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Deutschland

Wohlfühlen mit Blick

Travemünde, Blick auf die Ostsee am späten Nachmittag, 8. April 2014
Travemünde, Blick auf die Ostsee am späten Nachmittag, 8. April 2014
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Hamburg

Stolperstein Hamburg Hartungstr. 7a – Johann-Nielsen Jebsen (akt.)

Gunter Demnig verlegte am 4. März 2014 in Hamburg Rothenbaum einen Stolperstein für Johann-Nielsen Jebsen.

Am 4. und 5. März 2014 war Gunter Demnig (2009 mit dem Erich-Mühsam-Preis ausgezeichnet) in Hamburg. Am 4. März verlegte er auf der Hartungstrasse (Eimsbüttel / Rotherbaum) einen Stolperstein für Johann-Nielsen Jebsen:

Stolperstein Hamburg Hartungstr. 7 - Gunter Deming bei der Verlegung am 4. März 2014
Stolperstein für Johann-Nielsen Jebsen, Hamburg Hartungstr. 7 – Gunter Deming bei der Verlegung am 4. März 2014
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HIV/Aids

Selbsterhaltungstrieb – die ewige Aidshilfe ?

Die französische Aidshilfe Aides ist in der Krise. Hätte man sie schon längst schliessen müssen, um “ die ewige Aidshilfe “ zu vermeiden? Dies fragt der Soziologe und Mitgründer von Aides, Daniel Defert.

In Frankreich „wackelt ein Denkmal des Kampfes gegen Aids“, schreibt die Tageszeitung ‚Liberation‘ – die Aidshilfe Aides ist in der Krise. Und eine weitere weitere Organisation steht kurz vor dem Aus – ACT UP Paris befindet sich seit Ende März 2014 in Insolvenz.

ewige Aidshilfe ? - Aides Logo
ewige Aidshilfe ? – Aides Logo

Ein Drama?


Oder – normale Entwicklung in einer sich verändernden Situation?
Aids ist keine düstere Bedrohung mehr.
Braucht es da noch jede Aids-Organisation?
Snd einige Organisationen inzwischen auch vom Selbsterhaltungstrieb gesteuert?
Suchen, wenn der alte Zweck schwindet (oder aus den Augen verloren wurde), sich ’neue Zwecke‘ – vor allem um das eigene Überleben zu sichern?

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Frankreich

Frankreich: Marisol Touraine bleibt Gesundheitsministerin im Kabinett Valls (akt.)

Marisol Touraine bleibt Gesundheitsministerin in Frankreich in der Regierung von Premierminister Manuel Valls. Sie ist wie bisher schon Ministerin für soziale Angelegenheiten. Dies gab Pierre-René Lemas, Leiter des Elysée Palasts, am 2. April 2014 bekannt.

Staatspräsident Hollande hatte nach dem deutlichen Verlusten der Sozialisten bei den Kommunalwahlen vom März 2014 Premierminister Ayrault entlassen. In Folge war das gesamte Kabinett zurückgetreten.
Nach Artikel 8 der Verfassung Frankreichs (pdf) ernennt der Präsident die Minister auf Vorschlag des Premierministers. Der Elysée Palast ist die ‚Behörde‘ des französischen Staatspräsidenten.

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Frankreich HIV/Aids

HIV in Frankreich 2003 – 2012

HIV in Frankreich 2003 – 2012 : 6.200 HIV-Infektionen werden in Frankreich jedes Jahr neu diagnostiziert. Dies teilte das für Epidemiologie in Frankreich zuständige ‚Institut de veille sanitaire‘ (INVS) kurz vor der jährlichen Benefiz-Aktion ‚Sidaction‘ mit und veröffentlichte zugleich einen 10-Jahres-Vergleich HIV in Frankreich 2003 – 2012 .

Insgesamt sei die HIV-Epidemie in Frankreich stabil, vermerkt das INVS (2016 aufgegangen in Santé public France) – außer bei Schwulen:

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Homosexualitäten Paris

Paris: Zwei Monate Haft wegen homophober Morddrohungen gegen Bertrand Delanoë , offen schwuler Bürgermeister (akt.)

Zwei Monate Haft wegen Morddrohungen gegen Bertrand Delanoë, den offen schwulen Bürgermeister von Paris – so lautete am Freitag 28. März 2014 das Urteil gegen einen bekannten und bereits mehrfach vorbestraften Rechtsextremen.

Der Täter, Hervé Lalin (nennt sich Hervé Ryssen), ein bekannter rechtsextremer Aktivist und ehemaliger Geschichtslehrer, war früher Mitglied der rechtsextremen Partei Front National. Er wurde vom Gericht wegen Morddrohungen gegen Bertrand Delanoë auf Basis der sexuellen Orientierung verurteilt, zusätzlich zur Haftstrafe auch zu einem symbolischen Schadenersatz von einem Euro an Bürgermeister Bertrand Delanoe, und er hat 1.000 Euro  Gerichtskosten zahlen.

Lalin hatte auf seinem Blog (das zwischenzeitlich geschlossen wurde) im Oktober 2011 geäußert, er sei überzeugt dass die Polizei ihn bald verhaften werde. Die Super-Cops seien bestimmt von seinem Projekt informiert, Delanoë zu „pulverisieren“ (wörtlich: ‚pulvériser‘). Gegenüber der Polizei äußerte er weitere homophobe Beleidigungen, wegen der er am 2. Oktober 2012 zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurtelt wurde.

Bertrand Delanoe, 2001 bis 2014 Bürgermeister von Paris, im Jahr 2007 (Foto: Marie-Lan Nguyen)
Bertrand Delanoe, 2001 bis 2014 Bürgermeister von Paris, im Jahr 2007 (Foto: Marie-Lan Nguyen, cc by 2.5)

Bertrand Delanoë at a political rally held in Paris by the Socialist Party for the 2007 French legislative elections. – © Marie-Lan Nguyen / Wikimedia CommonsCC BY 2.5This image contains persons who may have rights that legally restrict certain re-uses of the image without consent.

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HIV/Aids Homosexualitäten

Michael Pollak (1948 Wien – 1992 Paris)

Michael Pollak, französischer Soziologe, wurde 1948 in Wien geboren. Er wurde bekannt vor allem durch die erste (und regelmäßige) Befragung schwuler Männer zu HIV und Aids ab 1985. Pollak starb 1992 an den Folgen von Aids.

Résumé voir ci-dessous en français. English summary see below.

Der französische Soziologe und Germanist Michael Pollak wurde am 26. Juli 1948 in Wien geboren. Nach dem Soziologie-Studium in Linz verfasste er 1975 seine Diplomarbeit unter Leitung von Pierre Bourdieu (1930 – 2002), einem der bedeutendsten Soziologen Frankreichs. Pollak hatte Bourdieu bei einem ersten Aufenthalt in Paris 1971 kennen gelernt.

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Kulturelles

Filmstudio Bendestorf 1947 bis 2012 – ‚Sünderin‘ – Atelier abgerissen

„Die Sünderin‘ wurde hier gedreht, sowie zahlreiche deutsche ‚Heimatfilme‘. Doch kaum jemand kennt das Filmstudio Bendestorf. 2018 wurde das Haupt-Atelier im Filmstudio Bendestorf abgerissen.

Bendestorf – die Gemeinde in Niedersachsen südlich von Hamburg ist nur wenig bekannt. Doch ab 1947 wurden hier annähernd 100 Spielfilme gedreht. Der Spitzname ‚Heide-Hollywood‚ für Bendestorf speist sich aus diesem Teil der Dorfgeschichte. Kaum einer der hier gedrehten Spielfilme erreichte große Bekanntheit – und doch, zahlreiche Stars wie Marika Rökk, Ruth Leuwerik, Hildegard Knef oder Zarah Leander, Hardy Krüger oder Hans Albers drehten hier. Selbst John Lennon war in den Filmstudios Bendestorf (in der Halle A3) – zu Probeaufnahmen für „Wie ich den Krieg gewann“ (Richard Lester 1967; teilweise in Bendestorf gedreht).

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Erinnerungen

zweimal Rita und zurück

1995 / 96 erkrankte ich schwer, war mehrere Male im Krankenhaus. In der Mini-Serie “ zweimal Rita und zurück ” erzähle ich aus dieser Zeit.

Ein leichter Husten, ein Urlaub auf Mallorca, der vermeintliche Husten, der sich als lebensbedrohliche PcP entpuppte. Krankenhaus und Gesundung – die jedoch nicht anhält. Erneut im Krankenhaus, mit schweren Komplikationen. Abstürze, Dunkelheit, Aussichtslosigkeit …

zweimal Rita und zurück - Station Rita
zweimal Rita und zurück – Station Rita

Die fünf Folgen der Mini-Serie:

zweimal Rita und zurück

1. Husten auf Mallorca
2. Lovely Rita?
3. Sauerstoff zu Weihnachten
4. Absturz im Mai
5. Wie es (doch) weiter ging …

Am 3. August 2016 wurde „Zweimal Rita und zurück“ in leicht überarbeiteter Form im Magazin der Deutschen Aids-Hilfe DAH zweitveröffentlicht (von der DAH mit der Konnotation ‚Lazarus-Moment‚ versehen).

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“ Zweimal Rita und zurück “ ist die zweite Mini-Serie über Erlebnisse in den frühen Jahren der Aids-Krise. In einer früheren Mini-Serie habe ich über die Zeit mit Jean-Philippe erzählt:

Einige Tage mit dir – Jean-Philippe

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HIV/Aids Persönliches

Wie es (doch) weiter ging … – ‚zweimal Rita und zurück‘ Teil 5

1995 / 96 erkrankte ich schwer, war mehrere Male im Krankenhaus. In der Mini-Serie „zweimal Rita und zurück“ erzähle ich aus dieser Zeit. Die PcP hatte ich überstanden, die nächste Lungenentzündung folgte wenige Wochen später. Bescherte mir zusätzlich eine lebensbedrohliche Antibiotika-Allergie, Absturz in tiefste Aussichtslosigkeit. Aber das vermeintliche Ende fand nicht statt – Teil 5: „Wie es (doch) weiterging …
(Übersicht über alle Teile der Mini-Serie siehe Ende des Textes):

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Auch wenn es im Mai 1996 nach Ende aussah – es ging doch weiter.
Ganz kurz erzählt: Aus dem Klösterchen entlassen, wechselte ich meinen Arzt. Ein neues Medikament, ein Proteasehemmer der ‚besser‘ sein sollte als derjenige, den ich erfolglos ‚versucht‘ hatte, war in klinischen Studien, und wurde nach ersten guten Ergebnissen ungewohnt schnell am 13. März 1996 in den USA zugelassen. Die Zulassung in Europa erfolgte zwar erst sieben Monate später, am 4. Oktober 1996 (pdf) – über Import konnte ich das neue Medikament allerdings schon jetzt bekommen und startete im Juni 1996 einen weiteren Therapie-Versuch. Mit neuen bürokratischen Hürden, meine Krankenversicherung weigerte sich zunächst, die Kosten zu übernehmen (was gemeinsam mit Tex Weber (1993 einer der Gründer von ‚Projekt Information‘, 1998 verstorben), der exakt das gleiche Problem hatte, geklärt werden konnte).