Das HIV- und Aids-Informationsangebot ondamaris erschien von März 2006 bis November 2012. Eine Auswahl wichtiger Texte der inzwischen eingestellten Seite finden Sie hier.
ondamaris.de erschien sechs einhalb Jahre lang zwischen März 2006 und November 2012.
Am 24. Juni 2009 habe ich für das Internetangebot ondamaris den Medienpreis der Deutschen Aids-Stiftung erhalten (Artikel queer.de).
Nach sechs einhalb Jahren erschien am 14. November 2012 der letzte Artikel.
ondamaris – Texte auf 2mecs
Seit der Einstellung Ende 2012 war die Internetseite zunächst weiterhin online. Ende 2017, 11 Jahre nach Beginn und 5 Jahre nach Einstellung, wurde sie wie angekündigt abgeschaltet.
Seitdem wird die Internetadresse auf eine eigens eingerichtete Unter-Seite auf unserer privaten Internetseite 2mecs weitergeleitet. Hier finden Sie eine Auswahl wichtiger Artikel der früheren Seite.
Zudem ist weiterhin ein Archiv (rein statisch, keine Kommentare o.ä. möglich) online.
ondamaris Startseite, Ausschnitt, Zustand 15. November 2012 (nach Einstellung)
Gezielt Texte zu bestimmten Themen finden lassen sich selbstverständlich über die Suche (Desktop: Navigationsleiste rechts oben; mobil: unterhalb des Kommentar-Feldes am Artikel-Ende).
Eine Auswahl wichtiger Texte ist hier im Folgenden chronologisch gesammelt. Ferner finden Sie alle Texte über die Suchfunktion (direkt hier auf dieser Seite, etwas weiter scrollen, oben rechts beim ersten Artikel).
Der jüngste Versuch eines umstrittenen kleinen Vereins, mit Massenmördern Aids-Prävention zu machen, aber auch die inzwischen gestoppte Kampagne ‚Der Schwanz als Diktator‘ werfen wieder einmal die Frage auf, ob Schock-Effekte in der Prävention wirken.
Dazu äußert sich in einem sehr lesenswerten Beitrag im DAH-Blog Dr. Dirk Sander, Referent für Kampagnen und Prävention in der Deutschen Aids-Hilfe:
„Wenn Laien Kampagnen beurteilen, dann bewerten sie deshalb auch Schock-Bilder als wirksamer. Dabei wissen wir z.B. aus der Wirkungsforschung, dass Kampagnen, die mit Humor arbeiten und einen benefit vermitteln, nachhaltiger und wirksamer sind.“
Und können Schock-Kampagnen wirken?
„Diese Kampagnen sind wie ein Zirkus, sie kommen in die Stadt, beherrschen das mediale Interesse für eine kurze Zeit, aber dann sind sie wieder weg und kaum einen interessiert das mehr.“
Sander äußert sich auch zu der Frage, wie gute Präventions-Kampagnen entwickelt werden, sowie unter welchen Bedingungen eine Kampagnen wirkt und nachhaltig ist.
„Laien beurteilen Schock-Kampagnen als wirksamer – Hintergrundgespräch mit Dr. Dirk Sander, Referent für Kampagnen und Prävention in der Deutschen Aids-Hilfe e.V. zur aktuellen Diskussion um HIV-Schockkampagnen“ DAH-Blog, 11.09.2009
Ist die Regenbogen-Flagge,Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung, in Wirklichkeit viel älter als 30 Jahre? Inzwischen werden selbst Anhaltspunkte aus dem Mittelalter gesichtet …
Etwa 400 Menschen demonstrierten am 4. August 2009 in Berlin gegen Homophobe und für Solidarität mit den Opfern des Anschlags auf einen schwul-lesbischen Jugend-Treffpunkt in Tel Aviv.
Bei einem Anschlag auf einen Treffpunkt schwuler und lesbischer Jugendlicher in Tel Aviv (Tel Aviv Gay and Lesbian Association (AGUDA)) sind am Samstag Abend (01.08.2009) zwei Menschen ermordet und 15 verletzt worden. Die Polizei sucht weiterhin nach den Tätern, derzeit ist eine Nachrichtensperre verhängt.
Am Dienstag, 4. August demonstrierten etwa 400 Menschen in Berlin gegen die Gewalt und die als Ursache des Angriffs vermutete Homophobie.
Gloria Viagra, Berliner Drag-Queen mit dem Motto ‚Nur Revolution macht schön‘ und Organisator der Demonstration, informierte vorab:
„Mit Entsetzen,Trauer und Wut haben wir von dem Anschlag auf das lesbisch-schwule-transgender (LGTQ)-Zentrum in Tel Aviv erfahren. Dort hat ein maskierter Mann am Samstag Abend die dortige Jugendgruppe überfallen und wahllos mit einem Maschinengewehr auf die Teenager geschossen. Eine 17jährige und ein 24jähriger starben, 15 weitere wurden z.T. schwer verletzt. Der Mann konnte unerkannt entkommen. Er versuchte noch in eine weitere Schwulenbar einzudringen, wurde aber vom dortigen Sicherheitspersonal abgewehrt.
Auch wenn noch nicht klar ist, aus welchem Kreis der Mörder kommt, ist eines klar: Dieser Anschlag ist ein ganz gezielt Hassverbrechen. Ein Verbrechen gegen die LGT-Szene. Im Gegensatz zum religiösen Jerusalem ist Tel Aviv als sehr offen-liberale und homofreundliche Metropole bekannt, umso größer die Betroffenheit dort. Aber es kommt nicht von ungefähr: So wird unter der neuen konservativen Regierung allgemein ein Klima gegen Minderheiten geschürt, so gegen Homosexuelle und Flüchtlinge. Die ultra-religöse Schass-Partei hetzt seit Jahren aufs Übelste gegen Homosexuelle, ihr religiöser Führer rief 2005 anlässlich des CSDs in Jerusalem sogar zum Mord auf; ohne Konsequenzen.
Unser ganzes Mitgefühl gilt den Betroffenen und Angehörigen, unsere Solidarität der LGTQ-Szene in Israel !!!!“
In Tel Aviv selbst war es bereits direkt nach dem Anschlag zu einer spontanen Demonstration gekommen. Kundgebungen und Gedenkveranstaltungen fanden inzwischen u.a. in Rostock, Köln und London statt, für kommenden Mittwoch ist eine Gedenkveranstaltung in Wien geplant. Für Samstag ist eine Gedenkveranstaltung in Paris sowie Groß-Demonstration in Tel Aviv anberaumt.
Der israelische Sozialminister kündigte inzwischen ein Eil-Komitee an, um nach dem Attentat den Bedürfnissen der schwul-lesbischen Community in Israel gerecht zu werden.
Am 4. August 2003 starb Dr. Hans Peter Hauschild an den Folgen von Aids.
Am 3. August 2003 starb Dr. Hans-Peter Hauschild in Berlin. Hauschild, am 2.9.1954 geboren, war u.a. Geschäftsführer der Frankfurter Aids-Hilfe und Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen Aids-Hilfe.
Hans Peter Hauschild gilt u.a. als “Mit-Erfinder” des Konzepts der strukturellen Prävention, das bis heute tragender Gedanke der Aids-Prävention in Deutschland ist (siehe Leitbild der Deutschen AIDS-Hilfe).
Die Deutsche Aids-Hilfe hat am 15. Juli 2011 den Hans-Peter-Hauschild-Preis für besondere Verdienste um die strukturelle Prävention ausgelobt.
Der us-amerikanische Künstler,Aids–Aktivist und ‚Visual Aids‚ – Mitglied Hunter Reynolds (1959 – 2022) verlieh in seinem alter ego ‘Patina du Prey’ und ihren Kleidern und Performances seit Anfang der 1990er den Gefühlen und Verlusten der Menschen mit HIV und Aids Ausdruck.
Bekannt wurde Hunter Reynolds, der früh Mitglied von ACT UP wurde und 1989 Art Positive mit gründete, u.a. mit seiner Kunstfigur ‘Patina du Prey’ und seinen Performances (u.a. Memorial Dress).
In seinem alter ego ‘Patina du Prey’ und ihren Kleidern und Performances verlieh Reynolds, der selbst seit 1984 Jahren von seiner HIV-Infektion wusste, seit Anfang der 1990er den Gefühlen und Verlusten der Menschen mit HIV und Aids Ausdruck.
„Patina was born on october 21, 1989. I was documenting the feminization of my male face—putting on makeup and taking pictures, which I had never done before. I wanted to address negative feelings that many male queers have against trans and gender-fluid people.“
Hunter Reynolds in einem Interview 2019
Sein ‘Memorial Dress’ (1993) z.B. besteht aus schwarzer Seide – bedruckt mit den Namen von 25.000 an den Folgen von Aids Verstorbenen:
„In 1993, I moved to Berlin for a residency at the Künstlerhaus Bethanien, leaving everything. I didn’t know if I would be alive in two years or not. Those years were some of the worst of the epidemic. Thousands of people died just before the AIDS cocktail came out. As part of my first European performance I wanted to do a reading of names of people who had died due to complications with AIDS. I went to Washington, DC, to see the largest display of the NAMES quilt, got the catalogue, and did the first performance on one of my hospital bed pieces. That led to ‚Memorial Dress.‘ Frank Wagner curated the first major European art exhibition about AIDS, and he and I decided to produce a dress with all the names from my reading. I transcribed 26,000 names, printed them out, and pasted each one to create a silk screen.“
“Eine Travestie der Trauer, Symbol des grenzenlosen Leids angesichts der von diesem grauenhaften Gesundheits-Desaster vernichteten Menschen”, beschrieb Frank Wagner (NGBK) 1993 die erste ‘Memorial Dress’ – Performance in der NGBK Berlin.
Trauer, Verlust, Angst, Hoffnung – ‘Patina du Prey’ verlieh ihnen Ausdruck, Gestalt.
Reynolds, am 30. Juli 1959 in Rochester geboren, lebte in den 1990er Jahren lange Zeit in Berlin (u.a. Künstlerhaus Bethanien, als Stipendiat der Aids-Stiftung). In dieser Zeit hatte er zahlreiche Ausstellungen und Performances, u.a. in Berlin (NGBK), Köln, Hamburg, Polen, Niederlande.
Ende der 90er kehrte Reynolds zurück nach New York, wo er weiter als Künstler arbeitete.
Am 12. Juni 2022 starb Hunter Reynolds in New York.
Hunter Reynolds 2009 zurück in Berlin
Der Künstler und Aids-Aktivist Hunter Reynolds war nach langer Zeit 2009 für kurze Zeit wieder zurück in Berlin – und mit einem Werk in einer Gruppenausstellung zusehen.
Für einige Tage kehrte Reynolds 2009 nach Berlin zurück, um hier seinen 50. Geburtstag zu feiern. Ein Werk von ihm war seinerzeit in einer Ausstellung in der Galerie Rupert Goldsworthy zu sehen.
“Hunter Reynolds, alias Patina du Prey, sets his full stakes on this performative act of differentiation. He is happy to be different from the rest; to lie diagonally in the riverbed of the Mainstream; to feel a sense of belonging with the Others: the Queens, the Fags, the Perverse.”
„Viruses follow me around, like dark shadows trailing my footsteps on the path of life. Covid-19, HIV AIDs, Syphilis, Hep-C, HIV Strokes, Viral Fungal Infections on my brain. Illness and death have been so much a part of my life and art that I cannot separate them.“
Hunter Reynolds
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weitere Informationen: oral history – Interview mit Hunter Reynolds Hunter Reynolds – Memorial Dress 1993 – 2007 (Video) Galerie Rupert Goldsworthy Creative Time: Patina du Preys Memorial Dress Visual Aids / TheBody: Patina du Prey’s Memorial Dress .
Sich seine Sexpartner nach HIV-Status auszusuchen, sei gefährlich, ebenso die Viruslast-Methode, sagt ACT UP Paris – in großflächigen Anzeigen in Paris.
Rosa und schwarz gehaltene Anzeigen warnen seit Ende Juni in Paris. Seinen Sexpartner nach dem HIV-Status auszusuchen sei nutzlos und gefährlich, sagt dort die Aids-Aktionsgruppe ACT UP Paris. Ebenso gefährlich und falsch sei es, seine individuellen Präventionstrategien nach der Viruslast zu richten.
„Ich ficke ohne Kondom, weil … oops, ich bin HIV-positiv!. Einzig das Kondom schützt!“
„Unter wirksamer Kombinationstherapie … riskiere ich es, meine Sexpartner zu infizieren“
Die Propagierung der Viruslastmethode für individuelle Strategien des Schutzverhaltens fördere nur die Bereitschaft, Risiken einzugehen, meint ACT UP Paris.
Erst jüngst hatte es in Frankreich Wirbel um die Aids-Empfehlungen gegeben: Die französische Gesundheitsministerin widersprach einer Empfehlung ihrer Aids-Experten, Therapie als Mittel der Prävention zu sehen. Nur Kondome schützen, meint die Ministerin – gegen den Rat des französischen Nationalen Aids-Beirats (Conseil national du Sida).
Dieser war vorher seiner Stellungnahme u.a. zu dem Schluss gekommen, in hochwirksamer antiretroviraler Therapie liege ein hohes Potenzial hinsichtlich HIV-Übertragung und Prävention. Auch antiretrovirale Therapie haben ihren Platz in der individuellen Schutzstrategie.
ACT UP Paris stellt sich mit seiner neuen Kampagne gegen die Einschätzung des französischen Aids-Expertenrats CNS (Centre National du Sida), sowie zahlreicher internationaler Experten – an die Seite der konservatioven französischen gesundheitsministerin, die beenfalls meint, nutr Kondome schützten.
Selbst die Welt-Gesundheitsorganisation WHO hingegen hatte erst jüngst betont
„There is little doubt that ART has preventive effects …“
Die Deutsche Aids-Hilfe hatte bereits im April 2009 ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie u.a. zu dem Schluss kommt “Unsere bisherigen Safer-Sex-Botschaften werden durch diese Aussage sinnvoll und wirksam ergänzt; in der Prävention eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten.”
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weitere Informationen:
ACT UP Paris 25.06.2009: Act Up-Paris lance une campagne sur la prévention gay et adresse une lettre ouverte à l’INPES
tetu 02.07.2009: Prévention, sérotriage… Act Up-Paris contre les idées reçues
WHO Bulletin Juli 2009: Preventing HIV transmission with antiretrovirals
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CDU-Generalsekretär 2009 Ronald Pofalla bei der LSU. Viele warme Worte – und nichts in der -homopolitischen- Substanz.
Ronald Pofalla, Generalsekretär der CDU, war der erfreut begrüßte ‘Stargast’ des ‘Jahresempfangs und Sommerfestes’ der LSU Lesben und Schwule in der Union am 18. Juni 2009 in der Sächsischen Vertretung in Berlin.
Pofalla überbrachte den etwa 200 Gästen Grüße von Bundeskanzlerin Merkel, verbunden mit dem “Dank für das Engagement”. Merkel sei “froh, dass Sie zur Familie gehören”. Die Union brauche die LSU; mit seinem Besuch wolle er auch deutlich machen, dass die LSU selbstverständlich auf allen Ebenen der Partei sichtbar und engagiert sein solle.
Nach diesen kurzen Worten zur LSU berichtet Pofalla umfangreich zu den Beratungen über das kommende Wahlprogramm der CDU. Homopolitische Themen oder gar Vorhaben kamen nicht mehr zur Sprache, ebenso nichts zu Aidspolitik.
Noch 2007 hatte Pofalla deutlich gemacht
“Eine Gleichstellung mit der Ehe zwischen Mann und Frau als Kern der Familie lehnen wir aber ebenso ab wie ein Adoptionsrecht für Homosexuelle.”
Änderungen in dieser Haltung ließ Pofalla beim Jahresempfang der LSU nicht erkennen.
Reinhard Thole, LSU-Bundesvorsitzender, zeigte sich stolz auf bisher erreichte Erfolge – die CDU, sie bewege sich doch. Er verwies auf das Erbschaftssteuer-Gesetz oder das AGG. Thole forderte in seiner Rede die rechtliche Gleichstellung von Lebenspartnerschaften mit der Ehe.
Zum Thema HIV/Aids forderte Thole eine “verstärkte Aids-Prävention” sowie “wirksame Hilfen für Betroffene”. Er betonte, Männer die Sex mit Männern haben seien immer noch die von HIV am stärksten betroffene Gruppe. Der Prävention käme auch zukünftig weiterhin eine Schlüsselrolle zu. Zudem sei es wichtig, “Jugendliche zu verantwortlicher Sexualität zu erziehen”. Er forderte einen Runden Tisch zur Gesundheits-Prävention, den das Bundesministerium für Gesundheit koordinieren solle.
Schon kurz vor dem LSU-Sommerfest hatte Angela Merkel mit Lesben und Schwulen in der CDU gesprochen. Das Kölner DomRadio berichtet von einem Besuch Merkels im Kardinal-Höffner-Kreis der Unionsfraktion in der Parlamentarischen Gesellschaft. Dort habe Merkel
“berichtet von ihrem Gespräch mit den Lesben und Schwulen in der CDU, ‘hammerhart’: “Unglaublich nette Menschen”, denen sie dann habe erklären können, dass sie nicht gleichgeschlechtlich heiraten dürften”.”
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So, wie die Schwusos begeistert sind vom SPD-Parteiprogramm, zeigte sich wie zu erwarten auch die LSU begeistert von CDU-Generalsekretär Pofalla und seinen Ausblicken auf das Wahlprogramm. Brave Parteigänger halt.
Dass Pofalla allerdings selbst auf dem Jahresempfang der “Lesben und Schwulen in der Union” (der, nebenbei, kaum weibliche Besucher aufwies) nach unverbindlichen warmen Worten so überhaupt kein Wort mehr fand zu homo- oder aidspolitischen Sachverhalten, war nach seinen früheren Aussagen zwar wenig überraschend, dennoch auffällig und ein deutliches Signal. Warme Worte und politische Realitäten sind halt (wie auch bei Steven Milverton nachzulesen) zweierlei – und bei CDU/CSU besonders weit von einander entfernt. Schwule und Lesben haben von dieser Partei scheinbar auch weiterhin nicht viel zu erwarten.
weitere Informationen: Rede Ronald Pofallas auf dem Jahresempfang 2009 der LSU gayweb news 09.03.2007: Pofalla: Keine weiteren Rechte für Verpartnerte LSU-Pressemitteilung 27.5.2009: LSU fordert Runden Tisch HIV- und AIDS-Prävention DomRadio 18.06.2009: „Viele suchen nach Halt“ – Angela Merkel betont vor Unionsabgeordneten ihr Christsein .
Ein Promi hat Sex ohne Kondom. ‚Bareback‘, ‚Entschuldigung‘, gellt es durch die Medien. Und – wo ist das Problem?
„Dustin Lance Black entschuldigt sich für durchgesickerte Fotos mit ungeschütztem schwulem Sex“, titelt PinkNews, und ggg.at legt reißerisch nach „Dustin Lance Black: Bareback-Bilder aufgetaucht“.
Dustin Lance Black, der Autor des Drehbuchs zu dem Film „Milk„, hatte also Sex mit einem anderen Mann. Sex, bei dem dieser in ihn eindrang, ohne Kondom. Drei Jahre alte Bilder, von einem ex-Lover an die Öffentlichkeit gezerrt, sollen dies zeigen.
Na und?
So weit sind wir also schon, dass man sich für Sex ohne Kondom rechtfertigen, entschuldigen muss?
Lance Black mag ein Problem haben. Aber das Problem lautet nicht „Sex ohne Kondom“.
Blacks Problem lautet vielleicht „Glaubwürdigkeit“ oder „warum hab ich Sex ohne Kondom, wenn ich gleichzeitig Safe Sex predige“ (in den USA wird „safe sex“ propagiert, nicht „safer Sex“ wie in Deutschland)
Das Problem von Herrn Black heißt nicht „Sex ohne Kondom“.
Wissen ggg.at, pinknews und co, welchen Serostatus Herr Black hat? Und ob er vielleicht -egal ob HIV-positiv oder HIV-negativ- einen Partner mit gleichem Serostauts hat(te)? Oder eine Partner, der HIV-positiv ist und die EKAF-Bedingungen erfüllt, also sexuell nicht infektiös ist?
Oder geht es mal wieder nur um Spektakel, um billige „Bareback-Schlagzeilen“?
Und – was geht das Sexleben von Herrn Black eigentlich die Boulevard-Presse an, egal ob homo oder hetero?
Niemand muss sich dafür entschuldigen, einvernehmlich Sex ohne Kondom zu haben. Erst recht nicht öffentlich. Egal, ob Nobody oder Promi. Niemand.
siehe auch:
PinkNews 15.06.2009: Milk screenwriter Dustin Lance Black apologises for leaked unprotected gay sex photos
ggg.at 15.06.2009: Dustin Lance Black: Bareback-Bilder aufgetaucht
Steven Milverton: Dustin Lance Black – Er hätte sich nicht entschuldigen müssen
LifeLube 15.06.2009: Milk screenwriter Dustin Lance Black apologises for ???
DAH Blog 17.06.2009: Blanker Hohn
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Oh – in Berlin-Schöneberg trommelt immer noch unbehelligt die Hitler-Jugend ? Und die feschen Hitler-Madels vom Bund deutscher Mädel bereiten sich auf ihre Mutterrolle vor? Oder was stellt dies hier dar?
Die „gebundenen Ganztags-Schule“ Teltow-Grundschule in Berlin-Schöneberg Feurigstrasse (früher „10. Grundschule“), heute mit Montessori-orientierten Klassen, bietet Schülerinnen und Schülern wie auch Besuchern diesen Anblick über ihrem Eingangs-Portal.
„Wir begegnen uns mit Achtung und Wertschätzung. Wir sind höflich, hilfsbereit und kameradschaftlich. Wir benehmen uns täglich so, dass alle sich wohlfühlen und gern in die Schule kommen.“
Ob der Relief-„Schmuck“ Teil dieses Ideals ist?
Diese Reliefs befinden sich an einer Schule. Einem Ort, der zur Bildung (der Jugend) beitragen soll. Erstaunliche Koinzidenz.
Selbst falls diese Reliefs nicht aus dunkelsten Zeiten stammen sollten, sondern aus Zeiten von spätem Wandervogel, sie erstaunen. Und wecken mit all ihrer Symbolik (vom Wimpel über Hemd bis zu Lederriemen für den Halstuch-Knoten) Assoziationen, die der Erklärung und Einordnung bedürfen.
Wohlgemerkt, es geht nicht um ‚Bildersturm‘. Es geht nicht darum etwa zu fordern, diese Reliefs zu entfernen. Aber es geht sehr wohl um die Frage, warum diese Reliefs heutzutage immer noch unkommentiert dort hängen, ohne Erläuterung, ohne historische Einordnung. Nur darum. Aber darum ganz sicher.
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