Immerhin, früher konnte es noch einen Skandal auslösen, wenn ein Politiker auf einer Klappe angetroffen wurde. Wie 1966 ein Kölner Regierungspräsident …
Schwule können ja manchmal erstaunliche Rituale haben, auch in Köln. Ein mir bisher gänzlich unbekanntes durfte ich letztens in Köln beobachten.
Sonntags geht ‘man’ in Köln ja gern nachmittags in die Sauna. Beinahe traditionell schon – es muss schon Karneval oder CSD dazwischen kommen, damit die Sauna sonntags mal leer ist, gutes Sommerwetter allein reicht da nicht
So fand auch ich mich denn letztens mal wieder in einer der Kölner Saunen ein. Und staunte. Nein, nicht ob der aus Berliner Erfahrungen schon gar nicht mehr gewohnten Ausstattung, Sauberkeit usw. Vielmehr ob des Verhaltens eines Teiles der Gäste.
‘Man’, zumindest wenn ‘man’ jung ist (oder sich dafür hält), und natürlich gut gebaut (oder, ebenfalls, sich dafür hält), also man geht nicht etwa zuerst einmal unter die Dusche und dann in eine der Saunen. Und ‘man’ geht auch nicht direkt in das, was vornehm (und etwas ab der Realität) mit ‘Ruhebereich’ umschrieben wird. Woran Sie auch wieder denken … Erst recht geht man nicht in den (immerhin vorhandenen, recht großen) Pool.
Nein, man promeniert am Pool. Entweder auf und ab, oder zur Abwechslung auch mal eine ganze Runde im Rechteck. Definitives Muss dabei: ein Fläschchen mit einem möglichst grell gefärbten Energy-Drink, an dem ab und ab genippelt wird.
Und wenn ‘man’ ganz besonders gut gebaut ist, ja dann trägt man dazu – nein, nicht das obligatorische Handtuch. Das hat ja jeder … Der junge Mann von heute schlendert, wie gesagt einen bonbon-farbenen bunten Drink in der Hand, selbstverständlich in einer knapp sitzenden schwarzen Badehose um denn Pool. Vielleicht ab und an noch dezent den eindrucksvollen Sitz kontrollierend, mit einem zielgerichteten Griff korrigierend …
Wie gesagt, wir befinden uns in einer schwulen Sauna. Sonntags nachmittags.
Dem seltsamen Energy-Drink-Gerenne widmete sich eine nicht unbeträchtliche Zahl der Gäste, je jünger desto wahrscheinlicher. Und desto ausdauernder.
Ob sie auch die anderen Einrichtungen in Anspruch genommen haben? Die, deretwegen ‘man’ ja eigentlich (zumindest soweit ich mich erinnere) in eine schwule Sauna geht? Ich weiß es nicht. Ich hab sie dort nicht gesehen, nur am Pool. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu früh wieder gegangen …
Die Ringelnatter im Grunewald … Auf dem Weg Richtung Lämmerfeld kann einem ja gelegentlich schon die ein oder andere Schlange begegnen. Diese stattliche Exemplar hier aber überraschte mich dann doch:
Abendlicher Nachtrag: das Ökowerk hat mir auf Anfrage zur Schlange mitgeteilt: “Bei der Schlange handelt es sich um eine ausgewachsene Ringelnatter (Natrix natrix). Es ist die einzige im Grunewald vorkommende Schlangenart. Die Weibchen können bis ca. 1,30 m lang werden. Die Männchen bleiben deutlich kleiner. Es handelt sich wahrscheinlich um ein Weibchen. Das Erkennungszeichen dieser Schlange sind die beiden gelben halbmondförmigen Flecken am Hinterkopf, die auf dem einen Foto zu erkennen sind. Die Ringelnatter lebt gerne in Wassernähe, unternimmt aber auch größere Wanderungen. Sie ist in diesem Bereich des Grunewalds (Sandgrube, Teufelssee und Ökowerk) erfreulich häufig und scheint sich in den letzten Jahren gut zu vermehren. Wie alle Nattern ist die Ringelnatter ungiftig und für den Menschen vollkommen ungefährlich. Sie ernährt sich vor allem von Fröschen und Kaulquappen in Gewässern und kann daher auch sehr gut schwimmen.”
Von 2004 bis 2011 war das Kiki Blofeld eine beliebte Berliner Beach-Bar an der Spree (Köpenicker Strasse). Nach Verkauf des Geländes an einen Investor folgte 2011 die Kündigung des Mietvertrags für die Strandbar.
Der Name der Strandbard weckt Erinnerungen an Ernst Stavro Blofeld, einen der üblen Gegenspieler in mehreren James Bond Filmen, gespielt u.a. von Telly Savalas und Christoph Waltz.
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2018 sind das Gelände des ehemaligen Kiki Blofeld so aus …
“Machst du gleich die Tür auf?” Der junge Mann, sein noch Kinderjahre ahnen lassendes Gesicht hinter einer dieser gerade modernen riesigen Sonnenbrille tarnend, seiner junge Statur durch Military-Hose und weit aufpolsternde Kapuzenjacke mehr Gewicht verleihend, fragt seine Freundin, als wäre sein Ansinnen eine pure Selbstverständlichkeit. Scheint es für die junge Frau mit mit schwarz-rot gefärbten Haaren und schwarzem T-Shirt mit großem ‘Tresor Berlin’ – Aufdruck nicht zu sein. “Wieso’n das?”, fragt sie, abwesend aus dem Fenster schauend. Der Zug fährt in den Bahnhof ein. In die Ansage hinein ‘Wir erreichen gerade Minden. Bitte beachten Sie die örtlichen Lautsprecher-Durchsagen auf dem Bahnsteig für Ihre Anschlußverbindungen’ höre ich ihn leise zu ihr sagen “Na, ich fahr doch zum ersten Mal mit der Bahn heute.”
Montag. Es soll 32° heiß werden. Spontan beschließen wir, Wittenberg, Luther und Cranach den Rücken zu kehren.
Im Hotel Fahrräder gemietet, und dann auf gen Elbwiesen. Aus dem herrlichen Elbe-Radweg
gen Coswig,
dann über die Elbe mit der Fähre Coswig (technisches Denkmal)
und weiter gen Wörlitz. Im Gartenreich Pause,
bevor es weiter geht nach Oranienbaum
und nach einer letzten Pause entlang der Elbdeiche zurück gen Wittenberg. Nach nahezu 70 km sind wir wieder im Hotel, etwas geschafft angesichts der Hitze. Und mit dem Eindruck, so machen wir wieder einmal Kurzurlaub …
Den gestrigen Sonn-Tag hab ich zu einer Tour genutzt, die schon lange in den hinteren Windungen des Gehirns wartete. Nachdem Antiteilchen mich mit seinem Bericht nochmal neugierig machte und René ebenfalls davon schwärmte, ging es auf den Mauerweg.
Nach viel Sport und vor allem Joggen in den letzten Tagen waren die Knochen morgens noch etwas müde. Also bis Lichtenrade mit dem Rad per S-Bahn
und ab dort dann auf den Mauerweg. Entlang weiter Felder, im Hintergrund immer die Großstadt,
bis bald Vorder- und Hintergrund wechseln, zu Schachtelhalm und gelangweilten Anglern (während einer ersten Rast am Teltowkanal).
Weiter geht’s, vorbei an wahren Heerscharen quakender Frösche. Ab und an wird der Wegverlauf etwas schwer identifizierbar, gelegentliches Nachfragen hilft weiter. Bevor’s in den Wald geht dann erst noch ein irgendwie bekannter Anblick:
Den Wald hinter sich gelassen, steht man irgendwann tatsächlich vor – der Mauer, auch der in den Köpfen:
Die Schönheit des Griebnitzsees wird einem leicht vergällt von zahlreichen Anwohnern, die mit allen erdenklichen Mitteln deutlich machen, dass sie sich als Besitzer des Ufers sehen und nicht daran denken, einen öffentlichen Uferweg hinzunehmen:
(und dies ist noch die höflichere Variante, man kann auch einfach Beton auf den Uferweg bauen …).
Am Abzweig nach Glienicke verlasse ich den Mauerweg, weiter entlang des Parks Babelsberg. Nach einer ausgiebigen Pause im Strandbad Babelsberg schnell zum Bahnhof Potsdam und bis Nikolassee mit der S-Bahn.
Spontan denke ich, ‘nee war doch schön, radel noch ein wenig’ … also weiter treten treten treten, von Nikolassee mit dem Rad gen Innenstadt.
… und heute? Keine Radtour, wahrscheinlich wollen die Beine auch nicht joggen …
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