Kategorien
Frankreich

Die Kirche Saint Pierre Audinghen – unbekannte Schönheit

Am 11. November 1943 zerstörten Bomben die Kirche von Audinghen. Der Architekt Alexandre Colladant (1912 – 1974) wurde beauftragt, am gleichen Ort eine neue Kirche zu errichten. Er schuf mit der Kirche Saint-Pierre ein beeindruckendes Monument neuer Gestaltung in Beton.

Audinghen ist eine Gemeinde (knapp 600 Einwohner) im Nordosten Frankreichs im Department Pas-de-Calais nahe dem bekannten Cap Gris Nez. Das von den deutschen Truppen besetzte Dorf wurde 1943 von Briten angegriffen und dabei völlig zerstört.

Nach dem Krieg wurde zunächst ein Wiederaufbau der zerstörten Kirche diskutiert, diese Idee wurde jedoch schnell zugunsten eines Neubaus fallen gelassen. Mit dem Entwurf der neuen Kirche St. Pierre Audinghen wurde Alexandre Colladant beauftragt, der zuvor 1958 das Gebäude der Krankenversicherung (CPAM) in Boulogne-sur-Mer entworfen hatte.

1954 wird das Projekt einer radikal neuen Gestaltung akzeptiert. 1959 begannen die Bauarbeiten an der neuen Kirche Saint Pierre, die 1960 fertiggestellt wurde. Geweiht wurde die im Besitz der Kommune befindliche Kirche am 3. April 1960 von Mgr. Perrin, Bischof von Arras.

Saint Pierre Audinghen – Fotos

Saint Pierre Audinghen
Saint Pierre Audinghem

Noch vor Betreten der Kirche wird der Besucher begrüßt von dem Glas-Schriftzug „Voici la Maison de Dieu! … “

Saint Pierre Audinghem Glas-Schriftzug am Eingang
Saint Pierre Audinghem Glas-Schriftzug am Eingang

Der Besucher betritt einen zunächst recht dunkel wirkenden Raum, der sich bald in die Höhe und in die Breite öffnet.

Saint Pierre Audinghem Innenraum Eingangs-Situation
Saint Pierre Audinghem Innenraum Eingangs-Situation

Altar-Fresko und Bildnis des heiligen Sebastian: Geneviève d’Andreis.

Saint Pierre Audinghem 05
Saint Pierre Audinghem 06
Saint Pierre Audinghem 07
Saint Pierre Audinghem 08

Seitlich neben der Kirche, umgeben von einem Wasserbecken, der Glockenturm aus Beton in Form einer Lyra, mit drei Glocken namens Marie, Marie-Francoise und Marie-Therese Charlotte, unter ihm die Taufkapelle.

Saint Pierre Audinghem Glockenturm
Saint Pierre Audinghem Glockenturm
Saint Pierre Audinghem Taufkapelle
Saint Pierre Audinghem Taufkapelle

Die Kirche wird (zumindest dem ausliegenden Informationsblättchen zufolge) von Besuchern gelegentlich auch für eine „Abschussrampe“ gehalten – was auf den ersten Blick unpassend erscheinen mag, hat sowohl historischen („V1“) als auch religiösen Bezug (der Tod als definitive Rampe zur Unendlichkeit Gottes).

Seit dem 2. Mai 2006 ist die Kirche von Audinghen als ‚Monument historique‘ eingetragen.

.

Kategorien
Bordeaux Frankreich

Kreuzfahrt – Boom in Frankreich

Kreuzfahrt – Boom in Frankreich – Für die Häfen entlang der französischen Küsten gewinnt das Kreuzfahrt -Geschäft zunehmend an Bedeutung.

La Rochelle, eine der schönsten Städte an der französischen Atlantik-Küste, wurde 2012 von 22 Kreuzfahrschiffen mit insgesamt 33.000 Passagieren angelaufen (2011: 23 Schiffe mit 36.500 Passagieren). La Rochelle wurde damit 2011 zum bedeutendsten Kreuzfahrt-Hafen entlang der französischen Atlantik-Küste. 1994 lag die Zahl der Passagiere, die La Rochelle via Kreuzfahrt besuchten, noch bei ganzen 5.200 Personen. 2013 kamen allein in den ersten sechs Monaten bereist 21.600 Besucher per Kreuzfahrt, erstmals legten einige Schiffe für die Dauer von zwei Tagen statt bisher nur einem Tag an.

MS-Astoria beim Auslaufen aus dem Hafen von Nizza am 16. April 2008
MS-Astoria beim Auslaufen aus dem Hafen von Nizza am 16. April 2008

Kategorien
Frankreich

Frankreich: Surfen zwischen Professionalisierung, Chic und Luxus

Surfen wird Mode: Frankreichs Atlantikstrände, insbesondere bei Lacanau sowie weiter südlich bei Hossegor, gelten seit langem als Surfer-Hochburgen. Doch der einstige Nischen-Sport Surfen wird inzwischen hip, und auch von großen Konzernen entdeckt.

So wurde Surfen (‚la grande glisse‚) inzwischen von Werbeindustrie und Markting entdeckt. Wurden Surf-Meisterschaften (wie z.B. in jährlich in Lacanau Océan stattfindenden Lacanau Pro) früher ausschließlich von Marken gesponsert, die sich an Surfer wenden, so gehören inzwischen große Marken zu den hauptsächlichen Geldgebern. Die Wettbewerbe, einst Insider-Interesse, werden längst im Internet per Stream live übertragen.

Surfen
Surfen

Kategorien
Frankreich

pont de Normandie – Michel Virlogeux 1995

Die pont de Normandie überquert bei Le Havre die Seine. Mit 856 Meter ist sie die Brücke mit der größten Spannweite in Europa.

Die von Konstrukteur Michel Virlogeux entworfene Schrägseilbrücke pont de Normandie wurde am 20. Januar 1995 nach sechsjähriger Bauzeit (1988 – 1994) nach umfangreichen Belastungstest dem Verkehr übergeben. Bei ihrer Eröffnung übertraf sie die zuvor größte Schrägseilbrücke der Welt an Spannweite um 40 Prozent und war (bis sie 1999 von der Tatara Brücke in Japan abgelöst wurde) nicht nur die größte Spannseilbrücke Europas, sondern der Welt.

Zwei 203 Meter hohe Pylone tragen einen insgesamt 2.142 Meter langen Brückenzug, davon 856 Meter Hauptöffnung über der Seine. Bei höchstem Wasserstand beträgt die freie Durchfahrhöhe für Schiffe 52 Meter.

Die pont de Normandie ist als N1029 keine Autobahn; sie ist mautpflichtig (2013: PKW Kategorie 1 = 5,30€). Mit dem Fahrrad und zu Fuß (!) kann die Brücke unentgeltlich überquert werden. Am Nordufer bietet ein kleines Informationszentrum Einblicke in die Geschichte der Normandie-Brücke.

.

Pont de Normandie – Fotos

Pont de Normandie 01 Pont de Normandie 02 Pont Normandie 03 Pont de Normandie 04 Pont Normandie 05 Pont Normandie 06 Pont Normandie 07

.

Kategorien
Frankreich Kulturelles

Centre Pompidou Metz

Das vom japanischen Architekten Shigeru Ban sowie von dem französischen Architekten Jean de Gastines entworfene Centre Pompidou Metz wurde am 11. Mai 2010 eröffnet. Es ist die erste Dependance des Centre Pompidou Paris.

Das Centre Pompidou in Metz liegt südlich des Bahnhofs, von der Innenstadt in wenigen Schritten oder mit dem METTIS Metz erreichbar in einem Stadtviertel, das gerade neu entwickelt wird. Es diente auch als Mittel der ‚kulturellen Dezentralisierung‘ – es soll zur zukünftigen Entwicklung der Großregion Saar-Lor-Lux beitragen.

Kategorien
Hamburg

Potiron 2mecs ist da …

Familie 2mecs hat sich vorübergehend vergrößert …
Bolly ist zwar wieder bei ihrem adligen Geschlecht, dafür steht Potiron 2mecs schon vor der Tür …

Kategorien
Frankreich Kulturelles

Cocteau Fenster in Saint Maximin in Metz (Fotos)

Die Cocteau Fenster in Saint Maximin in Metz sind eine der (zu unrecht) weniger bekannten Schöpfungen des französischen Multittalents Jean Cocteau.

Die Pfarrkirche Saint Maximin entstand ursprünglich bereits im 5. Jahrhundert, gelegen an einer Römer-Straße. Im 12. Jahrhundert war sie eine der drei bedeutenden Vorort-Pfarreien (Outre-Seille) von Metz. Im 19. Jahrhundert wurde Saint Maximin bedeutend vergrößert.

Metz Saint Maximin aussen
Metz Saint Maximin aussen
Kategorien
Erinnerungen HIV/Aids

1. Landespositiventreffen NRW 1993 – „Müssen wir alle AIDS-Aktivisten sein?“

Am 16. Oktober 1993 fand in Bochum im Bahnhof Langendreer das 1. Landespositiventreffen NRW 1993 („erstes offenes landesweites Positiventreffen“) statt.

Unter dem Titel

„Couch-Potatoe oder Straßenkämpfer?“

habe ich dort am Nachmittag von 14:30 bis 17:00 Uhr folgenden Workshop moderiert:

„Müssen wir alle AIDS-Aktivisten sein?
Sind nur politische Positive gute Positive?
Erfahrungsaustausch und Diskussion über
unterschiedliche Möglichkeiten, sein Leben zu leben.“

Weitere Themen waren damals: Sozialrecht, klassische und ‚alternative‘ Medizin, Leben mit HIV (Manfred Kroll), Sexualität (Stefan Nagel), Sterbehilfe (Harry Wijers), Gedenken.

.

1. Landespositiventreffen NRW 1993

Hier der damalige Flyer zur Veranstaltung:

1. Landespositiventreffen NRW 1993 Flyer 1. Landespositiventreffen NRW 1993 Programm

.

Es waren die Zeiten kurz nach den bewegten ACT UP – Jahren. ACT UP in Deutschland war einige Zeit nach der erfolgreichen Aktion im Dom zu Fulda inzwischen (bis auf die Frankfurter und die Berliner Gruppe) weitgehend inaktiv geworden – dennoch stand weiterhin die Frage im Raum, wie aktiv setzen wir uns ein für die Gestaltung unserer eigene Interessen und Lebensbedingungen? Und was lässt mich aktiv werden (so wie mich damals u.a. die ‚umsonst und draußen‘ Festivals)?

Aktivist oder Couch-Potatoe – eine Frage, die nicht nur damals aktuell war …

(Nebenbei, der heute wohl unbenutzbare Veranstaltungs-Titel war damals noch völlig unverfänglich …)

.

Danke an Manfred, ohne den ich dieses Stückchen auch meiner eigenen Geschichte nicht dokumentieren könnte, und die Aidshilfe Bochum für die Veröffentlichungsgenehmigung!

Kategorien
HIV/Aids

50plusHIV : Teilnehmer gesucht – Online-Fragebogen zu Altern mit HIV und Aids

Das Projekt “ 50plusHIV “ sucht Teilnehmer für eine Online-Befragung über Altern mit HIV.

Etwa ein Drittel der 70.000 Menschen, die in Deutschland mit HIV/AIDS leben, haben bereits das 50. Lebensjahr erreicht. Schon für das Jahr 2015 wird erwartet, dass die Hälfte aller Menschen mit HIV/AIDS in den USA 50 Jahre und älter sein wird. Auch in Deutschland zeichnet sich eine solche Entwicklung ab.

Während sich in den frühen Jahren der Aids-Krise die Frage „Altern mit HIV“ überhaupt nicht stellte, treten jetzt völlig neue Fragen auf – nicht nur für Medizin und Sozialstaat, sondern vor allem auch für HIV-Positive selbst. Neben medizinischen Fragen sind das vor allem Gedanken wie: Wie will ich im Alter leben, wenn mein Unterstützungsbedarf größer wird? Wird mein soziales Netzwerk aus Familie und Freunden mich tragen können? Habe ich ausreichend für das Alter vorgesorgt? Wie bewältige ich die psychischen Belastungen, die mit der HIV-Infektion und dem Alterungsprozess verbunden sind? Wo bekomme ich Antworten auf meine Fragen sowie Hilfe und Unterstützung bei meinen Problemen?

Aber sind Medizinsystem oder Institutionen wie Aidshilfen überhaupt ausreichend auf die Belange der größer werdenden Gruppe von älteren Menschen mit HIV/AIDS eingestellt? Und welche Angebote werden zukünftig erforderlich? Zur Beantwortung dieser Fragen beizutragen ist das Ziel der Studie „50 plus HIV“ – die jetzt einen breit angelegten Online-Fragebogen gestartet hat. Die von der Deutschen Aids-Hilfe unterstützte Studie wird durchgeführt von Dr. Jochen Drewes von der FU Berlin und Prof. Phil Langer von der Universität Frankfurt. Ein Projektbeirat, in dem auch HIV-Positive vertreten sind, begleitet Planung und Durchführung der Studie.

50plusHIV online-Fragebogen (Screenshot UW)
50plusHIV online-Fragebogen (Screenshot UW)

Im Mittelpunkt des jetzigen Fragebogens: die gesundheitliche, sozialen und materielle Lage HIV-Positiver über 50, ihre aktuellen Herausforderungen des Lebens mit HIV/AIDS sowie ihre Wünsche und Befürchtungen für die Zukunft.

online – Umfrage

.

Artikel für queer.de, dort erschienen 15.10.2013

.

Offenlegung: Ich (UW) war ehrenamtlich Mitglied des Projektbeirats der Studie 50plusHIV

Kategorien
Frankreich Kulturelles

Jean Cocteau Haus Museum in Milly-la-Forêt

Das Jean Cocteau Haus in Milly-la-Forêt – Cocteaus Wohnhaus ist seit 2010 als Museum zugänglich.

1947 erwirbt Jean Cocteau gemeinsam mit seinem Freund Jean Marais ein Haus in Milly-la-Forêt, das ehemalige ‚Maison du Gouverneur‘ aus dem 17. Jahrhundert. Hintergrund: in Paris belagern zu viele Verehrer seine Wohnung, Cocteau sucht Ruhe. Hier schreibt er bereits kurz anch dem Erwerb des Hauses im März 1947 „Die Schwierigkeit zu sein“.

Bereits kurze Zeit nach dem gemeinsamen Erwerb des Hauses kauft Cocteau Marais dessen Anteil am Haus ab, wird zum alleinigen Besitzer – Cocteau hatte im Juli 1947 in Paris den jungen gebürtigen Slowenen Edouard Dermit (genannt Doudou) kennen gelernt, möchte mit ihm im Haus in Milly leben.