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Spanien

Ibiza

Ibiza – hübsche Ausblicke, teure Touristen-Fallen, noch nachmittags betrunken am Strand schlafende Partygäste und schon wider haufenweise ‘gratis Einladungen’ für die nächsten Abend-Parties…

Ibiza – für viele Menschen wohl eine, viele Reisen wert. Unser Gefühl: einmal reicht.

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Alhambra

Statt Worten nur Bilder

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unterwegs

Gibraltar

Eigentlich hätten wir ja gleich wach bleiben können, vielleicht bei einigen Gin Tonic oder Bier. Aber morgen wird ein langer und anstrengender Tag, so quälen wir uns nach zwei Stunden Schlaf für ein Intermezzo kurz nach Mitternacht aus dem Bett. Auf, an Deck. Heute zwischen kurz nach Mitternacht und halb zwei morgens passieren wir die Straße von Gibraltar.

Nur wenige Mitreisende sind ähnlich verrückt wie wir – und auch der Mann flüchtet sich angesichts heftiger kalter Böen schon bald wieder ins warme Bett. Ich harre aus, beobachte die Nacht, die Wellen, die beiden näher rückenden Ufer. So weit vorne am Bug des Schiffe wie möglich. Rechts einzelne Lichter, links blinkt ein Leuchtturm. Dort hinten sei Casablanca, gibt ein freundlicher Offizier zwischendurch kurze Standort- Hinweise von der Brücke. Der Wind wird stärker, der Seegang ebenfalls. Die meisten der eh wenigen nächtlichen Stauner sind bereits wieder in ihren Kabinen. Bald habe ich das vordere Bootsdeck für mich. Allein mit Wellen, Wind, wenig zu sehen und vielen Gefühlen fühle ich mich wie „kleiner König Kalle Wirsch“, genieße Ruhe, Unendlichkeit und Freiheit des Moments. Müde und ein wenig verfroren verkrieche ich mich gegen zwei Uhr wieder im Bett, noch eine Mütze Schlaf bis zum Morgen.

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Spanien

Cadiz 2007 – Fotos

Cadiz?
Keine Ahnung.
Wir haben keinerlei Idee, was uns in dieser spanischen Stadt am Atlantik erwartet.
Wohl irgendeine nette Altstadt, vielleicht lecker was essen, einen Kaffee trinken, ein wenig Ruhe nach dem doch anstrengenden Tag in Lissabon.

Und dann das.

Cadiz Kathedrale
Cadiz Kathedrale

Eine riesige Kathedrale, große Schiffe mit beeindruckenden Licht- und Schattenspielen.
Beinahe noch beeindruckender die Krypta – eine riesige Halle mit ganz eigentümlicher Akustik

Kathedrale / Krypta
Kathedrale / Krypta

Aus den Tiefen der Krypta machen wir uns (eigentlich wollten wir ja nur einen ruhigen Tag der Entspannung machen …) auf den Kirchturm hinauf. Der Torre bietet einen wunderbaren Ausblick über die Stadt:

Blick vom Turm der Kathedrale
Blick vom Turm der Kathedrale
Blick vom Turm der Kathedrale
Blick vom Turm der Kathedrale

Cadiz entpuppt sich zudem als Stadt mit Geschichte – Geschichte, die bis in phönizische Zeit zurück reicht, wie ein Museum eindrucksvoll präsentiert

Sangria
Sangria in Cadiz

Sangria– gestärkt verabschieden wir uns abends von Cadiz mit Blick auf ein recht maritimes Symbol …

Cadiz / Delfin-Anker
Delfin-Anker

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‚Cádiz war die schönste Stadt, die ich in Spanien gesehen habe – das Zentrum sehr sauber und modern und entlang der Kaimauer ein Hauch traurig-schöner Armut. Eine Stadt der ansehnlichen, aber bescheidenen Plätze, viele schmale Fußgängerstraßen, Kinder und Seeleute und das Meer und die Sonne.‘

Susan Sontag, Tagebuch 15. April 1958
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unterwegs

Lissabon

Guten Morgen, Lissabon.
Nur wenige Schritte sind es vom Schiff bis zum Beginn der Alfama. Durch enge Gassen, über steile verwinkelte Treppen kraxeln wir den Burgberg hinauf.

Lissabon / Frank in der Alfama
Lissabon / Frank in der Alfama

Es ist noch wunderbar ruhig an diesem Samstag Morgen, nur Einheimische begegnen uns auf unseren Wegen. Männer, die laut gestikulierend mit der Fischverkäuferin schwatzen. Eine junge Frau öffnet über uns ihre Fensterläden, hängt Wäsche auf die quer über die Straße gespannte Leine. Durch die kleinen Seitengassen toben Jungs, machen Faxen, rufen uns unverständliche Worte.

Unvermittelt spuckt uns die enge Gasse auf einen Platz aus, eine kleine Kirche, ein noch geschlossenes Café und rechterhand ein atemberaubernder Blick über den Tejo und die Altstadt. Einer der zahlreichen Miradors.

Den Besuch der Burg verkneifen wir uns, geöffnet wird in zehn Minuten, und doch haben sich bereits drei amerikanische Touristengruppen eingefunden. Stattdessen fahren wir mit der Eletrico hinunter gen Handelsplatz.

Überhaupt, die Eletrico, dieses gerade in Lissabon nicht nur praktische und schnelle, sondern zudem überaus amüsante Verkehrsmittel. ‘Unten’, am Fluß und in der Stadt, fahren seit einigen Jahren moderne und schnelle Niederflur-Wagen. Die Alfama und die angrenzenden Hügel hinauf aber bietet die Linie 28 noch das Vergnügen der alten Wagen. Quietschend schlängeln sie sich durch die steilen engen Gassen. Unvermitteltes Bremsen vor einspurig zu befahrenen Engstellen von kaum vier Meter Breite zwischen den alten Häusern. Enge Kurven, wo soll hier die vorne sichtbare entgegen kommende Bahn noch durchkommen?

Lissabon / in der 'Eletrico' durch die Gassen der Alfama
Lissabon / in der 'Eletrico' durch die Gassen der Alfama

Noch mehr Fahrgäste wollen einsteigen, aber wohin in dieser eh schon vollen Bahn? Eletrico Linie 28 – ein Vergnügen, das wir uns noch einige Male an diesem Tag gönnen.

Dazwischen einiges der Sehenswürdigkeiten.

Lissabon / Torre De Belem
Lissabon / Torre De Belem

Der Blick vom Eroberer-Denkmal

Lissabon / Blick vom Eroberer-Denkmal
Lissabon / Blick vom Eroberer-Denkmal

(mit interessanter Ausstellung im Sockel, die die Salazar-Zeit so gänzlich unkritisch darstellt), der Kreuzgang des manuelinischen Hieronymus-Klosters,

Lissabon / Hieronymus-Kloster
Lissabon / Hieronymus-Kloster

leckere Pasteis in Bélem.

Lissabon / Pasteis De Belem
Lissabon / Pasteis De Belem

Ja sicher, Teile des üblichen ‘Touristen-Programms, und dennoch sehens- und erlebenswert. Lissabon erweist sich wieder, wie schon bei meinem erste Besuch vor einigen Jahren, als eine Stadt voll Charme und Erlebnissen, voll unvermittelter Überraschungen und zu entdeckender Kleinigkeiten.

Und obwohl auch hier längst Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, gibt sich Lissabon immer noch als lebendige Stadt voller (einheimischer) Menschen, nicht als touristisch herausgeputztes überdimensionales Museumsdorf wie z.B. Brügge. Zwar wird auch hier an zahlreichen Ecken gebaut und restauriert – eine Entwicklung wie in Barcelona (eine einst äußerst liebenswerte Stadt, die vor Touristen-Massen und -Abzocke sowie überbordendem katalanischen Nationalstolz für mich dabei ist, ihren Charme als Reiseziel zu verlieren) bleibt Lissabon hoffentlich erspart.

Lissabon / Ponte 25 de Abril
Lissabon / Ponte 25 de Abril

(25.4.1974 = Datum der ‚Nelken-Revolution‘ gegen die Diktatur)

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unterwegs

Guernsey – eine Vogtei und die EU

Guernsey . Eine Vogtei?
Da fällt mir eher der Tell ein. Die hohle Gasse, durch die er kommen musste, der Gessler – und der war Reichsvogt.
Und dass ein Vogt (nach altem, genauer mittelhochdeutschem) Sprachgebrauch ein Amtmann ist.
Aber was hat das heute zu bedeuten?

Nicht einmal die Schweiz hat (soweit ich weiß) heute noch Vogteien …

Nein, die wohl nicht.
Aber die traditionsbewussten Briten. Die halten sich noch Vogteien …

Guernsey / St. Peter Port
Guernsey / St. Peter Port

Eine davon heißt Guernsey. Die zweitgrößte Kanalinsel gehört politisch irgendwie ja zu Großbritannien. Allein, sie ist kein Teil des Vereinten Königreichs. Und natürlich auch keine britische Kolonie. Nein, seltsamer noch, die Insel ist ‘crown dependency’ (’Kronbesitz’).

Und politisch gesehen ist sie eine ‘Vogtei’, auf englisch ‘Bailiwick of Guernsey’. Der ‘Lieutenant Governor’ ist der Repräsentant Ihrer Majestät Elisabeth II, die hier Staatsoberhaupt und Regierungschefin ist.

Guernsey / der Gouverneur fährt vor ...
der Gouverneur fährt vor …

Aufgrund dieser kuriosen Konstruktion ist Guernsey auch nicht Mitglied der Europäischen Union, sondern dieser nur durch eine Zollunion verbunden (andere Gesetze und Regelungen der EU gelten hier nicht).

Womit die Frage beantwortet wäre, was eine Vogtei in der EU von heute treibt. Fast nichts … außer einigen Zollvorteilen, die man gerne mit nimmt.

Nebenbei, auch diesen schönen Flecken haben die Nazis beschmutzt. Während des zweiten Weltkriegs wurde die Insel von den Nazis besetzt (30. Mai 1940), auf der Nachbarinsel Alderney (ebenfalls zur Vogtei Guernsey gehörend) wurde sogar eine Außenstelle des KZ Neuengamme (’Lager Sylt‘) eingerichtet (hier zur Geschichte des ‚Lager Sylt‘).

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Kulinarisches unterwegs

Sandwich – Fingerfood, mehr als ein Imbiss

Ganz in der Nähe von Canterbury befindet sich der heute wenig bedeutende Ort Sandwich. Er war einst einer der bedeutendsten Seehäfen Englands, versandete jedoch später. Bekannt wurde er für … einen Schnellimbiss.

Sandwich
Sandwich

Der Legende nach ist der Ort Namensgeber des gleichnamigen pappigen oder auch delikaten Imbisses, des belegten Brotes namens Sandwich.

Denn hier lebte einst ein britischer Staatsmann, der vierte Earl of Sandwich, Viscount Hitchingbrooke und Baron Mountagu of St. Neots (geboren 3. November 1718; gestorben 30. April 1792 in Chiswick).

Grabstein auf dem Friedhof von Sandwich
Grabstein auf dem Friedhof von Sandwich

Eben dieser, kurz auch John Montagu genannt, hatte eine Vorliebe für ein skuriles Kartenspiel namens Cribbage. Das ihn so sehr faszinierte, dass er einfach zu wenig Zeit für ein gepflegtes Earl-gemäßes Essen fand.

Stattdessen bat er sein Dienstmädchen, sie solle ihm einfach sein Essen zwischen zwei Brotscheiben legen. Das sei einfacher zu essen – und er konnte weiter spielen. Auch Mitspieler begehrten bald ein ‘Brot wie Sandwich’, und voila, geboren war der ‘Sandwich’. Ein Schnellimbiss englischer Art – und längst ein Klassiker.

Sandwiches in Sandwich
Sandwiches in Sandwich

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unterwegs

Mutterkirche in Canterbury

In der Kathedrale von Canterbury, die die ‘Mutterkirche’ der anglikanischen Glaubensgemeinschaft ist, befindet sich auch der ‘Thron des heiligen Augustinus’.

Canterbury  Kathedrale
Canterbury Kathedrale

Aber die anglikanische Kirche plagt sich derzeit (und schon seit längerem) mit heftigen internen Probleme – wegen ihrer Haltung zur Homosexualität. Die us-amerikanische Episkopalkirche hat den homosexuellen Geistlichen Gene Robinson zum Bischof gewählt – und insbesondere konservative Kräfte der Anglikanischen Weltkirche laufen nun Sturm dagegen. Einige Landesverbände (besonders aus Afrika) drohen mit Spaltung, sollte nicht die Benennung homosexueller Bischöfe sowie die Segnung homosexueller Paare untersagt werden. Der Chef der Anglikanischen Weltkirche, Erzbischof Rowan Williams, gilt hingegen als eher liberal und weltoffen.

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unterwegs

Vooruit

Zeebrugge – eine seltsame Mischung aus beschaulichem Dorf und weitläufigen Hafen-Arealen.

Mit Zeebrugge wird für mich auch immer die Erinnerung an Jean Claude Letist verbunden sein. An einen unfreiwilligen Stopp auf einer der zahlreiche ‘HomoReizen’, streik-bedingt, mit Übernachtung in einem bereitgestellten Zug, bevor’s am nächsten Morgen doch noch nach London weiter ging.

Aber vom den Besucher wenig lockenden Zeebrugge ist’s mit dem Zug nicht weit nach Brugge oder Gent.

Brugge, diese Puppenstube des Stadt-Tourismus, reizt uns wenig. Weiter mit dem Zug nach Gent. Mit Gent verbinden wir angenehme Erinnerungen, ebenfalls an lustige ‘HomoReizen’, eine Markthalle voller Köstlichkeiten, nette Cafés und Restaurants, lecker Genever im ‘Vooruit‘ und eine kleine beschauliche schwule Szene. Vor allem aber an eine Stadt, die (in Kontrast zu ihrer Nachbarin Brugge) lebendig ist, wenn auch damals (in den 90ern) nicht so saniert und herausgeputzt.

Auch Gent hat sich verändert, ist herausgeputzter als damals, hat den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt. Und ist doch quirlige, lebendige Provinz- und Studentenstadt geblieben.

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Winterschlaf

Mittags, plötzlich scheint der Himmel nach dem tristen Grau des immer noch andauernden Winters ein wenig blau zu zeigen, Spuren von Sonne. In einem plötzlichen Anfall von Wahnsinn beschließe ich, mein Motorrad aus dem Winterschlaf zu erwecken. Na ja, der ADAC muss doch helfen, dann geht’s zu einer kleinen Tour auf die Autobahn, Richtung Dessau – Leipzig. Auch wenn ab und an tatsächlich Sonne zu sehen ist, welche Täuschung. Die Temperaturen sind lausig, ohne Heizgriffe würden mir jetzt die Finger längst abgefallen sein. Durchgefroren komme ich nach eineinhalb Stunden wieder zuhause an.