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Kulturelles

Der Fremde am See (Alain Guiraudie 2013)

Der französische schwule Thriller L’inconnu du lac (dt. Derr Fremde am See) von Alain Guiraudie gewann 2013 die Queer Palm in Cannes, Hauptdarsteller Deladonchamps 2014 einen César als bester Nachwuchsdarsteller.

Franck besucht in diesem Sommer oft den Badesee, das angrenzende Cruisinggebiet. Lernt dort Henri kennen, einen älteren Mann, Waldarbeiter. Henri ist früher oft mit seiner Frau nach Cap d’Agde gefahren, viel freier Sex mit vielen Partner:innen, inzwischen lebt er zurückgezogen. Und Franck begegnet Michel, einem eher maskulinistischen Typen, etwas undurchschaubar.

Im See wird eine männliche Leiche gefunden. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf, Inspektor Damroder spricht auch mit Franck, mit Michel. Wundert sich das angesichts eines Mordes das Cruisen weitergeht … bis er selbst in Gefahr gerät …

„Das ist hier doch eine kleine Welt. Da müssen sie sich zwangsläufig alle kennen.“ (Inspektor Damroder)
„Nicht zwangsläufig.“ (Franck)

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Ein Film ganz ohne Musik, gedreht an einem Drehort, dem Lac de Sainte Croix nahe der Schlucht von Verdon. Ein Film mit virelen Sex- davon einigen expliziten Szenen (gedoubled).

Hauptdarsteller Pierre Deladonchamps (später auch ‚Sorry Angel‚)

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L’Inconnu du lac (Der Fremde am See)
Alain Guiraudie (Drehbuch und Regie), Frankreich 2013
Uraufführung 17. Mai 2013 (Filmfestspiele Cannes)

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ebenfalls ein Film über einen homophoben Killer, ein eher dunkler Thriller ohne die sommerliche Atmosphäre von l’inconnu du lac: William Friedkins Film Cruising (1979) .

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Fotografie Ulli

Regenbogen

Regenbogen September 2017 Foto Ulrich Würdemann CC BY 4.0
Regenbogen (September 2017; Foto Ulrich Würdemann, CC BY 4.0)
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Fotografie Ulli

Schlick

Schlick September 2017 Foto Ulrich Würdemann CC BY 4.0
Schlick (September 2017; Foto Ulrich Würdemann, CC BY 4.0)
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Markthalle

Markthalle August 2017 Foto Ulrich Würdemann CC BY 4.0
Markthalle (August 2017; Foto Ulrich Würdemann, CC BY 4.0)
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Frankreich

Bourges – Stadt voller Kunst und Sehenswürdigkeiten

Nahe der Mitte Frankreichs liegt die Stadt Bourges, Hauptstadt des Departements Cher – trotz langer Geschichte und zahlreicher Sehenswürdigkeiten von Touristen aus Deutschland bisher nur wenig wahrgenommen.

Südlich von Paris liegt 2 Stunden Zugfahrt entfernt und nahe an der Mitte Frankreichs die Kleinstadt Bourges (ca. 66.000 Einwohner).

In der Antike Avaricum genannt, war die Stadt damals Hauptort der Bituriger. Sie widersetzten sich dem Einmarsch der Römer. Doch während des Gallischen Krieges siegte hier Julius Caesar 52 v.Chr. in der Schlacht um Avaricum gegen die aufständischen Gallier, die angeführt wurden von Vercingetorix.

507 kam Bourges zum Reich der Franken, wurde ab dem 8. Jahrhundert Grafschaft. In Folge einer Verpfändung 1101 an den französischen König wurde Bourges Teil der Domaine royal (Krondomäne). Mit dem Bau der Kathedrale kommt die Stadt im 12. Jahrhundert zu neuer Bedeutung. Im 14. und 15. Jahrhundert erlebte Bourges eine erste Blüte, insbesondere zu Zeiten von Jacques Coeur (1395 – 1456; s.u.), dem Finanzier von König Karl VII. Zeitweise ist Bourges Hauptstadt Frankreichs (unter Karl VII.). Unter Ludwig XI. wird in Bourges die Universität gegründet.

Ein Brand zerstörte 1487 zwei Drittel der Stadt, viele Fachwerkhäuser allerdings wurden nach dem Brand wieder aufgebaut. Dennoch, Bourges verliert zu dieser Zeit seine Position als einer der wichtigsten Orte des Königreichs. Während der Hugenotten-Kriege (-> Bartholomäusnacht) wurde Bourges kurzzeitig für die Hugenotten erobert, trat aber später auf die Seite der katholischen Liga.

Bourges / Panorama eines teils der Altstadt, links der Bischofs-Garten
Bourges / Panorama eines Teils der Altstadt vom Turm der Kathedrale aus gesehen
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Frankreich Kulturelles

Les Rita Mitsouko

Das Avantgarde-Pop-Duo Les Rita Mitsouko stand wie kaum eine zweite Gruppe Mitte der 1980er Jahre für experimentellen wie exzentrischen Pop französischer Produktion. Ihr größter Erfolg war wohl 1985 Marcia Baila, ihre zweite Single-Auskopplung aus der erste LP. Nach dem Tod Fred Chichins löste Catherine Ringer die Gruppe 2008 auf.

Les Rita Mitsouko 2007 bei den Eurockéennes (Foto: Rama, Lizenz cc-by-sa 2.0)
Les Rita Mitsouko am 29. Juni 2007 bei den Eurockéennes (Foto: Rama, Lizenz cc-by-sa 2.0)

Les Rita Mitsouko at the Eurockéennes of 2007, Rama, Lizenz CC BY-SA 2.0 fr

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Lacanau

Olympia 2024 nicht in Lacanau Océan

Die Surf-Wettbewerbe Olympia 2024 finden nicht in Lacanau Océan statt – sondern auf Tahiti. Nach der Vergabe der Olympischen Spiele 2024 an Paris rechnete sich die Surfer-Hochburg am Atlantik große Chancen aus, Austragungsort der Surf-Wettbewerbe zu werden. Doch Tahiti setzte sich als Austragungsort durch. Ende 2023 allerdings rechnete sich Lacanau plötzlich doch noch Chancen aus … vergeblich, doch immerhin wurde Lacanau ‚Vorbereitungszentrum‘, für andere Sportarten.

Die Olympischen Sommerspiele 2024 ( JO 2024 ) finden in Paris statt. Paris und Los Angeles einigten sich auf diese Lösung. Zuvor waren bereits zwei Bewerbungen von Paris gescheitert. Offiziell wurde die Entscheidung am 13. September 2017. Damit machte sich Lacanau Hoffnungen, Austragungsort der Surf-Wettbewerbe zu werden. Doch es kam anders …

Surf-Wettbewerbe Olympia 2024 in Lacanau ?
Surf-Wettbewerbe Olympia 2024 in Lacanau ?
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Politisches

Erich Mühsam in Lübeck

Erich Mühsam wurde am 6. April 1878 in Berlin geboren. In der Hansestadt Lübeck verbrachte er seine Kindheit und Jugend. 1900 verließ Erich Mühsam die Stadt Richtung Berlin.

Der Schriftsteller und Publizist Erich Mühsam verbrachte seine Jugendjahre in der Hansestadt Lübeck. Ein Stolperstein vor dem Buddenbrookhaus erinnert heute an ihn.

Erich Mühsam ca. 1894
Erich Mühsam ca. 1894
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HIV/Aids

Schweigen = Tod, Aktion = Leben – ACT UP in Deutschland 1989 bis 1993

Die Aids-Aktionsgruppen ACT UP sorgten auch in Deutschland Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre mit teils spektakulären Aktionen für Aufmerksamkeit. ‚ Schweigen = Tod, Aktion = Leben – ACT UP in Deutschland 1989 bis 1993 ‚ – unter diesem Titel habe ich meine persönlichen Erinnerungen zu ACT UP in einem Buch veröffentlicht.

Ulrich Würdemann: Schweigen = Tod, Aktion = Leben - ACT UP in Deutschland 1989 bis 1993 cover Buch
Ulrich Würdemann: Schweigen = Tod, Aktion = Leben – ACT UP in Deutschland 1989 bis 1993 cover

Mit mediengängigen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen sorgten auf dem Höhepunkt der Aids-Krise, Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre, Aids-Aktionsgruppen ACT UP für Aufmerksamkeit. Ziel dieser neuen Form des Aktivismus: Druck auf Politik, Medizin und Öffentlichkeit auszuüben, die Aids-Krise und vor allem die Situation von Menschen mit HIV und Aids ernster zu nehmen – und endlich zu handeln.

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Homosexualitäten

eine schwule Lebensweise entwickeln

schwule Lebensweise – gibt es das? „Schwul zu sein bedeutet, glaube ich, nicht sich zu identifizieren mit den psychologischen Merkmalen und den sichtbaren Masken des Homosexuellen. Sondern es bedeutet zu versuchen eine Lebensweise zu definieren und zu entwickeln.“

Michel Foucault portrait by Paul Loboda be.net/Loboda_Paul (Lizenz cc-by-sa 4.0)
Michel Foucault portrait by Paul Loboda be.net/Loboda_Paul (Lizenz cc-by-sa 4.0)

Michel Foucault portrait by Paul Loboda be.net/Loboda_PaulLoboda.linuxOwn work CC BY-SA 4.0

„Etre gay, c‘est, je crois, non pas s‘identifier aux traits psychologiques et aux masques visibles de l‘homosexuel, mais chercher à definir et à développer un mode de vie.“
[Übers. oben: UW]

(Michel Foucault, ‚De l‘amitié comme mode de vie‘, in: Gai Pied April 1981, sowie Dits et Ecrits Nr. 293; deutsch zuerst in ‚Von der Freundschaft – Michel Foucault im Gespräch‚, Merve 1984)

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Michel Foucault wurde am 15. Oktober 1926 in Poitiers geboren. Er starb am 25. Juni 1984 in Paris. Das Grab von Michel Foucault befindet sich in Vendeuvre nahe Poitiers.

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