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Frankreich Homosexualitäten

Homomagazin Tetu pleite – 2015 endgültiges Aus nach 20 Jahren

Tetu pleite – Endgültig Aus für das französische Homo-Maganzin Tetu, das Handelsgericht in Paris beschloss am 23. Juli 2015 die Liquidation des Unternehmens. Nach der Einleitung des Konkursverfahrens Anfang Juni begonnene Rettungsversuche blieben erfolglos. Die Internetseite von Tetu soll in den Sommermonaten 2015 noch in Betrieb bleiben.

Das französische Homomagazin Tetu wird ab sofort vom Markt verschwinden. Beide bei der Justizverwaltung eingegangenen Übernahmeangebote seien als unzureichend beurteilt worden. Die Liquidation der Tetu-Herausgeberin CPPD sei ‚unausweichlich‚ gewesen.

Die Ausgabe Juli / August 2015 von Tetu (Nr. 212) – mit Mika auf dem Titelbild – wird die letzte Tetu sein.

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Erinnerungen Oldenburg

Ullis Coming out Erinnerungen – Video

Ullis coming out Erinnerungen gibt es derzeit im Deutschen Historischen Museum in einem Video zu sehen – und jetzt auch hier auf 2mecs:

Im Deutschen Historischen Museum und im Schwulen Museum* eröffnete jüngst die Ausstellung ‚Homosexualität_en‘. Der erste Saal der Ausstellung im DHM widmet sich dem Thema Coming Out.

Dem Aufruf des Schwulen Museums folgend habe ich über meine Coming out – Erinnerungen berichtet. Dazu habe ich dem Museum ‚Mein erstes Flugblatt‘ übergeben. Es steht für mich für den Schritt vom persönlichen zum öffentlichen Coming out.

Video: Ullis Coming out Erinnerungen

Das dabei im November 2014 entstandene Video ist bis Dezember 2015 im Deutschen Historischen Museum zu sehen in der Ausstellung Homosexualität_en. Dank der Einwilligung des Museums kann ich es jetzt auch hier zeigen:

Copyright des Videos Ullis Coming out Erinnerungen : Schwules Museum*

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Frankreich Lacanau

Erosion in Lacanau Ocean – ein Ort zieht sich vom Meer zurück

Erosion in Lacanau Ocean – Lacanau ist einer der beliebtesten Badeorte an der Atlantikküste Aquitaniens, und bedeutende Surfer-Hochburg. Doch Erosion und Stürme setzen der Küste in den letzten Jahren schwer zu. Nun soll ein radikaler Plan die Wende bringen: Lacanau Océan zieht sich vom Meer zurück.

Gironde ist einer Untersuchung des ‚Observatoire Côte Aquitaine‘ zufolge die am sträksten von Küsten-Erosion betroffene Region. Zwischen 20 und 30 Meter Strand verlor Lacanau Océan innerhalb von drei Monaten während der Stürme des Herbstes und Winters 2013 / 2014. Das Meer rückte bedrohlich nahe direkt an die letzten Dünen und erste vorgelagerte Bebauungen. Normal war in früheren Jahren der Verlust von ein oder zwei Metern Strand pro Jahr, die oft im darauf folgenden Sommer wieder angespült wurden. Gelegentlich wurden dabei ins Meer abgerutschte Bunker-Reste sichtbar, Überbleibsel der NS-Besatzung von Lacanau Océan.

Lacanau Nord - Küsten- Erosion in Lacanau Ocean, Situation Erosion September 2014
Lacanau Nord – Küsten-Erosion, Situation Erosion September 2014

Noch schlimmer hatte es andere Orte an der Cote d’Argent erwischt. So steht der Appartment-Block ‚le Signal‚ in Soulac sur mer (Amelie), der einst beim Bau (Grunsteinlegung 1965) noch 300 Meter vom Strand entfernt war, seit den Winterstürmen 2013 / 2014 nur noch 16 Meter von der Wasserlinie entfernt. Die Bewohner mussten das Gebäude im Januar 2014 im Rahmen einer Evakuierung wegen akuter Gefährdung verlassen; im Februar 2019 begannen die Vorbereitungen für Abrissarbeiten (der endgültige Abriss des Gebäudes soll am 6. Februar 2023 beginnen). Am 21. Januar 2021 gewannen die Wohnungs-Eigentümer eine Klage, sie erhalten nun eine Entschädigung vom Staat. Le Signal in Soulac wurde so zum Symbol der Küsten-Erosion.

Auch die Stürme des Winters 2015/2016 schädigten die Küste wieder schwer. Bei Cap-Ferret wurde der Zugang zum Strand wegen Erosion bis Ende April 2016 gesperrt. An der plage de la Lagune nördlich von Biscarosse wurde die dem Strand am nächsten  gelegene Straße zerstört. Auf einer Länge von 1.300 Metern wurde der Strand für über 2 Mio. € mit einer den Dünen vorgelagerten Strandbefestigung aus 30.000 t Felsgestein und eingebauten Spezialfolien gesichert.

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Berlin

Ungers IBA-Wohnblock 1983 – 2013

Der Architekt Oswald Matthias Ungers errichtete 1979 bis 1983 im Rahmen der Internationalen Bau-Ausstellung IBA am Rand des Tiergartens ein markantes Gebäude: den Ungers IBA-Wohnblock. Nach Abriss entsteht hier ein Neubau – statt Sozialwohnungen mit ‚Mietwohnungen gehobenen Standards‘.

Im Berliner Bezirk Tiergarten, am Westrand des Lützowplatzes (Lützowplatz 2–18 und Wichmannstraße 1, 3), entstand in damals Westberliner ‚Randlage‘ zwischen 1979 und 1983 nach Entwürfen des 2007 verstorbenen Architekten Oswald Matthias Ungers eine markante Wohnbebauung mit ursprünglich 84 Wohnungen und zwischen den Wohnriegeln liegenden Gartenanlagen:

Lützowplatz Berlin: der ehemalige IBA Wohnblock von Ungers (Foto: Manfred Brückels)
Lützowplatz Berlin: der ehemalige IBA Wohnblock von Ungers im Jahr 2010 (Foto: Manfred Brückels)

Die für 21,6 Mio. DM Baukosten im Rahmen öffentlich geförderten Wohnungsbaus errichtete Anlage umfasste ursprünglich 56 Einheiten finanziert im sozialen Wohnungsbau und 28 Einheiten finanziert im steuerbegünstigen Wohnungsbau.

An der Internationalen Bauauststellung IBA 1987 (Kritische Rekonstruktion, IBA-neu & Behutsame Stadterneuerung, IBA-alt) nahm der Ungers IBA Wohnblock als Projekt Nr. 16 als beispielhafte Lösung teil.

Ungers (12. Juli 1926 Kaisersesch – 30. September 2007 Köln) selbst distanzierte sich noch zu Lebzeiten von diesem Bau, u.a. aufgrund von Vereinfachungen und befürchtetem Pfusch bei der Ausführung.

Nach kaum 30 Jahren kam es Ende Februar 2013 trotz zahlreicher Proteste zum Abriss der Ungers-Wohnbebauung am Lützowplatz. Bemühungen Berliner Architekten, das Ensemble unter Denkmalschutz zu stellen, blieben zuvor erfolglos. Das Ensemble sei zwar „interessant, aber nicht herausragend„.

Ungers‘ Tochter Sophia betonte damals gegenüber der Presse ihre Enttäuschung. Der Bau sei „ein gebauter Gedanke“ gewesen, habe für den Gedanken ihres Vaters gestanden „Der Garten als Stadt, Stadt als Garten„.

Der (seit Zwangsversteigerung 1998) neue Münchner Investor beabsichtigt, hier bis Ende 2017 einen Komplex zu errichten – zwar inzwischen ohne ursprünglich geplantes Hotel, aber auch ohne Sozialwohnungen.

Nach Baubeginn Mitte 2016 entsteht auf dem 7.000 m² umfassenden Grundstück inzwischen das ‚Lützow Carré‘ (Architekten: Modersohn & Freiesleben), das den Planungen zufolge Ende 2017 fertig gestellt sein soll. Es wird über 11.000 m² Büro- und Geschäftsräume enthalten, sowie insgesamt 128 ‚Mietwohnungen gehobenen Standards‘ im ‚mittleren und höheren Segment‘.

Ungers IBA-Wohnblock – Fotos Abriss 2013

Ungers IBA-Wohnblock, Abriss, Februar 2013
Ungers IBA-Wohnblock, Abriss, Februar 2013
Ungers IBA-Wohnblock, Abriss, Februar 2013, Blick vom Ufer
Ungers IBA-Wohnblock, Abriss, Februar 2013, Blick vom Ufer / Wichmannstrasse
Ungers IBA Wohnblock in Ruinen, Februar 2013
Ungers IBA Wohnblock in Ruinen, Februar 2013

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ehemaliger Ungers IBA-Wohnblock – Situation November 2014

die Brache des ehemaligen Ungers IBA Wohnblock im November 2014
die Brache des ehemaligen Ungers IBA Wohnblock im November 2014

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ehemaliger Ungers IBA-Wohnblock – Situation 2015

Und wie sieht es beim ehemaligen Ungers IBA-Wohnblock zwei Jahre nach dem Abriss aus, im Sommer 2015 ?

Immer noch Brache:

Ungers IBA Wohnblock (ehemalig), Situation im Mai 2015
Ungers IBA Wohnblock (ehemalig), Situation im Mai 2015

Juli 2016 – die Arbeiten haben inzwischen begonnen

Luetzoplatz 201607

November 2016

Gelände ehem. Ungers IBA Wohnblock / Baustelle im November 2016
Gelände ehem. Ungers IBA Wohnblock / Baustelle im November 2016

Februar 2017

Situation ehemaliger Ungers IBA Wohnblock - zukunftig 'Lützow Carré', im Februar 2017 Februar 2017
Situation ehemaliger Ungers IBA Wohnblock – zukunftig ‚Lützow Carré‘, im Februar 2017 Februar 2017

Mai 2017, Juli 2018

Ungers IBA Wohnblock Luetzow Carre Mai 2017
Situation ehemaliger Ungers IBA Wohnblock – zukunftig ‚Lützow Carré‘, im Mai 2017
Situation ehemaliger Ungers IBA Wohnblock - zukunftig 'Lützow Carré', im Juli 2018
Situation ehemaliger Ungers IBA Wohnblock – zukunftig ‚Lützow Carré‘, im Juli 2018

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Homosexualitäten Oldenburg

Familie Schmidt (1981): Wetten das ist Frau Witten?

„Aufrecht, deutsch, homosexuell“ – die schwule Theatergruppe ‚Familie Schmidt‘ debütierte 1981 mit ihrer ersten Produktion „Wetten das ist Frau Witten“.

Corny Littmann und Gunter Schmidt gründeten 1981 die schwule Theatergruppe “ Familie Schmidt – aufrecht – deutsch – homosexuell „. Erstes Stück der Gruppe ist, uraufgeführt 1981, „Wetten das ist Frau Witten“ – eine bunte Mischung aus Spielszenen und Musikeinlagen, „ein flotter Abend vor dem Bildschirm und dtsch. Kartoffelchips„.

Schon bald wird ‚ Familie Schmidt ‚ ein erfolgreiches Tourneetheater, allein mit ihren ersten Stück ‚Wetten das ist Frau Witten‘ treten sie auf über 200 Bühnen auf.

Familie Schmidt / Wetten das ist Frau Witten, Plakat für Auftritt im Waldschlößchen 1981
Familie Schmidt / Wetten das ist Frau Witten, Plakat für Auftritt im Waldschlößchen 1981
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Erinnerungen Oldenburg

2mecs Coming-out Erinnerungen im Museum

2mecs Frank und Ulli erinnern sich an ihre Coming-outs – zu sehen und zu hören in der Ausstellung Homosexualität_en im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin.

Im Deutschen Historischen Museum und im Schwulen Museum* eröffnete jüngst die Ausstellung ‚Homosexualität_en‘. Der erste Saal der Ausstellung im DHM widmet sich dem Thema Coming Out. An zahlreichen Säulen sind jeweils Video-Interviews zu sehen, in denen Menschen über ihr Coming Out sprechen, oft ergänzt um einem Gegenstand, mit dem sie dieses Coming Out besonders verbinden – darunter auch 2mecs Frank und Ulli.

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Homosexualitäten

Homosexualität_en Ausstellung Berlin – Eröffnung 24.6.2015

Die Ausstellung Homosexualität_en wurde am 24. Juni 2015 in Berlin im Deutschen Historischen Museum DHM und im Schwulen Museum* eröffnet.

Homosexualität_en Ausstellung Berlin – Eröffnung Deutsches Historisches Museum 24.6.2015 – Fotos

Homosexualität_en Berlin 2015 Eröffnung
Homosexualität_en Berlin 2015 Eröffnung

Homosexualitäten Berlin 2015 Eröffnung
Homosexualitäten Berlin 2015 Eröffnung

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HIV/Aids

HIV-Community-Preis 2015 an zwei Projekte aus Frankfurt und Köln

Das Projekt „Helping Hand” des HIVCENTER der JW Goethe-Universität Frankfurt sowie der „Kontaktladen Vision e.V.” des JES Bundesverbandes sind heute im Rahmen des Deutsch-Öster­reichischen AIDS-Kongresses (DÖAK) mit dem HIV-Community-Preis 2015 ausgezeichnet worden. Die Deutsche AIDS-Gesellschaft, die Deutsche AIDS-Hilfe, die Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä) und Janssen haben den Förderpreis 2013 ins Leben gerufen, um wegweisende gemeinnützige lokale Projekte und Netzwerke auszuzeichnen, in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und damit zur Nachahmung anzuregen. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 12.000 Euro wird je hälftig von dagnä und Janssen gestiftet.

HIV Community Preis

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Homosexualitäten

homophil

homophil – griech., etwa: dem gleichen zugeneigt, das gleiche liebend

Der Duden vermerkt als Bedeutung des Wortes homophil

eine Liebesbeziehung, erotische Kontakte zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern ausdrückend, aufweisend

und gibt als synonyme Begriffe an

gleichgeschlechtlich, homosexuell, schwul

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Der Begriff ‚Homophilie‚ geht vermutlich zurück auf Heimsoth:

Der Mediziner Karl-Günther Heimsoth legte 1924 an der Universität Rostock seine Doktorarbeit vor, die sich mit gleichgeschlechtlicher Liebe und Sex befasste – unter dem Titel „Hetero- und Homophilie“. Der Begriff der Homophilie wird hier unter Rückgriff auf Ideen Hans Blühers und Otto Weiningers entwickelt.

Heimsoth, 1899 in Charlottenburg geboren, engagierte sich in der Homosexuellenbewegung der Weimarer Republik. Er wandte sich allerdings gegen Magnus Hirschfeld und dessen WhK, lehnte desen These vom ‚dritten Geschlecht‘ ab.

Heimsoth war deutlich antisemitsch eingestellt. Bereits 1925 formulierte er (laut zur Nieden eindeutig auf Hirschfeld gemünzt) in seinem Artikel „Freundesliebe oder Homosexualität“ für die von Adolf Brand herausgegebene Zeitschrift Der Eigene, die „männerheldische heroische Freundesliebe“ bleibe „in der Idee und Verständnismöglichkeit dem Judengeiste fremd“ (zitiert nach [2]).

Heimsoth wurde am 1. Mai 1933 Mitglied der NSDAP, soll der Partei aber schon vorher nahe gestanden haben. Parallel arbeitet er auch mit der KPD zusammen.

Heimsoth wurde im März 1934 verhaftet, nach Breslau überführt und dort nach knapp 2 Wochen wieder freigelassen. Kurz darauf soll er in Breslau erschossen worden sein.

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„Den Homophilen war nicht unbedingt daran gelegen, gesellschaftliche Mehrheiten für ihre Anliegen zu gewinnen. Im Gegenteil, offensive Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit versuchten sie zu vermeiden. Ihre Interventionen folgten keinem demokratischen Politikverständnis, sondern einem liberal-elitären, demzufolge wenige Aufgeklärte die breite Masse zu führen hatten. Diese sollten der Toleranz durch rechtliche Reformen den Weg bahnen, und erst dann, so die Überzeugung, lasse sich gegen die in der gemeinen Bevölkerung tief verwurzelte Homosexuellenfeindlichkeit etwas ausrichten.“

Benno Gammerl, Anders fühlen, München 2021

Gammerl betont die

„patronageartige Abhängigkeit von Eliten, an deren heteronormativer Vorbildlichkeit die Öffentlichkeit keinen Zweifel hegte“

„homophiler Anständigkeit verhaftet“ vs. „emanzipatorische Aufmüpfigkeit“

„Wende von der homophiler Strategie des bedachtsamen Aufklärens zur lesbisch -schwulen Taktik des provokativen Aufrüttelns“

„Mit Tabubrüchen, Provokationen und sexuellen wie emotionalen Experimenten inszenierten sich die Emanzipationsbewegungen der 1970er-Jahre bewusst als Gegner*innen der unauffälligen Homophilen aus der Phase des Ausweichens.“

Benno Gammerl, Anders fühlen, München 2021

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[1] Karl Günter Heimsoth: Hetero- und Homophilie. Eine neuorientierende An- und Einordnung der Erscheinungsbilder, der „Homosexualität“ und der „Inversion“ in Berücksichtigung der sogenannten „normalen Freundschaft“ auf Grund der zwei verschiedenen erotischen Anziehungsgesetze und der bisexuellen Grundeinstellung des Mannes, Dortmund 1924
[2] Susanne zur Nieden: Die „männerheldische heroische Freundesliebe“ bleibt „dem Judengeiste fremd“. Antisemitismus und Maskulinismus (pdf)

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Berlin Homosexualitäten

Hans Borgward und die Gesellschaft für Reform des Sexualrechts

Der Kaufmann Hans Borgward (1895 – ?) war ein bedeutender Aktivist der 50er-Jahre-Homosexuellenbewegung.

Hans Borgward war Gründer und wichtigster Kopf der Gesellschaft für Reform des Sexualrechts (1949 – 1960), einer der wesentlichen Gruppen der zweiten Homosexuellenbewegung – und die einzige Gruppierung, die erfolgreich eine Eintragung als Verein erreichte.

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Hans Borgward (1895 – ?)

Hans Borgward wurde am 27. Februar 1895 in Berlin als Sohn eines Schneiders geboren. Er wuchs in Schöneberg nahe der Apostel-Paulus-Kirche auf. In den 1930er Jahren (1934 bis 1938) betrieb er hier als Juwelier eine Silberwarenhandlung.

In der NS-Zeit wurde Hans Borgward wegen Homosexualität verhaftet (Juni 1935), für drei Monate ins KZ Lichtenberg deportiert und zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt.

In Nachkriegs-Deutschland engagierte sich Hans Borgward für die Rechte Homosexueller. Er gründete 1950 die Gesellschaft für Reform des Sexualrechts (s.u.).

Seit den 1930er Jahren lebte Hans Borgward in Berlin-Schöneberg in der Grunewaldstraße 78:

Wohnsitz von Hans Borgward und Geschäftsstelle der Gesellschaft für Reform des Sexualstrafrechts
Grunewaldstr. 78 I – ehemaliger Wohnsitz von Hans Borgward und in den 1950er Jahren Sitz der Geschäftsstelle der Gesellschaft für Reform des Sexualstrafrechts