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unterwegs

Vooruit

Zeebrugge – eine seltsame Mischung aus beschaulichem Dorf und weitläufigen Hafen-Arealen.

Mit Zeebrugge wird für mich auch immer die Erinnerung an Jean Claude Letist verbunden sein. An einen unfreiwilligen Stopp auf einer der zahlreiche ‘HomoReizen’, streik-bedingt, mit Übernachtung in einem bereitgestellten Zug, bevor’s am nächsten Morgen doch noch nach London weiter ging.

Aber vom den Besucher wenig lockenden Zeebrugge ist’s mit dem Zug nicht weit nach Brugge oder Gent.

Brugge, diese Puppenstube des Stadt-Tourismus, reizt uns wenig. Weiter mit dem Zug nach Gent. Mit Gent verbinden wir angenehme Erinnerungen, ebenfalls an lustige ‘HomoReizen’, eine Markthalle voller Köstlichkeiten, nette Cafés und Restaurants, lecker Genever im ‘Vooruit‘ und eine kleine beschauliche schwule Szene. Vor allem aber an eine Stadt, die (in Kontrast zu ihrer Nachbarin Brugge) lebendig ist, wenn auch damals (in den 90ern) nicht so saniert und herausgeputzt.

Auch Gent hat sich verändert, ist herausgeputzter als damals, hat den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt. Und ist doch quirlige, lebendige Provinz- und Studentenstadt geblieben.

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Kulturelles

Klappen – Frage

Klappen ? An manchen Fragen kann man scheinbar gut beobachten, wie es derzeit um die schwule Emanzipation und wechselseitige Toleranz bestellt ist.

So fragt Queer derzeit “Wie stehst du zum Klappensex?”

Nun ja, da mag ja jeder seine eigene Meinung zu haben. Zumal, die Zahl der Klappen ist ja doch im Vergleich zu ‘früher’ arg reduziert. Trotz bürgermeisterlicher Eröffnungen

Aber was der ‘gewöhnliche Homosexuelle’ so darauf antwortet, erstaunt schon (Stand 06.07.07, 17:30): 14,9% halten Klappen für „eine schwule errungenschaft“, 27,7% für ’schön um Dampf abzulassen‘ – aber 51,2% meinen ‚das bringt Schwule in Verruf‘.

Die 6,2% unter “bestrafen” verbuch’ ich mal pauschal unter ‘Selbsthass’ und anderen Attributen.

Aber wenn über 50% der Ansicht sind, “das” bringe “Schwule in Verruf” (und das scheinbar für wichtig halten), dann ist es wohl Zeit sich Sorgen zu machen …
… oder einfach mal wieder auf ‘ne Klappe zu gehen …

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Homo Heiler – Wer heilt wen?

Homo Heiler ? Eigentlich dachte ich, die Sache sei mit der lange herbei gestrittenen Änderung des ICD (Streichung des Krankheitsbegriffs Homosexualität) ausgestanden.
Nicht aber in Österreich, wie es scheint.

Wie “dieStandard.at” berichtet, wollen im österreichischen Graz Psychiater und Religionsvertreter auf einem dreitägigen Kongress im Oktober u.a. diskutieren, wie man Homosexualität “heilen” kann.
Und laut Queer sind auch deutsche ‘Ex-Gays’ unter den Homo Heiler Teilnehmern.

Dass tatsächlich auch ein “Teufelsaustreiber” offiziell eingeladen ist, wirft wohl die Frage auf, wer denn da therapiebedürftig sein könnte …
Oh Österreich!

Worum geht’s?
Viele Jahrzehnte lang wurde Homosexualität von fast allen Medizinsystemen als Krankheit betrachtet (was, immerhin, früher schon einen Fortschritt darstellte gegenüber der Betrachtung als zu verfolgende Straftat).

Diese Betrachtung der Homosexualität als Krankheit spiegelte sich lange Zeit auch in einem Klassifizierungs-System, mit dem weltweit Krankheiten unterteilt werden, der “International Statistical Classification of Diseases and Related Health problems” (ICD) der Welt-Gesundheits-Organisation WHO.

Seit 1968 wurde (mit ICD-8) Homosexualität in dieser Klassifikation immerhin als “umstrittenes Krankheitsbild” bezeichnet. Endgültig gestrichen wurde Homosexualität aus dem ICD jedoch erst 1992 mit der Verabschiedung des (heute noch gültigen) ICD-10.
Doch immer noch gib es Mediziner und Psychoanalytiker, die Homosexualität als Störung ansehen…

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Text am 25.01.2016 von ondamaris auf 2mecs

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Homo-Denkmal im Bau

Homo-Denkmal im Bau : Erst wurde viel diskutiert, über das ‚Homo-Denkmal‘ und insbesondere den Entwurf des Künstler-Duos Dragset/Elmgreen.

Dann stand lange nicht mehr als ein Bauschild am zukünftigen Platz des Denkmals, am östlichen Ende des Tiergartens.

Doch nun wird gebaut, das Denkmal nimmt langsam Gestalt an:

Homo-Denkmal im Bau 2007
Homo-Denkmal im Bau 2007

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Text 24. Febaur 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Erinnerungen

Von der Nordwolle zur Bankenkrise

Wie es von der Nordwolle in Delmenhorst zur Bankenkrise kam …

Delmenhorst, ‘Tristesse in der Provinz‘. Und doch, einmal sollte Delmenhorst Geschichte machen. Eine Geschichte, die angesichts der jüngeren Entwicklungen an den Finanzmärkten (wieder) in die Zeit passt:

In Delmenhorst gab es einst ein blühendes Unternehmen, das sein Geld mit Wolle und Garnen verdiente, die 1884 von dem Bremer Kaufmann Martin Christian Leberecht Lahusen gegründete ‘Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarn-Spinnerei’ (NWK), genannt ‘Nordwolle’.

Nordwolle 2007
Nordwolle 2007

Die Besitzer, die Familie Lahusen, war (in der vierten Generation) auch äußerst geltungsbewußt – und ließ Anfang des 20. Jahrhunderts eine große Konzernzentrale in Bremen sowie ein pompöses Herrenhaus ‘Gut Hohehorst’ errichten. Beide Bauten strapazierten die Leistungsfähigkeit des Konzerns über Gebühr. Management-Fehler, Bilanzfälschungen (vorgetäuschtes Wachstum) und Weltwirtschaftskrise kamen hinzu – am 21. Juli 1931 ging die NWK in (betrügerischen) Konkurs.

Doch es sollte noch schlimmer kommen. Größter Geldgeber der NWK war die ‘Danat-Bank‘ (Darmstädter und Nationalbank). Heute ein beinahe vergessener Name, damals die zweitgrößte Bank Deutschlands. In Folge des Konkurses der NWK wurde die Danatbank zahlungsunfähig. Sie musste bereits am 13. Juli 1931 wegen Zahlungsunfähigkeit schliessen und später mit der Dresdner Bank fusionieren.

Dass die zweitgrößte Bank Deutschlands ‘einfach so’ pleite ging, erschütterte das Vertrauen der Bevölkerung in das gesamte Bankensystem massiv. Ein Run auf die Bankschalter wurde ausgelöst. Jeder wollte schnellstmöglich sein Guthaben abheben, sein mühsam erspartes Geld vor befürchteten weiteren Konkursen retten – und verstärkte dadurch die Zahlungsprobleme nur weiter. Die Bankenkrise nahm ihren Lauf …

Die Konzernzentrale der NWK in Bremen überstand die Pleite – und wurde bald zum sog. ‘Haus des Reichs‘. ‘Gute Hohehorst’ wurde unter dem Namen ‘Friesland’ eines der Heime des von der SS getragenen Vereines ‘Lebensborn‘. Auf Geltungswahn folgte noch fürchterlicherer Wahn.

Und Delmenhorst hatte seinen gehörigen Teil zur Inflationskrise beigetragen …

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Erinnerungen

Delmenhorst Tristesse in der Provinz

Besuch in der Vergangenheit – Delmenhorst Tristesse in der Provinz

Delmenhorst Tristesse in der Provinz

Delmenhorst – einst ein halbwegs blühendes Regionalzentrum. Eine Stadt, deren Politiker und Einwohner allen Ernstes glaubten, der selbst gegebene Titel „Industriestadt im Grünen“ mache ihre Stadt liebens- und lebenswerter.

Eine Stadt, die einst von drei oder vier Industrien lebte, von Wolle (Nordwolle), Kork, Jute und Linoleum. Industrien einer längst vergange­nen Welt, heute wenig bedeutend. Daneben geprägt war durch drei große Kaser­nen, zahlreiche Behörden und Ämter. Später dann Mode (Delmod et al.). Vergangenheit. Industrieller und politischer Wandel führten zum Niedergang auch der Stadt selbst, nicht nur ihrer Industrien und einst prägenden Strukturen.

Nur noch vereinzelte Rudimente blieben. Selbst die Ruinen der ehemaligen Werke, oft Schmuckstücke der Industriearchitektur ver­gangener Jahrhunderte, wurden weitgehend geschliffen, abgerissen, aus dem Stadtbild ver­bannt. Schamhaft fast, als gelte es die Spuren des Unvermögens städtischer Po­litik, die allzu sichtbaren Beweise des Niedergangs zu tilgen. Kreisfrei zu bleiben wurde zum größten Erfolg städtischer Politik.

Die Fußgängerzone der Kleinstadt, für die Geschichten erzählende Kaufmannshäuser und imposante Kinopalast-Fassaden (‚Schauburg‘ Abriss Saal 1979, ‚Einsturz‘ Fassade 28.6.1980) weichen mussten. Anfang der 70er Jahre geschaffene einstige Zierde der ‚City’, ist diese Fußgängerzone heute kaum mehr als ein bedrückendes Abbild des Niedergangs. Eine Tristesse von Waschbetonplatten-Chic und Karstadt-Beton, dekoriert mit Glücksspielstätten, Billigläden und Fastfood-Verkauf. Größe ‚Perle’ dieser Innenstadt die Filiale einer weltweit agierenden Textilkette, die billig in Südostasien genähte Textilien teuer an trendige junge Leute verkauft.
Und ein Stückchen Flussufer, das dem Marktplatz ein wenig Charme zurück geben soll.

Delmenhorst – traurige ‘Perle der Provinz’ …

each pain has his story (Graffiti, Delmenhorst 2022)

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Kleine Nachträge, nach Jahren:
[2013] Sehe ich heute die Delmenhorster Innenstadt, den erschreckenden Leerstand, die Apathie und das Desinteresse („da kann man eh nichts machen, so ist Delmenhorst halt„), ist die Formulierung Delmenhorst Tristesse noch gelinde …

[2022] Ich spürte früh, noch ohne etwa damals genau sagen zu können wie ich das meine, „hier gehör ich nicht hin“. Dieses Gefühl einer Fremdheit ist bis heute geblieben. Auch wenn hier einst das Paradies meiner Kindheit war …

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Berlin

Bürgermeister auf Klappe

Immerhin, früher konnte es noch einen Skandal auslösen, wenn ein Politiker auf einer Klappe angetroffen wurde. Wie 1966 ein Kölner Regierungspräsident …

Später wurden Klappen dann gern zur Überwachung ihrer ‘Benutzer’ genutzt (wie Corny Littmann 1980 in Hamburg vorführte).

Eine gute Quelle für Rosa Listen waren sie ja schon länger …

Und gestern eröffnete ein Bürgermeister schon selbst eine Klappe, wie das Hauptstadtblog (mit Foto) dokumentiert.

Oh, erstaunliches Berlin …

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HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Bist du gesund ?

‚ Bist du gesund ‚ – ‚Und dann?‘ ‚Lassen wir die Kondome weg …‘ Viele (nicht nur schwule) Menschen suchen sich möglichst Sexpartner mit gleichem HIV-Status, um Risiken zu vermindern. Eine wirksame Strategie? Oder eher eine gefährliche, die Risiken erhöhen kann?

‚Bist du gesund?‘
‚Bist du sauber?‘
‚Gesundheit gewünscht und geboten‘
Solche Formulierungen hört man oft, wenn es darum geht, (nicht nur Sex-) Partner zu suchen, oder liest sie in Profilen auf diversen Portalen.

Manchmal muss ich dann schmunzeln.
Mir juckt es in den Fingern.
Einfach mal sagen ‚Ja, ich hab heut morgen geduscht, klar!‘.
Oder ‚Klar, meine Erkältung ist schon seit Tagen wieder weg.‘

Nein, keine Angst, das sind nur Gedankenspiele. Natürlich ist mir klar, dass hinter diesen Formulierungen ein notdürftig verdecktes Schutz-Interesse steht. Aber leider manchmal auch seltsame Vorstellungen über das HIV-Infektionsrisiko. Hofft der Fragende, mit dieser Frage oder Ankündigung etwaige Risiken von sich fern zu halten? Sozusagen verbales Sagrotan?

Selbst viele Dating-Sites wie auch die blauen Seiten bieten ja eine Auswahl, in der man Angaben zu seinem HIV-Status machen kann (z.B. ‚Vorlieben beim Safer Sex‘: Immer, Nie, nach Absprache, keine Angabe). Und erleichtern so die Suche nach Partnern mit einem ‚passenden‘ Serostatus. Nach einem Weg, einen Kompromiss zwischen Sicherheit und Kondomfreiheit zu finden. Tatsächlich?

Klar, für Positive ist die Frage nach HIV ganz praktisch. Viele Positive suchen sich als Partner möglichst Menschen, die ebenfalls positiv sind. Wer schon positiv ist, den kann man (zumindest wenn man ein etwaiges Risiko einer Superinfektion vernachlässigen will) nicht nochmal mit HIV infizieren. Man spart meist sich die ständige Rederei über HIV und Aids, Infektionsrisiken, und die Kondome oftmals (das Risiko anderer sexuell übertragbarer Infektionen vernachlässigend) gleich auch.
Eine Strategie des Risiko-Managements, die für viele HIV-Positive funktioniert und eine Balance ermöglicht.

Aber funktioniert diese Strategie auch für HIV-Negative? Sich nur HIV-Negative zu suchen, um mit denen dann Sex ohne Kondom haben zu können?

Ich überlege, ob es nicht eigentlich ein wenig naiv ist für einen HIV-negativen Mann, jemanden nach seinem Serostatus zu fragen.

Zunächst einmal, erwartet er von jemandem, den er kaum kennt, eine ehrliche Antwort auf die Frage ‚Bist du positiv‘?
Würde er selbst sie geben? Dass jeder Partner die Wahrheit in Bezug auf seinen HIV-Status sagt, ist zumindest eine mutige Annahme.
Und wenn der potenzielle Partner dann ehrlich ist und sagt er sei HIV-positiv, was dann? Lehnt man ihn dann (höflich, na klar …) als Partner ab? Und erwartet dennoch, dass der beim nächsten mal weiterhin ehrlich antwortet?

Aber selbst, wenn der Partner auch ehrlich sagt, er sei HIV-negativ – was heißt das? Maximal, dass er bis einige Wochen vor seinem letzten HIV-Antikörper-Test nicht HIV-infiziert war.
Und die Zeit danach? Wenn er/sie sich in den letzten Wochen oder Monaten infiziert hat, nach dem letzten Test? Gerade in den ersten Monaten der Infektion, der akuten Phase, ist die Infektiosität am höchsten …

Für HIV-Negative kann die Strategie, sich ebenfalls nur HIV-negative Sex-Partner zu suchen (Serosorting), zu einem gefährlichen Vabanque-Spiel vorgegaukelter falscher Sicherheit werden.
Erst recht, wenn man/frau nicht den Mut aufbringt, offen zu fragen, sondern schwiemelig fragt „bist du gesund?“ Und dann mit der Antwort auf eine ungewisse Frage Annahmen macht, Konsequenzen zieht in Sachen safer sex.

Klar, es ist gut, wenn HIV-Negative auch HIV-negativ bleiben, sich nicht mit HIV infizieren wollen. Aber die Strategie, die manche dazu benutzen, dürften wenig zielführend sein. Falsche Annahmen und Irrtümer produzieren, die sich als riskant erweisen könnten.

Und was dann?
Davon ausgehen, dass jeder potentielle Partner HIV-infiziert sein könnte – und sich entsprechend schützen.
Eine manchmal ungeliebte, unbequeme, aber schützende Alternative. Eine Alternative, die zumindest wirksamer sein dürfte als verbales Sagrotan …

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Text 22. Februar 2017 von ondamaris auf 2mecs

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HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Transmissionsrisiko unter HAART: ‚vernachlässigbar klein‘

Wie hoch ist das HIV-Übertragungsrisiko eines Positiven, der erfolgreich (Viruslast unter der Nachweisgrenze) antiretroviral therapiert wird?

Das Posting zu Infektionsrisiken sowie eine diesbezügliche Aussage in der Resolution des 120. Positiventreffens haben zu einigen Nachfragen geführt.

Deswegen hier ein interessantes Statement eines Schweizer Experten: Prof. Pietro Vernazza, Leiter des Fachbereichs Infektiologie am Kantonsspital St. Gallen, wird in der Ausgabe Juli/August 2007 von ‚Projekt Information‘ (Editorial) mit folgender Aussage zitiert:

„Eine Frage, die uns immer wieder beschäftigt, ist das Transmissionsrisiko unter HAART. Die Schweizer Fachkommission Klinik und Therapie HIV/Aids hat soeben ein Papier verabschiedet, in welchem das Risiko einer Transmission unter einer vollständig suppressiven HAART untersucht wird. Als vernachlässigbar kleines Risiko bezeichnen die Experten das Transmissionsrisiko beim ungeschützten Sexualkontakt mit einer Person mit vollständig suppressiver Therapie. Dies unter der Voraussetzung, dass bei beiden Partnern eine Geschlechtskrankheit ausgeschlossen werden kann. Diese Beurteilung basiert auf einer Fülle von epidemiologischen Daten und wird durch biologische Daten zur HIV-Konzentration in Genitalsekreten unterstützt.“

Der selbe Prof. Vernazza ergänzt konkreter hier (unter „Luxus oder Notwendigkeit?“):

„Das Risiko einer Übertragung unter einer vollständig suppressiven HAART ist unmessbar klein, es dürfte in der Grössenordnung von 1:100’000 bis 1: 1’000’000 oder noch kleiner liegen.“

Der selbe spricht schon 2006 auch hier von einem Übertragungsrisiko unter erfolgreicher HAART, das „vernachlässigt werden kann„.

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zu dieser bemerkenswert weit vor der Veröffentlichung des EKAF-Statements gelegenen Äußerung zur späteren Viruslast-Methode vergleiche auch
30. Januar 2008: EKAF Statement : keine Infektiosität bei erfolgreicher HIV-Therapie ohne andere STDs
15. März 2008: EKAF Statement – mehr Mut, weniger Aufregung
16. März 2008: EKAF Statement: Neue Wege sehen – neue Wege gehen!

 

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Köln

schwule Sauna – Rituale

Schwule können ja manchmal erstaunliche Rituale haben, auch in Köln.
Ein mir bisher gänzlich unbekanntes durfte ich letztens in Köln beobachten.

Sonntags geht ‘man’ in Köln ja gern nachmittags in die Sauna. Beinahe traditionell schon – es muss schon Karneval oder CSD dazwischen kommen, damit die Sauna sonntags mal leer ist, gutes Sommerwetter allein reicht da nicht ;-)

So fand auch ich mich denn letztens mal wieder in einer der Kölner Saunen ein.
Und staunte.
Nein, nicht ob der aus Berliner Erfahrungen schon gar nicht mehr gewohnten Ausstattung, Sauberkeit usw.
Vielmehr ob des Verhaltens eines Teiles der Gäste.

‘Man’, zumindest wenn ‘man’ jung ist (oder sich dafür hält), und natürlich gut gebaut (oder, ebenfalls, sich dafür hält), also man geht nicht etwa zuerst einmal unter die Dusche und dann in eine der Saunen.
Und ‘man’ geht auch nicht direkt in das, was vornehm (und etwas ab der Realität) mit ‘Ruhebereich’ umschrieben wird. Woran Sie auch wieder denken …
Erst recht geht man nicht in den (immerhin vorhandenen, recht großen) Pool.

Nein, man promeniert am Pool. Entweder auf und ab, oder zur Abwechslung auch mal eine ganze Runde im Rechteck. Definitives Muss dabei: ein Fläschchen mit einem möglichst grell gefärbten Energy-Drink, an dem ab und ab genippelt wird.

Und wenn ‘man’ ganz besonders gut gebaut ist, ja dann trägt man dazu – nein, nicht das obligatorische Handtuch. Das hat ja jeder …
Der junge Mann von heute schlendert, wie gesagt einen bonbon-farbenen bunten Drink in der Hand, selbstverständlich in einer knapp sitzenden schwarzen Badehose um denn Pool. Vielleicht ab und an noch dezent den eindrucksvollen Sitz kontrollierend, mit einem zielgerichteten Griff korrigierend …

Wie gesagt, wir befinden uns in einer schwulen Sauna. Sonntags nachmittags.

Dem seltsamen Energy-Drink-Gerenne widmete sich eine nicht unbeträchtliche Zahl der Gäste, je jünger desto wahrscheinlicher. Und desto ausdauernder.

Ob sie auch die anderen Einrichtungen in Anspruch genommen haben? Die, deretwegen ‘man’ ja eigentlich (zumindest soweit ich mich erinnere) in eine schwule Sauna geht?
Ich weiß es nicht. Ich hab sie dort nicht gesehen, nur am Pool.
Vielleicht bin ich aber auch einfach zu früh wieder gegangen …

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