‚Die Uneinsichtigen – Aids- Aktivismus in Frankfurt‘ – Dokumnetation (D 2024) von Lou Deinhart, Evi Rohde und Zoe Struif.
Die Filmemacherinnen zeigen – besonders über Interviews mit Zeitzeugen sowie historische Aunahmen – die Zusammenarbeit von Schwulen, Drogengebraucher:innen, Sexworker:innen, migantisierten Menschen. Sie thematisieren Grenzen und Erfolge der Zusammenarbeit.
Der Gropius Bau in Berlin zeigt vom 22. September 2023 bis 14. Januar 2024 die Ausstellung ‚General Idea‘, die bisher größte Retrospektive der Künstlergruppe.
General Idea, das waren Felix Partz (1945–1994), Jorge Zontal (1944–1994) und AA Bronson (geb. 1946). Die 1969 in Toronto / Kanada gegründete Gruppe siedelte 1986 nach New York über. Sie bestand bis zum Tod von Partz und Zontal im Jahr 1994.
Frankreich weitet seine frühere Strategie zu Autismus aus zu einer Strategie zu neurologischen Entwicklungsstörungen (troubles du neurodéveloppement, TND).
Die frühere ‚Stratégie nationale autisme et TND‘ heißt nun ‚Stratégie nationale pour les TND : autisme, dys, TDAH (trouble déficit de l’attention avec ou sans hyperactivité) et TDI (trouble du développement intellectuel)‘.
Über neurologische Entwicklungsstörungen (Autismus- Spektrum- Störungen (ASS), in Frankreich ‚troubles du spectre de l’autisme (TSA)‘) hinaus umfasst die neue Strategie auch Störungen der intellektuellen Entwicklung‘ (TID), Aufmerksamkeitsdefizit mit und ohne Hyperaktivität (ADHS) sowie multiple Dysstörungen (Legasthenie, Dyskalkulie, Dysgraphie, Dysphasie, Dyspraxie).
In den Jahren der Auseinandersetzung um die grundlegende Richtung der Aids- Politik in Deutschland (Gauweiler oder Süßmuth) gab es zahlreiche reaktionäre, extreme, verletzende Äußerungen, häufig von Politikern einer Partei die sich sowohl als christlich als auch als sozial bezeichnet.
Einer von ihnen war Hans Zehetmair (1936 – 2022) – ein kreuz-konservativer Katholik, Vertreter des politischen Katholizismus. Konservative Gallionsfigur und ‚klerikaler Fundi‘ der CSU. 17 Jahre lamng war er bayrischer Kultusminister (Minister für Wissenschaft und Kunst).
Vom Underground zum Mainstream – in ‚Everybody in the place‘ zeichnet der britische Künstler Jeremy Deller eine Kulturgeschichte des Rave im Stil eines Classroom Formats.
‚Everybody in the place‘ ist eine Art sozio-politische Dokumentation. Jeremy Deller nimmt die Rave- Kultur der späten 80er und frühen 90er Jahre zum Hintergrund, um den gesellschaftlichen Wandel im Großbritannien dieser Zeit nachzuzeichnen. Zwischen Hedonismus und Neoliberalismus, zwischen Thatcher und frühen Brexit- Debatten, von Anfängen in schwulen Clubs in Chicago und Detroit bis zu karibischen Communities in UK und Mainstream Clubs.
Der Übergang von ACT UP zu Therapie Aktivismus war auch eine Korrektur der politischen Strategie des Aids- Aktivismus, ein Strategiewechsel.
Dieser Strategiewechsel war erforderlich
angesichts sich deutlich ändernder Rahmenbedingungen:
die Kämpfe um die grundsätzliche Richtung der Aids-Politik in Deutschland waren ausgestanden. Statt Ausgrenzung und Stigmatisierung hatte sich eine auf Aufklärung und eigenverantwortliches Handeln setzende Linie weitgehend durchgesetzt
am Horizont wurden erstmals Medikamente erahnbar, die wirksam gegen die Ursache von Aids sein, die dazu beitragen könnten das Leiden zu reduzieren und mittelfristig zu beenden
damit rückten auch Pharmaunternehmen, klinische Forscher und klinsiche Studien, rückte das Medizinsystem zunehmend in den Fokus
und damit veränderten sich die Themen, die für Menschen mit HIV bedeutend waren – der Akzent verschob sich von ‚wahrgenommen werden‘ und ’nicht über uns, mit uns‘ zu ‚wir benötigen Medikamente und wirksame Therapien, jetzt und …
Der Wechsel der Strategie bedeutet nicht dass die vorherige Strategie gescheitert war. Problematisierung, Skandalisierung und Medialisierung (wie sie auch ACT UP betrieben haben) waren hoch wirksam – aber nun, wo konkrete Lösungsmöglichkeiten zumindest erahnbar wurden, nicht mehr ausreichend.
Die dreiteilige schwedische Mini- Serie ‚Dont’t ever wipe tears without gloves‘ (2012) begleitet den Protagonisten Rasmus, der 1982 nach Stockholm kommt, und Benjamin, seinen Liebhaber. Eine Geschichte von Freundschaft, Liebe und Sterben – die deutlich werden lässt, wie sehr Aids schwule Szenen Mitte der 1980er Jahre erschütterte. Und die dabei erfreulicherweise jegliche Larmoyanz vermissen lässt.
„einst waren unsere Tage in Ewigkeit getränkt …“
Ganz zauberhaft erzählt wird die erste Begegnung zwischen Benjamin und Rasmus, in all dem Spagat, den Widersprüchen, der ‚love at first sight‘.
„in welche Richtung musst du?“ „Spielt das eine Rolle? – In die selbe wie du!“ „Weißt du in welche Richtung? – Nein. Und du?“ „Nein.“ „Wollen wir da zusammen hingehen?“
„ich könnte es einfach nicht ertragen, in deinem Leben keine Rolle zu spielen.“
Benjamin zu Rasmus
„und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“
Offenbarung des Johanes 21 (4)
„man kann nicht noch einmal leben. Nur darum geht es „
Pal
Ich kenne weniges, das im ‚Mainstream TV‘ dermaßen eindringlich und dabei realitätsnah, so ernsthaft und doch nicht larmoyant über die richtig miesen Jahre erzählt. Ein Maßstab.
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Don’t ever wipe tears without gloves (Originaltitel: Torka aldrig tårar utan handskar) Schweden 2012 Regie Simon Kaijser Drehbuch Jonas Gardell (basierend auf seinem gleichnamigen Buch) Produktion Sveriges Television 3 Folgen à 58 Minuten Erstausstrahlung 8. bis 22. Oktober 2012 (SVT1)
Von Januar bis Juli 2022 war der bisherige Test- und Impfnachweis in Frankreich (pass sanitaire) in einen reinem Impfpass pass vaccinal umgewandelt. Die Neuregelung trat nach Zustimmung des Verfassungsrats ab 24. Januar 2022 in Kraft. Sie lief per 1. Augusrt 2022 aus.
Das ab 1. Juli 2021 in der EU eingeführte digitale COVID-19 Impfzertifikat wurde in Frankreich ab 9. Juli 2021 als pass sanitaire (elektronische Version des Gesundheitsnachweises) umgesetzt. Der Nachweis kann erfolgen mit der App TousAntiCovid (ähnlich wie mit der Corona Warn App CWA in Deutschland).
Der pass vaccinal ersetzte ab 2022 den bisherigen pass sanitaire. Er dient ab 24. Januar 2022 als Mittel bei der Umsetzung der 2G Regelung (geimpft oder genesen). Getestet reicht nicht mehr.
Der pass vaccinal war Zugangsvoraussetzung zum Beispiel in Bars, Restaurants, Kinos, Museen, Theatern und bei Sport-Veranstaltungen sowie im Fernverkehr. Hier war der pass vaccinal Pflicht für alle Prsonen ab 16 Jahre (da noch nicht alle unter 16 Jahren geimpft werden konnten).
Seit 15. Januar kann der Impfpass pass vaccinal in Frankreich auch automatisch deaktiviert werden (und seine Gültigkeit damit verlieren). Diese Deaktivierung erfolgt bei Personen, die nicht spätestens sieben Monate nach der letzten Impfung eine Auffrisch-Impfung (Booster) erhalten haben.
Ab 15. Februar 2022 ist die Gültigkeit des Genesenen-Status (‚Covid Recap‘, certificat de rétablissement) auf 4 Monate begrenzt.
EU- Bürger können ihre digitalen Impfzertifikate direkt in die französische Corona App Tous Anti COVID importieren.
Das Gesetz über den pass vaccinal wurde am Sonntag 16. Januar 2022 endgültig vom Parlament verabschiedet. 60 Abgeordnete überwiegend der Fraktion La France insoumise riefen ebenso wie etwa 60 Senatoren den Verfassungsrat an. Dieser bestätigte am Freitag 21. Januar den Hauptteil des Textes (einschließlich möglicher Identitäts-Kontrollen) als verfassungsgemäß. Ab Montag 24. Januar 2022 wird das Gesetz mit Inkrafttreten somit Anwendung finden. Für politische Veranstaltungen wurde die Erfordernis eines pass vaccinal aufgehoben (um den anstehenden Präsidentschafts- Wahlkampf nicht zu beeinflussen).
Mit den Lockerungen der Corona- Maßnahmen ab 14. März 2022 ist der pass vaccinal nicht mehr im öffentlichen Leben erforderlich. Allerdings bleibt der pass sanitaire (der auch mit einem negativen Testergebnis genutzt werden kann) weiterhin vorgeschrieben in Gesundheits-, Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen mit Menschen mit Behinderungen.
Mit 1. August 2022 liefen die Regelungen aus – der pass vaccinal ist nicht mehr erforderlich (auch wenn die Regierung sich die Option einer Wiedereinführung offen hält).
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