Wie steht es um Homophobie und Homophobie-Prävention in Frankreich ? Der Rechtswissenschaftler Daniel Borillo stellte am 17. April 2014 in einer Präsentation vor der Nationalen Beratungskommission für Menschenrechte den Sachstand vor.
Homophobie ist auch in Frankreich immer noch gesellschaftliche Realität. In zahlreichen Städten kam es jüngst zu homophoben Attacken, wie in Lille, wo die Täter zu Haftstrafen von sechs Monaten auf bewährung verurteilt wurden. Und Bertrand Delanoë, damals Bürgermeister von Paris, erhielt homophob motivierte Morddrohungen, der Täter wurde vor kurzem zu zwei Monaten Haft verurteilt.
Doch in Frankreich wie auch auf europäischer Ebene wird aktiv gegen Homophobie vorgegangen. Erstmals wurden vor kurzem offizielle Zahlen zu Trans- und Homophobie in Frankreich vorgelegt. In zahlreichen Städten wie in Bordeaux vereinbaren Bürgermeister und Schwulen- und Lesbengruppen Maßnahmen gegen Homophobie.
Nun befasste sich erstmals im Rahmen einer Präsentation des Rechtswissenschaftlers und Publizisten Daniel Borillo auch der Nationale Menschenrechts-Beirat mit Fragen der Homophobie-Prävention in Frankreich. Borillo, aus Argentinien stammend, lehrt an der Universität Paris-Nanterre Jura, er war zudem viele Jahre juristischer Berater der französischen Aidshilfe-Organisation Aides. Borillo ist Mitglied der European Commission on Sexual Orientation Law ECSOL und engagiert sich seit vielen Jahren in der Bekämpfung von Homophobie (siehe u.a. unten verlinktes Interview).