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Homosexualitäten

Giovanni’s Room – ältester schwuler Buchladen der USA

Giovanni’s Room, der älteste schwule Buchladen der USA, wird unter neuer Leitung weiter betrieben. Nach Rückzug des Gründers wurde ein neuer Betreiber gefunden, Giovanni’s Room nach Schließung im Mai 2014 schon im Herbst 2014 wieder eröffnet.

Giovanni’s Room wurde 1973 in Philadelphia von Tom Wilson Weinberg, Dan Sherbo und Bern Boylethe gegründet. Er befand sich ursprünglich in der South Street, musste dort jedoch wegen eines homophoben Vermieters schon bald wieder schliessen.

Ed Hermance und Arleen Oshan (letzterer bis 1986) übernahmen 1976 das Geschäft, und nach einem weiteren Umzug aufgrund Vermieter-Problemen befindet sich der älteste schwule Buchladen der USA seit Jahren mitten im Schwulen-Viertel von Philadelphia (Ecke 12th und Pine Street).

Seit 15. Oktober 2011 weist eine Tafel der ‚Pennsylvania Historical and Museum Commission‘ (PHMC) auf den (seit der Schließung des Oscar Wilde Bookshop in New York, s.u.) ältesten schwulen Buchladen der USA hin.

Giovanni's Room in Philadelphia, Februar 2014 (Foto: Smallbones)
Giovanni’s Room in Philadelphia, Februar 2014 (Foto: Smallbones, public domain)

Giovannis Room LGBT/Feminist Bookstore in Philadelphia. PHMC historic marker in front of building. building constructed 1820 according to the Rolling Stone [1] – SmallbonesCC0

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Politisches

Denkmal Kieler Matrosenaufstand 1918 (Breuste 1982)

Das von Hans-Jürgen Breuste gestaltete Denkmal im Kieler Ratsdienergarten erinnert seit 1982 an den Kieler Matrosenaufstand von 1918:

Kiel: Denkmal von Hans-Jürgen Breustes für den Matrosenaufstand
Kiel: Denkmal von Hans-Jürgen Breuste für den Matrosenaufstand
Kiel: Denkmal von Hans-Jürgen Breustes für den Matrosenaufstand
Kiel: Denkmal von Hans-Jürgen Breuste für den Matrosenaufstand

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Ende Oktober 1918. Nach dem Durchbruch der Alliierten und dem sich abzeichnenden Zusammenbruch haben dei Vorverhandlungen zum Waffenstillstand bereits begonnen. Doch die ‚Seekriegsleitung‘ will sich damit nicht abfinden. Sie befiehlt eine vermeintliche ‚Entscheidungsschlacht‘ gegen die britische Marine.

Doch die Mehrzahl der Matrosen ist kriegsmüde – und will ihr Leben nicht mehr bei einem sowohl aussichtslosen als auch militärisch unsinnigen Einsatz aufs Spiel setzen. Annähernd 1.000 Matrosen der Hochseeflotte vor Wilhelmshaven verweigern den Gehorsam – und werden verhaftet. Doch der Funke springt über, zahlreiche Demonstrationen für die sofortige Freilassung der inhaftieren Matrosen finden statt.

Am 3. November 1918 erschiesst eine Militär-Patrouille bei einer dieser Demonstrationen sieben Demonstranten – das Signal zum Aufstand. Bereits am folgenden Tag abends ist Kiel in der Hand der Aufständischen, die Revolution von 1918 / 1919 beginnt.  Nach dem Vorbild des Kieler Arbeiter- und Soldatenrats bilden sich bald in zahlreichen Städten Deutschlands revolutionäre Räte.

Selbstbewusste und kriegsmüde Matrosen meutern gegen den Befehl zu einem militärisch aussichtlosen und unsinnigen ‚Letzten Gefecht‘ – der Matrosenaufstand wurde zum Auftakt der Novemberrevolution.

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Erinnerungen Homosexualitäten

Rosa Winkel backen

Bremerhaven, Herbst 1981. Seit Sommer 1979 lebnte ich (bis Sommer 1982) in Bremerhaven. In der ‚Schleuse‚ (1) im Columbuscenter ist im November 1981 ‚Friedensfest‚.

Da wollen wir mit der neuen ‚Schwulen Aktion Bremerhaven‚, kurze Zeit zuvor gegründet, präsent sein mit einem Bücher- und Infostand. Dirk, Uwe, Andreas und ich (war noch jemand in dieser frühen Phase dabei? Meine Erinnerung ist vielleicht nicht vollständig) sitzen in der Küche zusammen. „Man müsste was mit Rosa Winkeln machen“, ist bald einhellige Meinung.

„Warum backen wir nicht einfach welche?“ Dirks Idee, zunächst ein großer Lacher, erweist sich bald als – überzeugend. Rosa Winkel backen. Und so sitzen wir bald um den großen Küchentisch, kneten Teig, rühren rosa Zuckerguss an, backen Plätzchen in Dreiecks-Form, die bald zu kitschig-appetitlich anzusehenden ‚Rosa Winkeln‘ werden.

Das Backen fand am 19. November 1981 statt, das Friedensfest am 22. November 1981. Dort verteilten wir 300 Flugblätter. Es war mein erstes Flugblatt (und befindet sich inzwischen längst im Schwulen Museum*). Ich hatte es selbst im Asta-Referat gedruckt, ich war vorher Druckrefent geworden, hatte extra Schulungen dafür besucht.

Der ‚Rosa Winkel‚, er war mir seit einiger Zeit ein Begriff. Seit ich begonnen hatte verstehen zu wollen, warum ’schwul‘ und ‚homo‘ als Schimpfworte verwendet wurden. Seit ich begonnen hatte, mich für ‚unsere‘ Geschichte zu interessieren.

Und er war mir, uns auch (indirekt) persönlich bekannt. Noch kannte ich keinen Mann, der selbst von den Nazis wegen seines Schwulseins verfolgt worden war, im KZ den ‚Rosa Winkel‘ tragen musste (das folgte erst Jahre später). Aber Horst (über den ich in ‚Vorbilder‚ und ‚schwul altern‚ geschrieben habe) berichtete uns in den seltenen Momenten, in denen er auch die schmerzhaften Erinnerungen aus seinen Jugendjahren nicht nur zuließ sondern auch erzählte.

Rosa Winkel backen ‚, was heute wie eine spaßige Kinderei klingen mag, das war für uns damals eine sehr politische Aktion (und ein Gruppen-Erlebnis, und ja, auch ein Heidenspaß). Es war, soweit ich mich heute erinnere, die erste größere Aktion der ‚Schwulen Aktion Bremerhaven‚ in der Öffentlichkeit – und die Reaktionen waren bemerkenswert.

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(1) Die Schleuse war ein am 27. Apriul 1979 eröffnetes Kulturzentrum im Columbus Center in Bremerhaven. 1990 wurde es im Zuge von Sparmaßnahmen geschlossen. Bis dahin hatten in der ‚Schleuse‘ (geleitet von Jörn Hoffmann) etwa 6.000 Festivals, Konzerte und Veranstaltungen stattgefunden.

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Kulturelles

Penis Komplex durch Porno-Konsum?

Penis Komplex? Durch Porno? Bekommen Männer, die Porno-Filme schauen, Komplexe sie hätten einen zu kleinen Penis? Penis-Komplex durch Porno, dies behauptet eine ‚Studie‘ aus Frankreich.

Über ein Drittel der jungen Männer unter 25 Jahren in Frankreich, die Pornofilme sehen, haben einen Penis-Komplex. Den Komplex, zu befürchten ihr Penis sei zu klein.

Vermutete Ursache dieses Komplexes: Pornofilme würden zunehmend als Norm-setzend empfunden, besonders von der jungen Generation, so die ‚Studie‘ von IFOP. Sie spricht von der Gefahr ‚angsterzeugender überdimensionierter männlicher Geschlechtsorgane‘.

Das französische Meinungsforschungs-Institut IFOP führte die als repräsentativ bezeichnete Untersuchung im Januar 2014 im Auftrag einer Erotik-Internetseite durch. Befragt wurden 1.004 Personen über 18 Jahre. Die Daten wurden am 23. April 2014 veröffentlicht.

Penis Komplex ? menschlicher Penis, beschnitten, asiatisch (Foto: Justmoi)
Penis-Komplex ? menschlicher Penis, beschnitten, asiatisch (Foto: Justmoi, Lizenz by-sa 3.0)

Human penisJustmoiCC BY-SA 3.0

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Frankreich Homosexualitäten

2014: Bilanz – ein Jahr Homoehe in Frankreich (akt. 3)

Am 23. April 2013, heute vor einem Jahr, beschloß die Nationalversammlung endgültig die Einführung der Homoehe in Frankreich. Die Mehrheit der Franzosen sagt nach einem Jahr: eine gute Reform. Ein Jahr Homoehe in Frankreich – eine Zwischen-Bilanz.

Sie war eines der Prestige-Objekte der neuen französischen Regierung unter Präsident Hollande: die Einführung der Homoehe in Frankreich. Am 23. April 2013 war es soweit, die Assemblée National, die französische Nationalversammlung stimmte dem Gesetz endgültig zu, und mit deutlicher Mehrheit: 331 Stimmen Ja bei 225 Nein-Stimmen und zehn Enthaltungen.

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Frankreich Homosexualitäten

Frankreich: erste Homoehe-Trauung gestört – 2 Monate Haft auf Bewährung

Am 29. Mai 2013 heirateten Vincent Autin und Bruno Boileau in Montpellier – die erste Homoehe in Frankreich, nachdem das Gesetz erst kurz zuvor in Kraft getreten war. Ein junger Mann störte ihre Vermählungs-Zeremonie vor dem Rathaus mit homophoben Parolen, Feuerwerkskörpern und Rauchbomben, und protestierte gegen die Homoehe. Am 22. April 2014 wurde er zu einer Haftstrafe von zwei Monaten auf Bewährung verurteilt.

Die Homoehe wurde in Frankreich möglich durch das ‚Gesetz vom 17. Mai 2013‘. Durch dieses Gesetz wurde die Ehe in Frankreich auch für Personen gleichen Geschlechts geöffnet (‚mariage pour tous‘, Ehe für alle). Nach der entscheidenden Abstimmung in der französischen Nationalversammlung am 23. April 2013 wurde die erste Homoehe am 29. Mai 2013 in Montpellier geschlossen – die von Vincent Autin und Bruno Boileau, bei der der Angeklagte mit homophoben Aktionen störte.

Justizministerin Christiane Taubira und Premierminister Jean-Marc Ayrault am 23.4.2013 in der Nationalversammlung nach der entscheidenden Abstimmung über das Gesetz, das in Frankreich die Homoehe möglich machte (Foto: Ericwaltr)
Justizministerin Christiane Taubira und Premierminister Jean-Marc Ayrault am 23.4.2013 in der Nationalversammlung nach der entscheidenden Abstimmung über das Gesetz, das in Frankreich die Homoehe möglich machte (Foto: Ericwaltr, cc by-sa 3.0)

Christiane Taubira et Jean-Marc Ayrault après le vote solennel de la loi ouvrant le mariage aux couples de personnes de même sexe – Assemblée nationale – Ericwaltr –  CC BY-SA 3.0

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Bordeaux Homosexualitäten

Bordeaux: 2 Jahre Haft für homophobe Attacke

Zwei Jahre Haft für homophobe Attacke auf eine Schwulen-Bar in Bordeaux, so lautete am 18. April 2014 das Urteil gegen einen arbeitslosen 21-Jährigen. 14 Monate der Haftstrafe wurden zur Bewährung ausgesetzt.

In der Nacht vom 17. auf den 18. April 2013 wurden der Manager sowie ein Kunde einer Schwulenbar im Zentrum von Bordeaux von zwei vermummten Männern angegriffen. Sie zerschlugen Flaschen und Gläser, einer der beiden führte eine Handfeuerwaffe mit sich, die er zum Zuschlagen verwendete.

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Politisches

Kernkraftwerk Unterweser Stop

Seit 18. März 2011 ist es nach gut 32 Jahren Betrieb endgültig abgeschaltet: das Kernkraftwerk Unterweser (auch: Atomkraftwerk Esenshamm).

Kernkraftwerk Unterweser Stop (Foto 1981)
Kernkraftwerk Unterweser Stop (Foto 1981)
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Frankreich Homosexualitäten

Homophobie-Prävention in Frankreich – der Stand 2014

Wie steht es um Homophobie und Homophobie-Prävention in Frankreich ? Der Rechtswissenschaftler Daniel Borillo stellte am 17. April 2014 in einer Präsentation vor der Nationalen Beratungskommission für Menschenrechte den Sachstand vor.

Homophobie ist auch in Frankreich immer noch gesellschaftliche Realität. In zahlreichen Städten kam es jüngst zu homophoben Attacken, wie in Lille, wo die Täter zu Haftstrafen von sechs Monaten auf bewährung verurteilt wurden. Und Bertrand Delanoë, damals Bürgermeister von Paris, erhielt homophob motivierte Morddrohungen, der Täter wurde vor kurzem zu zwei Monaten Haft verurteilt.

Doch in Frankreich wie auch auf europäischer Ebene wird aktiv gegen Homophobie vorgegangen. Erstmals wurden vor kurzem offizielle Zahlen zu Trans- und Homophobie in Frankreich vorgelegt. In zahlreichen Städten wie in Bordeaux vereinbaren Bürgermeister und Schwulen- und Lesbengruppen Maßnahmen gegen Homophobie.

Nun befasste sich erstmals im Rahmen einer Präsentation des Rechtswissenschaftlers und Publizisten Daniel Borillo auch der Nationale Menschenrechts-Beirat mit Fragen der Homophobie-Prävention in Frankreich. Borillo, aus Argentinien stammend, lehrt an der Universität Paris-Nanterre Jura, er war zudem viele Jahre juristischer Berater der französischen Aidshilfe-Organisation Aides. Borillo ist Mitglied der European Commission on Sexual Orientation Law ECSOL und engagiert sich seit vielen Jahren in der Bekämpfung von Homophobie (siehe u.a. unten verlinktes Interview).

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Kulturelles

Renaissance-Decke Lübsche Vogtei Travemünde

Viele Jahrzehnte durch eine Zwischendecke verborgen und in Vergessenheit geraten, wurde sie erst 2006 bei Restaurierungen wieder entdeckt: die Lübsche Vogtei in Travemünde hat eine Renaissance-Decke aus dem Jahr 1623.

Bis 2002 saß hier, in der Lübschen Vogtei, die Polizei – und die Beamten des 7. Polizeireviers ahnten nicht, unter welchem Kleinod sie residierten. 2005 verkaufte die Stadt Lübeck das inzwischen nicht mehr benötigte Gebäude Lübsche Vogtei an einen Privatmann. Der machte bei Restaurierungsarbeiten im Januar 2006 eine erstaunliche Entdeckung: unter einer abgehängten Decke kam völlig unerwartet eine Renaissance-Decke aus dem Jahr 1623 zum Vorschein.

Lübsche Vogtei aus dem Jahr 1551 in Lübeck Travemünde
Lübsche Vogtei aus dem Jahr 1551 in Lübeck Travemünde