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Homosexualitäten Oldenburg

CSD Oldenburg 2018

Rekord-Beteiligung beim CSD in Oldenburg 2018 – geschätzt 16.000 Menschen beteiligten sich am 16. Juni 2018 am CSD, in der Parade und als Zuschauer am Wegrand.

Was wollt ihr denn noch? Akzeptanz!„, unter diesem Motto demonstrierten Tausende am 16. Juni 2018 durch die Oldenburger Innenstadt vom Oldenburger Schloß bis zum Oldenburger Pferdemarkt.

34 Gruppen beteilgten sich. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer an der Parade auf 11.000. Etwa 5.000 Teilnehmer an der Wegstrecke kommen hinzu laut Sprecher des Oldenburger CSD.

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Fotografie Ulli Oldenburg

beer yourself

beer yourself Oldenburg CSD 2018
Oldenburg CSD 2018 – punk is not dead – beer youself
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Berlin Kulturelles

Tri-Ergon – 1919 wird in Berlin ein Verfahren für Tonfilm erfunden

Wie können stumme Bilder im Kino tönen? Drei Berliner Erfinder hatten 1919 eine Lösung – Tri Ergon. In Berlin-Wilmersdorf erinnert eine Gedenktafel an ihr ‚Laboratorium für Kinematographie‘.

Tri-Ergon – ein Begriff, der inzwischen nahezu in Vergessenheit geraten ist. Ganz anders in den 1920er Jahren. Die Anfänge des Tonfilms. In Berlin sind drei Männer ganz vorne mit dabei, bei der Entwicklung von Techniken zur Kombination von Bild und Ton.

Wie läßt sich Schall photographisch auf einem Medium mit Bild kombinieren – zum Tonfilm? Damit beschäftigen sich in den 1920er Jahren Josef Engl, Hans Vogt und Joseph Massolle. Sie entwickeln das ‚Lichtton – Verfahren‘. Und gründen nebenbei auch noch ein Schallplattenlabel.

Tri Ergon - Gedenktafel für das 'Laboratorium für Kinematographie in Berlin'
Tri Ergon – Gedenktafel für das ‚Laboratorium für Kinematographie in Berlin‘
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Oldenburg Persönliches

Beziehung und Treue – „Treue ist für mich nicht was Sexuelles …“ – Ulli 1986 Interview für ‚Beziehungsweise andersrum‘

1986, ich war 27 Jahre alt und seit gut drei Jahren mit Frank zusammen, interviewte Thomas Grossmann mich für sein Buch „Beziehungsweise andersrum“. Gedanken über Freundschaft, Liebe, Beziehung und Treue :

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Ulli ist 27 und lebt mit seinem drei Jahre jüngeren Freund in der Nähe von Köln.

Ulli: Mein erster Einstieg in die schwule Szene war sowas wie eine Beziehung. Das war während meiner Bundeswehrzeit in Oldenburg. Ich bin in ’ne schwule Kneipe gegangen, viel zu früh, und hab da einen Typen in meinem Alter kennengelernt. Mit dem hatte ich für einige Zeit eine lockere Beziehung.
Wir waren nicht fest zusammen, haben aber viel miteinander gemacht. Er war schon zwei Jahre in der Szene, und er hat mir viel gezeigt und von der Szene erzählt.
Dann bin ich nach Bremerhaven gekommen, habe aber die erste Zeit keine Berziehung gehabt. Nur später eine, die drei Monate dauerte und recht unschön in die Brüche ging.
Als ich nach Hamburg gekommen bin, habe ich nach sechs Wochen in einer schwulen Disco Frank kennengelernt. Ich habe ihn mit nachhause genommen, und daraus ist eine bis jetzt andauernde Beziehung geworden. Also vier Jahre. Frank war zu der Zeit 20 und ich 23.

Wie hast du dir damals eine Beziehung vorgestellt?

Ich glaube, ich habe vorher nie eine richtige Vorstellung gehabt, wie ’ne Beziehung sein sollte. Nur den Wunsch nach einem sehr, sehr engen Zusammengehörigkeitsgefühl. Mich anders zu fühlen, wenn ich mit meinem Freund zusammen bin. Kaum konkrete Vorstellungen.


Die Vorstellungen, was ich erwarte, die haben sich erst in der Beziehung entwickelt. Da habe ich erst an meiner Reaktion gemerkt, was ich will.
In der ersten Beziehung in Oldenburg habe ich nur erstmal überhaupt einen schwulen Kontakt haben wollen. Ich hab gelernt, schwul zu sein.
In Bremerhaven war das wohl eine eindeutige Vorstellung von einer monogamen Beziehung. Und auch viel zusammen machen zu wollen. Zusammen zu wohnen. Langfristig zusammen was zu planen, was wir in fünf Jahren mal zusammen machen können. Das haben wir auch getan, wir haben ziemlich langfristige Pläne geschmiedet.
Es war so eine Vorstellung von ineinander aufgehen, alles zusammen zu machen, eins sein. Nicht im Sinne von Sex, sondern vom Gefühl her. Ich fühle mich nur gut, wenn ich bei dem bin. Und wenn wir was machen, dann machen wir das zusammen.

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Fotografie Ulli Oldenburg

Jahrmarkt

Jahrmarkt Oktober 2017 Foto Ulrich Würdemann CC BY 4.0
Jahrmarkt (Oktober 2017; Foto Ulrich Würdemann, CC BY 4.0)

(Kramermarkt in Oldenburg)

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Berlin

Ausstellung Deutscher Kolonialismus

Ausstellung ‚Deutscher Kolonialismus‘ im Deutschen Historischen Museum
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Berlin Homosexualitäten

Rosa Winkel Berlin Nollendorfplatz – Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Seit 1989 hängt die Gedenktafel Rosa Winkel am U-Bahnhof Berlin Nollendorfplatz zur Erinnerung die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen – damals das erste Gedenken an homosexuelle NS-Opfer im Öffentlichen Raum.

Die Gedenktafel Rosa Winkel wurde am 24. Juni 1989 am U-Bahnhof Nollendorfplatz (am Ende der Motzstrasse) enthüllt. Die Gedenktafel – eine dreieckige Tafel aus rotem Granit, in Erinnerung an den ‚Rosa Winkel‘ – trägt den Text

TOTGESCHLAGEN
TOTGESCHWIEGEN
DEN
HOMOSEXUELLEN OPFERN
DES
NATIONALSOZIALISMUS

Berlin Nollendorfplatz Rosa Winkel - Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Berlin Nollendorfplatz
Rosa Winkel – Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Berlin Nollendorfplatz
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Deutschland

ex Maritim Grand Hotel Hannover

In exponierter Lage gegenüber dem ‚Neuen Rathaus‘ von Hannover entstand Anfang der 1960er Jahre am Friedrichswall 11 ein Hotel-Neubau, das spätere Maritim Grand Hotel Hannover. Es wurde zu einem Sinnbild für Betonarchitektur, für den Stil des Brutalismus der 1960er und 1970er Jahre – ‚Moderne mit neuer Urbanität‚.

ex Maritim Grand Hotel Hannover
ex Maritim Grand Hotel Hannover

Der 100 Meter lange und sieben Etagen hohe Riegel wurde in den Jahren 1962 bis 1965 erbaut nach Plänen der Architekten Apel, Beckert & Ing. Becker (ABB, Frankfurt am Main; Otto Apel (1906 – 1966), Hannsgeorg Beckert (1927 – 1978) & Gilbert Becker). Es war der erste Neubau eines Großhotels in Hannover nach dem zweiten Weltkrieg.

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Berlin Homosexualitäten

Adolf Brand (1874 – 1945)

Adolf Brand gründete Ende des 19. Jahrhunderts die weltweit erste reegelmäßig erscheinenden Homosexuellen-Zeitschrift. Der Anarchist, Verleger und Aktivist der Homosexuellen-Bewegung wurde 1874 in Berlin geboren und starb 1945 ebenda.

Adolf Brand wurde am 18. November 1874 in Berlin geboren. Brand arbeitete kurzzeitig als Lehrer gründete bald seinen eigenen Verlag.

Während des Ersten Weltkriegs diente Adolf Brand zwei Jahre als Soldat. Er heiratete kurz vor Kriegsende die Krankenschwester Elise Berendt, die von seiner Homosexualität wußte und sie akzeptierte. Mit ihr und seinem Freund Max Miede lebte er in seinem Haus in Wilhelmshagen (Bismarckstr. 7).

Adolf Brand in Berliner Illustrierte Zeitung 1907
Adolf Brand, in Berliner Illustrierte Zeitung, vol. 16 (1907)

Im März 1896 gründete Adolf Brandt – damals 21 Jahre alt – die erste Homosexuellen-Zeitschrift der Welt, ‚Der Eigene‘, ab dem dritten Jahrgang 1899/1900 mit dem Zusatz ‚Ein Blatt für männliche Kultur‘. (1) ‚Der Eigene‘ erschien bis Mai 1932.

Der Eigene – Ein Blatt für Alle und Keinen, erste Ausgabe März 1896, Adolf Brand’s Verlag, Berlin-Willemshagen

Brand stand dem freidenkerischen Friedrichshagener Dichterkreis nahe. Er hatte engen Kontakt mit dem Schriftstellerr und Antifaschisten Ludwig Renn (i.e. Arnold Friedrich Vieth von Golßenau, 22.6.1889 – 21.07.1979), mit Kurt Hiller (der auch im ‚Eigenen‘ häufig schrieb), mit dem Schriftsteller Sagitta (i.e. John Henry Mackay (1864 – 1933) sowie mit dem Anarchisten Erich Mühsam (1878 – 1934)

Aus ihrem Umfeld gründete Adolf Brand gemeinsam mit dem Sexualwissenschaftler und Soziologen Benedict Friedlaender (1866 – 1908) und dem Gutsbesitzer Wilhelm Jansen (der auch den ‚Wandervogel‘ finanziell unterstützte) im Jahr 1903 die bis 1933 bestehende ‚Gemeinschaft der Eigenen‚ GdE. Diese Vereinigung firmierte bis 1907 mit dem Zusatz ‚Philosophische Gesellschaft für Sittenverbesserung und Lebenskunst‘, ab 1908 als ‚Verein für Kunst und männliche Kultur‘, nach dem Ersten Weltkrieg als ‚Bund für Freundschaft und Freiheit‘.

Brand und die GdE vertraten eher maskulinistische Positionen [Maskulinismus, Begriff geprägt von dem US-amerikanischen Literaturwissenschaftler Andrew Hewitt]. Deutlich wird dies z.B. in einer Eigen-Werbung aus dem Jahr 1906

Im striktesten Gegensatz zu der Verweiberung, Verpfaffung und Versittelung unserer Zeit will die G.D.E. in unserem Volke wieder die höchsten Güter des Mannes pflegen, Freude an Freundschaft u. Freiheit, männlicher Kraft und Schönheit, und Freude am männlichen Sinn – zum Wohle und Wachsen des Staates und der Kultur.“

1933 sah sich Adolf Brand nicht mehr in der Lage, seinen Aktivismus fortzusetzen. Nach 5 Hausdurchsuchungen durch die Polizei 1933 (der weitere 1935 folgten) zermürbt, berichtete er selbst über seine Lage in einem Brief

Ich wurde durch diese 5 Konfiskationen vollständig ausgeplündert, habe nichts mehr zu verkaufen und bin nun geschäftlich ruiniert. Ich weiß auch nicht mehr, wovon ich mit meinen Angehörigen zusammen noch weiter leben soll. Denn meine ganze Lebensarbeit ist jetzt zugrunde gerichtet. Und die meisten meiner Anhänger haben nicht einmal den Mut, auch nur einen Brief an mich zu schreiben, und erst recht nicht, zur Unterstützung meiner Arbeit irgendeine Zahlung an mich zu leisten. … Aus dieser Lage ergibt sich die sehr einfache Tatsache, daß eine Fortsetzung meiner Arbeit und ein Weitererscheinen meiner Zeitschriften auf deutschem Boden nicht mehr möglich ist und daß die Weiterherausgabe meiner Zeitschrift DER EIGENE nur noch im Auslande geschehen kann, wo dafür die dazu notwendige Pressefreiheit und Rechtssicherheit besteht.

Adolf Brand am 29. November 1933 (in: Günter Grau: Homosexualität in der NS-Zeit)

Adolf Brand und seine Frau starben verarmt am 2. Februar 1945 in Berlin Wilhelsmshagen bei einem Luftangriff der Alliierten. Ihr Wohnhaus (Berlin – Wilhemshagen, das damals noch als Neu-Rahnsdorf bezeichnet wurde) in der Bismarckstraße 7 hatten sie schon zuvor verkaufen müssen, lebten nur noch in einem Zimmer darin.

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Adolf Brand und das Outing

Adolf Brand betrieb und vertrat offensiv das Outing (erzwungene Comingout von meist prominenten Personen), lange bevor dieser Begriff (m.W. Ende der 1980er Jahre) geprägt wurde.

So bezeichnete er im Umfeld der ‚Eulenburg-Affäre‘ 1907 den Reiuchskanzler Bernhard von Bülow (1849-1929) als Homosexuellen. Brand wurde verklagt – und verurteilt, da er keine Beweise für seine Behauptung vorlegen konnte.

Bereits 1904 hatte er den katholischen Priester, Verleger und Politiker der Zentrums-Partei Friedrich Dasbach (1846 – 1907) in einer Broschüre als Homosexuellen bezeichnet. Dasbach (der ähnlich mehrfach beschuldigt bzw. erpresst wurde) konnte ein gerichtliches Verbot der Broschüre erreichen.

Brand versuchte immer wieder, die Homosexualität bekannter Persönlichkeiten offen zu legen – mit dem Beweggrund, die Absurdität des Paragraphen 175 aufzuzeigen und die Betroffenen zur unterstützung seiner Bemühungen zu bewegen, den Paragraph 175 abzuschaffen.

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zur Frage der weltweit ersten Homosexuellen-Zeitschrift

Zwar hatte Karl Heinrich Ulrichs bereits 1870 die Zeitschrift Uranus herausgegeben. Es erschien jedoch nur eine Ausgabe.

Adolf Brands ‚Der Eigene‚ ist damit korrekter bezeichnet die erste fortlaufend erschienene Homosexuellen-Zeitschrift der Welt.

Ebenfalls im Jahr 1896 gab der Psychiater Pasquale Penta (1859 – 1904) in Italien die (’sexuelle Abweichungen‘ behandelnden) ‚Archivio delle psicopatie sessuali‚ heraus, die jedoch nur ein Jahr erschienen. Sie gelten als erste sexualwissenschaftliche Zeitschrift Italiens (und weltweit zweite).

1909 gründete Jacques d’Adelswärd-Fersen mit Akademos die erste Zeitschrift über Homosexualität in Frankreich.
Die erste Homoseuellen-Zeitschrift erschien in Frankreich 1924 – Inversions.

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Hamburg

KZ Gedenkstätte Neuengamme

Das KZ Neuengamme, ab 1938 zunächst als Außenlager des KZ Sachsenhausen errichtet, wurde ab 20. April 1945 aufgelöst. Aber wie kam es nach 1945 zur heutigen KZ Gedenkstätte Neuengamme ? Und warum besteht sie erst seit 2005?

1938 erwarb ein Unternehmen der SS von der Stadt Hamburg das Gelände einer ehemaligen Ziegelei – zur Errichtung eines Konzentrationslagers und Lieferung von Tonziegeln für das Elbufer, finanziert durch die Stadt Hamburg. Am 13. Dezember 1938 wurde der Betrieb aufgenommen, zunächst als Außenstelle des KZ Sachsenhausen. Hierfür brachte die SS 100 Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen nach Neuengamme. Schon ab 1940 wurde Neuengamme selbständiges Konzentrationslager und war bald das größe Norddeutschlands.