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Oldenburg Persönliches

Beziehung und Treue – „Treue ist für mich nicht was Sexuelles …“ – Ulli 1986 Interview für ‚Beziehungsweise andersrum‘

1986, ich war 27 Jahre alt und seit gut drei Jahren mit Frank zusammen, interviewte Thomas Grossmann mich für sein Buch „Beziehungsweise andersrum“. Gedanken über Freundschaft, Liebe, Beziehung und Treue :

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Ulli ist 27 und lebt mit seinem drei Jahre jüngeren Freund in der Nähe von Köln.

Ulli: Mein erster Einstieg in die schwule Szene war sowas wie eine Beziehung. Das war während meiner Bundeswehrzeit in Oldenburg. Ich bin in ’ne schwule Kneipe gegangen, viel zu früh, und hab da einen Typen in meinem Alter kennengelernt. Mit dem hatte ich für einige Zeit eine lockere Beziehung.
Wir waren nicht fest zusammen, haben aber viel miteinander gemacht. Er war schon zwei Jahre in der Szene, und er hat mir viel gezeigt und von der Szene erzählt.
Dann bin ich nach Bremerhaven gekommen, habe aber die erste Zeit keine Berziehung gehabt. Nur später eine, die drei Monate dauerte und recht unschön in die Brüche ging.
Als ich nach Hamburg gekommen bin, habe ich nach sechs Wochen in einer schwulen Disco Frank kennengelernt. Ich habe ihn mit nachhause genommen, und daraus ist eine bis jetzt andauernde Beziehung geworden. Also vier Jahre. Frank war zu der Zeit 20 und ich 23.

Wie hast du dir damals eine Beziehung vorgestellt?

Ich glaube, ich habe vorher nie eine richtige Vorstellung gehabt, wie ’ne Beziehung sein sollte. Nur den Wunsch nach einem sehr, sehr engen Zusammengehörigkeitsgefühl. Mich anders zu fühlen, wenn ich mit meinem Freund zusammen bin. Kaum konkrete Vorstellungen.


Die Vorstellungen, was ich erwarte, die haben sich erst in der Beziehung entwickelt. Da habe ich erst an meiner Reaktion gemerkt, was ich will.
In der ersten Beziehung in Oldenburg habe ich nur erstmal überhaupt einen schwulen Kontakt haben wollen. Ich hab gelernt, schwul zu sein.
In Bremerhaven war das wohl eine eindeutige Vorstellung von einer monogamen Beziehung. Und auch viel zusammen machen zu wollen. Zusammen zu wohnen. Langfristig zusammen was zu planen, was wir in fünf Jahren mal zusammen machen können. Das haben wir auch getan, wir haben ziemlich langfristige Pläne geschmiedet.
Es war so eine Vorstellung von ineinander aufgehen, alles zusammen zu machen, eins sein. Nicht im Sinne von Sex, sondern vom Gefühl her. Ich fühle mich nur gut, wenn ich bei dem bin. Und wenn wir was machen, dann machen wir das zusammen.

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Kulturelles

Die Bremer Stadtmusikanten (Mosaik 1957)

Seit 1957 sind die Bremer Stadtmusikanten als Mosaik im Hauptbahnhof Bremen zu sehen:

Etwas Besseres als den Tod finden wir allemal - die Bremer Stadtmusikanten, Mosaik, Bremen Hauptbahnhof
Etwas Besseres als den Tod finden wir allemal – die Bremer Stadtmusikanten, Mosaik, Bremen Hauptbahnhof

Das Stadtmusikanten-Mosaik ist Teil des ‚keramischen Werbe-Wandbilds‘ im Hauptbahnhof Bremen. Es wurde 1957 von Heinrich Kalau vom Hofe (1903–1988) / Steingutfabrik Grünstadt nach einem Entwurf des belgischen Grafikers Alexandre Noskoff (1911 – 1979) erstellt.

Später wurde das Mosaik durch Werbetafeln überdeckt. Unter einer Putzschicht verborgen, wurde es zwischen 1998 und 2001 freigelegt, für umgerechnet 75 Mio. € saniert und unter Denkmalschutz gestellt

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HIV/Aids

ACT UP und Gewaltfreiheit

ACT UP und Gewaltfreiheit – Gewaltfreiheit stand von Beginn an im Mittelpunkt, gehörte zum Selbstverständnis der Aids Aktionsgruppen ACT UP. Ihr Handeln war nonviolent direct action, gewaltfreie Aktionen des zivilen Ungehorsams.

Am 30. November 2017 startete in Deutschland der Film 120 BPM (Robin Campillo) über ACT UP Paris in den Kinos. Gleich die Eingangs-Szene des Films thematisert das Verhältnis von ACT UP Paris und Gewaltfreiheit – und weist indirekt auf deutliche Unterschiede hin zwischen der Pariser ACT UP Gruppe und ACT UP in Deutschland, aber auch den USA.

Eine ‚Blutbombe‘, Handschellen, Fixierung – bei der ACT UP Aktion, mit der der Film 120 BPM beginnt, geht es handfest zur Sache. Doch wie stand es in der Realität des Aids-Aktivismus um ACT UP und Gewaltfreiheit ?

Gewaltfreiheit und Protest – nonviolent direct action

Die Aids-Aktionsgruppen ACT UP waren von Beginn an Gruppen der nonviolent direct action. ACT UP bedeutete gewaltfreie Aktionen des zivilen Ungehorsams.

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Kulturelles

Dalida und die Schwulen

Im Schwulenmagazin Gai Pied (Februar 1980) sagte Dalida

„Es trifft zu, in meinem Publikum sind viele Homosexuelle. Es handelt sich möglicherweise um ein Phänomen der Identifikation oder der Sublimierung. … Für mich ist Homosexualität ein völlig natürliches Verhalten. Homosexualität, oder vielmehr Bisexualität liegt von Beginn an im menschlichen Wesen. … Ich weiß, dass meine Chansons in vielen Orten des Pariser Nachtlebens von Transvestiten imitiert werden. Das amüsiert mich, wenn es gut gemacht ist, so wie z.B. bei Michou.“


[der offen schwule französischen Kabarett-Direktor Michou (Michel Georges Alfred Catty diente als Inspiration für das Bühnenstück, das dem Erfolgs-Film ‚Ein Käfig voller Narren‚ (1978) zugrundeliegt]

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1982 erklärt Dalida sich bereit, Fréquence Gaie, dem schwullesbsichen Radio von Paris, ein halbstündiges Interview zu geben. Sie erläutert, was sie über ’schwule Kultur‘ denkt, und wie sie mit ihrer Rolle als ‚Ikone der Schwulen‘ umgeht.

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HIV/Aids Kulturelles

Barbara – Chansonstar machte Aids-Prävention im Knast

Barbara, die 1997 verstorbene französische Sängerin, ist besonders für ihre Chansons wie ‚Göttingen‘ bekannt. Nahezu unbekannt war lange, dass Barbara sich intensiv für die Aids-Bekämpfung einsetzte, regelmäßig HIV-Positive in Krankenhäusern und Haftanstalten besuchte.

Am 9. Juni 1930 wurde Monique Andrée Serf in Paris als zweites Kind einer jüdischen Familie geboren. Vor den NS-Besatzern nach Südost-Frankreich geflohen, musste die Familie sich dort vor dem mit Nazi-Deitschland kollaborierenden Vichy-Regime unter Pétain verbergen.

Ab 1950, nach einem Gesangsstudium in Paris, versucht sie sich in Bruxelles als Chanson-Sängerin, nahm den Künstlernamen Barbara Brody an (der Familienname ihrer Mutter lautete Brodsky). Ab ihrer Rückkehr nach Paris Ende 1955 trat sie unter dem Namen Barbara als Chanson-Sängerin auf, erreichte bald weltweiten Ruhm.

Bekannt wurde Barbara für ihre Chansons. Dass die Sängerin sich auch gesellschaftspolitisch einsetzte, bis kurz vor ihrem Tod für die Aids-Bekämpfung engagierte, war lange Zeit nahezu unbekannt.

Barbara starb am 24. November 1997 im Alter von 67 Jahren in Neuilly sur Seine. Sie wurde auf der Cimetière de Bagneux im Süden von Paris im Familiengrab Brodsky beigesetzt (4. Abteilung).

Barbara und ‚Göttingen‘

In Deutschland ist Barbara vielen am ehesten bekannt für ihr Chanson ‚Göttingen‚, das sie im Jahr 1964 in Göttingen komponierte und das zu einem ihrer bekanntesten Chansons wurde.

Barbara, Auftritt Grand Gala du Disque Populaire 1968 [Jac. de Nijs. Nationaal Archief, Den Haag, Rijksfotoarchief: Fotocollectie Algemeen Nederlands Fotopersbureau (ANEFO), 1945-1989 - negatiefstroken zwart/wit, nummer toegang 2.24.01.05, bestanddeelnummer 921-1453; Lizenz cc-by-sa 3.0 nl]
Barbara, Auftritt Grand Gala du Disque Populaire 1968 [Jac. de Nijs. Nationaal Archief, Den Haag, Rijksfotoarchief: Fotocollectie Algemeen Nederlands Fotopersbureau (ANEFO), 1945-1989 – negatiefstroken zwart/wit, nummer toegang 2.24.01.05, bestanddeelnummer 921-1453; Lizenz cc-by-sa 3.0 nl]

Jac. de Nijs. Nationaal Archief, Den Haag, Rijksfotoarchief: Fotocollectie Algemeen Nederlands Fotopersbureau (ANEFO), 1945-1989 – negatiefstroken zwart/wit, nummer toegang 2.24.01.05, bestanddeelnummer 921-1453Nationaal Archief Lizenz CC BY-SA 3.0 nl

Barbara kam – wenig begeistert – auf Einladung von Günther Klein, Direktor des Jungen Theaters, am 4. Juli 1964 nach Göttingen. Entgegen ihren Erwartungen (und nach einem problematischen Auftakt wegen eines verkehrten Klaviers) wird sie begeistert gefeiert – und verlängert ihren Aufenthalt in Göttingen auf eine Woche. Am letzten Abend stellt sie in ihrem Abschiedskonzert eine erste – damals noch teils gesprochene – Version des Lieds Göttingen vor.

In ihrer Autobiographie erinnert sie sich:

„En Göttingen je découvre la maison des frères Grimm où furent écrits les contes bien connus de notre enfance. C’est dans le petit jardin contigu au théâtre que j’ai gribouillé ‚Göttingen‘, le dernier midi de mon séjour. Le dernier soir, tout en m’excusant, j’en ai lu et chanté les paroles sur une musique inachevée. J’ai terminé cette chanson à Paris. Je dois donc cette chanson à l’insistance têtue de Gunther Klein, à dix étudiants, à une vieille dame compatissante, à la blondeur des petits enfants de Göttingen, à un profond désir de réconciliation, mais non d’oubli.“

(„In Göttingen entdeckte ich das Haus der Gebrüder Grimm, in dem die bekannten Geschichten unserer Kindheit entstanden. In dem kleinen Garten neben dem Theater kritzelte ich am letzten Mittag meines Aufenthalts ‚Göttingen‘. Am letzten Abend las und sang ich den Text, mit Entschuldigungen, zu noch unfertiger Musik. In Paris erst habe ich es fertiggestellt. Dieses Lied verdanke ich also dem hartnäckigen Drängen Günther Kleins, zehn Studenten, einer liebenswerten alten Dame, den blonden kleinen Kindern Göttingens, und einem tiefen Verlangen nach Versöhnung, aber nicht Vergessen.“ [Übers. UW])

Barbara – jahrelang engagiert im Kampf gegen Aids, für Positive

1988 kündigt Barbara an, ein Jahr ihrer Karriere der Aids-Bekämpfung zu widmen. In der Folge sammelt sie Gelder für die Aids-Bekämpfung,  singt an Universitäten, an Schulen, in Gefängnissen. Bei ihren Konzerten werden körbeweise Kondome zur Verfügung gestellt.

Vor allem aber, die Chanson-Sängerin besucht ab Jahresbeginn 1989 äußerst diskret einmal pro Woche Kranke und deren Angehörige auf einer Pariser Infektionsstation.

Auf eine Frage eines Kaplans erzählt sie zu ihren Krankenhaus-Einsätzen

“ Mais qu’est-ce que tu leur dis, aux malades ? – Je dis pas, moi, j’écoute. „
(Aber was sagst du den Kranken? – Ich rede nicht, ich höre zu.“ [Übrs. UW])

Und: Barbara sucht immer wieder, weitgehend ohne Öffentlichkeit im Stillen, Haftanstalten in ganz Frankreich auf. In anstaltsinternen Veranstaltungen mit teils hunderten Teilnehmer/innen tritt sie auf, um Gefangene mit HIV / Aids zu unterstützen und Präven­tionsbotschaften zu übermitteln. Ihre ganz persönliche ‚Mini-Präventions-Tournee‘, wie sie es nennt.

Zu ihrem Aids-Engagement bemerkte Barbar selbst

„Un abruti m’a dit un jour que je menais cette action parce que j’étais morbide. Mais moi, je hais la mort ! Justement, c’est pour ça ! C’est le goût de la vie qui me fait agir.“
(Irgendjemand hat mir einmal gesagt, ich mache das weil ich morbide sei. Aber ich hasse den Tod! Es ist der Geschmack des Lebens, der mich handeln lässt.“ [Übers. UW])

Ihre Eindrücke und Erfahrungen bringt Barbara in derm Chanson Sid’amour às mort [sida = frz. Aids] zum Ausdruck.

Zunächst als Projekt für ein Jahr angekündigt, setzt Barbara ihr Engagement gegen Aids und für HIV-Positive, die Besuche in Krankenhäusern und Haftanstalten, auch nach dem ersten Jahr fort – bis kurz vor ihrem Tod 1997.

Begleitet wurde Barbara dabei oft von Prof. Gilles Pialoux (inzwischen Direktor des ‚ser­vice des maladies infectieuses et tropicales‚ am Hôpital Tenon, Paris, Chefredakteur von vih.org und der Zeitschrift Transcriptases). Pialoux brach erst 2011, vierzehn Jahre nach ih­rem Tod das (von ihr erbetene) Schweigen, um auf diese einzigartige Form des Enga­gements aufmerksam zu machen.

Barbara unterstützte auch die Aids-Aktionsgruppe ACT UP Paris: sie übertrug der Gruppe 1996 die Rechte (droit d’auteur) an ihrem Chanson Le Couloir. Die Einnahmen hieraus fliessen an ACT UP Paris. Kontakte bestanden seit längerer Zeit – einer derjenigen die Barbara im Krankenhaus besuchte, war der 1994 verstorbene ACT UP Paris Präsident Cleews Velay.

Barbara – Interview über Homophobie, HIV und Prävention

Im Dezember 1989 gibt Barbara dem Gai Pied (Ausgabe 398, 14. bis 20. Dezember 1989) ein Interview. Sie erzählt von ihren Besuchen bei HIV-Positiven in Krankenhäusern und Gefängnissen. Berichtet von verzweifelten Menschen, von fehlender Akzeptanz und von Homophobie. Von ihren Schwierigkeiten, überhaupt Insassen in Gefängnissen besuchen zu dürfen, von Repressalien, Drogenkonsum, Stigmatisierung auch als Grund, keine Kondome zu verwenden, der Isolation HIV-positiver Inhaftierter.

Jacques Attali habe ihr viel ermöglicht, Türen geöffnet. Und die von Danielle Mitterrand (1924 – 2011; Resistance Widerstandskämpferin und Frau des französischen Staatspräsidenten Francois Mitterrand) gegründete Fondation France-Libertés, die ihre Reisen in die Knäste finanziell ermöglicht.

Über die Aids-Aktionsgruppen ACT UP sagt sie, ja, auch sie sei eine Frau in Wut, und Wut sei Leben. Es sei notwendig, die Wahrheit laut auszusprechen. Sie bittet die Leser

„Ich liebe euch. Passt auf euch auf!

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ondamaris Texte zu HIV & Aids

Abschaltung ondamaris

Am 14. November 2012 – vor fünf Jahren – ist der letzte Artikel auf ondamaris erschienen. Bald ist es an der Zeit für die Abschaltung ondamaris .

Seit der Einstellung stand ondamaris bisher weiterhin unter der bekannten Adresse www.ondamaris.de online, zunächst im bekannten ‚look and feel‘, später – nachdem die Oberfläche (Theme) sicherheitsrelevante Updates nicht mehr ‚mitmachte‘ – mit einer vereinfachten Oberfläche.

Abschaltung ondamaris Ende 2017 / frühere Startseite, Ausschnitt, Zustand 15. November 2012 (nach Einstellung) ondamaris frühere Startseite, Ausschnitt, Zustand 15. November 2012 (nach der Einstellung)

Ab 1. Januar 2018 wird ondamaris nun endgültig abgeschaltet. Die Adresse www.ondamaris.de leitet ab dann direkt auf die Kategorie ondamaris auf 2mecs weiter. Die ‚alte‘ ondamaris-Seite ist bis auf weiteres noch nicht ganz gelöscht – sie wird dann weiterhin zu finden sein, als Archiv unter der Adresse http://archiv.ondamaris.de/ .

Einige Texte, die ich für ondamaris geschrieben habe, und die mir (aus je verschiedenen Gründen) wichtig erschienen, habe ich inzwischen in eine eigene Kategorie ‚ondamaris‘ auf meine privaten Internetseite 2mecs gestellt.

Auch nach der Einstellung von ondamaris schreibe ich gelegentlich über HIV und Aids, diese Texte finden sich alle in der Kategorie HIV/Aids.

Wer mitlesen möchte, was mich ansonsten bewegt, findet mich weiterhin auf meiner privaten Internetseite 2mecs.

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Text zuletzt aktualisiert 10. Januar 2018

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Fotografie Ulli Oldenburg

Jahrmarkt

Jahrmarkt Oktober 2017 Foto Ulrich Würdemann CC BY 4.0
Jahrmarkt (Oktober 2017; Foto Ulrich Würdemann, CC BY 4.0)

(Kramermarkt in Oldenburg)

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Fotografie Ulli

Rheinufer bei Nijmegen

Rheinufer bei Nijmegen Oktober 2017 Foto Ulrich Würdemann CC BY 4.0
Rheinufer bei Nijmegen (Oktober 2017; Foto Ulrich Würdemann, CC BY 4.0)
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Kulturelles

Der Fremde am See (Alain Guiraudie 2013)

Der französische schwule Thriller L’inconnu du lac (dt. Derr Fremde am See) von Alain Guiraudie gewann 2013 die Queer Palm in Cannes, Hauptdarsteller Deladonchamps 2014 einen César als bester Nachwuchsdarsteller.

Franck besucht in diesem Sommer oft den Badesee, das angrenzende Cruisinggebiet. Lernt dort Henri kennen, einen älteren Mann, Waldarbeiter. Henri ist früher oft mit seiner Frau nach Cap d’Agde gefahren, viel freier Sex mit vielen Partner:innen, inzwischen lebt er zurückgezogen. Und Franck begegnet Michel, einem eher maskulinistischen Typen, etwas undurchschaubar.

Im See wird eine männliche Leiche gefunden. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf, Inspektor Damroder spricht auch mit Franck, mit Michel. Wundert sich das angesichts eines Mordes das Cruisen weitergeht … bis er selbst in Gefahr gerät …

„Das ist hier doch eine kleine Welt. Da müssen sie sich zwangsläufig alle kennen.“ (Inspektor Damroder)
„Nicht zwangsläufig.“ (Franck)

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Ein Film ganz ohne Musik, gedreht an einem Drehort, dem Lac de Sainte Croix nahe der Schlucht von Verdon. Ein Film mit virelen Sex- davon einigen expliziten Szenen (gedoubled).

Hauptdarsteller Pierre Deladonchamps (später auch ‚Sorry Angel‚)

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L’Inconnu du lac (Der Fremde am See)
Alain Guiraudie (Drehbuch und Regie), Frankreich 2013
Uraufführung 17. Mai 2013 (Filmfestspiele Cannes)

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ebenfalls ein Film über einen homophoben Killer, ein eher dunkler Thriller ohne die sommerliche Atmosphäre von l’inconnu du lac: William Friedkins Film Cruising (1979) .

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Fotografie Ulli

Regenbogen

Regenbogen September 2017 Foto Ulrich Würdemann CC BY 4.0
Regenbogen (September 2017; Foto Ulrich Würdemann, CC BY 4.0)