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Frankreich Homosexualitäten

2014: Bilanz – ein Jahr Homoehe in Frankreich (akt. 3)

Am 23. April 2013, heute vor einem Jahr, beschloß die Nationalversammlung endgültig die Einführung der Homoehe in Frankreich. Die Mehrheit der Franzosen sagt nach einem Jahr: eine gute Reform. Ein Jahr Homoehe in Frankreich – eine Zwischen-Bilanz.

Sie war eines der Prestige-Objekte der neuen französischen Regierung unter Präsident Hollande: die Einführung der Homoehe in Frankreich. Am 23. April 2013 war es soweit, die Assemblée National, die französische Nationalversammlung stimmte dem Gesetz endgültig zu, und mit deutlicher Mehrheit: 331 Stimmen Ja bei 225 Nein-Stimmen und zehn Enthaltungen.

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Frankreich Homosexualitäten

Frankreich: erste Homoehe-Trauung gestört – 2 Monate Haft auf Bewährung

Am 29. Mai 2013 heirateten Vincent Autin und Bruno Boileau in Montpellier – die erste Homoehe in Frankreich, nachdem das Gesetz erst kurz zuvor in Kraft getreten war. Ein junger Mann störte ihre Vermählungs-Zeremonie vor dem Rathaus mit homophoben Parolen, Feuerwerkskörpern und Rauchbomben, und protestierte gegen die Homoehe. Am 22. April 2014 wurde er zu einer Haftstrafe von zwei Monaten auf Bewährung verurteilt.

Die Homoehe wurde in Frankreich möglich durch das ‚Gesetz vom 17. Mai 2013‘. Durch dieses Gesetz wurde die Ehe in Frankreich auch für Personen gleichen Geschlechts geöffnet (‚mariage pour tous‘, Ehe für alle). Nach der entscheidenden Abstimmung in der französischen Nationalversammlung am 23. April 2013 wurde die erste Homoehe am 29. Mai 2013 in Montpellier geschlossen – die von Vincent Autin und Bruno Boileau, bei der der Angeklagte mit homophoben Aktionen störte.

Justizministerin Christiane Taubira und Premierminister Jean-Marc Ayrault am 23.4.2013 in der Nationalversammlung nach der entscheidenden Abstimmung über das Gesetz, das in Frankreich die Homoehe möglich machte (Foto: Ericwaltr)
Justizministerin Christiane Taubira und Premierminister Jean-Marc Ayrault am 23.4.2013 in der Nationalversammlung nach der entscheidenden Abstimmung über das Gesetz, das in Frankreich die Homoehe möglich machte (Foto: Ericwaltr, cc by-sa 3.0)

Christiane Taubira et Jean-Marc Ayrault après le vote solennel de la loi ouvrant le mariage aux couples de personnes de même sexe – Assemblée nationale – Ericwaltr –  CC BY-SA 3.0

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Bordeaux Homosexualitäten

Bordeaux: 2 Jahre Haft für homophobe Attacke

Zwei Jahre Haft für homophobe Attacke auf eine Schwulen-Bar in Bordeaux, so lautete am 18. April 2014 das Urteil gegen einen arbeitslosen 21-Jährigen. 14 Monate der Haftstrafe wurden zur Bewährung ausgesetzt.

In der Nacht vom 17. auf den 18. April 2013 wurden der Manager sowie ein Kunde einer Schwulenbar im Zentrum von Bordeaux von zwei vermummten Männern angegriffen. Sie zerschlugen Flaschen und Gläser, einer der beiden führte eine Handfeuerwaffe mit sich, die er zum Zuschlagen verwendete.

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Politisches

Kernkraftwerk Unterweser Stop

Seit 18. März 2011 ist es nach gut 32 Jahren Betrieb endgültig abgeschaltet: das Kernkraftwerk Unterweser (auch: Atomkraftwerk Esenshamm).

Kernkraftwerk Unterweser Stop (Foto 1981)
Kernkraftwerk Unterweser Stop (Foto 1981)
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Frankreich Homosexualitäten

Homophobie-Prävention in Frankreich – der Stand 2014

Wie steht es um Homophobie und Homophobie-Prävention in Frankreich ? Der Rechtswissenschaftler Daniel Borillo stellte am 17. April 2014 in einer Präsentation vor der Nationalen Beratungskommission für Menschenrechte den Sachstand vor.

Homophobie ist auch in Frankreich immer noch gesellschaftliche Realität. In zahlreichen Städten kam es jüngst zu homophoben Attacken, wie in Lille, wo die Täter zu Haftstrafen von sechs Monaten auf bewährung verurteilt wurden. Und Bertrand Delanoë, damals Bürgermeister von Paris, erhielt homophob motivierte Morddrohungen, der Täter wurde vor kurzem zu zwei Monaten Haft verurteilt.

Doch in Frankreich wie auch auf europäischer Ebene wird aktiv gegen Homophobie vorgegangen. Erstmals wurden vor kurzem offizielle Zahlen zu Trans- und Homophobie in Frankreich vorgelegt. In zahlreichen Städten wie in Bordeaux vereinbaren Bürgermeister und Schwulen- und Lesbengruppen Maßnahmen gegen Homophobie.

Nun befasste sich erstmals im Rahmen einer Präsentation des Rechtswissenschaftlers und Publizisten Daniel Borillo auch der Nationale Menschenrechts-Beirat mit Fragen der Homophobie-Prävention in Frankreich. Borillo, aus Argentinien stammend, lehrt an der Universität Paris-Nanterre Jura, er war zudem viele Jahre juristischer Berater der französischen Aidshilfe-Organisation Aides. Borillo ist Mitglied der European Commission on Sexual Orientation Law ECSOL und engagiert sich seit vielen Jahren in der Bekämpfung von Homophobie (siehe u.a. unten verlinktes Interview).

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Kulturelles

Renaissance-Decke Lübsche Vogtei Travemünde

Viele Jahrzehnte durch eine Zwischendecke verborgen und in Vergessenheit geraten, wurde sie erst 2006 bei Restaurierungen wieder entdeckt: die Lübsche Vogtei in Travemünde hat eine Renaissance-Decke aus dem Jahr 1623.

Bis 2002 saß hier, in der Lübschen Vogtei, die Polizei – und die Beamten des 7. Polizeireviers ahnten nicht, unter welchem Kleinod sie residierten. 2005 verkaufte die Stadt Lübeck das inzwischen nicht mehr benötigte Gebäude Lübsche Vogtei an einen Privatmann. Der machte bei Restaurierungsarbeiten im Januar 2006 eine erstaunliche Entdeckung: unter einer abgehängten Decke kam völlig unerwartet eine Renaissance-Decke aus dem Jahr 1623 zum Vorschein.

Lübsche Vogtei aus dem Jahr 1551 in Lübeck Travemünde
Lübsche Vogtei aus dem Jahr 1551 in Lübeck Travemünde
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Deutschland

Wohlfühlen mit Blick

Travemünde, Blick auf die Ostsee am späten Nachmittag, 8. April 2014
Travemünde, Blick auf die Ostsee am späten Nachmittag, 8. April 2014

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Hamburg

Stolperstein Hamburg Hartungstr. 7a – Johann-Nielsen Jebsen (akt.)

Gunter Demnig verlegte am 4. März 2014 in Hamburg Rothenbaum einen Stolperstein für Johann-Nielsen Jebsen.

Am 4. und 5. März 2014 war Gunter Demnig (2009 mit dem Erich-Mühsam-Preis ausgezeichnet) in Hamburg. Am 4. März verlegte er auf der Hartungstrasse (Eimsbüttel / Rotherbaum) einen Stolperstein für Johann-Nielsen Jebsen:

Stolperstein Hamburg Hartungstr. 7 - Gunter Deming bei der Verlegung am 4. März 2014
Stolperstein für Johann-Nielsen Jebsen, Hamburg Hartungstr. 7 – Gunter Deming bei der Verlegung am 4. März 2014

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HIV/Aids

Selbsterhaltungstrieb – die ewige Aidshilfe ?

Die französische Aidshilfe Aides ist in der Krise. Hätte man sie schon längst schliessen müssen, um “ die ewige Aidshilfe “ zu vermeiden? Dies fragt der Soziologe und Mitgründer von Aides, Daniel Defert.

In Frankreich „wackelt ein Denkmal des Kampfes gegen Aids“, schreibt die Tageszeitung ‚Liberation‘ – die Aidshilfe Aides ist in der Krise. Und eine weitere weitere Organisation steht kurz vor dem Aus – ACT UP Paris befindet sich seit Ende März 2014 in Insolvenz.

ewige Aidshilfe ? - Aides Logo
ewige Aidshilfe ? – Aides Logo

Ein Drama?


Oder – normale Entwicklung in einer sich verändernden Situation?
Aids ist keine düstere Bedrohung mehr.
Braucht es da noch jede Aids-Organisation?
Snd einige Organisationen inzwischen auch vom Selbsterhaltungstrieb gesteuert?
Suchen, wenn der alte Zweck schwindet (oder aus den Augen verloren wurde), sich ’neue Zwecke‘ – vor allem um das eigene Überleben zu sichern?

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Frankreich

Frankreich: Marisol Touraine bleibt Gesundheitsministerin im Kabinett Valls (akt.)

Marisol Touraine bleibt Gesundheitsministerin in Frankreich in der Regierung von Premierminister Manuel Valls. Sie ist wie bisher schon Ministerin für soziale Angelegenheiten. Dies gab Pierre-René Lemas, Leiter des Elysée Palasts, am 2. April 2014 bekannt.

Staatspräsident Hollande hatte nach dem deutlichen Verlusten der Sozialisten bei den Kommunalwahlen vom März 2014 Premierminister Ayrault entlassen. In Folge war das gesamte Kabinett zurückgetreten.
Nach Artikel 8 der Verfassung Frankreichs (pdf) ernennt der Präsident die Minister auf Vorschlag des Premierministers. Der Elysée Palast ist die ‚Behörde‘ des französischen Staatspräsidenten.