Okay, verlieren wir nicht zu viele Worte über dieses seltsame Jahr 2020 …
Die Coronavirus Epidemie brachte so einiges durcheinander … Dabei war der Lockdown des Frühjahrs 2020 erst der Vorbote dessen, was im Winter folgte …
Es gäbe viel zu sagen über das Jahr 2020, über abgesagten Urlaub in Lacanau, über Beeinträchtigungen Veränderungen Probleme und Schlimmeres durch das Coronavirus. Das wird sicherlich zahlreich an verschiedensten Stellen geschehen. Und anderen erging es wesentlich schlechter als mir und uns mit unseren kleinen Malaisen. Für mich eine der wesentlichen Veränderungen über die ich öffentlich schreiben mag:
keine Konzerte, und
die Frage was (u.a.) Berührung bedeutet, und
ob Kulturveranstaltungen durch virtuelle Dingens, durch Streams & co wirklich ersetzt werden können …
Konzerte 2020
Das Jahr fing gut an, was Konzerte angeht, mit einem umwerfenden Konzert von Frittenbude im Schlachthof in Bremen (siehe Foto weiter unten).
Doch Corona führte ab März dazu dass zuerst Verschiebungen, bald vor allem Absagen sich binnen kurzer Zeit häuften. Inzwischen sitzen wir vor einem umfangreichen Plan für 2021 anstehender Konzerte – nahezu alle verschoben aus dem Jahr 2020 …
Doch, es ging dann nach langer Phase des Suchens im Sommer auch einiges in Sachen Konzerte. Fatoni gab drei Konzerte (wir waren in Stade dabei) – ‚Sitz-Konzerte‘. Er fand eine Form, dennoch hohe Präsenz zu zeigen, sehr mit dem Publikum in Dialog zu sein. Und doch, trotz allen Engagements, ein Konzert, bei dem man sitzen muss (nicht darf), bei dem tanzen pogen trinken feiern mitgehen geradezu als Gefahr betrachtet wird – ist das noch ein Konzert? Ganz abgesehen von der Frage, wie sich ein Konzert für (Corona– Auflagen bedingt) so wenige Zuschauer:innen überhaupt für Künstler und Veranstalter rechnen soll …
Sogar ein Festival gab es im Sommer 2020 – zumindest in ‚klein‘. Wir hatten das Glück, beim Watt en Schlick 2020 dabei sein zu dürfen, das mit nur 160 Zuschauer:innen live in Dangast stattfand und auf Arte als Teil des Zeitgleich Festival gestreamt wurde.
Doch überwiegend bestand das Konzert-Jahr 2020 aus Absagen und Verschiebungen. Großstadtgeflüster, Sophie Hunger [vgl. le vent nous protera], Juhse Ju, Eunique, die NDR Big Band, ach die Reihe ist lang …
Aber letztlich … schön dass es 2020 außerhalb der Lockdown- Zeiten engagierte Veranstalter:innen und Künstler:innen gab die Konzerte ‚pandemiegerecht‘ veranstalteten. Nur: „moshpit bleibt moshpit“ – ohne Berührung, ohne Begegnung ist ein Konzert nur …
Und so auch als Aufruf für das Neue Jahr 2021 … einer der besten Songs vom besten Konzert 2020: Frittenbude – Die Dunkelheit darf niemals siegen
In Gegenwart von 250 Kindern wurde kurz vor Heiligabend 1951 in Dijon der Weihnachtsmann verbrannt. Er sei ein Ketzer. Eine heftige Kontroverse folgte – und der Weihnachtsmann feierte bereits am darauffolgenden Tag Wiederauferstehung.
Weihnachten 1951. Wie in vielen Regionen der Welt freuen sich auch in Dijon in Südfrankreich viele Kinder auf Weihnachten – und auf Geschenke, die der Weihnachtsmann bringt. In Frankreich werden die Geschenke, die Père Noel durch den Kamin des Hauses bringt, üblicherweise am Morgen des 25. Dezember geöffnet.
Doch Weihnachten 1951 ist in Dijon alles ganz anders. Weihnachten – ein Massaker?
23. Dezember 1951. In Dijon steht auf dem Vorplatz der Kathedrale Saint-Bénigne eine große Puppe mit weißem Bart. Die weißbärtige Puppe symbolisiert Père Noel. Um 15:00 Uhr wird diese Puppe von 250 Kindern auf Veranlassung des örtlichen Klerus in Brand gesteckt.
„Devant les enfants des patronages le Père Noël a été brûlé sur le parvis de la cathédrale de Dijon.“ (Vor den Kindern der Pfarreien wurde der Weihnachtsmann auf dem Vorplatz der Kathedrale von Dijon verbrannt; Übers. UW)
France-Soir, Ausgabe 23. Dezember 1951
Vor der Kathedrale von Dijon, und vor 250 Kindern wird der Weihnachtsmann verbrannt, unter der Schirmherrschaft und auf Aufforderung der Kirche. Der Weihnachtsmann habe sich zu einem Symbol des Kommerz und us-amerikanischer Bräuche entwickelt – und habe den christlichen Kern des Festes verdrängt. Er sei so zum Usurpator und Ketzer geworden.
„Le Père Noël a été sacrifié en holocauste. A la vérité, le mensonge ne peut éveiller le sentiment religieux chez l’enfant et n’est en aucune façon une méthode d’éducation.“ (Der Weihnachtsmann wurde in einem Holocaust geopfert. In Wahrheit kann Lüge bei Kindenr keinerlei religiöse Gefühle hervorrufen und ist in keiner Weise eine Erziehungsmethode.; Übers. UW)
So erklären Kleriker in Dijon ihre Protest-Aktion, als Widerstand gegen das Vordringen us-amerikanischer Weisen das Weihnachtsfest zu feiern.
Die Aktion und ihre Begründung verweisen so indirekt auch auf eher heidnische Hintergründe der Figur des Weihnachtsmanns. Und erinnern an Bräuche wie die Verbrennung des Nubbel im Kölner Karneval.
Schon einen Tag nach der Verbrennung des Weihnachtsmamns wird die Affäre besänftigt – auf dem Dach des Rathauses erscheint, mit Wissen des Bürgermeisters und des Kanonikers Felix Kir (Namespatron des leckeren Aperitif namens Kir) – – – der Weihnachtsmann (der Weihnachtsmann so … wiederauferstanden wie Lazarus ?).
Doch die Debatten gehen weiter – und die eher weltlich – laizistisch gesinnten Kreise der Gesellschaft werden unversehens zu Verteidigern des Weihnachtsmannes.
Selbst der berühmte Ethnologe Claude Levi-Strauss wird auf den Vorgang aufmerksam:
„Ce n’est pas tous les jours que l’ethnologue trouve ainsi l’occasion d’observer, dans sa propre société, la croissance subite d’un rite, et même d’un culte.“ (Es geschieht nicht alle Tage dass ein Ethnologe Gelegenheit findet, in seiner Gesellschaft das Entstehen eines Ritus, selbst eines Kultes zu beobachten; Übers. UW)
Claude Levi-Straus, Les temps modernes März 1952, S. 1572 – 1590
Das Wallkino Oldenburg war einst das älteste Kino Norddeutschlands. Seit seiner Schließung 2007 steht das unter Denkmalschutz stehende Gebäude leer. Die Stadt prüfte die Möglichkeit einer Enteignung.
Geschichte des Wallkinos in Oldenburg
Am 4. September 1914 wurde das Wallkino Oldenburg unter dem Namen ‚Wall Lichtspiele‚ am Heiligengeistwall als Kino für 750 Zuschauer (auf Holzklappstühlen) eröffnet (mit einer Wohltätigkeitsveranstaltung der Kriegshilfe). Architekt war vermutlich Heinrich Früstück, erste Betreiber Keidel & Bartholomäus). Es war zu dieser Zeit das modernste Kino Norddeutschlands, einem Theater nachempfunden und ausgestattet mit 2 Foyers, Balkons und Logen.
„Wie uns mitgeteilt wurde, wollen sie kein Kino im landläufigen Sinne schaffen, vielmehr deuten sie an, ein modernes Lichtspielhaus für Frohsinn, Kunst und Wissenschaft“ [schaffen zu wollen].
Nachrichten für Stadt und Land, 24. November 1913
1918 übernimmt Ella Mertens-Rösser den Betrieb und wird neue Eigentümerin. 1922 hält hier anläßlich der ‚Oldenburger Woche ‚ (OWO) der Hamburger Kunsthistoriker Wilhelm Niemeyer einen Vortrag über die Maler der ‚Brücke‘ in Dangast. Ob auch die expressionistische Malerin Emma Ritter, ebenfalls in Dangast und mit Schmidt-Rottluff befreundet, Erwähnung findet, ist unklar.
Schon Ende der 1920er Jahre wird der Tonfilm eingeführt. Bereits 1928 zeigt sie León Poiriers Antikriegsfilm „Verdun – Das Heldentum zweier Völker“ (Verdun – Visions d’histoire, Frankreich 1928, u.a. über Philippe Pétain). Das Wallkino ist ein Ort der Moderne in Oldenburg.
1932 wird das Wallkino zum ersten Mal renoviert. 1945, das Kino hat den Krieg nahezu unbeschadet überstanden, wird es kurzzeitig als Truppenkino genutzt. Ab 1948 nimmt es wieder den regulären Kino-Betrieb auf. Geschäftsführer wird Hans Westerhaus (den die Erbengemeinschaft nach dem Tod (1957?) von Ella Mertens-Rösser weiter beschäftigt).
1956 kommt die Konkurrenz des Fernsehens – 1956 beginnt der nahe gelegene Sender Steinkimmen mit der Ausstrahlung des Ersten Deutschen Fernsehens. 1957 folgt die Umrüstung des Wallkinos auf Cinemascope.
In den 1970er Jahren wird das Wallkino grundlegend umgebaut. Eine Aluminium-Verkleidung verdeckt nun die Fassade. Durch Einziehen einer Zwischendecke entstehen nun zwei Kinosäle ( ‚Kino-Center‘, Wall 410 Plätze und Cinema 334 Plätze). Am 24. Juli 1970 folgt die Neu-Eröffnung – mit dem Film „Wir hau’n die Pauker in die Pfanne“. Im Nachbargebäude folgen 1975 zwei ‚Schachtelkinos‚ mit je knapp 90 Plätzen, ‚Studio 1‘ und ‚Studio 2‘ (später Wall 2 und Cinema 2).
1977 wird das Gebäude nicht in das Denkmalregister eingetragen (aufgrund der Aluminium- Fassaden – ‚Renovierung‘?). Ein Jahr zuvor 1976 wird Horst Urhahn neuer Pächter mit seinem Unternehem ‚Atelier Filmtheater GmbH‘.
1995 wird Detlef Roßmann (1987 bis 2009 1. Vorsitzender des Verbandes der unabhängigen Filmkunstkinobetreiber in Deutschland, seit 2007 Präsident des internationalen Filmkunsttheaterverbandes CICAE; bis 31.1.2020 Geschäftsführer des 1981 gegründeten Programm-Kino -> Casablanca Kino) neuer Pächter. Er renoviert im Herbst 1997 in Zusammenarbeit mit der Witwe von Theo Marseille , Ilse (bes. Restaurierung Fassade mit Entfernung der Aluminium-Verkleidung) das Gebäude vorsichtig (und als Gegenmodel zu Multiplex-Kinos). Er führt Digitalton und eine neue Bestuhlung (Wall 300 Plätze, Cinema 250 Plätze) ein.
Roßmann führt das Wallkino zu neuen Erfolgen. Die beiden Schachtelkinos der 1970er Jahre stellt er im April 1999 ein. Das Internationale Filmfest Oldenburg findet hier statt.
2006 kündigt Ulrich Marseille, der das Kino von seiner Adoptivmutter übnerahm [genauer: von ihrer Erbengemeinschaft], ihm den Pachtvertrag (nur wenige Tage nach der Grundbucheintragung des Eigentums-Wechsels). Verhandlungen über die Kündigung seien ausgeschlossen.
Ulrich Marseille, 1984 Gründer des Klinik- und Altenheim-Imperiums MK-Kliniken (das er 2017 & 2019 verkaufte), war 2002 Spitzenkandidat der rechtspopulistischen sogenannten ‚Schill-Partei‚ in Sachsen-Anhalt (21.4.2002), der er 2001 beigetreten und deren größer Darlehensgeber er war. 2003 trat er aus der Partei aus. Marseille bsitzt mehrere Immobilien unter Denkmalschutz, so z.B. auch das ‚Hotel Lunik‘ in Eisenhüttenstadt (2006 aus Zwangsversteigerung erworben).
Zum 30. April 2007 (Datum der Kündigung nach nahezu 93 Jahren ununterbrochenem Kino- Betrieb) wurde das Wallkino Oldenburggeschlossen. Letzter gezeigter Film: ‚Cinema Paradiso‚. Bis dahin war es das älteste noch im Betrieb befindliche Kino Norddeutschlands.
Wie es danach im ehemaligen Wallkino aussieht, zeigt dieses Video aus dem Jahr 2015:
seit 2007: ehemaliges Wallkino unter Denkmalschutz
Im Jahr 2007 wird (am 21. März 2007, Bekanntwerden) das Gebäude – innen wie außen – als Einzelbaudenkmal in das Verzeichnis der Kulturdenkmale eingetragen.
Unter Schutz stehen (so das Niedesächsische Amt für Denkmalpflege) Fassadenschmuck, Raumstruktur und „Teile der wandfesten Innenausstattung“. Diese ließen „nach wie vor erkennen, wie ein Kino in der Entstehungszeit des Gebäudes gestaltet worden war“.
Zuständig sind die Oldenburger Landschaft als Verwalterin des Erbes des ehemaligen Landes Oldenburg sowie die Stadt Oldenburg als Untere Denkmalschutzbehörde.
Aufgrund des Denkmalschutzes muss „eine anderweitige Nutzung zumindest einen Bezug zum Thema Kino / Theater haben“, so die Stadt Oldenburg /taz 13.-19.5.2023).
Seit 2007 – Leerstand im Wallkino Oldenburg
2006 erbt Ulrich Marseille das Wallkino Oldenburg von seiner Adoptivmutter Ilse Marseille.
Seit der Schließung 2007 steht das ehemalige Wallkino Oldenburg leer.
2001 beantragt Ulrich Marseille, das Gebäude abzureißen bis auf die straßenseitige Fassade, die stehenbleiben solle. Die Stadt Oldenburg lehnt den Antrag ab.
Das Staatstheater Oldenburg hätte das Wallkino gerne für die Zeit seiner umfassenden Sanierung 2010 als Ausweich-Spielstätte genutzt, doch Gespräche hierzu scheiterten.
2011 kommt es zu einer kurzen Scheinbesetzung des ehemaligen Wallkinos (’squat a cinema‘ [Seite seit September 2022 nicht mehr online]). Aktivist:innen bringen am 16. April 2011 an der Fassade ein Transparent gegen Immobilien-Spekulation an.
2015 lässt Marseille erneut wissen, er sehe keine Zukunft mehr für das Wallkino.
2019 kommt es zu einer Debatte über eine Enteignung des Wallkino Besitzers Ulrich Marseille. Ulf Prange, MdL und Chef der SPD-Ratsfraktion, hat dies gefordert. „Sein Umgang mit der Immobilie ist unverantwortlich„, erklärt er gegenüber der Presse. Bereits 2010 hatten die Grünen ähnliches gefordert. 2020 greifen Politiker der Linken den Vorschlag nach geplatzten Gesprächen über die Zukunft des Gebäudes wieder aus.
Noch 2020 bezweifelt Ulrich Marseille, dass das unter Denkmalschutz stehende Kino erhaltenswert sei. Hintergrund: das Souterrain stand teilweise unter Wasser, die Stadt Oldenburg (Denkmalschutzbehörde) hat am 12. April 2019 in Sofortvollzug Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Schäden angeordnet (Dachabdeckung).
Am 7. Februar 2020 lehnt das Verwaltungsgericht Oldenburg eine Klage Marseiles dagegen ab (Az. 4 B 3642/19; Pressemitteilung). Es bestehe beim ehemaligen Wall-Kino ein Denkmalwert von öffentlichem Interesse. Der Eigentümer sei zu Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen verpflichtet.
Am 18. Februar 2021 führte eine Fachfirma Instandsetzungsarbeiten am Dach des Wallkinos durch.
Die Stadt Oldenburg hatte im Rahmen einer Ersatzvornahme die Arbeiten auf Kosten des Eigentümers beauftragt. Bei den Arbeiten wurden weitere Schäden auch an der Fassade festgestellt, die kurzfristig zu beheben sind.
Gespräche zwischen Stadt Oldenburg (OB Krogmann) und Besitzer Marseille fanden 2015 (in Hamburg) statt. Einer gegeneinladung nach Oldenburg (Januar 2022) entsprach Marseille nicht (stattdessen Videoschaltung). Marseilles Mitteilung, er erwarte ein Votum der Stadt Oldenburg zum Abriss des Gebäudes unter Fassaden-Beibehaltung nicht mehr entgegen zu stehen, erwiderte die Stadt, dass einen pauschale Abrissgenehmigung [!] nicht infrage käme.
Anfang Februar 2022 wird bekannt, dass die Stadt Oldenburg die Möglichkeit einer Enteignung prüft. Die Hürden dafür sind hoch. Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann betont angesichts dessen „Wir brauchen eine Handhabe gegenüber Eigentümern von sogenannten Schrottimmobilien – nicht nur in Oldenburg, sondern niedersachsenweit„.
Wallkino- Besitzer Marseille hingegen hält das Prüfen eines Enteigungsverfahrens für „blanken Aktionismus„.
Ein externes Rechtsgutachten kommt laut Stadt zu dem Schluss, dass eine Enteignung kaum Chancen hätte. Stand Sommer 2023 lägen die rechtlichen Voraussetzzungen für eine Enteignung nach dem Denkmalschutz-Gesetz noch nicht vor.
„Ich bedauere das Ergebnis. Es kommt aber nicht unerwartet. Wir werden weiterhin alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen, um den Erhalt des denkmalgeschützten Wallkinos sicherzustellen.“
Jürgen Krogmann, Oberbürgermeister von Oldenburg
Im Mai 2022 finden sich Protest- Transparente am Gerüst, die nochmals die Leerstnads-Problematik thematisieren – „Wallkino enteignen! Freirtäume schaffen“ und „sonst besetzen wir !!!“
Der Einsatz von Wasserstoff im Schienenverkehr mittels Brennstoffzellen (Hydrail) gilt als große Hoffnung für umweltfreundlichen Verkehr auf nicht elektrifiztierten Schienenstrecken.
Über 40 Prozent des Schienennetzes in Deuschland sind derzeit nicht elektrifiziert und werden nahezu ausschließlich im Diesel-Betrieb genutzt. Hier liegt ein großes Potenzial für umweltfreundlichen Schienenverkehr. Voraussetzung: die Verwendung von ‚grünem Wasserstoff‚, Wasserstoff der unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Quellen produziert wurde.
In Bremervörde im Norden von Niedersachsen wird der Einsatz von Wasserstoff im Schienenverkehr bereits seit 2018 erfolgreich getestet.
Inzwischen wird der Regelbetrieb vorbereitet und die erforderliche Infrastruktur aufgebaut.
seit 2018: Wasserstoff-Züge im Personenverkehr zwischen Bremervörde und Cuxhaven
Seit 17. September 2018 setzen die Elbe-Weser-Verkehrsbetriebe EVB auf der – nicht elektrifizierten – knapp 100 km langen Verbindung zwischen Buxtehude und Cuxhaven zwei Fahrzeuge Alstom Coradia iLint ein. Zum ersten Mal weltweit werden hier im öffentlichen Linienverkehr Brennstoffzellen – Schienenfahrzeuge (Vorserienfahrzeuge im Pilotbetrieb) im Regelbetrieb eingesetzt.
Die iLint-Züge von Alstom wurden erstmals am 20. September 2016vorgestellt (erster Personenzug in Serienfertigung mit Wasserstoff-Antrieb). Sie können eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen, die Reichweite liegt zwischen 600 und 800 km. Am 14. März 2017 fanden die ersten Probefahrten statt.
Für die Wasserstoff-Versorgung der Brennstoffzellen (2x 20 kW Leistung) befinden sich zwei jeweils 90kg Wasserstoff fassende Tanks auf dem Dach
Am 11. Juli 2018 wurden die Fahrzeuge des Typ iLINT für den kommerziellen Fahrgasteinsatz in Deutschland zugelasssen.
2020: die weltweit erste Wasserstoff- Tankstelle für Personenzüge entsteht in Bremervörde
In der Region Bremervörde soll 2022 der Regelbetrieb von Wasserstoffzügen im Schienenpersonenverkehr starten. Zu deren Versorgung wird eine Wasserstofftankstelle errichtet.
Die Bauarbeiten für die in der Nähe des Bahnhofs Bremervörde gelegenen Wasserstoff-Tankstelle für Züge begannen im September 2020. Errichtet wird sie im Auftrag der LNVG Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen vom Gas- Unternehmen Linde.
Die LNVG wurde 1996 gegründte und ist zu 100% im Besitz des Landes Niedersachsen. Sie unterhält einen landeseigenen Fahrzeugpool (LNVG beschafft und vermietet).
Die Fertigstellung ist geplant für Mitte 2021. Sie soll eine Kapazität von nominal 1.600 kg Wasserstoff pro Tag haben (und wäre damit eine der größten Wasserstofftankstellen der Welt).
Die Wasserstofftankstelle Bremervörde dient nach Inbetriebnahme der Versorgung der Wasserstoffzüge im Regelbetrieb (s.u.). Sie ist damit die erste Wasserstofftankstelle für Personenzüge.
Eine spätere Erweiterung der Wasserstofftankstelle um eine Anlage zur vor-Ort- Herstellung von grünem Wasserstoff ist angedacht. Zunächst wird der Wasserstoff aus Stade und Hamburg sowie den Niederlanden per LKW angeliefert.
ab 2022: Wasserstoff-Züge im Regelbetrieb in Niedersachsen
Ab 2022 sollen Wasserstoff-Züge in Niedersachsen im Regelbetrieb eingesetzt werden.
Zunächst ist der Einsatz von 14 Alstom- Regionalzügen vorgesehen. Diese hat die Landesverkehrsgesellschaft Niedersachsen zwischenzeitlich bestellt. Der am 9. November 2017 unterzeichnete Vertrag umfasst die Beschaffung sowie 30 Jahre Instandhaltung durch Alstom in der EVB-Werkstatt Bremervörde.
Hergestellt werden die Züge im Alstom-Werk in Salzgitter (Niedersachsen). Die Fahrzeuge werden Teil des Fahrzeugpools der LNVG und an die EVB vermietet. Eingesetzt werden sollen die Wasserstoffzüge zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Buxtehude und Bremervörde.
In Nordrhein-Westfalen hat die DB Anfang September 2022 eine Testfahrt mit einem Siemens– Wassserstoffzug unterniommnen. Der ‚Mireo plus H‘ soll eine Recihweite von bis zu 800km haben. Weitere Testfahrten ohne Passagiere sind für Herbst 2023 im Nordschwarzwald vorgesehen.
2022: Wasserstoff-Zug knackt 1000-km – Marke
Mitte September 2022 knackt ein Wasserstoff-Zug aus Bremervörde als erster Wasserstoffzug weltweit die 1.000-km – Marke.
Mit einer 250kg – Tankfüllung Wasserstoff schaftt ein Fahrzeug Coradia iLint eine Strecke von 1.175 km. Der Zug fuhr am 15.9.2022 von Bremervörde bis Burghausen an der Grenze zu Österreich – und schaffte noch 100km zurück München.
Zurück nach Bremervörde wurde der Wasserstoffzug von einer Diesellok gezogen – mangels entsprechender Wasserstoff-Tankstellen auf der Strecke.
Wasserrstoffzüge auch in Italien und Frankreich
Ab 2023 sollen Wasserstoffzüge in der Region Lombardei um Turin eingesetzt werden. Ende November 2020 schloss der Hersteller Alstom einen Vertrag über 6 Züge mit Ferrovie Nord Milano (FNM) sowie eine Option über weitere 8 Einheiten des Typs Coradia Stream. Die Brennstoffzellen-Technologie (BZ) wird vom Coradia iLint (wie er in Bremervörde eingesetzt wird) übernommen.
Auch in Frankreich werden absehbar erste Wasserstoffzüge eingestezt. Die SNCF bestellte am 8. April 2021 insgesamt 12 Wasserstoffzüge für den Regionalverkehr in 4 Regionen (Auvergne-Rhône-Alpes, Bourgogne-Franche-Comté, Occitanie und Grand Est).
Der Einsatz der Fahrzeuge des Typs Coradia iLint soll 2023 mit dem Testen erster Prototypen beginnen. Ab 2025 soll der Regelbetrieb folgen.
In Österreich fand 2020 ein dreimonatiger Testbetrieb des iLint statt. zudem hat der Zug die Zulassung für das Strreckennetz in Österreich erhalten (zweiter Staat nach Deutschland).
Tests fanden 2020 auch in der Region Groningen / Niederlande statt.
Die heute weitgehend in Vergessenheit geratene expressionistische Malerin Emma Ritter lebte und wirkte ab 1946 bis zu ihrem Tod in Oldenburg.
Emma Ritter wurde am 18. Dezember 1878 in Vechta geboren. 1898 bis 1902 studierte sie Malerei an der ‚Damen-Malschule‚ von Willy Spatz in Düsseldorf, 1903 bis 1905 bei Lovis Corinth (Berliner Secession) in Berlin. Sie war vermutliche eine der ersten Frauen in Deutschland, die Malerei studierte.
1911 bis 1920 lebte Emma Ritter in Berlin, bevor sie 1920 nach Oldenburg zog (wo sie bis 1939 lebte). Während der Zeit des 2. Weltkriegs lebte sie u.a. im Ruhrgebiet und in Berlin.
In der NS-Zeit wurde neben zahlreichen Werken anderer Brücke-Künstler auch ein Werk von E. Ritter aus der Sammlung des Oldenburger Landesmuseums als ‚Entartetet Kunst‘ beschlagnahmt.
1944 wurde ihr Berliner Atelier zerstört, zahlreiche Werke gingen verloren. Ritter zog kurzzeitig nach Exten (bei Rinteln im Weserbergland), wo ihre Schwester lebte. 1946 zog sie wieder nach Oldenburg.
Infolge eines Oberschenkelhalsbruchs, den sie 1951 erlitt, konnte sie nicht mehr an der Staffelei arbeiten. Sie konzentrierte sich auf Aquarelle. Zuletzt lebte Emma Ritter in Oldenburg Eversten Bodenburgallee
Emma Ritter starb im Alter von 92 Jahren am 23. März 1972 in Oldenburg. Ihr Grab befindet sich auf dem Gertrudenfriedhof.
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Seit Herbst 2023 ist Emma Ritter als eine von 10 Oldenburgerinnen auf einem 40 Meter breiten Wandgemälde (betreut vom Präventionsrat Oldenburg) abgebildet, das Vorbilder für Gleichberechtigung und Emanzipation zeigen soll. Das Bild geriet in die Kritik, besonders weil zwei der abgebildeten Frauen einen NS-Bezug gehabt haben sollen. Auch die Darstellung von Emma Ritter wurde kritisiert, sie konnte noch 1942 ihre Bilder ausstellen, gelte auch deswegen als umstritten.
Der österreichisch- britische Philosoph Karl Popper über Toleranz
„Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet und die Toleranz mit ihnen.“
Karl Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, 1945
Karl Popper wurde am 28. Juli 1902 in Wien geboren. Der Philosoph gilt als einer der bedeutendsten Verteidiger westlich- liberaler Gesellschaften. Popper starb am 17. September 1994 in London. Er wurde in Wien auf dem Friedhof am Küniglberg beigesetzt.
„Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ gilt als wesentliches Werk der politischen Philosophie und prägte (neben Henri Bergson) den Begriff der Offenen Gesellschaft mit. Popper wendet sich dezidiert gegen totalitaristische Staatsformen und plädiert für Meinungs- Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit sowie religiöse Neutralität [vgl. Trennung von Staat und Kirche in Frankreich]. Popper vertritt die Ansicht, die Demokratie sei die beste Staatsform.
Der Oldenburger Drucker und Buchhändler August Schwartz verschickte am 16. Juli 1870 erstmals eine bebilderte Postkarte – Schwartz gilt damit als Erfinder der Ansichtskarte.
August Schwartz (1837 – 1904)
August Schwartz wurde am 29. Mai 1837 in Dortmund geboren. Nach abgebrochenem Philosophie-Studium in Bonn wurde er zum Militärdienst eingezogen.
!861 zog Schwartz nach Oldenburg und begann eine Lehre in der Buchhandlung Carl Ferdinand Schmidt (Markt 13). Bereits 1863 gab er die erste Werkausgabe des ebenfalls in Oldenburg lebenden Dichters Julius Mosen heraus. 1885 folgte eine Julius-Mosen-Biografie.
Im gleichen Jahr heiratete er Maria Berndt (8.8.1842 – 27.7.1921), Tochter des Inhabers der Schulzeschen Buchhandlung – die ab 1875 Hof-Buchhandlung und Hof-Druckerei wurde. Schwartz trat in das Unternehme ein und leitete ab 1877 die Schulzsche Buchhandlung bis zu seinem Tod (bis 1884 mit seinem Schwager Karl Berndt, ab 1893 mit seinem Sohn Rudolf (1864 – 1943)).
August Schwartz druckte im Sommer 1870 auf eine Postkarte zuzsätrzlich ein kleines Bildmotiv, eine Artillerie-Darstellung eines Kanoniers (es war die Zeit der Mobilmachung Deutsch-Französischer Krieg).
Am 16. Juli 1870 (Tag der Mobilmachung gegen Frankreich) verschickte Schwartz die Karte an seine Schwiegereltern in Magdeburg.
Diese bebilderte Postkarte gilt damit als erste Ansichtskarte der Welt und August Schwartz als Erfinder der Ansichtskarte.
Von der Postkarte zur Ansichtskarte
Bereits 1760 gab es in Paris erste offen lesbare Mitteilungen bei der petit poste. 1840 wurde in England erstmals eine Briefmarke verwendet.
In den USA wurde am 27. Februar 1861 erstmals der Versand privat gedruckter Karten mit der Post per Gesetz erlaubt.
Am 1. Juni 1865 wurde in Preußen die Offene Karte (‚Aviskarte‚) eingeführt, ein Vorläufer der Postkarte in Deutschland. Am 1. Juli 1870 trat im Norddeutschen Bund (in dem das Großherzogtum Oldenburg seit 1867 Mitglied war) die ‚Verordnung betr: die Einführung der Correspondenzkarte‚ in Kraft – die Einführung der Postkarte in Norddeutschland.
Nur gut zwei Wochen später am 16. Juli 1870 verschickte Schwartz die erste Ansichtskarte von Oldenburg nach Magdeburg …
der erste Ansichtskarten-Verlag
Im Herbst 1875 veröffentlichte August Schwartz erstmals eine kleine Auflage von 25 Ansichtskarten als Handelsartikel. Damit wurde er zum ersten kommerziellen Verleger von Ansichtskarten, begründete den ersten Ansichtskarten-Verlag der Welt.
Er war Ende der 1970er Jahre kurze Zeit eine Pilgerstätte der musikbegeisterten Jugend aus Delmenhorst und umliegenden Dörfern: der Rockpalast Delmenhorst.
Der Rockpalast Delmenhorst befand sich in Delmenhorst auf der Oldenburger Strasse 112 am Rand des Tiergartens – jenes um 1560 angelegten Mischwalds, der einst den Delmenhorster Grafen bis 1647 zur Jagd diente. Dort war ein ehemaliges, 1867 nach dem Bau der Eisenbahn neu angelegtes Gasthaus, später der Schützenhof, zur Pilgerstätte der Jugend geworden …
Der Ort hat auch als Vergnügungsstätte eine bewegte Geschichte: ein zuvor hier existierendes Gasthaus mit Tanzsaal wurde 1867 nach dem Bau der Eisenbahn durch einen Neubau ersetzt – der bis heute steht, wenn auch deutlich umgebaut (inzwischen Wohnhaus):
In diesem Gebäude – das Einheimische lange den ‚Schützenhof‚ nannten – befand sich u.a. nacheinander ein Hotel, Schützenhaus, Ballhaus, die ‚Tanz- und Vergnügungsstätte zum Tiergarten‘ (Friedrich Schmidt), sowie mehrere Tanzschulen.
Und – nachdem Schmidt seine Tanzgaststätte aufgegeben hatte – ab 1977 der ‚Rockpalast‚.
1978 war ich bei der Bundeswehr, in Oldenburg, machte zaghaft meine ersten schwulen Gehversuche. Im Rockpalast Delmenhorst war ich viel und gerne, hörte ich u.a. Iron Butterfly (13. Dezember 1978). Birth Control traten hier auf (? Dezember 1978), Gillan (10. September 1978; Band des ehemaligen Deep Purple Sängers Ian Gillan), Grobschnitt (?) und die Puhdys (29. Oktober 1978). Am meisten aber beeindruckte mich ein Konzert: Nina Hagen.
Nina Hagen spielte am 18. November 1978 im Rockpalast Delmenhorst, noch angekündigt als ‚Nina Hagen und ihre Band Lokomotive Kreuzberg‚. Das Konzert war (in heutiger Sprache) ein ‚record release‚ der ‚Nina Hagen Band auf Tour 1978‘ – es folgte der offiziellen Veröffentlichung ihres ersten Albums „Nina Hagen Band“ einige Monate zuvor am 11. Februar 1978.
Nina Hagen hatte am 28. Dezember 1976 die DDR verlassen, aus Solidarität mit ihrem aus der DDR ausgewiesenen Stiefvater Wolf Biermann. Zunächst ging sie nach London, bewegte sich in der dortigen Punk-Szene. Nach Berlin zurückgekehrt, gründete sie 1977 die Nina Hagen Band.
Vom Nina Hagen Konzert im Rockpalast Delmenhorst erinnere ich besonders ihr WPOD ‚White Punks on Dope‘ – Cover ‚Ich glotz TV‘. Und dass das Konzert nicht besonders gut besucht war. Und das Pubikum sehr gemischt reagierte. Waren die einen sehr begeistert und euphorisch, fand sie bei anderen weniger Begeisterung – die vermutlich eher ‚klassische Rockmusik‘ erwartet hatten, schließlich hatte ‚Lokomotive Kreuzberg‚ (1972 – 1977, Vorläufer der Nina Hagen Band) einen guten Ruf als Politrock-Band.
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Nina Hagen blieb ich ‚treu‘ … z.B. 1988 bei einem wundervollen Konzert mit Julien in den Folies Bergères in Paris …
Johann Ludwig Mosle war Oldenburger Diplomat, Offizier und Minister. Mosle gilt als Mit- Initiator des Hunte – Ems – Kanals. Aus dem Hunte – Ems – Kanal entstand durch Ausbau ab 1922 der Küstenkanal, der am 28. September 1935 in Betrieb genommen wurde.
Johan Ludwig Mosle wurde am 2. Januar 1794 in Varel geboren. Nach Besuch des Gymnasiums in Oldenburgstudierte Mosle Jura in Straßburg. Antifranzösisch und national eingestellt, machte er im oldenburgischen Militär Karriere, wurde 1843 Oberst.
1848 Gesandter des Deutschen Bundes in Frankfurt am Main, wurde Mosle bald Vertreter der ‚kleindeutschen Lösung‘. 1849 schloss er in Berlin den Vertrag über den Beitritt Oldenburgs zum Dreikönigs-Bündnis von Preußen, Hannover und Sachsen ab. 1849 übernahm er die Leitung des Oldenburger ‚Außenministeriums‘.
Johann Ludwig Mosle starb am 24. Oktober 1877 in Oldenburg. Sein Grab befindet sich auf dem Gertrudenfriedhof in Oldenburg.
Hunte – Ems – Kanal
Der Hunte – Ems – Kanal verlief von Oldenburg (Abzweig nahe dem Hunte Wasserkraftwerk) bis Barßel. Die Bauarbeiten begannen am 22. September 1855. Am 1. Oktober 1893 war mit dem Durchstich bei Kampe der Kanal fertiggestellt. Durch die Realisierung einer neuen 29 km langen West-Strecke bis zur Ems entstand der Verlauf, der dem heutigen Küstenkanals entspricht.
Der Hunte – Ems – Kanals sollt sowohl der Anbindung Oldenburgs an die Seefahrt dienen, als auch vornehmlich der Entwässerung und Erschließung von Moorgebieten.
Das alte Aussehen des Hunte – Ems – Kanals kann noch heute erlebt werden: auf dem Elisabethfehn-Kanal. Bereits 1935 wurde dieser frühere Nord – Süd – Ast des Hunte – Ems – Kanals für den Durchgangsverkehr außer Betrieb genommen. So hat sich hier das Aussehen des alten Hunte – Ems – Kanals weitgehend original erhalten. Mit vier Holzschleusen (handbetrieben) und sechs Klappbrücken ist er zudem der letzte durchgängig befahrbare Fehnkanal in Deutschland.
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