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Ich habe mich entschlossen, ondamaris stärker auf die Themen HIV / Aids und positiv leben zu fokussieren. Für Persönliches und Privates gibt es ab sofort eine zweite Seite, die ich gemeinsam mit meinem Mann mache: www.2mecs.de.
In den vergangenen Tagen sind bereits zahlreiche eher private Artikel von ondamaris auf 2mecs ‚umgezogen‘.
Also:
– auch zukünftig Informationen und Meinungen zu HIV und Aids, zu positivem Leben auf www.ondamaris.de, und
– unsere privaten Gedanken und Erlebnisse auf www.2mecs.de.
Beides gibt es für diejenigen, die regelmäßig informiert werden möchten, auch als Feed: ondamaris als Feed 2mecs als Feed
Stéphane Vambre, Co-Präsident von ACT UP Paris, ist bereits am 16. September 2010 überraschend von seinem Amt zurück getreten, wie erst gestern bekannt wurde. “Unser Handeln ist von Wut aus Prinzip geprägt, nicht mehr von einer Wut der Kranken”, begründete Vambre seinen Schritt:
“Nos actions sont motivées par une colère de principe et non plus par une colère de malades.”
Seine Absicht sei nicht, einen ACT UP – internen Konflikt zu verursachen. Er habe sich lange Gedanken gemacht über seine Situation und die Funktionsweise von ACT UP Paris und seine Entscheidung reiflich überlegt.
Die Wut, die eigentlich die Aktionen von ACT UP treiben solle, richte sich derzeit eher nach innen. Statt des gemeinsamen Kampfes für die Rechte der Infizierten und Kranken stünden heute oft persönliche Ambitionen im Vordergrund. Demgegenüber sei es wichtig, diese Wut zukünftig wieder gegen die eigentlichen Gegner zu richten. Dazu forderte er eine demokratische Debatte.
Vambre kritisierte deutlich Art und Stil interner Prozesse. ACT UP sei entstanden als etwas wie die ‘Gewerkschaft der Kranken’ – doch heute sei die Stimme HIV-Positiver oft kaum noch zu hören, werde gar verspottet. “Unser Handeln ist von Wut aus Prinzip geprägt, nicht mehr von einer Wut der Kranken.”
Der 37jährige Vambre, der öffentlich als “HIV-positiv und an Aids erkrankt” auftritt und sich seit vier Jahren bei ACT UP engagierte, war seit März 2009 Co-Präsident von ACT UP Paris. Am 11. April 2010 erst war er in einer Wiederwahl als Co-Präsident bestätigt worden. Er war gleichzeitig (bezahlter) Verwaltungs-Leiter der Gruppe. Die Pariser ACT UP Gruppe ist die älteste und einer der wenigen in Europa noch existierenden ACT UP Gruppen.
ACT UP Paris kommentierte Vabres Schritt in einer ersten Stellungnahme, man verstehe nicht, weswegen es nicht zu einer einvernehmlichen gemeinsamen Lösung gekommen sei. Eine offizielle Reaktion wurde am 12.10. bekannt. Dort benennt ACT UP Paris zahlreiche Handlungsfelder, denen man die Priorität einräumen müsse, “im Kontext einer katastrophalen Politik”, ohne weiter konkret auf den Rücktritt einzugehen.
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weitere Informationen:
Stephane Vambre im Tetu-Interview 03.05.2010: Stéphane Vambre: «Même si on est malade, on peut se dépasser dans l’effort» (etwa: “Auch wenn man krank ist, kann man sich Mühe geben”)
Yagg 05.10.2010: Exclusif: Stéphane Vambre quitte ses fonctions de co-président d’Act Up-Paris
Yagg 06.10.2010: Démission de Stéphane Vambre, co-président d’Act Up-Paris: « Nos actions sont motivées par une colère de principe et non plus par une colère de malades »
Yagg 12.10.2010: Act Up-Paris réagit officiellement à la démission de Stéphane Vambre de ses fonctions de co-président
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In Frankreich kam am 22. September 2010 ein Dokumentar-Film über Yves Saint Laurent und Pierre Bergé in die Kinos: “Yves Saint Laurent – Pierre Bergé, L’Amour fou”.
1958 – Pierre Bergé und Yves Saint Laurent lernen sich kennen – während des Begräbnisses von Christian Dior, für den der junge Designer Saint Laurent arbeitete. Für beide die Liebe des Lebens. Der Geschäftsmann und der Modeschöpfer, eine private und geschäftliche Erfolgs-Geschichte.
Bergé und Saint Laurent “haben nie ihre Liebe verleugnet”, lebten offen in einer schwulen Beziehung. Sie unterstützten über viele Jahre immer wieder schwule Projekte, später auch Projekte im Aids-Bereich, von der Zeitschrift Gai Pied über die schwullesbische Radiostation Fréquence Gaie bis zum Magazin Tetu und der Aids-Organisation sidaction.
2008. Fünfzig bewegte Jahre nach ihrer ersten Begegnung, und nach dem Tod von Yves Saint Laurent, entschließt sich Pierre Bergé, über ihre Liebe und Beziehung zu sprechen, in einem Dokumentarfilm zu berichten.
Einen Vorgeschmack auf den Film gibt die (französische) Preview:
Gedreht ist der Film weitgehend an Original-Schauplätzen, wie dem Garten ‘Majorelle’, den beide bei ihrer Villa in Marrakesch anlegen ließen, oder im Château Gabriel in der Normandie.
Der Film kam am 22. September in Frankreich in die Kinos und wird 2011 in britische Kinos kommen. Über Pläne für Deutschland ist bisher nichts bekannt. Auf dem ‘Zürich Film Festival’ (23.9. bis 3.10.2010) ist der Film mit deutschen Untertiteln zu sehen.
Yves Saint Laurent – Pierre Bergé, L’Amour fou Dokumentarfilm, 98 Minuten Frankreich 2009 Regie Pierre Thoretton
Ein Kind kann in Frankreich zwei Eltern gleichen Geschlechts haben. Dies entschied der französische Kassations-Gerichtshof am 8. Juli 2010 – kanpp drei jahre vor Einführung der Homoehe einschließlich Adoptionsrecht.
Kann ein Kindschaftsverhältnis bestehen zwischen einem Kind und der (gleichgeschlechtlichen) Lebenspartnerin der Mutter? Diese Frage hatte 2010 der französische Kassations-Gerichtshof hatte zu entscheiden. Sein Urteil: Ja, Eltern gleichen Geschlechts sind möglich. So entschied der Gerichtshof in einem damals als historisch bezeichneten Urteil am 8. Juli 2010.
Gebäude des Kassations-Gerichtshofs in Paris (Foto: DXR, Lizenz cc by-sa 4.0)
Dabei wandte der französische Kassations-Gerichtshof das so genannte Exequatur an: ein ausländisches Urteil wird dabei als im Inland vollstreckbar erklärt.
Der dem Urteil zugrunde liegende Fall: Madame B. ist französische Staatsbürgerin, arbeitet jedoch als Medizinerin in den USA. Dort lernte sie Madame N. kennen, ebenfalls Medizinerin, und US-Staatsbürgerin. 1999 brachte Madame N. nach anonymer künstlicher Befruchtung ein Mädchen zur Welt. Madame B. beantragte anschließend die Adoption der Tochter ihrer Partnerin.
Das oberste Gericht des Countys DeKalb (Illinois, USA) entschied, der Antrag von Madame B. sei im besten Interesse des Kindes. In den USA war Madame B. damit als zweite Mutter anerkannt.
Doch Madame B. wollte auch in ihrem Heimatland Frankreich als Mutter anerkannt sein. Dort waren ihre Partnerin und sie am 21. Mai 2002 einen PACS (Pacte civil de Solidaritè, ähnlich der Lebenspartnerschaft in Deutschland) eingegangen. 2007 stellte sie einen entsprechenden Antrag. Sie beantragte beim Landgericht Paris, das us-amerikanische Urteil als auch für Frankreich gültig anzuerkennen. Am 23. Juli 2007 lehnte das Landgericht dies ab. Auch eine Berufung im Jahr 2008 blieb erfolglos.
Doch dieses Urteil sei falsch, betonte 2010 der Kassations-Gerichtshof. Das us-amerikanische Urteil habe ja die Rechte der leiblichen Mutter nicht beschnitten, sondern aufrecht erhalten. Der Kassations-Gerichtshof ordnete das Exequatur des US-Urteils an.
Damit hat die kleine Tochter von Madam B. nun juristisch völlig legal Eltern gleichen Geschlechts – zwei Mütter, auch in Frankreich.
neue Rechtsbasis für Eltern gleichen Geschlechts
Der Kassations-Gerichtshof habe eine Bresche geschlagen für das Adoptionsrecht für Homo-Paare, kommentierte das französische Homo-Magazin Tetu. Wolle der Kassations-Gerichtshof ein Signal an den Gestezgeber senden, fragt Yagg.
‚Neue Sorglosigkeit‘? Nein, weit gefehlt – wenn junge Schwule heute nicht ihre ganze Sexualität über HIV definieren, bedeutet dies noch lange nicht Sorglosigkeit. Ein Artikel in der Times setzt sich mit einem weit verbreiteten Vorurteil auseinander.
Die „neue Sorglosigkeit“ – wie ein Mantra wird sie von einigen, die sich gerne als ‚Aids-Mahner‘ sehen, immer wieder postuliert. Obwohl die „neue Sorglosigkeit“ längst als Mythos entlarvt wurde, sowohl von Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung BZgA als auch Deutscher Aids-Hilfe DAH, wird sie immer wieder konstatiert.
Und eine der Thesen, die gern im Umfeld dieses Mythos kommen: die Generationen-Frage. Gerade die jungen Homosexuellen seien so an die Verfügbarkeit wirksamer Medikamente gewöhnt, dass Aids seinen Schrecken verloren habe, und deswegen ’neue Sorglosigkeit um sich greift‘. Manche suchten, so Spekulationen, gar bewusst eine Infektion mit HIV, seien ‚bug chaser‚.
Immerhin – selbst das Robert-Koch-Institut betonte in seinem jüngsten “Jahresbericht 2009 zu HIV und Aids in Deutschland” unter anderem:
„Erhöhte Anteile rezenter [erst kürzlich erworbener, d.Verf.] HIV-Infektionen wurden vor allem bei jüngeren Probanden (< 30 Jahre) gemessen (z. B. 54 % rezente Infektionen bei MSM < 30 Jahre in Berlin).”
Gibt es sie, die Kluft zwischen ‚als‘ und ‚jung‘? Oder findet hier eine Projektion älter werdender Schwuler statt, über diese vermeintlich blasierte, doch nur vergnügungssüchtige Jugend? Haben wir älteren Schwulen vielleicht Geschichten, unsere Geschichte zu wenig weiter gegeben, zu wenig tradiert?
Fragen und Gedanken, mit denen sich ein lesenswerter Artikel in The Times beschäftigt. „Ist es Zeit, die alten 80er-Jahre-Sprüche wie ’stirb nicht an Ignoranz‚ wieder zu beleben?“, fragt der Artikel und seziert die Argumentationen zur Frage einer etwaigen ’neuen Sorglosigkeit‘.
Neue Sorglosigkeit? Keineswegs, keine Spur von neuer Sorglosigkeit, zu diesem Ergebnis kommt auch Alan Wardle, Leiter der Abteilung Gesundheitsförderung bei der britischen Organisation Terrence Higgins Trust THT.
Und Trevor Hoppe, Soziologe an der University of Michigan und Aktivist für schwule Gesundheit, ergänzt, nur weil für junge Menschen Aids nicht der Ausgangspunkt für das Verständnis ihrer Sexualität sei, bedeute dies noch lange nicht sie gingen sorglos mit HIV um:
“Aids just isn’t their starting point for understanding their sexualities. That doesn’t mean that they are careless about HIV.“
Ganz im Gegenteil, betont, Hoppe, seine Forschungen zeigten, dass gerade junge Schwule sich sehr wohl der Gefahren von HIV bewusst seien und wüssten sich zu schützen. Er weist darauf hin, dass manche Verhaltensweisen in den USA auch die Folge von Abstinenz- und Angst-Kampagnen der Bush-Ära sein könnten:
„at the same time I think it is the product of abstinence-only, fear-mongering health promotion that laid the Orwellian foundation for such a visceral and at times militant resistance.“
weitere Informationen:
The Times 15.06.2010: HIV and the rise of complacency – Is it time to revive the ‘Don’t die of ignorance’ message of the Eighties?
Internetsite von Trevor Hoppe (mit sehr lesenswertem Blog)
„Es gibt kein ‚aber‘!“ – Mit diesen Worten steht Robert Badinter immer wieder ein für die Unbedingtheit des Verbots der Todesstrafe. 1981 hat Frankreich weitgehend ihm, damals Justizminister unter Mitterrand, die Abschaffung diskriminierender Gesetze gegen Homosexuelle zu verdanken.
Erst jüngst jährte sich in Deutschland ein beinahe schon vergessenes Jubiläum: am 11. Juni 1994 trat die Abschaffung des §175 in Kraft. Auch Frankreich hatte seine gegen Homosexuelle gerichteten Gesetze. Und einen Mann, der bei der Abschaffung dieser (und anderer) Gesetze eine besondere Rolle hatte: der weit über Frankreich hinaus für seinen Kampf für die Abschaffung der Todesstrafe bekannt gewordene Robert Badinter.
Es gibt Momente, Eindrücke, die sich ein für allemal ins Gedächtnis eingraben: die außerordentliche Ansprache des französischen Justizministers Robert Badinter am 17. September 1981 vor der Nationalversammlung in Paris, in der er für die Abschaffung der Todesstrafe plädierte, gehört zu ihnen. Dass diese Rede „außerordentlich“ war, basierte nicht nur auf der ein für allemal einmaligen Persönlichkeit des Redners, sondern auch an dem Thema und der Heftigkeit der Debatten, von der wir uns heute nur schwer ein Bild machen können. *)
Dass ich dieser Persönlichkeit vor wenigen Wochen bei einem Spaziergang im Luxemburggarten in einer Wegbiegung geradezu in die Arme lief, war Anstoß, sich anderer seiner Engagements zur Verteidigung der Würde des Menschen, gleich in welcher Form, zu erinnern:
Zwei Fakten nur, die den lebenslangen, er wurde 1928 geboren, nie nachlassenden Kampf eines Mannes -in anderem Zusammenhang würde man von einem „Gerechten – d’un juste“ sprechen- zur Erhaltung und zugunsten der Unantastbarkeit der Menschenwürde verdeutlichen.
In den darauf folgenden Jahren, in denen er u.a. auch von 1986 bis 1995 Präsident des Verfassungsrates war, und bis heute hat er nicht nachgelassen sich um Gesellschaftsfragen zu sorgen, aufmerksam zu verfolgen, welchen Lauf unsere Gesellschaft nimmt – oder welchen Entgleisungen sie ausgesetzt ist.
Er hat die von Frankreich offizielle Unterbreitung einer Erklärung vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen für die „Allgemeine Straffreiheit bei Homosexualität“ – „Pour une dépénalisation universelle de l’homosexualité » mitgetragen. Überhaupt: Fragen welche die „Sitten“ betreffen („les moeurs“ würde man in hier Frankreich sagen) finden bei ihm immer ein offenes Ohr. So ist es nicht selten, ihn von Zeit zu Zeit in einem Fernsehinterview zu sehen, oder ihm in einer Gesprächsrunde im Radio zu begegnen, in der er vor Tagen von einem Journalisten als „le sage des sages“ –der Weise unter den Weisen- vorgestellt wurde. Bei Grundsatzfragen wie z.B. die Erhaltung der Menschenrechte, die Unantastbarkeit der Menschenwürde scheint für ihn keine Diskussion möglich zu sein. Und das ist gut so. In einem kürzlichen Fernsehgespräch über die Abschaffung der Todesstrafe wagte eine seiner Gesprächspartnerinnen ein: „Natürlich, sie haben Recht. Aber …“ Wie ein Peitschenhieb kam seine Unterbrechung: „Non, Madame, il n’y a pas de mais!“ – Nein, Madame, es gibt kein Aber !“ Ende der Diskussion.
Hier ein kurzer Auszug aus der Rede von Robert Badinter – und welch ein Redner! – am 20. Dezember 1981 anlässlich der Abstimmung über die Straffreiheit bei Homosexualität:
« Diese Versammlung kennt die Art von Gesellschaft, die immer von Willkür, von Eigenmächtigkeit, Intoleranz gekennzeichnet war. Der Fanatismus oder der Rassismus haben ständig Jagd auf die Homosexualität gemacht. Eine solche Diskriminierung, diese Unterdrückung sind unvereinbar mit den Prinzipien eines großen Landes der Freiheit wie das unsere. Es ist endlich an der Zeit sich bewusst zu werden, was Frankreich den Homosexuellen schuldet, wie allen anderen Bürgern in vielen Bereichen.
Monsieur – oserais-je un cher Monsieur? car vous êtes cher à mon coeur – Merci.
Manfred
*) Seine Bemühungen, sein regelrechter Kampf um die Abschaffung der Todesstrafe hat eigentlich schon 1972 (siehe: Wikipedia) begonnen.
** Unter seinen vielen Veröffentlichen befindet sich auch ein Buch über „Oscar Wilde – oder die Ungerechtigkeit“
Merci – vielen Dank an Manfred für diese Würdigung Robert Badinters‘ !
Rudolf Brazda, einer der letzten überlebenden homosexuellen KZ-Häftlinge, hat 2010 seine Biographie veröffentlicht: “Itinéraire d’un triangle rose” ( Lebensweg eines Rosa Winkel ).
Lange Zeit war das Schicksal Rudolf Brazdas nicht bekannt. Erst die Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen führte dazu, dass Brazda sich an die Öffentlichkeit wandte. Brazda las von eben diesem Denkmal in der französischen Presse – und meldete sich (über seine Tochter) beim LSVD.
Am 4. Mai 2010 erschienen nun in Frankreich die Memoiren von Rudolf Brazda, verfasst gemeinsam mit Jean-Luc Schwab: “Itinéraire d’un triangle rose” ( Lebensweg eines Rosa Winkel ).
Homophobie von und gegenüber Migranten – eine an in Frankreich lebende Migranten aus Afrika gerichtete Kampagne der staatlichen Gesundheitsbehörde thematisiert die Lebenssituation homosexueller Migranten und Hass und Gewalt.
Samba ist ein junger Afrikaner, der noch bei seinen Eltern lebt. Samba ist homosexuell. “Du bist nicht mehr mein Sohn. Raus aus meinem Haus!” – mit diesen Worten wirft ihn sein Vater aus dem Elternhaus.
Samba möchte in Freiheit leben, sein Leben genießen, seine Homosexualität leben. Mit dem Schiff reist er nach Frankreich, Land der Freiheit – nur um dort zu entdecken, dass das Land der Menschenrechte alles andere ist als ein Paradies für Schwule. Gerade in dem Land, von dem er sich Freiheit versprach, begegnen ihm verbale Gewalt, ob direkt und aggressiv oder subtil (‘ich hab ja nichts gegen Homosexuelle, aber es gibt doch Grenzen …’), aber auch offener Hass und Gewalt – Homophobie, auch von Menschen die wie er Migrant sind.
In dem Video “Deux Frères” (“Zwei Brüder”) fährt Samba mit seinem Bruder Dioré durch das nächtliche Paris, erinnert sich an wichtige und oft schmerzhafte Erfahrungen, erzählt seine Geschichte …
Das Homophobie unter Migranten aus Subsahara-Afrika thematisierende Video ist Teil der Kampagne “«Toi-même tu sais!» (Du weißt es selbst!). Diese Kampagne beschäftigt sich (bereits in der zweiten Staffel) u.a. in Videos und Magazinen mit Gesundheitsfragen bei in Frankreich lebenden Menschen aus (Subsahara-) Afrika: “Im Herzen der Vorstadt – zwischen Gesundheitsfragen und dem Leben im Viertel”.
Jede Folge thematisiert eine für Migranten aus Subsahara-Afrika wichtige Gesundheitsfrage oder für die Gesundheit risikoreiche Situation, versucht Lösungswege aufzuzeigen und Präventions-Botschaften zu transportieren. Produziert wird die Kampagne vom französischen ‘Institut national de prévention et d’éducation pour la santé’ (Inpes; 2016 aufgegangen in Santé public France), dem französischen Pendant zur BZgA in Deutschland.
weitere Informationen:
Video “Deux Frères” der 2. Staffel der Kampagne “Toi-même tu sais!”
Internetseite Toi-même tu sais!
Tetu 15.05.2010: Vidéo: Une fiction pour sensibiliser les migrants africains à l’homophobie
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Robert Koch, Begründer der modernen Infektiologie, wurde am 11. Dezember 1843 in Clausthal geboren. Er starb am 27. Mai 1910 in Baden-Baden.
1876 konnte Koch bei Versuchen mit der gefürchteten Tierseuche Milzbrand erstmals nachweisen, dass Seuchen durch Erreger verursacht werden – und nicht wie zuvor vermutet durch in der Luft herumfliegende Giftstoffe.
Am 24. März 1882 publizierte er erstmals die Entdeckung des Lungentuberkulose-Erregers in seinem Vortrag “Aetiologie der Tuberkulose”. 1890 stellte er auf einem Kongress in Berlin erstmals einen aus Tuberkulose-Erregern gewonnenen Impfstoff (‘Tuberkulin’) gegen Tuberkulose vor (der jedoch später die Erwartungen nicht erfüllte, sich aber in der Diagnostik bewährte).
Zuvor hatte Koch bereits 1876 seine Entdeckung des Milzbrand-Erregers veröffentlicht.
Koch erhielt 1905 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (verkürzt oft als Medzin-Nobelpreis bezeichnet) „für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Tuberkulose“.
Robert Koch starb am 27. Mai 1910 in Baden-Baden, wo er sich zur Behandlung einer Angina pectoris in einem Sanatorium aufhielt. Seine Urne wurde im Westflügel des Robert-Koch-Instituts für Infektionskrankheiten beigesetzt.
Nach Koch benannt ist das Robert-Koch-Institut RKI, die “zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention”.
Das RKI ehrte 2010 den Namensgeber ab dem 27. Mai mit einer Festwoche, deren Höhepunkt die Eröffnung der Ausstellung „MenschMikrobe“ am 2. Juni in Berlin war.
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