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Nachdenkliches

Koordinaten der Liebe

Warum schreibst du nicht mal wieder über Beziehung, Liebe, Partnerschaft?
Solcherlei Mails erreichen mich gelegentlich, so auch neulich.
Nun, mir fehlt im Augenblick die Zeit – Texte darüber brauchen Muße, Ruhe, Klarheit im Kopf – und Zeit zum Entstehen.
Zum Ausgleich heute zumindest ein Zitat …

“Wenn wir jemanden lieben, nehmen wir sie oder ihn allzu oft nicht als die Person an, die er oder sie wirklich ist. Wir akzeptieren sie oder ihn insofern, als die Person in die Koordinaten unserer Phantasie passt. Wir miss-identifizieren bzw. identifizieren sie oder ihn falsch. Das ist auch der Grund dafür, dass aus Liebe schnell Gewalt werden kann, wenn wir herausfinden, dass wir uns getäuscht haben. Es gibt nichts Gefährlicheres, nichts Tödlicheres für die geliebte Person, als nicht für das geliebt zu werden, was er oder sie ist, sondern dafür, in das Ideal zu passen. In diesem Fall ist Liebe immer demütigend.”

Slavoj Zizek; zitiert nach Programmheft “Der Vetter aus Dingsda”, Komische Oper Berlin
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ondamaris Texte zu HIV & Aids Politisches

23. Mai Tag des Grundgesetz

Am 23. Mai 1949 wurde in Bonn das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet und verkündet.

An erster Stelle steht immer der Mensch – so heißt es z.B. im Grundgesetz in den erste drei Artikeln

Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Art.1 (1,1))

Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit … (Art. 2 (1,1))

Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (Art. 3(1.1))

Der Deutsche Bundestag erklärt zum Grundgesetz

Das Grundgesetz (GG) ist die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland. Es wurde vom Parlamentarischen Rat, dessen Mitglieder von den Landesparlamenten gewählt worden waren, am 8. Mai 1949 beschlossen und von den Alliierten genehmigt. Es setzt sich aus einer Präambel, den Grundrechten und einem organisatorischen Teil zusammen. Im Grundgesetz sind die wesentlichen staatlichen System- und Werteentscheidungen festgelegt. Es steht im Rang über allen anderen deutschen Rechtsnormen.

Ein Grundgesetz ist nur so gut, wie es gelebt wird, eine Demokratie nur so stark, wie ihre Bürger sie leben, sie und ihre Rechte verteidigen.
2009 hatte der ehemalige Verfassungsrichter Winfried Hassemer (1940 – 2014) einen „Trend zu mehr Sicherheit auf Kosten der Freiheit“ beklagt.

Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) forderte anlässlich des 60jährigen Grundgesetz-Jubiläums 2009 im Rahmen seiner „Kampagne 3“ : „Unsere Verfassung muss endlich auch Lesben, Schwulen, Transgendern und intersexuellen Menschen gleiche Rechte garantiere.
Mit diesem Ziel solle Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes (Diskriminierungsverbot) um das Merkmal „sexuelle Identität“ ergänzt werden. Eine Forderung, die auch 2024 noch besteht …

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Das Grundgesetz gibt’s zum Online-Lesen und Download hier.
Zudem kann der Text des Grundgesetzes beim Deutschen Bundestag (im Bundestag-Bestellsystem) online bestellt werden (max. 5 Exemplare).
Bei der Bundeszentrale für politische Bildung können Exemplare des Grundgesetzes ebenfalls online bestellt werden.

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Frankreich Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Fussball Frankreich: Rote Karte gegen Homophobie!

Homophobie – auch im französischen Fußball ein verbreitetes Problem. Ein neues Video fordert in Frankreich “Rote Karte gegen Homophobie!”

Homophobe Zwischenfälle, seien sie verbaler oder physischer Natur, sind auch im französischen Fußball traurige Realität. Hiergegen vorzugehen, Homophobie nicht weiter zu banalisieren, zu verharmlosen ist das Anliegen des neuen Spots “Un carton rouge contre l’homophobie” (Rote Karte gegen Homophobie). Ein Spot, dessen Sinn sich auch ohne französische Sprachkenntnisse erschließen dürfte:


Un carton rouge contre l’homophobie von mairiedeparis

Realisiert wurde der Spot auf Initiative von Paris foot gay, “Le club qui défend le droit à la différence” (Der Club, der das Recht auf Unterschiedlichkeit verteidigt). Finanziert wurde der Spot von der französischen Profi-Fußball-Liga Ligue de football professionnel (LFP) und dem Pariser schwulen Fußball-Club.

Ein Hinweis zum besseren Verständnis: “pédé” als Bezeichnung für “schwul” oder “Schwuler” ist in Frankreich ein i.d.R. äußerst abfällig gemeintes derbes Schimpfwort (und nicht wie “schwul” in Deutschland eine von Schwulen selbst positiv umgemünzte Bezeichnung).

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ondamaris Texte zu HIV & Aids

Bayerischer Maßnahmen-Katalog Aids 1987

Bayerischer Maßnahmen-Katalog  zur Verhütung und Bekämpfung der Immunschwächekrankheit AIDS wurde am 19. Mai 1987 bekannt gemacht mit einer Veröffentlichung im Amtsblatt.

Auf dieses traurige Jubiläum weist Steven Milverton in einem sehr lesenswerten Beitrag hin: „Der Angst-Staat“.

Bayerischer Maßnahmen-Katalog – ein skuriler Punkt der Zeit- und Aids-Geschichte? Eine Erinnerung an aufgeregte Tage, an Gauweiler und Gauweilereien, aber letztlich doch Vergangenheit?
Bei weitem nicht, wie Steven Milverton betont:

Es könnte sich als fataler Irrtum herausstellen, anzunehmen mit dem besseren Wissen über HIV und AIDS wäre das Gauweiler’sche Bekämpfungsinstrumentarium aus den Köpfen verschwunden. Es gibt immer noch Ewiggestrige in durchaus verantwortungsvollen Positionen, die HIVpositive Menschen per se als Kriminelle hinstellen und entsprechend behandeln wollen.

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Kriminalisierung ist kein probates Mittel der Aids-Bekämpfung, HIV ist ein Virus, kein Verbrechen – diese Erkenntnis ist nicht neu, dennoch nicht bei jedermann angekommen. Zu oft immer noch werden HIV-Positive als vogelfrei betrachtet, stigmatisiert, diskriminiert, ausgegrenzt. Wohin das und ähnliche Gauweilerein führen kann – in den „Angststaat“, wie Steven Milverton seinen sehr lesenswerten Beitrag titelt.

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siehe auch
DAH-Blog 24.02.2012: Pogrome statt Kondome
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Politisches

Hedwig Dohm 20.9.1831 – 1.6.1919

Die Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Hedwig Dohm wurde am 20. September 1831 in Berlin geboren, wo sie 1919 auch starb. Seit 2007 erinnert ein Gedenkstein wieder an sie.

H. Dohm war eine der ersten feministischen Theoretikerinnen und u.a. Vorkämpferin für das Frauen-Wahlrecht, das Recht auf Abtreibung und die Öffnung der Universitäten für Frauen.

„Weil die Frauen Kinder gebären, darum sollen sie keine politischen Rechte haben. Ich behaupte: weil die Männer keine Kinder gebären, darum sollen sie keine politischen Rechte haben und ich finde die eine Behauptung mindestens ebenso tiefsinnig wie die andere.“

Hedwig Dohm: Das Stimmrecht der Frauen, 1876, S. 124

FemBio bezeichnet Dohm als “eine der klügsten und witzigsten Frauenrechtlerinnen der letzten 100 Jahre” und erläutert

Sie forderte gleiche Bildung und Ausbildung für beide Geschlechter und kämpfte für Frauenstudium und Frauenstimmrecht. Hausarbeit und Kindererziehung könnten von Institutionen übernommen werden, um auch der Frau die Möglichkeit zu geben, ihrem Beruf nachzugehen.

Dohm wurde am 20. September 1831 in Berlin geboren (geb. Schlesinger). 1853 heiratete sie Ernst Dohm, den Chefredakteur der satirischen Zeitschrift Kladderadatsch, mit dem sie zwischen 1854 und 1860 fünf Kinder hatte.

Anfang der 1870er Jahre verfasste Dohm mehrere feministische Bücher, in denen sie “die völlige rechtliche, soziale und ökonomische Gleichberechtigung von Frauen und Männern forderte” (Wikipedia), darunter 1874 ‘Die wissenschaftliche Emancipation der Frauen’.

Hedwig Dohm um 1870
Hedwig Dohm um 1870

1918 erlebt Dohm noch, dass Frauen endlich das Wahlrecht erhalten.

H. Dohm starb am 1. Juni 1919 in Berlin. Ihr Grab befindet sich auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg.

Hedwig Dohms Enkelin Katja (die Tochter von Hedwig Dohms Tochter Katja Pringsheim) heiratete 1905 einen Schriftsteller – den jungen Thomas Mann.

Mit ihrem Kampf um die Emanzipation der Frauen eckte Dohm zu Lebzeiten in der Männerwelt ständig an – und geriet mehr oder weniger in Vergessenheit (selbst an ihrem Wirkort Berlin erinnert nur eine Schule an sie, die ihren Namen führt).

Seit Juni 2007 erinnert auf dem Alten Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg auf Veranlassung des Journalistinnenbundes wieder ein Gedenkstein an Hedwig Dohm.

Zudem erinnert eine Straße in Berlin an Dohm (s.u.).

In Erinnerung an sie ehrt der Journalistinnenbund seit 1991 “eine Kollegin für ihre herausragende journalistische (Lebens-)Leistung und ihr frauenpolitisches Engagement” mit der Hedwig-Dohm-Urkunde.

„Die Männer meinen, die Eigenschaften, die sie den Frauen absprechen, haben sie selber.“

Hedwig Dohm, Der Frauen Natur und Recht, 1876

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Gedenkstein für H. Dohm

Hedwig Dohm Gedenkstein
Dohm Gedenkstein
Hedwig Dohm Gedenkstein, Rückseite
H. Dohm Gedenkstein, Rückseite

“Glaube nicht, es muß so sein, weil es so ist und immer so war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne. Schaffe Möglichkeiten.”

Hedwig Dohm

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Weitere Informationen:
Gundula Thors: ‘Ihrer Zeit weit voraus – die Publizistin und Frauenrechtlerin Hedwig Dohm’
lesenswert u.a.: H. Dohm: ‘Die wissenschaftliche Emancipation der Frauen’, Berlin, Wedekind & Schwieger 1874, online im Projekt Gutenberg

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Hedwig Dohm Ehrengrab

Am 24. März 2019, rechtzeitig vor ihrem 100. Todestag, wurde das Hedwig Dohm Grab als Ehrengrab eingeweiht. Grußworte sprachen Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, MdB Renate Künast und Rebecca Beerheide (Vorsitzende des Journalistinnen-Bundes).

Ehrengrab H. Dohm, 1. April 2019

Hedwig-Dohm-Strasse

Seit 2007 wird an Dohm auch durch die Benennung einer Straße am Bahnhof Südkreuz erinnert. Der vordere Teil der früheren Naumannstraße (vor dem Bahnhof Südkreuz) wurde am 22. September 2007 in Hedwig-Dohm-Strasse umbenannt

Hedwig-Dohm-Strasse in Berlin
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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Homophobie tötet

“ Homophobie tötet ” – eine neue Kampagne thematisiert in Frankreich landesweit Homophobie und ihre Folgen.

Am 17. Mai 2009 ist zum 5. Mal der Internationale Tag gegen Homophobie (International Day Against Homophobia IDAHO). Aus diesem Anlass stellte eine in Südfrankreich ansässige Gruppe (Collectif Contre l’Homophobie CCH, Montpellier) ihre erste Kampagne gegen Homophobie vor.

Die neue Kampagne soll in Frankreich landesweit gezeigt werden, sowohl in Großstädten als auch in der Provinz.

l'homophobie tue - Homophobie tötet (c) CCH
l’homophobie tue – Homophobie tötet (c) CCH

Homophobie tötet – französische Kampagne wird 2010 fortgesetzt

“Homophobie tötet” – eine französische Kampagne gegen Homophobie wird fortgesetzt, zum Jahresbeginn 2010 in Bordeaux.

Am 17. Mai 2009 stellte eine in Südfrankreich ansässige Gruppe (Collectif Contre l’Homophobie CCH, Montpellier) ihre erste Kampagne gegen Homophobie vor.

Die Kampagne wurde seit Frühjahr 2009 unter anderem in Montpellier, Nantes, St. Nazaire und den Départements Hérault und Somme gezeigt.

Nun hat sich auch die Stadt Bordeaux angeschlossen – 80 großformatige Plakate der Aktion sind an Straßenbahn-Haltestellen im Großraum Bordeaux (CUB Communauté urbaine de Bordeaux) zu sehen. Parallel fand zum Auftakt eine Konferenz zum Thema ‘Diskriminierungen in Bordeaux’ statt.

“Homophobie tötet” ist nicht die einzige Kampagne gegen Homophobie in Frankreich. Im Sommer 2009 war von der französischen Bildungs- und Forschungsministerin Valérie Pécresse eine landesweite Kampagne gegen Homophobie an Hochschulen mit 60.000 Plakaten gestartet worden.

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weitere Informationen:
Centre Collectif contre l’Homophobie CCH
International Day Against Homophobia internat. Site
Tetu 07.01.2010: Bordeaux s’affiche à son tour contre l’homophobie

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Text 18.02.2016 von ondamaris auf 2mecs

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Köln

Südturm Kölner Dom – nach Turm-Durchbruch 2009 neuer Zugang

Turm-Durchbruch: Der neue Zugang Südturm Kölner Dom bietet beeindruckende Perspektiven:

Der neue Zugang Südturm Kölner Dom – Fotos

Der neue Zugang Südturm Kölner Dom
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Zur Besteigung des Südturms des Kölner Doms steigt man seit kurzem zunächst hinab. Hinab in die Fundamente des Südturms.
Innerhalb des Fundaments des Südturms befindet sich der neue Zugang zur Turmbesteigung. Den man betritt durch einen beeindruckenden Durchbruch – das hier fast 12 Meter dicke Turmfundament wird in einem vor einigen Monaten gebohrten Tunnel durchquert.

Der bneue Zugang zum Südturm des Kölner Doms wurde nach jahrelangen Planungen am 3. April 2009 geweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Ein 1994 bei Ausgrabungen neu entdeckter Raum hatte die Planung des neuen Zugangs ermöglicht. Haupt-Vorteil des neuen, vom Architekturbüro Kraemer geplanten Zugangs: Touristen, die die Aussichts-Plattform des Südturms besuchen wollen (jährlich über 500.000), müssen nun nicht mehr durch den Dom – und dort etwaige Gottesdienste stören.

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Köln

Kölner Dom Untergrund

Der Kölner Dom Untergrund sieht so aus:

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Kölner Dom Untergrund – Fotos

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Köln

Der Mittelpunkt von Köln

Der Mittelpunkt von Köln sieht so aus:

der Mittelpunkt von Köln
der Mittelpunkt von Köln

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Als geographischer Mittelpunkt von Köln wird zum Beispiel in Navigationssystemen zudem oft der Dachreiter (Spitze) des Kölner Doms genutzt. Er hat die Koordinaten

Länge 6.958281
Breite 50.941278

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Politisches

Erich-Mühsam-Preis für Gunter Demnig

Der Künstler Gunter Demnig wurde am 26. April 2009 in Lübeck mit dem Erich-Mühsam-Preis ausgezeichnet, verliehen für das Projekt Stolpersteine.

Der in Lübeck aufgewachsene Publizist, Schriftsteller und politische Aktivist Erich Mühsam wurde am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg nahe Berlin von Nationalsozialisten ermordet. Die 1989 in Lübeck gegründete Erich-Mühsam-Gesellschaft verleiht seit 1993 den Erich-Mühsam-Preis.

Die Erich-Mühsam-Gesellschaft schreibt dazu:

“Alle zwei Jahre wird auf der Tagung der Erich-Mühsam-Preis verliehen. Ein gewähltes Gremium schlägt Personen und Gruppen zur Auszeichnung vor, die sich mit Zivilcourage und Idealismus für soziale Gerechtigkeit und verfolgte Minderheiten einsetzen.”

Der Erich-Mühsam-Preis wird am 26. April 2006 dem Künstler Gunter Demnig (geb. 27. Oktober 1947) verliehen, Schöpfer des Projekts Stolpersteine. Am Vortag hat Demnig in Lübeck erneut Stolpersteine verlegt.

Stolperstein zum Gedenken an Erich Mühsam vor dem Buddenbrookhaus
Stolperstein zum Gedenken an Erich Mühsam vor dem Buddenbrookhaus

Projekt Stolpersteine begann 1993 mit Konzepten, 1995 wurden erste Stolpersteine (damals noch ungenehmigt) probeweise in Köln und 1997 in Berlin-Kreuzberg verlegt. Zuvor waren bereits 1994 250 Stolpersteine in der Kölner Antoniterkirche ausgestellt worden. Voran gegangen war dem Projekt eine Aktion 1990, mit der an die Deportation von Sinti und Roma aus Köln erinnert wurde.

Gunter Demnig beschreibt die Stolpersteine als

“ein Projekt, das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus wach hält.”

Stolperstein für Hans Hirschberg
Stolperstein für Hans Hirschberg

Stolperstein für Hans Hirschberg, Hamburg

Die Stolpersteine verlegt Demnig jeweils bündig in den Bürgersteig, vor dem letzten freiwillig gewählten Wohnort des jeweiligen Opfers. Bis Ende 2008 sind gut 17.000 Stolpersteine gesetzt worden.

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