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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Homo-Mahnmal mit nächtlicher Beleuchtung

Die Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde fertiggestellt.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wird ab sofort zum Schutz vor Anschlägen beleuchtet. Die Beleuchtung wurde montiert, die Bauarbeiten scheinen abgeschlossen.

Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Uwe Neumärker, der Direktor der Stiftung Holocaust-Mahnmal, hatte die Installation von Beleuchtung bereits im November 2009 angekündigt. Die Stiftung ist auch für die Betreuung des Homo-Mahnmals einschließlich nächtlicher Wachgänge zuständig.

Seit der Einweihung des Denkmals am 27. Mai 2008 sind inzwischen drei Anschläge verübt worden. Jedesmal wurde die Sichtscheibe beschädigt, durch die der Film mit der Kuß-Szene betrachtet werden kann.

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Text 15. April 2017 von ondamaris auf 2mecs

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HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Sylvester: offen schwule Disco-Pop Ikone unterstützt Aids- Organisationen

Bekannt wurde Sylvester James mit Hits wie “Do You Wanna Funk” oder “You Make Me Feel (Mighty Real)”. Nach seinem Tod kommen Einnahmen aus seiner Musik Aids-Organisationen zugute.

Sylvester James, US-amerikanischer Soul– und Disco-Musiker und ‚Queen of Disco‘, wurde bekannt unter seinem Vornamen “Sylvester” – und durch seine spektakulären Drag-Auftritte. Songs wie “Do You Wanna Funk” (1982) oder “You Make Me Feel” (1978) wurden große Hits in der Disco-Ära der späten 1970er und frühen 80er Jahre. Sylvester wurde zu einer der schwulen Ikonen der Disco.

Immer noch sind seine Songs gelegentliche Party-Hits – oder kommen als Remakes wieder auf den Markt, wie “You Make Me Feel” 1990 von Jimmy Somerville. Eine Single seines letzten Albums “Mutual Attraction”, der Song “Someone Like You”, wurde 1986 mit Cover Art von Keith Haring veröffentlicht.

Sylvester – vom Gospel zum Disco Pop

Sylvester James wurde am 6. September 1947 in Los Angeles geboren. Seine Gesangs-Karriere begann früh, bereits im Alter von sieben Jahren sang er in einem Gospel-Chor. Und begann sich anders als andere Jungs zu kleiden. In einer TV-Sendung 1986 [Video] erinnerte er sich

„When I was little, I used to dress up, right? And my mother said, ‚You can’t dress up, you gotta wear these pants and these shoes. And you have to, like, drink beer and play football.‘ And I said, ‚No I don’t!‘ And she said, ‚You’re very strange.‘ And I said, ‚That’s OK!‘ „

Mit 16 gehörte er zu den Disquotays, einer Gruppe farbiger Crossdresser. Nach seinem Umzug nach San Francisco begann er bei  den Cockettes, einer Off-Theatergruppe („die einzigen mir bekannten drag queens, die Lenin lasen„, John Waters).

Bald jedoch suchte er ’sein eigenes Ding‘, und startete Sylvester and the Hot Band. Er nahm einige Alben auf, wechselte schließlich zu dem ehemaligen Motown-Produzenten Harvey Fuqua. Etwa 1978 entschied er sich, sich zu einer Disco Queen zu verwandeln. Später erklärte er

„Here were all those people putting out disco, making lots of money and becoming famous and everything. So we thought ‚why not?‘ We’ll put it out and nobody will like it and we certainly won’t like it, but we’ll do it.“

1978 trat Sylvester beim Geburtstag von Harvey Milk auf, dem ersten offen schwule Stadtrat in San Francisco. Ein Durchbruch wurde You make me Feel (Mighty Real) – nachdem Disco-Techniker und Synthesizer-Spieler Patrick Cowley ihn von einem Gospel-orientierten Song hin zu einem Dancefloor-Hit veränderte.

Sylvsters nächste LP Step II wurde vergoldt, brachte ihm mehrere Preise und zahlreiche große Auftritte. San Franciscos Bürgermeisterin Dianne Feinstein erklärte den 11. März 1979 zum Sylvester Day [viel später, 2015, wird erneut ein Sylvester Day erklärt, dieses Mal am 13. Februar 2015  anläßlich der Premiere des Mighty Real: A Fabulous Sylvester Musical].

Seine Hits stürmen die Charts, er macht Tourneen in Amerika und Europa. Er selbst, ebenso wie sein Label, versuchten aus dem Disco-Label auszubrechen, andere Musik zu machen – doch er blieb mit Disco, mit hi-NRG assoziiert.

Sylvester ist der einzige Musiker, dem auf dem Rainbow Honor Walk im Castro District gedacht wird. 2004 widmet sich eine wissenschaftliche Konferenz seinem Wirken und seiner Musik. 2014 erzählte das Off-Broadway-Musical Mighty Real! sein Leben.

Sylvester und HIV / Aids

Sylvester lebte offen schwul. Er unterstützte Aids-Organisationen mit Benefiz-Konzerten, ließ an seine Konzert-Besucher Aids-Informationen verteilen.

Sylvesters Partner Rick Cranmer erfuhr 1985 von seiner HIV-Infektion, an der er selbst im September 1987 starb. Sylvester erkrankte Ende 1987 schwer; noch vom Krankenbett gab er Interviews in denen er von seiner Aids-Erkrankung berichtete. 1988 nahm er, bereits schwer erkrankt, in einem Rollstuihl sitzend an der Gay Pride Parade in San Francisco teil.

Er starb am 16. Dezember 1988 im Alter von 41 Jahren in Oakland, Kalifornien an den Folgen von Aids. Er wurde auf dem Inglewood Park Cemetry beigesetzt.

Über 21 Jahre nach seinem Tod kamen erstmals Einnahmen aus seiner Musik zwei lokalen Aids-Organisationen in Kalifornien zugute. ‘AIDS Emergency Fund’ und ‘Project Open Hand’ erhielten aus dem Nachlass einen Scheck über zusammen 140.000 US-$.

Sylvester selbst hatte bereits im Mai 1988 testamentarisch die Rechte an „You Make Me Feel (Mighty Real)“ dem AEF und dem Nahrungsprogramm für HIV-Positive am San Francisco General Hospital vermacht.

Doch Sylvester hinterließ bei seinem Tod Schulden in Höhe von 350.000$, so dass Nachlassverwalter (und Freund) Tim McKenna den beiden Organisationen kein Geld auszahlen konnte. Nach seinem Tod übernahmen Tony Elite und seine Frau die Nachlass-Verwaltung. Ende der 1990er Jahre waren Sylvesters Schulden abgetragen – und Überschüsse wurden erwirtschaftet.

2010 erhielten AEF und Project Open Hand 75% bzw. 25% der Nachlass-Einnahmen – und können zukünftig mit weiteren Mitteln rechnen, aus Rechten an Sylvesters Song.

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Frankreich Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Frankreich: Schülerinnen und Schüler gegen Homophobie

Schülerinnen und Schüler gegen Homophobie – „Homosexualität ist kein Problem, Homophobie ist eines“, mit diesem Slogan und einer Kampagne wendet sich die französische ‚Schülergewerkschaft‘ FIDL gegen Homophobie an französischen Schulen.

Neger … schwul … Nutte … Lesbe ...“  Zwei Jungs und zwei Mädchen fragen den Betrachter „Hast du ein Problem damit?“ Mit diesem Motiv und einigen weiteren startet die französische Schülerinnen- und Schüler-Organisation FIDL eine landesweite Kampagne gegen Homophobie an Gymnasien und höheren Schulen (lycée).

schwul, lesbisch - haste ein Problem damit? (ein Motiv der FIDL-Kampagne Schüler gegen Homophobie)
schwul, lesbisch – haste ein Problem damit? (ein Motiv der FIDL-Kampagne Schüler gegen Homophobie)

Vom 17. April bis 17. Juni 2010 sollen die Motive der Kampagne in Anzeigen landesweit erscheinen, parallel wurde eine Internetseite gestartet.

Junge Homosexuelle sehen sich immer noch mit Zurückweisungen und Aggressionen konfrontiert, betont FIDL. Vor Intoleranz werde man nicht weiter die Augen verschließen, Gleichheit leben unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung sei das Gebot. Aus diesem Grund habe man die Kampagne gestartet.

Homosexualität ist nicht das Problem, Homophobie ist es! (ein Motiv der FIDL-Kampagne Schüler gegen Homophobie)
Homosexualität ist nicht das Problem, Homophobie ist es! (ein Motiv der FIDL-Kampagne Schüler gegen Homophobie)

FIDL, „le syndicat lycéen“ wie sich die Organisation im Untertitel nennt, wurde 1987 als Fédération Indépendante et Démocratique Lycéenne gegründet. Sie entstand in Reaktion auf das damals geplante „Gesetz Devaquet“, mit dem u.a. Zugangsbeschränkungen an Universitäten eingeführt werden sollten. Der Gesetzentwurf wurde Ende 1986 zurückgezogen, Innenminister Alain Devaquet musste aufgrund der Massenproteste am 8. Dezember 1986 zurücktreten.

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Text 22.01.2016 von ondamaris auf 2mecs

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ondamaris Texte zu HIV & Aids Politisches

Helmut Schmidt war nicht nicht Kanzler der Schwulen

Helmut Schmidt hat sich in seiner Zeit als Bundeskanzler nicht gegen die Streichung des Paragraphen 175 gestellt. Und die ihm in den Mund gelegte Aussage, er sei “nicht Kanzler der Schwulen” ist frei erfunden.

Sagt Helmut Schmidt. In einem ‘Leserbrief’ an die Welt.

weitere Informationen:
Welt 28.03.2010: Etwas andere Männer
Welt 11.04.2010: Leserbriefe – Helmut Schmidt stellt klar
Steven Milverton 09.04.2010: “Da müssen Sie sich einen anderen Koalitionspartner suchen.”
Der Spiegel 10.11.1980: RECHT – Kiefer runter

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Text 17.02.2016 von ondamaris auf 2mecs

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Lech Kaczynski bei Flugzeugabsturz ums Leben gekommen

Der polnische Präsident Lech Kaczynski ist bei einem Flugzeug-Absturz ums Leben gekommen. Kaczynski galt als ‚homophobster Staatschef Europas‘.

Lech Kaczynski, Staatspräsident Polens, ist bei einem Flugzeugabsturz in Smolensk (Russland) am 10. April 2010 ums Leben gekommen. Mit ihm starb seine Frau Maria sowie zahlreiche hochrangige Vertreter Polens.

Immer wieder wurde Kaczynski, der2001  zusammen mit seinem Bruder Jaroslaw die nationalkonservative Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) gründete,  für homophobe Einstellungen und Äußerungen bekannt. So zitiert die ‚Times‘ 2006:

„He is “not a doctor, not a sexologist, not an expert” on the causes of homosexuality, he pointed out, but he fears that activists may promote it. “I have 57 years of age behind me, and I have seen men dating girls and then I find that they are of a different orientation.” If the numbers of homosexuals rose, he said, “relations between men and women would be turned upside down” and “mankind would be doomed to extinction”.“

Schon als Bürgermeister Warschaus verbot Lech Kaczynski zweimal einen geplanten CSD  (2004 und 2005). Immer wieder vertrat er den Gedanken, Homosexualität werde „propagiert“ und stelle eine Gefahr für die „öffentliche Moral“ dar, begründete damit Verbote und restriktive Maßnahmen.

Am Rande seines Antritts-Staatsbesuchs in Deutschland 2006  kam es in Berlin zu massiven Protesten gegen Kaczynski und seine homophoben Positionen.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte Kaczynski 2008 anlässlich des Welttags gegen Homophobie zum Mitglied ihrer “Hall of Shame” – zusammen mit dem Staatschef von Uganda sowie dem UK Home Office.

Kaczynski selbst äußerte später, er fühle sich missverstanden: “Mir Vorurteile gegen Homosexuelle vorzuwerfen ist ein völliges Missverständnis.”

Auch die polnische Politikerin, Sejm-Abgeordnete und zeitweise Parlamentarische Staatssekretärin der Kommission für Gleichstellung Izabela Jaruga-Nowacka, die immer wieder die Rechte von Lesben und Schwulen unterstützte, kam bei dem Absturz ums Leben. Noch im März 2010 hatte sie sich zusammen mit der Fraktion der polnischen Linken SLD für ein Gesetz für die Homo-Ehe in Polen eingesetzt.

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Frankreich ondamaris Texte zu HIV & Aids

surfen schwul

Homophobie ist im Sport immer noch ein weit verbreitetes Problem. Nicht nur im Fußball, auch beim Surfen. Doch nun hat ein Franzose ein Internetportal für schwule und lesbische Surfer/innen gestartet.

Seit einigen Jahren jedoch scheint die Homophobie im Fußball ins Wanken zu geraten, wenn auch langsam. Zahlreiche Proficlubs haben inzwischen auch schwule Fanclubs. Einer von elf Fußballern ist schwul – und über das Coming-out eines schwulen Profi-Fußballers wird weiterhin viel spekuliert. Eine Dokumentation über Homosexualität im Fußball erhält den Grimmepreis. In Deutschland wie auch in Frankreich engagieren sich Fans und Offizielle uns sagen nein zu Homophobie im Fussball.

Fast scheint es, als gerate mit dem Fußball die letzte Domäne der Homophobie im Sport ins Wanken. Doch – wie sieht es aus beim Boxen, beim Rugby (außer nackten Rugby-Spielern) oder in der Formel 1? Oder – beim Surfen?

Frankreich hat entlang seiner zahlreichen Küsten viele Traumstrände zu bieten (und, nebenbei, auch viele besuchenswerte schwule Strände). Und Frankreich hat zahlreiche “Surf Spots”, Orte mit besonders guten Bedingungen für’s Wellenreiten, für  Surfen – ob Lacanau Océan, Hossegor oder Biarritz, um nur drei Beispiele zu nennen, die alle auch Plätze des internationalen ‘Surf-Zirkus’ sind, mit ihren Wettbewerben, Championships etc.

Braungebrannte junger Männer (und Frauen) lassen sich hier bewundern, gut gebaut, breitschultrig, wohl muskliert. Und doch – schon ein Besuch an Surf-Stränden, ein Beobachten einer der zahlreichen nationalen und internationalen Surf-Wettbewerbe wie z.B. der ‘Lacanau Pro’ zeigt schnell: Surfen erweckt den Eindruck, eine Bastion wahrer Männlichkeit, ein Brennpunkt der Heterosexualität zu sein. Trotz aller gut gebauten Körper, kraftstrotzenden Männer, eng anliegenden Neopren-Kombis – von offen schwulen Männern und lesbischen Frauen weit und breit keine Spur.

Doch – dies soll sich nun ändern. Zumindest wenn es nach Thomas, einem schwulen Surfer geht. Er hat eine Internet-Community für schwule Surfer und lesbische Surferinnen gegründet – und schon kurz nach dem Start über 60 Teilnehmer/innen.

“Ich bin seit vielen Jahren Surfer,” berichtet er im französischen Homo-Magazin Tetu. “Ich habe viel im Ausland gelebt, in Sydney und Los Angeles … Oft habe ich versucht, andere schwule Surfer kennen zu lernen, erfolglos.” Dem wollte Thomas ein Ende bereiten – und gründete www.gaysurfers.net, eine Community für schwule Surfer und lesbische Surferinnen. Eine Site, die es (auch anonym) ermöglicht, Freundschaften zu knüpfen und Kontakte zu halten, Photos online zu stellen, Tipps auszutauschen.

Ob die Surf-Szene sehr homophob ist? Nun, schwer zu sagen, betont Thomas. Verschlossen ist sie auf jeden Fall. Über Sexualität wird wenig geredet, auch nicht unter den Hetero-Surfern. Und dass Homosexualität nicht gerade begrüßt werde, zeige schon die Geschichte zweier auch international bekannter Surfer (Cheyne Horan und Robbins Thompson, siehe ‘weitere Informationen’ unten), die nach Bekanntwerden ihrer Homosexualität ihre Sponsoren verloren.

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weitere Informationen:
www.gaysurfers.net
Tetu 28.03.2010: Pour les surfeurs gays, c’est «vivons heureux, restons cachés»
Advocate 25.02.2008: In Search of Gay Surfers
The Free Library 1997: Beached by homophobia; how Robbins Thompson caught a wave of antigay sentiment and quit the professional surfing circuit

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Text 17.02.2016 von ondamaris auf 2mecs

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HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

ACT UP Comeback ?

In den USA treten 20 Jahre nach dem Höhepunkt dieser Form des Aids-Aktivismus wieder ACT UP – Gruppen mit Aktionen in Erscheinung. Ein ACT UP Comeback , wie POZ spekuliert?

Vor 20 Jahren war sie auf ihrem Höhepunkt, die ACT UP – Bewegung. „Aids Coalition To Unleash Power“, unter diesem Motto fanden sich von HIV betroffene Menschen zusammen, um sich mit medienwirksamen Aktionen Gehör zu verschaffen. Inzwischen war es ruhig geworden um ACT UP, nur noch sehr wenige Gruppen existieren, die meisten ohne größere Aktionen.

Doch in den letzten Monaten haben mehrere ACT UP – Aktionen in den USA für Aufmerksamkeit gesorgt, allein 2009 wurden vier ACT UP – Gruppen neuu oder wieder gegründet in den USA . So bildete sich in Wisconsin eine ACT UP – Gruppe neu, um die Gründung einer Aids-Organisation anzustoßen. Zuvor hatte diese ACT UP – Gruppe bereits eine existierende lokale Aids-Organisation angegriffen mit dem Vorwurf, sie nütze Positive aus, und ihre schlechte Service-Qualität beklagte.
Eine andere ebenfalls neu (wieder-) gegründete Gruppe in San Diego kämpft gegen massive Kürzungen des Aids-Budgets in der Region. Und Mitglieder der (bereits existierenden) ACT UP Gruppe Philadelphia waren beteiligt bei der Besetzung der Rotunde des Kapitols in Washington im Rahmen einer Aids-Protest-Aktion.

Und am Rand der Ausstellung „ACT UP NEW YORK: ACTIVISM, ART, AND THE AIDS CRISIS, 1987–1993“, die von Oktober bis Dezember 2009 gemeinsam vom Carpenter Center for the Visual Arts und dem Harvard Art Museum gezeigt wurde, kam es zu einem Handgemenge mit Mitgliedern der religiösen Rechten.

Die US-amerikanische Positiven-Zeitschrift POZ fragt sich nun, ob dies erste Anzeichen eines Wandels in der Kultur und in den HIV-Communities seien, erste Zeichen für eine „Rückkehr von ACT UP“. Ein ACT UP Comeback ?

Erwacht ACT UP in den USA aus einem langen Winterschlaf? Einige US-Aktivisten meinen ja. Die vorhandenen Aids-Organisationen seien viel zu sehr dem Geist der 1980er Jahre verhaftet und darauf fokussiert, einerseits Prävention anzubieten und andererseits „Klienten von der Diagnose bis zum Tod zu begleiten“. ACT UP könne diese Organisationen aus der Vergangenheit reißen, sie zwingen sich den neuen Herausforderungen des Lebens mit HIV zu stellen und veränderte Dienstleistungen anzubieten.

Kritiker beklagen eine seltsame Mischung aus Selbstgefälligkeit und Hilflosigkeit. Einerseits seien viele HIV-Positive gerade in der Situation von Rezsession und Wirtschaftskrise dankbar für jede Art von Angebot, nähmen alles kritiklos hin. Und andererseits gebe es viel Selbstgefälligkeit bei Aids-Organisationen, die der Ansicht seien, sie leisteten bereits alle erforderliche Arbeit.

ACT UP könne diesen Positiven wieder eine Stimme geben – und die Aids-Organisationen zwingen, sich den neuen Realitäten anzupassen. Menschen mit HIV müssten die (auch) für sie gedachten Organisationen wieder mehr in die Pflicht nehmen.

Zudem hoffen einige Aktive, dass die nach der Aufhebung des US- HIV-Einreiseverbots nach Ankündigung der IAS 2012 in Washington stattfindende Welt-Aids-Konferenz neuen Schwung in den Aids-Aktivismus in den USA bringen werde.

Kritiker entgegnen, es gebe immer noch eine große Apathie, gerade auch unter HIV-Positiven. Die Bereitschaft, sich zu engagieren, für die eigenen Interessen und Rechte, und sich zu organisieren sei immer noch sehr gering.

Eine spannende Situation und Debatte, die sich in den USA abzeichnet über ein etwaiges ACT UP Comeback .

Und der Eindruck, dass einem vieles bekannt vorkommt. Aids-Organisationen, die selbstgefällig glauben, allein im Besitz der Wahrheit zu sein, soll es auch hier geben. Und Apathie und Desinteresse unter Positiven, sich für ihre eigene Situation einzusetzen soll auch gelegentlich beobachtet worden sein.

Andererseits gibt es immer wieder HIV-Positive, die sich gegen Diskriminierung und Stigmatisierung zur Wehr setzen, wie jüngst bei der angekündigten Behandlungs-Verweigerung in einer Klinik oder bei einem Zahnarzt.

Erste Anzeichen eines neuen Engagements für die eigenen Rechte- auch bei uns?

weitere Informationen:
Newsweek 01.12.2009: The Comeback of AIDS Activism
POZ 03.02.2010: ACT UP’s Latest Act
POZ November 2009: Acting Up
Carpenter Center: ACT UP NEW YORK: ACTIVISM, ART, AND THE AIDS CRISIS, 1987–1993
ACT UP Wisconsin
ACT UP San Diego
ACT UP Philadelphia
rollcall 09.07.2009: AIDS Activists Arrested After Shutting Down Capitol Rotunda
housing works 09.07.2009: 26 AIDS activists shut down U.S. capitol
The Badger Herald 03.02.2010: HIV/AIDS activists clash over unspecified funding, limited services offered (pdf)

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HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Rücktritt aus Vorbereitungsgruppe Positive Begegnungen 2010

Ich habe Anfang Januar 2010  meinen Rücktritt aus der Vorbereitungsgruppe Positive Begegnungen 2010 erklärt. Der Vorbereitungsgruppe habe ich meine Beweggründe dafür heute nochmals persönlich erläutert.

Ich wünsche der Vorbereitungsgruppe weiterhin gute inhaltliche Arbeit und für die Zukunft eine erfolgreiche Organisation und Belebung HIV-positiver Selbsthilfe und Interessenvertretung.

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Text 17.02.2016 von ondamaris auf 2mecs

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HIV/Aids ondamaris Texte zu HIV & Aids

Stephanie Schmidt ist tot

Am 22. Januar 2010 starb Stephanie Schmidt, langjährige JES-Aktivistin.

Stephanie Schmidt, Mutter zweier Kinder, engagierte sich seit Mitte der 1990er Jahre für akzeptierende Drogenarbeit und für die Interessen drogengebrauchender Menschen mit HIV. Stephanie arbeitete hauptamtlich in der Aids-Hilfe Braunschweig und war u.a. engagiert bei JES (sowohl lokal als auch als Bundessprecherin).

Stephanie Schmidt (Foto (c) Dirk S.)
Stephanie Schmidt (Foto (c) Dirk S.)

Ich habe vor einigen Jahren mit Stephanie eine Zeit lang enger zusammen gearbeitet, im Rahmen des Community Boards beim Deutschen Aids-Kongress 1999 (einem Meilenstein der Community-Beteiligung in Aids-Konferenzen in Deutschland) in Essen. Ich habe dabei Stefanie sehr zu schätzen gelernt – ihre offene, dem Leben zugewandte Art, ihre Fähigkeit sich auch in andere Menschen und ihre Anliegen hinein zu denken – und vor allem ihre Fähigkeit, die Belange drogengebrauchender Menschen mit HIV verständlich zu machen und aktiv und engagiert zu vertreten. Durch Stephanie lernte ich ein wenig Einblick zu bekommen, zu verstehen aus Welten, die mir eher fremd schienen.

Solidarität der Betroffenengruppen – Stefanie lebte sie. Danke!

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Philosoph Daniel Bensaid starb an den Folgen von Aids

Am 12. Januar 2010 starb der französische Philosoph Daniel Bensaid – an den Folgen von Aids, wie ACT UP Paris am 16. Januar 2010 mitteilte.

Es war eine sehr kurze Mitteilung, wohl die kürzeste seit dem Bestehen. ACT UP Paris teilte heute morgen einzig sechs Worte mit “Daniel Bensaïd est mort du sida”, nur gefolgt von dem bekannten Motto Silence = Mort (Schweigen = Tod).

Mit dieser Aktion äußerte sich ACT UP Paris zum Tod des französischen Philosophen Daniel Bensaïd – und dazu, dass in allen wichtigen französischen Medien die Ursache seines Todes verschwiegen wurde.

Daniel Bensaid 2008

Conferencia de Daniel Bensaïd en Barcelona en abril del 2008. – Miaus Public Domain