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Frankreich

Todesstrafe in Frankreich – Abschaffung am 30.9.1981

30. September 1981: Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich – am 30. September 1981 stimmte nach der Nationalversammlung auch der Senat der Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich offiziell zu. Seit 2007 ist die Todesstrafe in Frankreich zudem per Verfassung verboten.

Bis 1981 konnte in Frankreich die Todesstrafe vollzogen werden – mit der Guillotine, dem 1789 in der französischen Revolution vom dem Arzt Joseph-Ignace Guillotin ‚erfundenen‘ Fallbeil. Mit Dekret vom 20. März 1792 wurde seine Guillotine zum einzigen Hinrichtungsmittel für zum Tode Verurteilte bestimmt – ein Dekret, das 1981 noch in Kraft war. Vollstreckt wurde die Todesstrafe in Frankreich letztmalig am 10. September 1977 (Hinrichtung Hamida Djandoubi mit der Guillotine in Marseille).

Joseph-Ignace Guillotin, Erfinder der Guillotine
Joseph-Ignace Guillotin, Erfinder der Guillotine

„Jedem zum Tode Verurteilten wird der Kopf abgeschlagen“
(französische Verfassung ab 1791)

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Homosexualitäten

Emil Martens (1886 – 1969), schwuler Erster Vorsitzender des HSV

Emil Martens war Gründungsmitglied und 1928 bis 1934 Vorsitzender des HSV – und schwul. Aufgrund seiner Homosexualität verfolgt, wurde er mehrfach inhaftiert, und schließlich kastriert.

Er war HSVer von Beginn an, langjähriger und erfolgreicher Erster Vorsitzender  – und wurde von NS-Deutschland aufgrund seiner Homosexualität verfolgt und zur ‚freiwilligen‘ Kastration genötigt, um dem KZ zu entgehen: Emil Martens.

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Frankreich Homosexualitäten

CSD und Gay Pride in Frankreich 2014

Gay Pride in Frankreich 2014: Übersicht über die Termine für  CSD / Gay Pride in Frankreich 2014, alphabetisch nach Städten geordnet.

English summary: Gay Pride in France 2014 – again in numerous cities in France gay and lesbian pride demonstrations will be held, by far not only in the capital, Paris. Overview of the dates for Gay Pride in France in 2014, listed alphabetically by city.

In Frankreich finden auch 2014 wieder in zahlreichen Städten Gay Pride Demonstrationen statt – bei weitem nicht nur in der Hauptstadt Paris. Viele CSDs laden zum Besuch und entdecken neuer Städte ein …

Zahlreiche CDSs in Frankreich thematisieren im Jahr 2014 das einjährige Bestehen der ‚Homoehe‘ (marriage pour tous; Gesetz verkündet 17.5.2013, rechtskräftig am darauffolgenden Tag) – und weisen auf Felder hin, in denen eine völlige Gleichstellung immer noch aussteht.

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Hamburg Homosexualitäten

Verbotene Liebe – szenischer Rundgang Homosexuellen-Verfolgung in Hamburg

Verbotene Liebe – eine szenischer Rundgang Homosexuellen-Verfolgung in Hamburg bietet im Juni 2014 die Möglichkeit, sich auf ungewöhnliche und lebendige Weise über Schwulen- und Lesbenverfolgung in Hamburg zu informieren.

Hamburg widmet sich nach der erfolgreichen Ausstellung „Liberales Hamburg? – Homosexuellenverfolgung durch Polizei Justiz nach 1945“ erneut dem Thema der Diskriminierung und Verfolgung Homosexueller in der Hansestadt. Im Juni 2014 findet zu mehreren Terminen ein ’szenischer Rundgang‘ unter dem Titel „Verbotene Liebe“ statt.

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Frankreich Homosexualitäten

Homophobie in Frankreich 2013 stark zugenommen

2013 hat Homophobie in Frankreich stark zugenommen. Auf einen deutlichen Anstieg homophober Attacken und Gewalttätigkeiten weist der Jahrsbericht der Organisation SOS Homophobie hin. Inzwischen käme es jeden zweiten Tag zu einer homophoben Gewalttat.

Im Jahr der Einführung der Homoehe in Frankreich ist es zu einem bisher nie dagewesenen Anstieg von Gewalt gegen Schwule, Lesben und Trans* gekommen, so SOS Homophobie. Die Organisation spricht von einer wahren ‚Explosion‘ der dokumentierten Berichte über schwulen-, lesben- und trans-feindliche Angriffe in Frankreich.

FLAG!-Mitgleider bei einer Demonstration gegen Homophobie und Transphobie in Frankreich, Paris  Bastille,  21. April 2013
FLAG!-Mitglieder bei einer Demonstration gegen Homophobie und Transphobie in Frankreich, Paris Bastille, 21. April 2013 (Foto: (c) FLAG! Verband der LGBT Polizisten und Gendarmen Frankreichs)

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Berlin Homosexualitäten

Gedenkstunde für in der NS-Zeit verfolgte Lesben

„Verschwiegen und Vergessen – Schicksale und Lebenswege lesbischer Frauen im Nationalsozialismus“ – unter diesem Titel fand am 7. Mai 2014 am ‚Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen‘ in Berlin die zweite Gedenkstunde für in der NS-Zeit verfolgte Lesben statt.

Annähernd 100 Personen nahmen an der Gedenkstunde teil, die nach 2013 bereits zum zweiten Mal am ‚Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen‘ stattfand. Es sprachen Prof. Dr. Corinna Tomberger, Dr. Claudia Schoppmann / Sigrid Grajek sowie Prof. Dr. Sabine Hark. Musikalische Begleitung: Corinne Douarre.

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Homosexualitäten

Giovanni’s Room – ältester schwuler Buchladen der USA

Giovanni’s Room, der älteste schwule Buchladen der USA, wird unter neuer Leitung weiter betrieben. Nach Rückzug des Gründers wurde ein neuer Betreiber gefunden, Giovanni’s Room nach Schließung im Mai 2014 schon im Herbst 2014 wieder eröffnet.

Giovanni’s Room wurde 1973 in Philadelphia von Tom Wilson Weinberg, Dan Sherbo und Bern Boylethe gegründet. Er befand sich ursprünglich in der South Street, musste dort jedoch wegen eines homophoben Vermieters schon bald wieder schliessen.

Ed Hermance und Arleen Oshan (letzterer bis 1986) übernahmen 1976 das Geschäft, und nach einem weiteren Umzug aufgrund Vermieter-Problemen befindet sich der älteste schwule Buchladen der USA seit Jahren mitten im Schwulen-Viertel von Philadelphia (Ecke 12th und Pine Street).

Seit 15. Oktober 2011 weist eine Tafel der ‚Pennsylvania Historical and Museum Commission‘ (PHMC) auf den (seit der Schließung des Oscar Wilde Bookshop in New York, s.u.) ältesten schwulen Buchladen der USA hin.

Giovanni's Room in Philadelphia, Februar 2014 (Foto: Smallbones)
Giovanni’s Room in Philadelphia, Februar 2014 (Foto: Smallbones, public domain)

Giovannis Room LGBT/Feminist Bookstore in Philadelphia. PHMC historic marker in front of building. building constructed 1820 according to the Rolling Stone [1] – SmallbonesCC0

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Politisches

Denkmal Kieler Matrosenaufstand 1918 (Breuste 1982)

Das von Hans-Jürgen Breuste gestaltete Denkmal im Kieler Ratsdienergarten erinnert seit 1982 an den Kieler Matrosenaufstand von 1918:

Kiel: Denkmal von Hans-Jürgen Breustes für den Matrosenaufstand
Kiel: Denkmal von Hans-Jürgen Breuste für den Matrosenaufstand
Kiel: Denkmal von Hans-Jürgen Breustes für den Matrosenaufstand
Kiel: Denkmal von Hans-Jürgen Breuste für den Matrosenaufstand

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Ende Oktober 1918. Nach dem Durchbruch der Alliierten und dem sich abzeichnenden Zusammenbruch haben dei Vorverhandlungen zum Waffenstillstand bereits begonnen. Doch die ‚Seekriegsleitung‘ will sich damit nicht abfinden. Sie befiehlt eine vermeintliche ‚Entscheidungsschlacht‘ gegen die britische Marine.

Doch die Mehrzahl der Matrosen ist kriegsmüde – und will ihr Leben nicht mehr bei einem sowohl aussichtslosen als auch militärisch unsinnigen Einsatz aufs Spiel setzen. Annähernd 1.000 Matrosen der Hochseeflotte vor Wilhelmshaven verweigern den Gehorsam – und werden verhaftet. Doch der Funke springt über, zahlreiche Demonstrationen für die sofortige Freilassung der inhaftieren Matrosen finden statt.

Am 3. November 1918 erschiesst eine Militär-Patrouille bei einer dieser Demonstrationen sieben Demonstranten – das Signal zum Aufstand. Bereits am folgenden Tag abends ist Kiel in der Hand der Aufständischen, die Revolution von 1918 / 1919 beginnt.  Nach dem Vorbild des Kieler Arbeiter- und Soldatenrats bilden sich bald in zahlreichen Städten Deutschlands revolutionäre Räte.

Selbstbewusste und kriegsmüde Matrosen meutern gegen den Befehl zu einem militärisch aussichtlosen und unsinnigen ‚Letzten Gefecht‘ – der Matrosenaufstand wurde zum Auftakt der Novemberrevolution.

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Erinnerungen Homosexualitäten

Rosa Winkel backen

Bremerhaven, Herbst 1981. Seit Sommer 1979 lebnte ich (bis Sommer 1982) in Bremerhaven. In der ‚Schleuse‚ (1) im Columbuscenter ist im November 1981 ‚Friedensfest‚.

Da wollen wir mit der neuen ‚Schwulen Aktion Bremerhaven‚, kurze Zeit zuvor gegründet, präsent sein mit einem Bücher- und Infostand. Dirk, Uwe, Andreas und ich (war noch jemand in dieser frühen Phase dabei? Meine Erinnerung ist vielleicht nicht vollständig) sitzen in der Küche zusammen. „Man müsste was mit Rosa Winkeln machen“, ist bald einhellige Meinung.

„Warum backen wir nicht einfach welche?“ Dirks Idee, zunächst ein großer Lacher, erweist sich bald als – überzeugend. Rosa Winkel backen. Und so sitzen wir bald um den großen Küchentisch, kneten Teig, rühren rosa Zuckerguss an, backen Plätzchen in Dreiecks-Form, die bald zu kitschig-appetitlich anzusehenden ‚Rosa Winkeln‘ werden.

Das Backen fand am 19. November 1981 statt, das Friedensfest am 22. November 1981. Dort verteilten wir 300 Flugblätter. Es war mein erstes Flugblatt (und befindet sich inzwischen längst im Schwulen Museum*). Ich hatte es selbst im Asta-Referat gedruckt, ich war vorher Druckrefent geworden, hatte extra Schulungen dafür besucht.

Der ‚Rosa Winkel‚, er war mir seit einiger Zeit ein Begriff. Seit ich begonnen hatte verstehen zu wollen, warum ’schwul‘ und ‚homo‘ als Schimpfworte verwendet wurden. Seit ich begonnen hatte, mich für ‚unsere‘ Geschichte zu interessieren.

Und er war mir, uns auch (indirekt) persönlich bekannt. Noch kannte ich keinen Mann, der selbst von den Nazis wegen seines Schwulseins verfolgt worden war, im KZ den ‚Rosa Winkel‘ tragen musste (das folgte erst Jahre später). Aber Horst (über den ich in ‚Vorbilder‚ und ‚schwul altern‚ geschrieben habe) berichtete uns in den seltenen Momenten, in denen er auch die schmerzhaften Erinnerungen aus seinen Jugendjahren nicht nur zuließ sondern auch erzählte.

Rosa Winkel backen ‚, was heute wie eine spaßige Kinderei klingen mag, das war für uns damals eine sehr politische Aktion (und ein Gruppen-Erlebnis, und ja, auch ein Heidenspaß). Es war, soweit ich mich heute erinnere, die erste größere Aktion der ‚Schwulen Aktion Bremerhaven‚ in der Öffentlichkeit – und die Reaktionen waren bemerkenswert.

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(1) Die Schleuse war ein am 27. Apriul 1979 eröffnetes Kulturzentrum im Columbus Center in Bremerhaven. 1990 wurde es im Zuge von Sparmaßnahmen geschlossen. Bis dahin hatten in der ‚Schleuse‘ (geleitet von Jörn Hoffmann) etwa 6.000 Festivals, Konzerte und Veranstaltungen stattgefunden.

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Kulturelles

Penis Komplex durch Porno-Konsum?

Penis Komplex? Durch Porno? Bekommen Männer, die Porno-Filme schauen, Komplexe sie hätten einen zu kleinen Penis? Penis-Komplex durch Porno, dies behauptet eine ‚Studie‘ aus Frankreich.

Über ein Drittel der jungen Männer unter 25 Jahren in Frankreich, die Pornofilme sehen, haben einen Penis-Komplex. Den Komplex, zu befürchten ihr Penis sei zu klein.

Vermutete Ursache dieses Komplexes: Pornofilme würden zunehmend als Norm-setzend empfunden, besonders von der jungen Generation, so die ‚Studie‘ von IFOP. Sie spricht von der Gefahr ‚angsterzeugender überdimensionierter männlicher Geschlechtsorgane‘.

Das französische Meinungsforschungs-Institut IFOP führte die als repräsentativ bezeichnete Untersuchung im Januar 2014 im Auftrag einer Erotik-Internetseite durch. Befragt wurden 1.004 Personen über 18 Jahre. Die Daten wurden am 23. April 2014 veröffentlicht.

Penis Komplex ? menschlicher Penis, beschnitten, asiatisch (Foto: Justmoi)
Penis-Komplex ? menschlicher Penis, beschnitten, asiatisch (Foto: Justmoi, Lizenz by-sa 3.0)

Human penisJustmoiCC BY-SA 3.0