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Frankreich

Baptisterium Saint Jean Poitiers – ältestes christliches Bauwerk Frankreichs

Es ist das älteste christliche Bauwerk in Frankreich – das Baptisterium Saint Jean in Poitiers.

Im 7. Jahrhundert, in der Merowinger-Zeit, wurde in Poitiers ein Zivilbau zur Taufkirche umgebaut. Dieser Zivilbau stammte aus gallo-römischer Zeit, aus dem 4. Jahrhundert Geschätzt um 360). Auf diese Weise entstand die Taufkirche Heiliger Johannes – das Baptisterium Saint Jean (Baptistère Saint-Jean). Es gilt damit als ältestes christliches Bauwerk in Frankreich.

Baptisterium Saint Jean Poitiers
Baptistère Saint Jean Poitiers
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Erinnerungen HIV/Aids

Unerwartet weitergelebt – wie Ulli Würdemann Aids überstand (Interview WDR 5 Redezeit Welt Aids Tag 2016)

„Unerwartet weitergelebt – wie Ulli Würdemann Aids überstand“ – unter diesem Titel hat Thomas Koch mich anläßlich des Welt-Aids-Tags 2016 am 1. Dezember für die ‚Redezeit‘ von WDR 5 interviewt.

Themen des 27 Minuten dauernden Gesprächs für die Sendung WDR 5 Redezeit Welt Aids Tag 2016 sind u.a.

Interview WDR 5 Redezeit am 1. Dezember 2016
Interview WDR 5 Redezeit am 1. Dezember 2016

Das Interview hier als mp3:

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HIV/Aids

Nationaler Aids Beirat abgeschafft – zukünftig nur noch Umsetzungs-Gremium

Der 1987 eingerichtete Nationale Aids-Beirat (NAB) wurde im November 2016 im 30. Jahr seines Bestehens abgeschafft. Für die Begleitung der neuen ab 2017 gültigen HIV-, Hepatitis- und STD-Strategie des Bundesgesundheitsministeriums ist inzwsichen ein Umsetzungs-Gremium angekündigt. Was sind seine Merkmale, und wie ist es im Vergleich zum ehemaligen NAB aus Sicht von HIV-Communities zu bewerten? Eine erste Einordnung:

Anfang April 2016 hat das Bundeskabinett die neue ‚Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen‘ (BIS 2030; pdf) verabschiedet, die die bisherige HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie von 2005 ersetzt.

In diesem Zug wurde auch der Nationalen Aids-Beirat (NAB) abgeschafft. Die letzte Sitzung des NAB fand am 21. November 2016 statt. Ab 2017 wird ein Gremium eingesetzt, dessen Aufgabe die Begleitung bei der Umsetzung der neuen Strategie ist.

Nationaler AIDS Beirat abgeschafft : Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe mit den Mitgliedern des Nationalen AIDS-Beirats bei ihrer letzten gemeinsamen Sitzung am 21.11.2016 ((c) BMG/Schinkel)
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe mit den Mitgliedern des Nationalen AIDS-Beirats bei ihrer letzten gemeinsamen Sitzung am 21.11.2016 ((c) BMG/Schinkel)
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Frankreich Politisches

Francois Fillon – stramm konservativer Ex- Politiker

Der französische Politiker François Fillon war Kandidat der Konservativen für die Wahl des nächsten Präsidenten Frankreichs im Frühjahr 2017. Der Einzug in die Stichwahl gelang ihm jedoch nicht. Der gesellschaftspolitisch stramm konservative Fillon äußert sich immer wieder homophob, vertritt seit Jahrzehnte antihomosexuelle Positionen. Nach seiner erfolglosen Kandidatur zog Fillon sich im Sommer 2017 aus der Politik zurück. Wegen „Veruntreuung öffentlicher Gelder“ wurde Fillon am 29. Juni 2020 zu 2 Jahren Haft und weiteren drei Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt.

Francois Fillon wurde am 4. März 1954 in Le Mans als erster Sohn eines Notars und einer Historikerin geboren. Er studierte in Le Mans Jura, anschließend in Paris öffentliches Recht und Politikwissenschaft. Fillon ist verheiratet und hat fünf Kinder.

Francois Fillon im November 2008 (Foto Remi Jouan, Lizenz cc-by-sa 2.5)
Francois Fillon im November 2008 (Foto Remi Jouan, Lizenz cc-by-sa 2.5)

Francois Fillon aux cérémonies du 11 Novembre Photo taken by Remi Jouan  CC BY-SA 3.0

Ab 1976 arbeitete Fillon als Parlamentsassistent des Abgeordneten Joël Le Theule, wurde 1977 nach dessen Berufung als Verkehrsminister sein Büroleiter. 1981 wurde er als dessen Nachfolger als Abgeordneter gewählt, mit 27 Jahren als damals jüngster Parlamentarier.

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Frankreich Politisches

Präsidentschaftswahl Frankreich 2017 – Emmanuel Macron 8. Präsident der V. Republik

Präsidentschaftswahl Frankreich 2017: Emmanuel Macron wurde in der Stichwahl am 7. Mai 2017 mit 66,10% zum  Staatspräsidenten gewählt. Die Amtsgeschäfte übernimmt Macron am 14. Mai 2017.

Präsidentschaftswahl Frankreich 2017

Am 23. April 2017 wählen die Bürgerinnen und Bürger in Frankreich einen neuen Staatspräsidenten – den elften in der Geschichte der Fünften Republik (ab Oktober 1958). Sollte wie bisher bei allen Präsidentschaftswahlen der 5. Republik im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit erhalten hat, fällt gemäß Art. 7 der Verfassung die Entscheidung der Präsidentschaftswahl Frankreich 2017 in einer Stichwahl am 7. Mai zwischen den beiden Bewerbern mit der höchsten Stimmenzahl. Am Donnerstag 11. Mai 2017 wird der neue Präsident proklamiert. Die offizielle Amtseinführungs-Zeremonie erfolgt spätestens Sonntag 14. Mai.

Kurz nach der Präsidentschaftswahl 2017 folgt dann im Juni die Parlamentswahl 2017 – Frankreich wählt eine neue Assemblée nationale.

45,7 Millionen Wahlberechtigte sind für die Präsidentschaftswahl 2017 auf den Wählerlisten verzeichnet. Am Wahltag sind die Wahllokale bis 20:00 Uhr (Großstädte) bzw. bis 19:00 Uhr (Klein- und Mittelstädte; bei bisherigen Wahlen 18:00 Uhr) geöffnet. Bei bisherigen Wahlen wurden von großen TV-Stationen direkt um 20:00 Uhr auf Basis von Meinungsumfragen die beiden bestplatzierten Kandidaten und damit Teilnehmer der Stichwahl verkündet. Ob dies auch 2017 angesichts der verlängerten Öffnungszeiten sowie der dicht bei einander liegenden Umfragewerte der Fall sein wird, ist unklar.

Als Kandidaten (nebenbei, tatsächlich weit überwiegend männliche) für die Präsidentschaftswahl treten nach Bestätigung durch den conseil constitutionel am 23. April elf Kandidat/innen an:

  • Nathalie Arthaud (Lutte ouvrière)
  • François Asselineau
  • Jacques Cheminade
  • Nicolas Dupont-Aignan (Debout la France)
  • François Fillon (Les Républicains (Konservative))
  • Benoît Hamon (PS)
  • Jean Lassalle
  • Marine Le Pen (Front national)
  • Emmanuel Macron
  • Jean-Luc Mélenchon (La France Insoumise & Parti communiste française
  • Philippe Poutou (Nouveau Parti anticapitaliste)
le tricolore, die Flagge Frankreichs
le tricolore, die Flagge Frankreichs
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Frankreich HIV/Aids Kulturelles

Remi Laurent (1957 – 1989)

Remi Laurent, französischer Schauspieler, wurde in Deutschland insbesondere bekannt durch die beiden Filme ‚Her mit den kleinen Engländerinnen‚ sowie ‚Ein Käfig voller Narren‚. Er starb 32jährig 1989 an den Folgen von Aids.

Rémi Francois Simon Laurent wird am 12. Oktober 1957 in Suresnes geboren. Er verbringt seine Jugend gemeinsam mit einem Bruder und einer Schwester in Paris (16. Arrondissement). Er lernt Klavier, entscheidet sich früh Schauspieler zu werden.

Er hat eine Beziehung mit der Schauspielerin Anne Caudry (Anne-Marie-Louise-Jehanne Bernanos, 28.5.1957 – 23.8.1991; an den Folgen von Aids verstorben).

Am 23. Oktober 1984 heiratete Rémi Laurent in Budapest die Tänzerin Emöke Masznyik.

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Kulturelles

Schierschandudel und das Bremer Missingsch

‚Das machst du doch rein aus Schierschandudel!‘, rief meine Mutter oft, wenn ich als Jugendlicher Dinge machte, die sie so rein gar nicht verstand. Schierschandudel? Bitte wer oder was?

„Was hast du da wieder angestellt? Was soll das? Das machst du doch rein aus Schierschandudel!“

Schierschandudel – Bedeutung

Ich kenne das Wort Schierschandudel bzw. die Formulierung aus Kinder- und Jugendtagen.

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Frankreich

historisches Glockenspiel Beauvais (1302)

Sie gilt als die älteste noch funktionstüchtige Glockenspiel-Uhr der Welt: das historische Glockenspiel Beauvais von 1302 in der Kathedrale St. Pierre.

Im jahr 1302 wurde die Glockenspiel-Uhr bestellt. Installiert wurde sie in der Kathedrale Saint Pierre der nordfranzösischen Kleinstadt Beauvais (ca. 55.000 Einwohner) wohl 1304.

historisches Glockenspiel Beauvais aus dem Jahr 1302
die historische Uhr mit Glockenspiel Beauvais aus dem Jahr 1302 / 1305
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Frankreich Politisches

Ausnahmezustand, Antiterror- und Anti-Randalierer- Gesetz – das schwierige Verhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit

Der Ausnahmezustand Frankreich bestand seit November 2015 und wurde  insgesamt sechsmal bis 1. November 2017verlängert. Ab 1. November 2017 wurde der Ausnahmezustand zwar aufgehoben, zahlreiche seiner Regelungen aber in einem Antiterror-Gesetz dauerhaft festgeschrieben.
Am 12. März 2019 wurde ein ‚Anti-Randalierer-Gesetz‘ verabschiedet, das wieder weitreichende Einschränkungen von Freiheitsrechten ermöglicht. Es liegt nun vor dem Verfassungsrat.

Die islamistisch motivierten Anschläge auf Charlie Hebdo, vom 13. November 2015 und von Nizza haben Frankreich verändert. Frankreich wirkt, nein ist tief traumatisiert. Zahlreiche Personen, bekannte wie wenig bekannte unter ihnen, Journalisten, moderate Muslime, Wissenschaftler (wie der Soziologe Gilles Kepel) stehen unter Personenschutz, ihre Namen wurden auf Todeslisten genannt.

Mehrfach wurde der Ausnahmezustand verlängert. Noch nie seit Einführung des Gesetzes (s.u.) hat dermaßen lange (nahezu 24 Monate) in Frankreich der Ausnahmezustand bestanden. Erst zum 1. November 2017 wurde er aufgehoben – und durch ein Antiterror-Gesetz ‚ersetzt‘.

Doch gerade angesichts weitreichender Möglichkeiten der Einschränkung von Grundrechten und mehrfacher Verlängerung wuchs auch die Kritik am Ausnamezustand und dem späteren Antiterror-Gesetz.

Ausnahmezustand Frankreich 2016 - das schwierige Verhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit (Grafitti, Südwestfrankreich)
Ausnahmezustand Frankreich 2016 – das schwierige Verhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit (Grafitti, Südwestfrankreich)

Geraten Sicherheit und Freiheit (immerhin einer der drei Grundwerrte der französischen Republik) immer mehr in Konflikt mit einander?

„Die erste Aufgabe des Staates ist es, die Sicherheit der Bürger tzu gewährleisten.“
(Staatspräsident Macron, 18.10.2017)

Um Ihre Sicherheit zu gewährleisten … gibt es bald keine Freiheit mehr.
Grafitti, Médoc Océan / Südwestfrankreich, Spätsommer 2016

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Frankreich

Palais Jacques Coeur – Profanbau- Meisterwerk der Spätgotik

Jacques Coeur, ein zu großem Reichtum gekommener Kaufmann, ließ Mitte des 15. Jahrhunderts in seiner Geburtsstadt Bourges das Palais Jacques Coeur errichten – ein herausragendes Beispiel luxuriöser profaner Baukunst der Spät-Gotik.

Jacques Coeur wurde vermutlich 1395 oder 1400 in Bourges geboren als Sohn des Kürschners Pierre Coeur, der für den Herzog von Berry tätig war. Er lernte zunächst das Gewerbe des Tuchhändlers. 1418 heiratete er Macée de Léodepart, die Enkelin des Münz-Meisters von Bourges. Er erhielt so frühzeitig Zugang zum Hof des späteren Königs Karl VII. Bereits 1435 übernahm er die Münze von Bourges.