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Erinnerungen

Lovely Rita? – ‚zweimal Rita und zurück‘ Teil 2

1995 / 96 erkrankte ich schwer, war mehrere Male im Krankenhaus. In der Mini-Serie „zweimal Rita und zurück“ erzähle ich aus dieser Zeit. Mit Husten fuhren wir nach Mallorca, zurück ich direkt ins Krankenhaus – Teil 2: „Lovely Rita?
(Übersicht über alle Teile der Mini-Serie siehe Ende des Textes):

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Ich fahre von der Uniklinik nachhause. Merke selbst wieder wie schwer mir selbst dieser kurze Weg fällt. Packe Waschzeug und ein T-Shirt ein, bestelle mir ein Taxi ins Klösterchen.

Von da an geht alles sehr schnell. An der Anmeldung muss mein Name schon bekannt sein, ich solle direkt den Gang bis zum Ende durch, mich dort melden, ich würde direkt untersucht.

Zwei Stunden später liege ich in einem Zweibett-Zimmer auf der zweiten Etage, Station ‚Rita‘. Mit mehreren Schläuchen die mir u.a. Sauerstoff in die Lungen drücken. Verdacht auf PcP, sagte mir der untersuchende Arzt schon nach wenigen Minuten.

‚Rita‘, seltsamer Name für eine Station in einem Krankenhaus, oder? ‚3A‘ oder ‚Wöchnerinnen-Station‘, ja das klingt nach Krankenhaus. Aber ‚Rita‘?

Station Rita
Station ‚Rita‘

Hier heißen alle Stationen nach irgend welchen Frauen, das sehen Frank und ich bald. Aber warum? „Heilige, was sonst?“, Franks Mutter, die schon einen Tag später aus Hamburg kommt, hat die nahe und uns doch so fern liegende Erklärung. Und hinter der Glastür zur Station finden wir dann auch ein Bild der Heiligen Rita, und eine kurze Erläuterung. Eine die es in sich hat.

Auf Frank aufgestützt, machen wir einen kleinen Spaziergang von ‚meinem‘ Zimmer aus über den Flur der Station. Bis zur Tür ist es endlos weit, nur mit großer Mühe und sehr langsam schaffe ich die 20 Meter. Da hängt sie, die Erklärung. Erwartungsfroh lesen wir, was die ‚Heilige Rita‘ so alles bewirken, für wen sie da sein soll.

Heilige Rita - Erläuterungen auf der Station
Heilige Rita – Erläuterungen auf der Station

Die heilige Rita

Wer also war diese Rita?

Margherita Lotti, so ihr Geburtsname, trat nach unglücklicher Ehe 1407 in das Kloster der Augustinerinnen ein. Sie führte ein Leben „in strengster Entsagung und Buße“ (Heiligenlexikon). Bereits kurz nach ihren Tod sollen sich an ihrem Grab zahlreiche Wunder ereignet haben, bald habe sie als „Helferin in aussichtslosen Nöten“ gegolten. Rita wurde 1627 seelig und 1900 heilig gesprochen.

Rita Seligsprechung ("Wie St. Rita seliggesprochen wurde', Wandgemälde in der Augustinerkirche Würzburg)
Ritas Seligsprechung („Wie St.Rita seliggesprochen wurde“, Wandgemälde in der Augustinerkirche Würzburg)

Auch im Klösterchen informiert eine kurzer Erläuterungstext über die Namenspatronin der Station: Die Heilige Rita werde verehrt als „Heilige des Unmöglichen“ sowie „Helferin in aussichtslosen Anliegen“, informiert ein kurzer Text unter dem Heiligen-Portrait.

Da liege ich nun. Auf Station ‚Rita‘. Und frage mich, was wollen die mir damit sagen? Was schon. Die wollen mir dezent (wirklich dezent?) etwas sagen. Mir deutlich machen, dass meine Situation aussichtslos war? Dass eine Therapie unmöglich ist? Oder vielleicht doch nicht, wenn ich nur der Entsagung und Buße frönen würde?

So war ich also unfreiwillig in der Obhut von Rita, als einer ihrer aussichtslosen Fälle.

Wie man sich da fühlt?

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(Katholischer) Gedenktag der Heiligen Rita ist der 22. Mai.

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zweimal Rita und zurück
1. Husten auf Mallorca
2. Lovely Rita?
3. Sauerstoff zu Weihnachten
4. Absturz im Mai
5. Wie es (doch) weiter ging …

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Hamburg Homosexualitäten

UHA wird Geschichte – Umbenennung in Magnus-Hirschfeld-Centrum e.V.

Die UHA Unabhängige Homosexuelle Alternative e.V. in Hamburg, eine der ältesten noch existierenden Schwulengruppen Deutschlands benennt sich nach 35 Jahren um – sie trägt zukünftig den Namen des Zentrums, das heute ihr Wesenskern ist. Ab Oktober 2014 soll der Verein statt UHA dann Magnus-Hirschfeld-Centrum e.V. heißen.

Die Unabhängige Homosexuellen Alternative e.V. ist seit dessen Gründung Trägerverein  von Hamburgs „schwul – lesbisches Centrum für Beratung, Kommunikation, Kultur und Jugend“ (Selbstbeschreibung).

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Frankreich Homosexualitäten Kulturelles

Ein Käfig voller Narren (1978)

“ Ein Käfig voller Narren “ lockte ab 1978 mehrere Millionen Zuschauer in Europa und den USA in die Kinos. Aber – darf man als Schwuler lachen darüber, wie Schwule in diesem Film dargestellt werden? Ist ‚ Ein Käfig voller Narren ‚ gar homophob? Ein Wiedersehen nach vielen Jahren:

Ein Käfig voller Narren

Die Handlung von ‚Ein Käfig voller Narren‘ ist schnell erzählt.

Seit Jahren leben und arbeiten Renato Baldi und Albin Mougeotte zusammen. Renato ist Besitzer des Nachtclubs „la cage aux folles“ in Saint Tropez, während Albin sich allabendlich zu ‚Zaza Napoli‘ verwandelt, dem bewunderten Star dieses Nachtclubs („du weißt, dass ich ohne meinen Fächer nicht singen kann„).

Laurent, Renatos inzwischen 20jähriger Sohn (dargestellt von Rémi Laurent (1957-1989)) will heiraten. Seine Auserwählte ist ausgerechnet Andréa Charrier, eine Tochter ‚aus gutem Haus‘. Wie ihren Eltern erklären, wass ein Vater macht? Laurents Eltern seien „gewissermaßen künstlerisch tätig“, Kultur-Attache an der italienischen Botschaft sei der Vater, windet Andréa sich aus dem Eltern-Problem – und die Komödie nimmt Fahrt auf.

Denn Simon, Andreas Vater, hat sich hochgearbeitet vom Sohn eines Gendarmen zum Abgeordneten und Generalsekretär einer konservativen, an Werten und Traditionen orientierten „Partei für Ordnung und Moral“. Er plant eine – für seine parteipolitischen Zwecke instrumentalisierte – Hochzeit in großem Stil. Mit Tochter und Ehefrau fährt er nach Saint Tropez, um die Eltern des womöglich zukünftigen Schwiegersohns kennen zu lernen.

Was Laurent vor ein Dilemma zu stellen scheint. Wie kann er seinen Vater und dessen Lebensverhältnisse zumindest für diesen einen Besuch an die konservativen Lebenswelten der zukünftigen Schwiegereltern anpassen? Wohnung und Lebensstil der beiden sollen ‚ent-schwult‘ werden, ist seine Lösung. Doch nach einigen Versuchen entgegnet Renato – damit wohl die zentrale Botschaft des Films formulierend – entrüstet:

„Ja, ich schminke mich, ich lebe zusammen mit einem Mann und ich bin eine Tunte – aber ich habe keine Probleme. Ich habe fast 20 Jahre dafür gebraucht, und lass mir das nicht kaputt machen von deinem Abgeordneten. Er kann mich mal kreuzweise …“

Doch trotz allen Selbstbewußtseins bleibt die Frage, wie umgehen mit dem anstehenden Besuch der Eltern der zukünftigen Schwiegertochter? Und wohin mit Zaza? Ein drohendes Fiasko zeichnet sich ab …

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Stolz und Vorurteil

Der Film steckt vollerDialoge mit Anspielungen und Doppeldeutigkeiten, sowie inzwischen legendär gewordenen Details und Geschichtchen. Wie der legendären „Arsch-Vase“, in der die Schlüssel verwahrt werden. Oder, ebenso legendär, ‚Jacob‘, der knackig-tuckige farbige Haus-Boy, der die beiden mit „Herr“ und „Gebieterin“ anredet – und auf Versuche von Beleidigungen smart reagiert:

Man hat mich schon Neger und Tunte genannt, aber als Franzose hat mich noch keiner beschimpft!

Oder dem Changieren zwischen Selbstbewusstsein, Akzeptanz einerseits und Pseudo-Liberalität und offener Homophobie andererseits. Alban kann vollkommen tuckig durch die Stadt stolzieren, beim Einkauf zum Beispiel, und wird mit liebevollem Lächeln von allen akzeptiert – wird aber kurze Zeit später in der Bar als ‚Schwuler‘ beschimpft, der sich wehrende Renato muss Schläge einstecken.

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Ein Käfig voller Narren – und das Vorbild

Die Geschichte des Films hat reale Vorbilder: Jean Poiret, der Autor des dem Film zugrunde liegenden Bühnenstücks, und auch an Anpassungen und Dialogen für den Film beteiligt, soll sich auch von Leben und Kabarett des offen schwulen französischen Kabarett-Direktors Michou (Michel Georges Alfred Catty, geb. 18. Juni 1931 in Amiens, gest. 26. Januar 2020 in Saint-Mandé) inspiriert haben lassen. Dieser betrieb seit 1945 in Paris das erste Travestie-Theater Europas, das ‚Cabaret Michou‚. Auch 2019 leitet er noch selbst das Kabarett auf Pigalle – inzwischen das älteste noch existierende in Paris. Michou starb 2020. Am 1. Juli 2024 kündigte das ‚Chez Michoui‘ seine Schließung an.

einer der Vorbilder für ' Ein Käfig voller Narren ': Kabarett-Direktor Michou auf einer Parade am 25. Juni 2011 in Montmartre (Foto: Basili)2011
einer der Vorbilder für ‚ Ein Käfig voller Narren ‚: Kabarett-Direktor Michou, hier bei der von ihm mit gesponsorten ‚Promenade de la vache enragée‘ am 25. Juni 2011 in Montmartre (Foto: Basili, public domain)

Michou devant la troupe d’échassiers-autruches de la compagnie du Toucan à la Promenade de la Vache enragée le 25 juin 2011 à Montmartre.BasiliGFDL

Die Geschichte von La cage aux folles

Jean Poiret und Michel Serrault kommen 1958 auf die Idee, einige der schwulen Geschäftsleute, die in ihrer Nachbarschaft leben, auf die Schippe zu nehmen – der Sketch Les Antiquaires entsteht.

15 Jahre später kreiert Jean Poiret auf Basis dieses Sketches die beiden Figuren Zaza Napoli und Georges (der später im Film zu Renato wird). Das Theaterstück La cage aux folles entsteht – und wird ab 1. Februar 1973 mit sehr großem Erfolg am Théâtre du Palais Royal gegeben. In den Hauptrollen: Jean Poiret und Michel Serrault. Nahezu 1.800 mal wird das Stück hier in den nächsten fünf Jahren aufgeführt und von über einer Million Zuschauern gesehen. In Deutschland wird das Stück 1983 im Theater am Kurfürstendamm uraufgeführt.

Auf diesem Theaterstück wiederum basiert der gleichnamige Film, ebenfalls ein großer Erfolg. Zwei Fortsetzungen entstehen, sowie ein Hollywood-Remake und 1983 ein Broadway-Musical (mit 1.761 Aufführungen ab 21. August 1983). Michel Serrault wird für seine Darstellung von Zaza 1979 mit dem César als bester Darsteller ausgezeichnet.

Die in Deutschland in die Kinos gebrachte Version von Ein Käfig voller Narren war ursprünglich um einige Minuten gekürzt. Die gekürzten Passagen wurden 20 Jahre später für Veröffentlichungen auf DVD und später BluRay neu synchronisiert nachträglich wieder eingefügt.

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Ein Käfig voller Narren – Lacher auf unsere Kosten?

Das ‚Lexikon des internationalen Films‘ spricht von einer „platten Transvestitenkomödie“ in der die „Lacher fast ausschließlich auf Kosten der vorgeführten Klischee-Außenseiter“ gehen. Und auch von Schwulen-Organisationen wurde dem Film häufiger wegen klischeehaften Karikierens Homosexueller und dem Reduzieren auf effeminierte Darstellung kritisiert.

Lacher auf unsere Kosten? Genau diesen Eindruck habe ich bei diesem Film jedoch nicht. Wohl aber beim Hollywood-Remake aus dem Jahr 1996, „da hab ich mich vorgeführt gefühlt„, merkt Frank an.

Ja, der Film steckt voller (nicht nur ‚Tunten‘-) Klischees – aber sind die (außer dass sie bunter, dichter dargestellt werden) so weit weg von manchem selbstinszenierten schwulen Leben? „Ein Käfig voller Narren“ ist eigentlich keine Burlesque, und nicht homophob. Sondern der Film ist (immer noch) eine herzerwärmende Kömodie über ein schwules Paar, das selbst einen Sohn groß gezogen hat – in Zeiten, als es Gedanken an schwule Familien, an trans* und queer-Identitäten noch kaum gab.

Und ein filmisches Statement voller schwulen Selbstbewusstseins, wie es 1978, in Zeiten weit vor Aids – und nicht nur im Mainstream-Kino – noch rar war.

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La cage aux folles, c’est vous qui la construisez, docteur Amoroso, et notre névrose, c’est celle de vos discours qui désespèrent les homosexuels de ce pays.
(Den Käfig vollerNarren, den haben Sie gebaut, Dr. Amoroso, und unsere Neurose ist diejenige ihrer Diskurse, die die Homosexuellen dieses Landes verzweifeln lässt [Übers. UW])
Jean-Louis Bory, französischer Filmkritiker und Autor,  am 18. April 1977

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Ein Käfig voller Narren (La cage aux folles)
Frankreich / Italien 1978
Regie Edouard Molinaro
mit (u.a.) Michel Serrault (1928 – 2007; Zaza Albin), Ugo Tognazzi (1922 – 1990; Renato), Remi Laurent (1957 – 1989; Laurent; s.o.)
auf Basis eines Theaterstücks von Jean Poiret (Uraufführung Paris 1. Februar 1973)
Erstaufführung Frankreich 25. Oktober 1978
Erstaufführung Deutschland 12. Januar 1979

Ein Käfig voller Narren – Auszeichnungen und Nominierungen
César 1979 – Bester Darsteller Michel Serrault
David di Donatello Award 1979 – Bester Darsteller Ausland Michel Serrault
New York Film Critics Circle Award 1979 – nominiert Bester Film Ausland
National Board of Review 1979 – Bester fremdsprachiger Film
Oscar 1980 – Nominierungen Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Kostüme
Golden Globe 1980 – Bester ausländischer Film
San Kordi Awards 1980 – nominiert Bester Darsteller Film Ausland Michel Serrault

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Persönliches

Husten auf Mallorca – ‚zweimal Rita und zurück‘ Teil 1

1995 / 96 erkrankte ich schwer, war mehrere Male im Krankenhaus. In der Mini-Serie „zweimal Rita und zurück“ erzähle ich aus dieser Zeit; heute Teil 1: “ Husten auf Mallorca
(Übersicht über alle Teile der Mini-Serie siehe Ende des Textes):

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Vor der Weihnachtszeit nochmal etwas abschalten, vielleicht sogar ein wenig Sonne tanken, klingt doch gut, oder? Recht spontan machen Frank und ich uns Anfang Dezember 1995 auf den Weg nach Mallorca, in einen der (zu dieser Zeit) eher etwas ruhigeren Orte. Zufällig genau der Ort, an dem Frank mit seinen Eltern schon mal war – in seiner Kindheit, auch schon einige Jahre her.

Ich nehme statt Mallorca-Kindheits-Erinnerungen eine leichte Erkältung mit auf den Weg in den Urlaub – aber das bessere Wetter dort wird mir sicher gut tun …

Nein, leider nicht. Alles andere als das – eher wird der Husten auf Mallorca jeden Tag schlimmer. Ich habe ständig das Gefühl, diese trockene Luft im Hotel raube mir den Atem. Bald hängen überall in unserem Zimmer feuchte Handtücher herum. Bringt aber auch nichts. Ich huste mir die Seele aus dem Leib, jeden Tag mehr. Statt eines entspannten Urlaubs zum Kraft Tanken fühle ich mich jeden Tag schlechter.

Ulli im Juli 1995 - noch quietschewohl
Ulli im Juli 1995, noch quietschewohl – ganz anders dann 5 Monate später …
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Frankreich Homosexualitäten

Jean-Le-Bitoux-Platz – Montreuil ehrt Schwulenaktivist

Jean-Le-Bitoux-Platz – einer der bedeutendsten Aktivisten der französischen Schwulenbewegung der 1970er und 1980er Jahre wird in Montreuil nahe Paris (Département Seine-Saint-Denis in der Region Île-de-France) geehrt. 2014 wurde ein Platz nach dem 2010 verstorbenen Aktivisten für die Rechte von Schwulen und Lesben Jean Le Bitoux benannt.

Am Samstag 15. März 2014 wurde um 11:00 der Jean-Le-Bitoux-Platz (square Jean Le Bitoux) in Montreuil eingeweiht (Ecke rue Paul Bert). Bürgermeisterin Dominique Voynet hielt eine Rede. Anwesend waren u.a. auch Christophe Girard, der Bürgermeister der vierten Arrondissement von Paris, Pierre Serne, Leiter EELV Liste Vincennes (EELV = französische ‚Grüne‘), Jean-Luc Romero, Regionalrat für Ile-de-France, der Journalist und Schriftsteller Pierre Guénin, der Regisseur Alain Burosse, die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz sowie SOS Homophobie.

Yves Navarre und Jean Le Bitoux in Paris bei der Demonstration für Lesben- und Schwulen-Rechte, 4. April 1981 (Foto: © ClaudeTruong-Ngoc)
Yves Navarre und Jean Le Bitoux in Paris bei der Demonstration für Lesben- und Schwulen-Rechte, 4. April 1981 (Foto: © ClaudeTruong-Ngoc)

Yves Navarre et Jean Le Bitoux à la manifestation pour les droits gays et lesbiens, Paris 4 avril 1981.Claude TRUONG-NGOC (User:Ctruongngoc) – CC BY-SA 3.0

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Politisches

Endstation Fukushima – Robin Wood Hauptbahnhof Bremen 11. März 2014

“ Endstation Fukushima – sofort alle aussteigen “ – unter diesem Motto protestierte die Organisation Robin Wood am 11. März 2014 mit einem großen Transparent an der Fassade des Hauptausgangs des Hauptbahnhofs in Bremen:

Endstation Fukushima - Robin Wood Protest  Bremen 11. März 2013
Endstation Fukushima – Robin Wood Protest Bremen 11. März 2014
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Kulturelles

Valon Eierbecher

Valon Eierbecher – 1960er Jahre Design-Schnäppchen beim Trödler nebenan:

Valon Eierbecher
Valon Eierbecher

Für Valon® Geschirr wie diese Valon Eierbecher wurde in den 1960er Jahren geworben mit dem Slogan „unzerbrechlich und neutral“.

Valon® war eine 1960 eingetragene Marke der Firma Reppel & Vollmann (Kierspe), die u.a. bekannt wurde mit ihrer Marke ‚Revolit®‘.

Valon® ist der hauseigene Markenname für den Kunststoff Polycarbonat. Das Unternehmen Reppel & Vollmann existiert noch heute, wurde 1993 von dem Hersteller von Kunststoff-Haushaltsartikeln OKT Kunststofftechnik übernommen.

Valon® Geschirr ist gelegentlich auf Internetportalen zu finden …

… und von wem die Gestaltung dieser Valon® Eierbecher stammt, konnte ich bisher leider nicht ausfindig machen …

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Homosexualitäten

Josef Meisinger (1899 – 1947)

Josef Meisinger wurde am 14. September 1899 in München geboren und am 7. März 1947 in Warschau hingerichtet. Meisinger war ab Errichtung 1936 bis in das Jahr 1938 Leiter der Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung – und damit neben Carl-Heinz Rodenberg eine der zentralen Figuren der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit.

Nach zwei Jahren als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg arbeitete Josef Meisinger zeitweise zunächst in München bei einer Bank, bevor er ab 1922 bei der Polizei München (zeitweise bei der ‚Sitte‘) tätig war.

Fotos Josef Meisinger (oben: aus dem Führerschein, 1933; unten: aus einem japanischen Dienstausweis); Quelle: Hauptkommission zur Untersuchung der nationalsozialistischen Kriegsverbrechen in Polen, Warschau: Prozeß gegen Ludwig Fischer u.a., Bd. 251; zitiert in: Homosexuelle im Nationalsozialismus – Ausstellungskatalog, Walter Wuttke, Ulm 1987
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Homosexualitäten

Carl-Heinz Rodenberg (1904 – 1995)

Carl-Heinz Rodenberg (Schreibweisen auch: Karl-Heinrich oder Karl-Heinz) wurde am 19.11.1904 in Heide geboren und starb 1995 im Odenwald. Carl-Heinz Rodenberg war ab 1943 wissenschaftlicher Leiter der Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung – und damit eine der zentralen Figuren der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit.

Carl-Heinz Rodenberg studierte Medizin und promovierte 1930 an der Universität Marburg (Dissertation). Im April 1932 trat er der NSDAP sowie der SA bei und wurde 1933 Mitarbeiter des ‚Rassenpolitischen Amtes‚ der NSDAP. Bei der SS erreichte er später den Rang des ‚Obersturmbannführer‘ (Offiziersrang, vergleichbar etwa einem heutigen Oberstleutnant).

Carl Heinz Rodenberg
Carl Heinz Rodenberg
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Politisches

Wir wollen kein Gas aus Russland mehr (akt.)

Wir wollen kein Gas aus Russland mehr. Die Gründe sind fast zu vielfältig um sie alle aufzuführen, von der Repression gegen und Verfolgung von Homosexuellen über den Umgang mit Bürgerrechten und Bürgerrechts-Aktivisten bis zum aktuellen Thema Ukraine. Kein Gas aus Russland – kein leichtes Unterfangen …

Wir haben unseren bisherigen Gasversorger – ein kommunales Unternehmen aus einer Nachbarregion, mit dem wir zufrieden sind – gebeten, uns zunächst Auskunft zu geben, um dann zu entscheiden, wie wir zukünftig eine Gasversorgung realisieren können, die sicher kein Gas aus Russalnd beinhaltet.