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Bordeaux Kulturelles

Rosa Bonheur (1822 – 1899)

Rosa Bonheur, am 16. März 1822 in Bordeaux geboren, war eine der bekanntesten Künstlerinnen ihrer Zeit, gilt bis heute als eine der bedeutendsten Tiermalerinnen. Und sie lebte in der  patriarchalischen Gesellschaft Frankreichs der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts völlig offen in lesbischen Beziehungen.

Statue Rosa Bonheur im Jardin public Bordeaux (Foto: Symac / Sylvain Machefert)
Statue Rosa Bonheur im Jardin public Bordeaux (Foto: Symac / Sylvain Machefert, cc-by-sa 4.0)

Statue de Rosa Bonheur au jardin public de Bordeaux.Symac / Sylvain MachefertCC BY-SA 4.0

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Frankreich Kulturelles

Romain Rolland Vézelay

Der französische Schriftsteller Romain Rolland lebte von 1937 bis zu seinem Tod 1944 in Vézelay im Burgund.

Romain Rolland (geboren am 29. Januar 1866 in Clamecy, gestorben am 30. Dezember 1944 in Vézelay) erhielt 1915 für seinen zwischen 1904 und 1912 publizierten Roman Jean-Christophe den Literatur-Nobelpreis.

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Frankreich Kulinarisches

die Prasline ist keine Praline

Prasline, Praline oder Praliné? Franzosen und Deutsche verstehen nicht das gleiche unter diesem Leckerei-Begriff.

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Die Geschichte der Prasline

Frankreich im 17. Jahrhundert. Clément Jaluzot ist Chefkoch (Officier de Bouche) am Hof von Marschal César de Choiseul du Plessis-Praslin (1598 – 1675), einem der führenden Aristokraten am Hof Ludwig XIII. und danach Ludwig XIV. und von diesem besonders geschätzt für seine Loyalität während der Fronde-Aufstände.

César de Choiseul du Plessis-Praslin, Namensparton der Prasline / Praline
César de Choiseul du Plessis-Praslin, Namensparton der Prasline / Praline
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Kulturelles

Salo oder die 120 Tage von Sodom (Pasolini 1975)- eine Geschichte von Verboten und Zensur(versuchen)

Pier Paolo Pasolinis letzter Film ‚Salo oder Die 120 Tage von Sodom‘ ist eine Geschichte von Zensur und Verboten. Ende 2022 ist er endlich ‚vom Index‘, es gibt Hoffnung dass der Film wieder verfügbar wird.

Salo oder die 120 Tage von Sodom (Pier Paolo Pasolini 1975) spielt im faschistischen Marionettenstaat von Salo, einem verkommenen Regime im Untergang.

Joachim Werner bezeichnete Salo als ein „Dokument des Verstummens

Nicht einmal durch Schmerzensschreie vermögen die gequälten, dahingemetzelten Opfer sich noch im Moment des Erlöschens eine Stimme zu verschaffen.“

Joachim Werner: Vom Verstummen her. in: Sissi 24

Michel Foucault äußert sich zu Salo und den Bezügen zu de Sade in dem Film. Es sei nicht möglich, de Sade, diesen akribischen Anatom in präszisen Bildern zu beschreiben. Entweder verschwinde de Sade, ob man mache cinéma de Papa.

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‚Salo oder die 120 Tage von Sodom‘ war der letzte Film, den Pasolini vor seiner Ermordung 1975 realisieren konnte. Die Dreharbeiten zu Salo fanden 1975 in Salo, Bologna und Rom statt.

Von Beginn an war Pasolinis Film Versuchen von Zensur und Verbot ausgesetzt:

Salo – Zensur und Verbotsversuche in Deutschland

Am 30. Januar 1976 kam Salo in die Kinos in West-Deutschland – unter starken Schnittauflagen der FSK.

Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken (und nach ihr zahlreiche weitere lokale Staatsanwaltschaften) beantragte eine Beschlagnahme des Films. Am 24. Februar 1976 (drei Wochen nach deutscher Erstaufführung) verfügte das Amtsgericht Saarbrücken die Beschlagnahme aller Kopien bundesweit (wegen ‚Gewaltverherrlichung‘ und ‚harter Pornographie‘). Dem Film wurde der ‚Kunstwert‘ abgesprochen.

Am 22. Juni 1977 wurde diese Beschlagnahme durch das Landgericht Saarbrücken wieder aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft ging in Berufung.

Am 21. April 1978 wurde der Einspruch dagegen letztinstanzlich durch den Bundesgerichtshof verworfen.

Seit 1987 und bis heute darf Salo in Deutschland nicht im TV gezeigt werden.

Salo erschien als VHS – jedoch geschnitten. Und seit 11. Juni 1987 erneut indiziert (Bescheid).

Zwar war Salo in Deutschland später als Neuedition wieder auf DVD erhältlich. Jedoch in einer Version, die befremdlich war (fehlerhaft / nicht vollständig, in der FSK- Version fehlen 24 Minuten).

Eine ungeschnittene Version existiert, ist jedoch indiziert.
Allerdings ist im Ausland (auch Österreich, Schweiz) eine weitere Version erhältlich, ein ‚Mediabook‘, das den Film in vollständiger ungekürzter Fassung enthält.

Ein Streichen des Films vom Index wurde 2004 beantragt und abgelehnt. Im Mai 2012 kam es zu einer ‚Folge- Indizierung‘.

2022: nach 35 Jahren ist Salo runter vom Index

2022 wurde ein erneuter Antrag gestellt, den Film vom Index zu nehmen.

Dieser Antrag war, wie Schnittberichte.de am 1.12.2022 berichtet, scheinbar erfolgreich – der Film ist in Deutschland ‚runter vom Index‘.

Nach erneuter Vorlage bei der für die FSK zuständigen Bundeszentrale für Kinder- und Jugendschutz sei auf eine ungekürzte Wieder- Veröffentlichung zu hoffen.

Altersfreigabelogos für Medien in Deutschland von de:Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft seit Dezember 2008. – Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft – Gemeinfrei

Verbotsversuche in Italien

Schon wenige Tage nach Pasolinis gewaltsamen Tod wurde der Film in Italien verboten, am 9. November 1975.

Am 18. Dezember 1975 wurde der Film freigegeben.

Im Januar 1976 ließ die Staatsanwaltschaft Mailand den Film beschlagnahmen.

Im Juni 1977 wurde Salo – nach zwei Strafverfahren gegen Alberto Grimaldi, den Produzenten des Films – freigegeben.

Verbotsversuche in Frankreich

Der Film wurde uraufgeführt am 22. November 1975 in Paris.

Salo wurde zunächst auch in Frankreich verboten.

Später wurde der Film erst ab 18 Jahren freigegeben. Zudem ließ Kulturminister Michel d’Ornano die Aufführung auf einen (!) Kinosaal in Paris beschränken.

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Ich denke ja, dass Aufsehen erregen ein Recht und Anstoß nehmen ein Vergnügen ist. Wer auf dieses Vergnügen verzichtet, ist ein Moralist, ein so genannter Moralist.

Pasolini über seinen letzten Film ‘Salo’ in seinem letzten Interview, 31.10.1975

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Salo oder die 120 Tage von Sodom (Salò o le 120 giornate di Sodoma)
Regie Pier Paolo Pasolini
Italien / Frankreich 1975
113 Minuten
bisher FSK18 in der (um über 20 Minuten) geschnittenen Fassung

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Kulturelles

Penis Komplex durch Porno-Konsum?

Penis Komplex? Durch Porno? Bekommen Männer, die Porno-Filme schauen, Komplexe sie hätten einen zu kleinen Penis? Penis-Komplex durch Porno, dies behauptet eine ‚Studie‘ aus Frankreich.

Über ein Drittel der jungen Männer unter 25 Jahren in Frankreich, die Pornofilme sehen, haben einen Penis-Komplex. Den Komplex, zu befürchten ihr Penis sei zu klein.

Vermutete Ursache dieses Komplexes: Pornofilme würden zunehmend als Norm-setzend empfunden, besonders von der jungen Generation, so die ‚Studie‘ von IFOP. Sie spricht von der Gefahr ‚angsterzeugender überdimensionierter männlicher Geschlechtsorgane‘.

Das französische Meinungsforschungs-Institut IFOP führte die als repräsentativ bezeichnete Untersuchung im Januar 2014 im Auftrag einer Erotik-Internetseite durch. Befragt wurden 1.004 Personen über 18 Jahre. Die Daten wurden am 23. April 2014 veröffentlicht.

Penis Komplex ? menschlicher Penis, beschnitten, asiatisch (Foto: Justmoi)
Penis-Komplex ? menschlicher Penis, beschnitten, asiatisch (Foto: Justmoi, Lizenz by-sa 3.0)

Human penisJustmoiCC BY-SA 3.0

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Kulturelles

Renaissance-Decke Lübsche Vogtei Travemünde

Viele Jahrzehnte durch eine Zwischendecke verborgen und in Vergessenheit geraten, wurde sie erst 2006 bei Restaurierungen wieder entdeckt: die Lübsche Vogtei in Travemünde hat eine Renaissance-Decke aus dem Jahr 1623.

Bis 2002 saß hier, in der Lübschen Vogtei, die Polizei – und die Beamten des 7. Polizeireviers ahnten nicht, unter welchem Kleinod sie residierten. 2005 verkaufte die Stadt Lübeck das inzwischen nicht mehr benötigte Gebäude Lübsche Vogtei an einen Privatmann. Der machte bei Restaurierungsarbeiten im Januar 2006 eine erstaunliche Entdeckung: unter einer abgehängten Decke kam völlig unerwartet eine Renaissance-Decke aus dem Jahr 1623 zum Vorschein.

Lübsche Vogtei aus dem Jahr 1551 in Lübeck Travemünde
Lübsche Vogtei aus dem Jahr 1551 in Lübeck Travemünde
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Kulturelles

Filmstudio Bendestorf 1947 bis 2012 – ‚Sünderin‘ – Atelier abgerissen

„Die Sünderin‘ wurde hier gedreht, sowie zahlreiche deutsche ‚Heimatfilme‘. Doch kaum jemand kennt das Filmstudio Bendestorf. 2018 wurde das Haupt-Atelier im Filmstudio Bendestorf abgerissen.

Bendestorf – die Gemeinde in Niedersachsen südlich von Hamburg ist nur wenig bekannt. Doch ab 1947 wurden hier annähernd 100 Spielfilme gedreht. Der Spitzname ‚Heide-Hollywood‚ für Bendestorf speist sich aus diesem Teil der Dorfgeschichte. Kaum einer der hier gedrehten Spielfilme erreichte große Bekanntheit – und doch, zahlreiche Stars wie Marika Rökk, Ruth Leuwerik, Hildegard Knef oder Zarah Leander, Hardy Krüger oder Hans Albers drehten hier. Selbst John Lennon war in den Filmstudios Bendestorf (in der Halle A3) – zu Probeaufnahmen für „Wie ich den Krieg gewann“ (Richard Lester 1967; teilweise in Bendestorf gedreht).

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Frankreich Homosexualitäten Kulturelles

Ein Käfig voller Narren (1978)

“ Ein Käfig voller Narren “ lockte ab 1978 mehrere Millionen Zuschauer in Europa und den USA in die Kinos. Aber – darf man als Schwuler lachen darüber, wie Schwule in diesem Film dargestellt werden? Ist ‚ Ein Käfig voller Narren ‚ gar homophob? Ein Wiedersehen nach vielen Jahren:

Ein Käfig voller Narren

Die Handlung von ‚Ein Käfig voller Narren‘ ist schnell erzählt.

Seit Jahren leben und arbeiten Renato Baldi und Albin Mougeotte zusammen. Renato ist Besitzer des Nachtclubs „la cage aux folles“ in Saint Tropez, während Albin sich allabendlich zu ‚Zaza Napoli‘ verwandelt, dem bewunderten Star dieses Nachtclubs („du weißt, dass ich ohne meinen Fächer nicht singen kann„).

Laurent, Renatos inzwischen 20jähriger Sohn (dargestellt von Rémi Laurent (1957-1989)) will heiraten. Seine Auserwählte ist ausgerechnet Andréa Charrier, eine Tochter ‚aus gutem Haus‘. Wie ihren Eltern erklären, wass ein Vater macht? Laurents Eltern seien „gewissermaßen künstlerisch tätig“, Kultur-Attache an der italienischen Botschaft sei der Vater, windet Andréa sich aus dem Eltern-Problem – und die Komödie nimmt Fahrt auf.

Denn Simon, Andreas Vater, hat sich hochgearbeitet vom Sohn eines Gendarmen zum Abgeordneten und Generalsekretär einer konservativen, an Werten und Traditionen orientierten „Partei für Ordnung und Moral“. Er plant eine – für seine parteipolitischen Zwecke instrumentalisierte – Hochzeit in großem Stil. Mit Tochter und Ehefrau fährt er nach Saint Tropez, um die Eltern des womöglich zukünftigen Schwiegersohns kennen zu lernen.

Was Laurent vor ein Dilemma zu stellen scheint. Wie kann er seinen Vater und dessen Lebensverhältnisse zumindest für diesen einen Besuch an die konservativen Lebenswelten der zukünftigen Schwiegereltern anpassen? Wohnung und Lebensstil der beiden sollen ‚ent-schwult‘ werden, ist seine Lösung. Doch nach einigen Versuchen entgegnet Renato – damit wohl die zentrale Botschaft des Films formulierend – entrüstet:

„Ja, ich schminke mich, ich lebe zusammen mit einem Mann und ich bin eine Tunte – aber ich habe keine Probleme. Ich habe fast 20 Jahre dafür gebraucht, und lass mir das nicht kaputt machen von deinem Abgeordneten. Er kann mich mal kreuzweise …“

Doch trotz allen Selbstbewußtseins bleibt die Frage, wie umgehen mit dem anstehenden Besuch der Eltern der zukünftigen Schwiegertochter? Und wohin mit Zaza? Ein drohendes Fiasko zeichnet sich ab …

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Stolz und Vorurteil

Der Film steckt vollerDialoge mit Anspielungen und Doppeldeutigkeiten, sowie inzwischen legendär gewordenen Details und Geschichtchen. Wie der legendären „Arsch-Vase“, in der die Schlüssel verwahrt werden. Oder, ebenso legendär, ‚Jacob‘, der knackig-tuckige farbige Haus-Boy, der die beiden mit „Herr“ und „Gebieterin“ anredet – und auf Versuche von Beleidigungen smart reagiert:

Man hat mich schon Neger und Tunte genannt, aber als Franzose hat mich noch keiner beschimpft!

Oder dem Changieren zwischen Selbstbewusstsein, Akzeptanz einerseits und Pseudo-Liberalität und offener Homophobie andererseits. Alban kann vollkommen tuckig durch die Stadt stolzieren, beim Einkauf zum Beispiel, und wird mit liebevollem Lächeln von allen akzeptiert – wird aber kurze Zeit später in der Bar als ‚Schwuler‘ beschimpft, der sich wehrende Renato muss Schläge einstecken.

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Ein Käfig voller Narren – und das Vorbild

Die Geschichte des Films hat reale Vorbilder: Jean Poiret, der Autor des dem Film zugrunde liegenden Bühnenstücks, und auch an Anpassungen und Dialogen für den Film beteiligt, soll sich auch von Leben und Kabarett des offen schwulen französischen Kabarett-Direktors Michou (Michel Georges Alfred Catty, geb. 18. Juni 1931 in Amiens, gest. 26. Januar 2020 in Saint-Mandé) inspiriert haben lassen. Dieser betrieb seit 1945 in Paris das erste Travestie-Theater Europas, das ‚Cabaret Michou‚. Auch 2019 leitet er noch selbst das Kabarett auf Pigalle – inzwischen das älteste noch existierende in Paris. Michou starb 2020. Am 1. Juli 2024 kündigte das ‚Chez Michoui‘ seine Schließung an.

einer der Vorbilder für ' Ein Käfig voller Narren ': Kabarett-Direktor Michou auf einer Parade am 25. Juni 2011 in Montmartre (Foto: Basili)2011
einer der Vorbilder für ‚ Ein Käfig voller Narren ‚: Kabarett-Direktor Michou, hier bei der von ihm mit gesponsorten ‚Promenade de la vache enragée‘ am 25. Juni 2011 in Montmartre (Foto: Basili, public domain)

Michou devant la troupe d’échassiers-autruches de la compagnie du Toucan à la Promenade de la Vache enragée le 25 juin 2011 à Montmartre.BasiliGFDL

Die Geschichte von La cage aux folles

Jean Poiret und Michel Serrault kommen 1958 auf die Idee, einige der schwulen Geschäftsleute, die in ihrer Nachbarschaft leben, auf die Schippe zu nehmen – der Sketch Les Antiquaires entsteht.

15 Jahre später kreiert Jean Poiret auf Basis dieses Sketches die beiden Figuren Zaza Napoli und Georges (der später im Film zu Renato wird). Das Theaterstück La cage aux folles entsteht – und wird ab 1. Februar 1973 mit sehr großem Erfolg am Théâtre du Palais Royal gegeben. In den Hauptrollen: Jean Poiret und Michel Serrault. Nahezu 1.800 mal wird das Stück hier in den nächsten fünf Jahren aufgeführt und von über einer Million Zuschauern gesehen. In Deutschland wird das Stück 1983 im Theater am Kurfürstendamm uraufgeführt.

Auf diesem Theaterstück wiederum basiert der gleichnamige Film, ebenfalls ein großer Erfolg. Zwei Fortsetzungen entstehen, sowie ein Hollywood-Remake und 1983 ein Broadway-Musical (mit 1.761 Aufführungen ab 21. August 1983). Michel Serrault wird für seine Darstellung von Zaza 1979 mit dem César als bester Darsteller ausgezeichnet.

Die in Deutschland in die Kinos gebrachte Version von Ein Käfig voller Narren war ursprünglich um einige Minuten gekürzt. Die gekürzten Passagen wurden 20 Jahre später für Veröffentlichungen auf DVD und später BluRay neu synchronisiert nachträglich wieder eingefügt.

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Ein Käfig voller Narren – Lacher auf unsere Kosten?

Das ‚Lexikon des internationalen Films‘ spricht von einer „platten Transvestitenkomödie“ in der die „Lacher fast ausschließlich auf Kosten der vorgeführten Klischee-Außenseiter“ gehen. Und auch von Schwulen-Organisationen wurde dem Film häufiger wegen klischeehaften Karikierens Homosexueller und dem Reduzieren auf effeminierte Darstellung kritisiert.

Lacher auf unsere Kosten? Genau diesen Eindruck habe ich bei diesem Film jedoch nicht. Wohl aber beim Hollywood-Remake aus dem Jahr 1996, „da hab ich mich vorgeführt gefühlt„, merkt Frank an.

Ja, der Film steckt voller (nicht nur ‚Tunten‘-) Klischees – aber sind die (außer dass sie bunter, dichter dargestellt werden) so weit weg von manchem selbstinszenierten schwulen Leben? „Ein Käfig voller Narren“ ist eigentlich keine Burlesque, und nicht homophob. Sondern der Film ist (immer noch) eine herzerwärmende Kömodie über ein schwules Paar, das selbst einen Sohn groß gezogen hat – in Zeiten, als es Gedanken an schwule Familien, an trans* und queer-Identitäten noch kaum gab.

Und ein filmisches Statement voller schwulen Selbstbewusstseins, wie es 1978, in Zeiten weit vor Aids – und nicht nur im Mainstream-Kino – noch rar war.

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La cage aux folles, c’est vous qui la construisez, docteur Amoroso, et notre névrose, c’est celle de vos discours qui désespèrent les homosexuels de ce pays.
(Den Käfig vollerNarren, den haben Sie gebaut, Dr. Amoroso, und unsere Neurose ist diejenige ihrer Diskurse, die die Homosexuellen dieses Landes verzweifeln lässt [Übers. UW])
Jean-Louis Bory, französischer Filmkritiker und Autor,  am 18. April 1977

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Ein Käfig voller Narren (La cage aux folles)
Frankreich / Italien 1978
Regie Edouard Molinaro
mit (u.a.) Michel Serrault (1928 – 2007; Zaza Albin), Ugo Tognazzi (1922 – 1990; Renato), Remi Laurent (1957 – 1989; Laurent; s.o.)
auf Basis eines Theaterstücks von Jean Poiret (Uraufführung Paris 1. Februar 1973)
Erstaufführung Frankreich 25. Oktober 1978
Erstaufführung Deutschland 12. Januar 1979

Ein Käfig voller Narren – Auszeichnungen und Nominierungen
César 1979 – Bester Darsteller Michel Serrault
David di Donatello Award 1979 – Bester Darsteller Ausland Michel Serrault
New York Film Critics Circle Award 1979 – nominiert Bester Film Ausland
National Board of Review 1979 – Bester fremdsprachiger Film
Oscar 1980 – Nominierungen Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Kostüme
Golden Globe 1980 – Bester ausländischer Film
San Kordi Awards 1980 – nominiert Bester Darsteller Film Ausland Michel Serrault

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Kulturelles

Valon Eierbecher

Valon Eierbecher – 1960er Jahre Design-Schnäppchen beim Trödler nebenan:

Valon Eierbecher
Valon Eierbecher

Für Valon® Geschirr wie diese Valon Eierbecher wurde in den 1960er Jahren geworben mit dem Slogan „unzerbrechlich und neutral“.

Valon® war eine 1960 eingetragene Marke der Firma Reppel & Vollmann (Kierspe), die u.a. bekannt wurde mit ihrer Marke ‚Revolit®‘.

Valon® ist der hauseigene Markenname für den Kunststoff Polycarbonat. Das Unternehmen Reppel & Vollmann existiert noch heute, wurde 1993 von dem Hersteller von Kunststoff-Haushaltsartikeln OKT Kunststofftechnik übernommen.

Valon® Geschirr ist gelegentlich auf Internetportalen zu finden …

… und von wem die Gestaltung dieser Valon® Eierbecher stammt, konnte ich bisher leider nicht ausfindig machen …

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Kulturelles

Umarmungsszene in Fayence …

Trouvaille im Altonaer Museum:

Umarmungsszene
Umarmungsszene

„Model für eine Negativform: Umarmungsszene“
Altonaer Museum, Fayence-Sammlung

… hübsche Umschreibung … man könnte auch schlicht sagen ‚Sex‘ … oder …