conscious rap – politisch engagierter und sozialkritischer Rap, politischer Rap
“ … an unterschiedlichen Stellen auch als ‚Political-‚ oder ‚Message-Rap‘ bezeichnet … zeichnet sich durch seine häufig sozialkritischen und politischen Inhalte aus. Viele Conscious-Rapper*innen wollen durch ihre Musik ein kritisches Bewusstsein (‚Consciousness‘) für gesellschaftliche Missstände und Ungleichverhältnisse (wie zum Beispiel rassistisch Polizeigewalt) schaffen.“
Charlotte Furtwängler: Hip-Hop Glossar, in: Begleitpublikation zur Ausstellung ‚The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert‘, Schirn Kunsthalle Frankfurt am Main 2024
conscious rap heißt nicht zwingend ‚unkommerziell‘ oder ‚industriefern‘, kann auch chart-orientiert sein, ist eher getragen vom Selbstverständnis der Künstler:innen.
Als Vorreiter des conscious rap in Deutschand gelten Advanced Chemistry (Torch et al.), durch deren Fremd im eigenen Land politischer Rap in Deutschland erstmals medial breiter wahrgenommen wurde.
Wichtige gehenwärtige Vertreter sind Waving the Guns, Antilopen Gang und Danger Dan, Edgar Wasser oder Pöbel MC, Audio88 & Yassin, Grim104 oder Juse Ju, Finna oder Alice Dee.
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Eine weitgehend in Vergessenheit geratene Kollabo des conscious Rap aus dem Jahr 1993: Die Deutsche Reimachse mit 100% positiv (für die Deutsche Aids-Hilfe)
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„Es gibt eine romantisierte Idee davon, dass Hip Hop mal etwas total Subversives gewesen ist. Ich habe das aber nie erlebt und halte es für totalen Quatsch. Vielleicht gab es mal einen antirassistischen Konsens, aber da hört es dann auch auf. Die Hip-Hop-Polizei passt auf, wenn jemand die N-Bombe droppt, aber Vergewaltigungs-Lines über die Mutter des Gegners gehören im Grunde fast zum guten Ton. Das ist für mich nicht subersiv.“
Danger Dan, in: Könnt ihr uns hören? Eine oral history des deutschen Rap (Berlin 2019)
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