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Deutschland

Hans Poelzig Sparkasse Wolgast 1930/31 (Fotos)

Nach Entwürfen von Hans Poelzig wurde 1931 / 32 in Wolgast (Rathausplatz 2) das Gebäude der Sparkasse Wolgast im Stil der Neuen Sachlichkeit gebaut [1]. Es ist eines der letzten von Hans Poelzig realisierten Gebäude .

Von Hans Poelzig stammt nicht nur der Entwurf des Gebäudes am Rathausplatz Nr. 2 in Wolgast, er entwarf auch mehrere Möbelstücke für die Inneneinrichtung.

Das Gebäude wurde errichtet für eine Niederlassung der Sparkasse des Kreises Greifswald. Zu Zeiten der DDR befand sich hier eine Filiale der Staatsbank der DDR. Seit 1990 befindet sich im Poelzig – Bau in Wolgast eine Filiale der Deutschen Bank.

In den Jahren 1990 und 1992 wurde das Gebäude saniert.

Hans Poelzig Sparkasse Wolgast 1930/31 (Fotos)

Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast
Hans Poelzig Sparkasse in Wolgast

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Noch bis 26. Mai 2013 ist im Museum Wolgast zudem die Ausstellung „Das Leben und Schaffen Hans Poelzigs“ zu sehen, Wolgast ist die letzte Station der Reise der Ausstellung über Hans Poelzig, die Ende 2007 auch bereits in  der Akademie der Künste in Berlin zu sehen war.

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[1] Das Hinweisschild am Gebäude selbst (siehe Fotos) nennt als Bau-Datum das Jahr 1920. Nahezu alle anderen Verzeichnisse der Werke von Hans Poelzig führen dieses Gebäude jedoch als „Kreissparkasse, Wolgast, 1931 – 1932“. Es wurde m.W. 1930/31 realisiert, basierend auf Planungen die 1920 begannen.

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siehe auch:
Technische Universität Berlin – Architekturmuseum: Hans Poelzig: Kreissparkasse Wolgast

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Hamburg

Fracking: die Frage der Unabhängigkeit

Wer entscheidet über Anträge zu Fracking ? Diese Frage stellt sich – auch aus aktuellem Anlass:

Am 12. April 2012 findet in Hamburg – Bergedorf eine öffentliche Sitzung des Regionalausschusses der Vier- und Marschlande statt. Erstmals Thema: die von ‘ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG)’ beantragten Bohrungen im ‘Aufsuchungsbebiet Vierlanden’.

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Deutschland

Sputnik by night

Sputnik by night
Sputnik by night

Zinnowitz, 8. April 2013

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Berlin Homosexualitäten

Harry Pauly 1946: Direktion ABC-Theater Berlin Spandau

Harry Pauly (auch bekannt als Pauline Courage ) betrieb Mitte bis Ende der 1970er Jahre in Hamburg ein kleines Keller-Theater, zunächst unter dem Namen ‘MC Club’ (MC = Mutter Courage), ab 1976 bis 1982 dann als ‚Kellerbühne‘. In den 1950er Jahren lebte Harry Pauly in Berlin, war dort u.a. als Schauspieler und Theater-Direktor aktiv. Aus dieser Zeit stammt das Plakat einer Aufführung des ABC-Theater ‚ Direktion Harry Pauly ‚:

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Hamburg Homosexualitäten

CDU-Politiker Rollmann geoutet – Eklat im ‚Reichshof‘ Oktober 1972

Der Hamburger CDU-Politiker Dietrich-Wilhelm (‚Didi‘) Rollmann wurde 1972 auf einer Diskussionsveranstaltung der IHWO im Hamburger ‚Reichshof‘ als homosexuell geoutet – vom späteren ‚Brühwarm‘-Mitglied, ‚Grünen‘-Politiker und Kulturunternehmer Corny Littmann.

Hamburg, im Bundestags-Wahlkampf 1972. Eine inzwischen nahezu in Vergessenheit geratene Homosexuellen-Organisation mit dem (immer etwas arg großspurig anmutenden) Namen ‚Internationale Homophile Welt-Organisation‘ IHWO (-> homophil) organisiert am 27. Oktober 1972 im renommierten Hotel Reichshof eine mit rund 200 Teilnehmern sehr gut besuchte Diskussions-Veranstaltung zum Thema Strafrecht. Als Gäste: der Jurist und Politiker Dr. Claus Arndt (SPD), der Rechtsanwalt und ehemalige Chefjustitiar des ‚Springer‘-Verlags Dr. Herman Ferdinand Arning (FDP) sowie der Jurist und Politiker Dietrich-Wilhelm (‚Didi‘) Rollmann (CDU). Geleitet wurde die Veranstaltung von Pastor Joachim Ziegenrücker, bis 1963 Direktor der Evangelischen Akademie Hamburg.

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Hamburg Politisches

Fracking in Hamburg Bergedorf / Schwarzenbek und Vierlanden ?

Fracking in Norddeutschland: Unter anderem in Hamburg Bergedorf sowie den Vierlanden planen PRD Energy bzw. BEB, Tochterunternehmen des US-Energiekonzerns Exxon Mobile, nach Erdgas und Erdöl zu suchen – mittels des umstrittenen Fracking (hydraulic fracturing).

Im „Erlaubnisfeld Schwarzenbek“ (südlich der Autobahn A24 zwischen Gudow und Glinde, ’nahezu das gesamte Kreisgebiet‘), plant PRD über einen Zeitraum von 5 Jahren Explorationsbohrungen sowie „seismische 3D-Messungen“. Ziel: die Chancen einer späteren Förderung von in Gesteinsschichten gebundenem Erdöl zu erkunden. Die entsprechenden Anträge sind seit Oktober 2012 bei der Obersten Baubehörde Schleswig-Holstein in Bearbeitung. Der Kreisausschuss für Energie, Umwelt und Regionales sprach sich auf Antrag der SPD gegen Fracking sowie generell gegen „die Suche nach im Gestein gebundenen Öl- und Gasvorkommen“ aus.

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Berlin

Zoo-Terrassen / Terrassen am Zoo

Die Zoo-Terrassen (auch: Terrassen am Zoo). Es gab nur noch wenige Orte in der City West, an denen man so authentisch in das West-Berlin der 1970er Jahre abtauchen konnte. 2006 wurden sie geschlossen. Anfang November 2016 folgte die Neu-Eröffnung als Schnellimbiß.

Unbequeme Stühle, schöner Blick. Unfreundliche Bedienung, zerkochte Speisen. Das Bier allerdings war meist tatsächlich kalt und gelegentlich auch mit Schaumkrone.

Ein Relikt aus einer Zeit, in der viele Ecken an und im Bahnhof Zoo noch das Attribut ’schmuddelig’ verdienten.

Eine Zeit, in der der Begriff ‘Inter City’ (siehe unten Wand- Fotos aus dem Jahr 2006) noch stand für Tempo, für Schnelligkeit, für die schnelle Überwindung von räumlicher Distanz. Für den schnellen und relativ bequemen Weg zwischen Berlin und ‘dem Westen’.

Architekt der Zoo-Terrassen

Die ‚Terrassen am Zoo‚ wurden in den 1950er Jahren an den eigentlichen Bahnhof Zoologischer Garten angebaut. Entworfen wurden sie vom Berliner vom Architekten Horst E. Engel.

Engel wurde am 13. September 1910 in Berlin geboren. Er entwarf in Berlin u.a. das Gebäude des SFB Sender Freies Berlin sowie 1960 das Reichsbahnzentralamt am Halleschen Ufer. Die Zoo-Terrassen wurden am 10. Oktober 1957 eröffnet.

Engel starb am 29. Dezember 1977 in Berlin.

2006 das (vorläufige) Ende der Zoo-Terrassen

2006 war es dann vorbei mit diesem bizarren Ort des Verweilens im Verkehrstrubel. Das ‘InterCity Restaurant – Terrassen am Zoo’ schloss am 22. November 2006 für immer.

Und danach? Die Bahn hüllte sich zunächst in Schweigen. Der Bahnhof Zoo wurde modernisiert. Ankündigungen zufolge drohten zunächst neue aufgehübschte bunte glitzernde Shopping-Arkaden.

Lange war seit der Schließung 2006 jedoch das einzige, was sich hier bewegte, rieselnder Staub. Bis die ‚Terrassen am Zoo‘ Anfang November 2016 als Schnellimbiß neu eröffnet wurden.

Die Zoo-Terrassen – eine Geschichte in Fotos 2006 bis 2016:

Zoo-Terrassen – Fotos vor der Schließung 2006

InterCity Restaurant – Terrassen am Zoo, 2006
InterCity Restaurant – Terrassen am Zoo, 2006
Zoo-Terrassen 2006
Zoo-Terrassen 2006

Zoo-Terrassen 2013

2013: Leere Vitrinen, ein einsamer Regenschirm, einige Tischdecken, verlorene Plastikpflanzen –

Zooterrassen 2013
Zooterrassen 2013
Zoo-Terrassen 2013
Zoo-Terrassen 2013

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Zoo-Terrassen März 2015

Zooterrassen, März 2015
Zoo Terrassen, März 2015

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Terrassen am Zoo Juli 2015

Die ehemaligen Terrassen am Zoo (Zooterrassen) werden umgebaut. Im Sommer 2016 sollen sie wieder eröffnet werden – mit einem Fastfood-Restaurant. Die Freiluft-Terrasse soll Medienberichten zufolge im Zustand wie 1957 wieder hergestellt werden.

Zooterrassen, Umbau, Juli 2015
Zooterrassen, Umbau, Juli 2015
Zoo-Terrassen Juli 2015 2
Zooterrassen Juli 2015 3
Zooterrassen Juli 2015 4
Zooterrassen Juli 2015 5
Zooterrassen Juli 2015 6

Terrassen am Zoo Juli 2016

… noch wird gebaut:

Zoo-Terrassen im Juli 2016 - noch Baustelle
Zoo-Terrassen im Juli 2016 – noch Baustelle

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Terrassen am Zoo Anfang November 2016

Am 9. November 2016 eröffneten die Zooterrassen neu. 100 Meter Restaurant in der ersten Etage als Filiale einer Imbisskette. Die Flächen im Erdgeschoß werden bis 2018 neu gestaltet bzw. renoviert.

Zoo-Terrassen / Terrassen am Zoo am 8. November 2016, einen Tag vor der Wieder-Eröffnung
Zoo-Terrassen / Terrassen am Zoo am 8. November 2016, einen Tag vor der Wieder-Eröffnung
Zoo-Terassen / Terrassen am Zoo am 8. November 2016, einen Tag vor der Wieder-Eröffnung

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Homosexualitäten Köln

SCHULZ früher : Übernahme ‚Tanzschule Meyer‘ (1984, Fotos)

Das SCHULZ früher : eine Tanzschule! Das Kölner Lesben- und Schwulenzentrum SCHULZ öffnete am 16. März 1985 seine Pforten. Zuvor waren bis zur Eröffnung des SCHULZ umfangreiche Aufräum- und Umbauarbeiten in der ehemaligen Tanzschule Meyer erforderlich, die nach Unterzeichnung des Mietvertrags (am 24.10.1984) am 8. Dezember 1984 begannen.

Hier einige Photos, die ich damals machte, und die einen guten Eindruck der früheren ‚Tanzschule Meyer‚ vermitteln: das SchuLZ früher

SCHULZ bei Übernahme 1984, vorderer Saal
SCHULZ bei Übernahme 1984, vorderer Saal

SCHULZ bei Übernahme 1984
SCHULZ bei Übernahme 1984

SCHULZ bei Übernahme 1984, Saal
SCHULZ bei Übernahme 1984, Saal

SCHULZ bei Übernahme 1984, Tür zum zweiten Saal
SCHULZ bei Übernahme 1984, Tür zum zweiten Saal

SCHULZ bei Übernahme 1984, Blick zur Eingangstür
SCHULZ bei Übernahme 1984, Blick zur Eingangstür

SCHULZ bei Übernahme 1984, Fassade mit 'Die Tanzschule Meyer'
SCHULZ bei Übernahme 1984, Fassade mit ‚Die Tanzschule Meyer‘

SCHULZ bei Übernahme 1984, Container
SCHULZ bei Übernahme 1984, Container

SCHULZ bei Übernahme 1984, Keller
SCHULZ bei Übernahme 1984, Keller

SCHULZ bei Übernahme 1984, Keller
SCHULZ bei Übernahme 1984, Keller

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Bei den Aufräumarbeiten im Keller kamen auch zahlreiche Unterlagen der früheren Tanzschule Meyer in Köln zum Vorschein, unter anderem zur Geschichte der Neu-Konstituierung des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes nach 1945, an der Herr Meyer beteiligt war. Das Deutsche Tanzarchiv hat sich sehr gefreut, als wir ihm diese Akten später übergaben.

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Homosexualitäten Köln

SCHULZ Eröffnung 1985: Tanzschule wird Schwulen- und Lesbenzentrum

SCHULZ Eröffnung : Am 16. März 1985 wurde das SCHULZ, das Kölner Schwulen- und Lesbenzentrum, in der Bismarckstrasse in Köln eröffnet.Viele Jahre war das SCHULZ in der Bismarckstrasse, später in der Südstadt, eines der Zentren des schwulen und lesbischen Lebens in Köln.

Die Geschichte des SCHULZ begann schon zuvor, 1984 zunächst mit der Suche nach einem neuen ‚glf-Zentrum‘. Im Frühjahr 1984 gründete die glf gay liberation front e.V., die bisher in der Roonstrasse ein sehr kleines ‚Zentrum‘ hatte, eine ‚Initiativ-Gruppe neues Zentrum‘. Bereits ab Juni 1984 wurde an einer Satzung für den zukünftigen Trägerverein gearbeitet, der am Samstag 8. September 1984 gegründet wurde und den Namen ‚Emanzipation e.V.‘ erhielt. Am 24. Oktober 1984 konnte der Mietvertrag für die Räume der ehemaligen ‚Tanzschule Meyer‘ in der Bismarckstr. 17 unterzeichnet werden – nun war klar: es würde bald eine neues, großes Schwulen- und Lesbenzentrum in Köln geben!

Nach vielen Umbauarbeiten, viele Gremien (der Vorstand tagte mindestens wöchentlich …) war es am 16. März 1985 endlich soweit: das neue Zentrum wurde eröffnet:

noch mit Schriftzug 'Tanzschule Meyer' - Tag der SCHULZ Eröffnung, 16.3.1985
noch mit Schriftzug ‚Tanzschule Meyer‘ – das SCHuLZ am Tag der Eröffnung, 16.3.1985
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Berlin Hamburg

Motzstrasse Berlin – der Hut des Herrn Motz in Hamburg

Die bekannteste ’schwule Straße‘ Berlins, die Motzstrasse trägt seinen Namen, aber seinen Hut hat er in Hamburg – Friedrich von Motz.

Die Motzstrasse in Berlin (insbesondere der Abschnitt zwischen Martin-Luther-Straße und Nollendorfplatz) gehört zum Herzstück der West-Berliner Schwulenszene, die eines ihrer Feste, das lesbisch-schwule Strassenfest, gar nach der Staße benannt hat: Motzstrassenfest.

Am Ende der Motzstraße am Nollendorfplatz befindet sich mit der Gedenktafel Rosa Winkel die erste Erinnerung an homosexuelle NS-Opfer im öffentlichen Raum.

Die Siegessäule sieht die Motzstrasse als „schwules Schaufenster der Stadt“ (was auch immer der Betrachter dort sehen und sich dabei denken mag). Kaum jemand kennt jedoch den Namensgeber der Strasse, geschweige denn dass er ’seinen Hut in Hamburg‘ hat.

Namensgeber der Motzstrasse - Friedrich von Motz, zeitgenössisches Portrait des 1830 verstorbenen preußischen Staatsmanns; Urheber: von Kruger
Namensgeber der Motzstrasse – Friedrich von Motz, zeitgenössisches Portrait des 1830 verstorbenen preußischen Staatsmanns; Urheber: von Kruger