Und eine Attraktion, seit 2009: Roman Polanskis Film “The Ghostwriter” wurde großenteils hier gedreht, im Frühjahr 2009.
Peenemünder Haaken
Frühjahr 2009. Roman Polanski dreht Ende März die Außenaufnahmen für seinen Film “The Ghostwriter”. Martha’s Vineyard, die Insel mit dem Feriendomizil des ehemaligen britischen (Film-) Premierministers Adam Lang (Pierce Brosnan), wurde nicht in den USA gedreht, sondern – vor allem auf Usedom.
Die Klappe : das ‘Café Achteck’, einst eine typische Berliner Bedürfnisanstalt, heute museal restaurierte Seltenheit.
Eine Klappe – was für Filmschaffende ein Arbeitsgerät ist, ist (oder war?) für schwule Männer Synonym für einen Ort des Cruising und des Sex: die öffentliche Toilette.
Berlin hat in Sachen Klappen eine besondere Tradition zu bieten: das “Café Achteck”, auch ‘Madai-Tempel’ genannt:
Café Achteck, restauriert, Berlin / Naumannstr.
Das ‘Café Achteck’ mit seinen typischen gusseisernen grünen Wänden geht zurück auf einen Entwurf des Berliner Stadtbaurats Carl Theodor Rospatt. Zu seinem Namen ‘Madai-Tempel’ kam es durch den damaligen Berliner Polizeipräsidenten Guido von Madai (1. Januar 1810 Halle – 24. November 1892 Bad Homburg v.d.H.) der Anfang der 1870er Jahre ihre Aufstellung veranlasste.
Café Achteck, Aufriss/Schnitt und Grundriss, aus Berlin und seine Bauten (1896)
1920 gab es in Berlin 142 Bedürfnisanstalten des Typs ‘Café Achteck’ – heute sind sie eine Rarität geworden.
Die Bedeutung der Klappe als Ort schwulen Sex’ hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen – wohl nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, dass viele Klappen geschlossen oder abgerissen und durch so genannte ‘Atom-Klos’ ersetzt wurden.
Noch in den 1980er Jahren setzten sich schwule Männer wie Ovo Maltine für die Erhaltung der Klappen ein – letztlich mit wenig Erfolg. Klappen als Ort schwulen Sex’ – heute für viele schwule Männer ein eher ein Kuriosum, eine Reminiszenz. Immerhin – einige Café Achteck wurden in Berlin erhalten und denkmalgerecht saniert, eines sogar neu aufgestellt, das Cafe Achteck in Berlin am Gendarmenmarkt.
Alstereisvergnügen 2010 – Ein nicht so häufiges Vergnügen gab’s vor einigen Tagen in Hamburg: Spaziergang auf der zugefrorenen verschneiten sonnigen Außen-Alster …
Ovo Maltine wurde geboren am 16. April 1966. Sie starb am 8. Februar 2005 in Berlin.
“Ovo (das Ei) legte sich ins Nest der Berliner Tuntenbewegung und brütete an verschiedenen politischen Projekten: Schwules Überfalltelefon, Act up, AIDS Benefize, Marihuana Legalisierung, Anerkennung von Prostitution als Beruf, Anerkennung der Gehörlosensprache, Transgender Visibility, … Ovo Maltine war die erste Berliner Kabaretttunte, die sich 1998 zur Direktwahl zum deutschen Bundestag gestellt hat. Sie bekam 534 Stimmen, das waren mehr Menschen, als in ihrem Heimatdorf leben. Dort hätte sie Bürgermeister/in werden können.” (spreedosen)
Ovo Maltine („das Ovo“) wurde am 16. April 1966 als Christoph Josten in Rech an der Ahr geboren. Am 8. Februar 2005 starb Ovo im Alter von 38 Jahren im AVK in Berlin an den Folgen von Aids.
Das Grab befindet sich auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Berlin Schölneberg. Die historische Grabstätte hatte Ovo bereits 2003 in Pflege übernommen und zur Patenschaft registriert.
Ovo Maltines Grab
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„Es kommt nicht darauf an, wie sich eine Tunte bewegt, sondern was sie bewegt.„ O. Maltine
In den USA treten 20 Jahre nach dem Höhepunkt dieser Form des Aids-Aktivismus wieder ACT UP – Gruppen mit Aktionen in Erscheinung. Ein ACT UP Comeback , wie POZ spekuliert?
Vor 20 Jahren war sie auf ihrem Höhepunkt, die ACT UP – Bewegung. „Aids Coalition To Unleash Power“, unter diesem Motto fanden sich von HIV betroffene Menschen zusammen, um sich mit medienwirksamen Aktionen Gehör zu verschaffen. Inzwischen war es ruhig geworden um ACT UP, nur noch sehr wenige Gruppen existieren, die meisten ohne größere Aktionen.
Doch in den letzten Monaten haben mehrere ACT UP – Aktionen in den USA für Aufmerksamkeit gesorgt, allein 2009 wurden vier ACT UP – Gruppen neuu oder wieder gegründet in den USA . So bildete sich in Wisconsin eine ACT UP – Gruppe neu, um die Gründung einer Aids-Organisation anzustoßen. Zuvor hatte diese ACT UP – Gruppe bereits eine existierende lokale Aids-Organisation angegriffen mit dem Vorwurf, sie nütze Positive aus, und ihre schlechte Service-Qualität beklagte.
Eine andere ebenfalls neu (wieder-) gegründete Gruppe in San Diego kämpft gegen massive Kürzungen des Aids-Budgets in der Region. Und Mitglieder der (bereits existierenden) ACT UP Gruppe Philadelphia waren beteiligt bei der Besetzung der Rotunde des Kapitols in Washington im Rahmen einer Aids-Protest-Aktion.
Und am Rand der Ausstellung „ACT UP NEW YORK: ACTIVISM, ART, AND THE AIDS CRISIS, 1987–1993“, die von Oktober bis Dezember 2009 gemeinsam vom Carpenter Center for the Visual Arts und dem Harvard Art Museum gezeigt wurde, kam es zu einem Handgemenge mit Mitgliedern der religiösen Rechten.
Die US-amerikanische Positiven-Zeitschrift POZ fragt sich nun, ob dies erste Anzeichen eines Wandels in der Kultur und in den HIV-Communities seien, erste Zeichen für eine „Rückkehr von ACT UP“. Ein ACT UP Comeback ?
Erwacht ACT UP in den USA aus einem langen Winterschlaf? Einige US-Aktivisten meinen ja. Die vorhandenen Aids-Organisationen seien viel zu sehr dem Geist der 1980er Jahre verhaftet und darauf fokussiert, einerseits Prävention anzubieten und andererseits „Klienten von der Diagnose bis zum Tod zu begleiten“. ACT UP könne diese Organisationen aus der Vergangenheit reißen, sie zwingen sich den neuen Herausforderungen des Lebens mit HIV zu stellen und veränderte Dienstleistungen anzubieten.
Kritiker beklagen eine seltsame Mischung aus Selbstgefälligkeit und Hilflosigkeit. Einerseits seien viele HIV-Positive gerade in der Situation von Rezsession und Wirtschaftskrise dankbar für jede Art von Angebot, nähmen alles kritiklos hin. Und andererseits gebe es viel Selbstgefälligkeit bei Aids-Organisationen, die der Ansicht seien, sie leisteten bereits alle erforderliche Arbeit.
ACT UP könne diesen Positiven wieder eine Stimme geben – und die Aids-Organisationen zwingen, sich den neuen Realitäten anzupassen. Menschen mit HIV müssten die (auch) für sie gedachten Organisationen wieder mehr in die Pflicht nehmen.
Zudem hoffen einige Aktive, dass die nach der Aufhebung des US- HIV-Einreiseverbots nach Ankündigung der IAS 2012 in Washington stattfindende Welt-Aids-Konferenz neuen Schwung in den Aids-Aktivismus in den USA bringen werde.
Kritiker entgegnen, es gebe immer noch eine große Apathie, gerade auch unter HIV-Positiven. Die Bereitschaft, sich zu engagieren, für die eigenen Interessen und Rechte, und sich zu organisieren sei immer noch sehr gering.
Eine spannende Situation und Debatte, die sich in den USA abzeichnet über ein etwaiges ACT UP Comeback .
Und der Eindruck, dass einem vieles bekannt vorkommt. Aids-Organisationen, die selbstgefällig glauben, allein im Besitz der Wahrheit zu sein, soll es auch hier geben. Und Apathie und Desinteresse unter Positiven, sich für ihre eigene Situation einzusetzen soll auch gelegentlich beobachtet worden sein.
Andererseits gibt es immer wieder HIV-Positive, die sich gegen Diskriminierung und Stigmatisierung zur Wehr setzen, wie jüngst bei der angekündigten Behandlungs-Verweigerung in einer Klinik oder bei einem Zahnarzt.
Erste Anzeichen eines neuen Engagements für die eigenen Rechte- auch bei uns?
weitere Informationen:
Newsweek 01.12.2009: The Comeback of AIDS Activism
POZ 03.02.2010: ACT UP’s Latest Act
POZ November 2009: Acting Up
Carpenter Center: ACT UP NEW YORK: ACTIVISM, ART, AND THE AIDS CRISIS, 1987–1993
ACT UP Wisconsin
ACT UP San Diego
ACT UP Philadelphia
rollcall 09.07.2009: AIDS Activists Arrested After Shutting Down Capitol Rotunda
housing works 09.07.2009: 26 AIDS activists shut down U.S. capitol
The Badger Herald 03.02.2010: HIV/AIDS activists clash over unspecified funding, limited services offered (pdf)
Ich habe Anfang Januar 2010 meinen Rücktritt aus der Vorbereitungsgruppe Positive Begegnungen 2010 erklärt. Der Vorbereitungsgruppe habe ich meine Beweggründe dafür heute nochmals persönlich erläutert.
Ich wünsche der Vorbereitungsgruppe weiterhin gute inhaltliche Arbeit und für die Zukunft eine erfolgreiche Organisation und Belebung HIV-positiver Selbsthilfe und Interessenvertretung.
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