Wer entscheidet über Anträge zu Fracking ? Diese Frage stellt sich – auch aus aktuellem Anlass:
Am 12. April 2012 findet in Hamburg – Bergedorf eine öffentliche Sitzung des Regionalausschusses der Vier- und Marschlande statt. Erstmals Thema: die von ‘ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG)’ beantragten Bohrungen im ‘Aufsuchungsbebiet Vierlanden’.
„ Mr. HIV 2013 – positivenfreundlich, selbstbewusst positiv, serodifferent, Posi-Queen …“: Unter diesem Motto hat die französisch-belgisch-kanadisch-schwerizerische Aktivistengruppe „Warning“ jüngst in Brüssel eine Kampagne gegen Serophobie (gemeint: unbegründete Angst vor Menschen mit HIV-positivem Serostatus), Vorurteile und die Unsichtbarkeit HIV-Positiver in der Schwulenszene gestartet. Ulli Würdemann sprach mit Laurent Gaissad, Sozio-Anthropologe an der ULB (Université libre de Bruxelles) und Präsident von Warning Brüssel, über die Hintergründe, Ziele und ersten Erfahrungen der Kampagne.
Laurent, viele Leserinnen und Leser in Deutschland kennen „Warning“ noch nicht. Kannst du uns die Gruppe und eure Ziele kurz vorstellen?
25 Jahre waren sie ein Liebespaar, später ein Freundespaar: der Schauspieler Jean Marais und der Schriftsteller, Maler und Regisseur Jean Cocteau.
Jean Marais und Jean Cocteau
Jean Marais und Jean Cocteau – Liebhaber, Lebenspartner, Freunde …
„Nun erkenne ich das Böse an dem ich leide und das ich hasse: du bist es. Es ist: ohne dich zu leben. Ich suche dich überall wie ein armer blinder Hund und ich lege mich für eine Minute hin. Ich stehe wieder auf und suche dich woanders weiter. Ohne dich zu leben ist grauenhaft. Ich glaube, mein Engel, dass das wahre Drama erst beginnt, und wir vielleicht durch die Stille getrennt werden. Unsere Zukunft darf nicht in Gefahr geraten. Weil sie in der Legende geschrieben steht, und die Legende ist immer die stärkste.„
HIV Heimtest in Frankreich auf dem Weg zur Zulassung – die französische Gesundheitsministerin Marisol Touraine hat sich für HIV Selbsttests ausgesprochen und leitet für den HIV Heimtest ( HIV Selbsttest ) in Frankreich die für eine Zulassung erforderlichen Bewertungsverfahren ein.
HIV Selbsttests zulassen, ja oder nein: Marisol Touraine, Ministerin für Gesundheit und Soziales,teilte am Samstag, 6. April 2013 ihre Entscheidung mit. Sie werde die für eine Zulassung (wörtlich: ‚Bereitstellung auf dem französischen Markt‘) des HIV-Selbsttest erforderlichen Bewertungsverfahren einleiten.
Sie werde die zuständige ‚Agence Nationale de Sécurité du médicament et des produits de santé‘ (ANSM) sowie die Haute Autorité de Santé (HAS) um ihre Einschätzung bitten, insbesondere welche Bedeutung Selbsttests innerhalb der Prävention haben können. Allerdings seien vor einer tatsächlichen Zulassung einige Voraussetzungen zu beachten, so insbesondere die Markt-Konformität (CE-Kennzeichen).
Touraine hatte am Tag zuvor ein Treffen mit dem Präsidenten des Ethik-Rats CCNE, Prof. Jean-Claude Ameisen. Bereits im Dezember 2012 hatte sich Touraine generell zugunsten von HIV Schnelltests ausgesprochen und eine breitere Verfügbarkeit angekündigt.
Derzeit findet in Frankreich ‚Sidaction 2013‚ statt, ein dreitägiger Spenden-Marathon für die Aids-Bekämpfung, der dieses Jahr am 5., 6. und 7. April unter dem Motto steht „Rufen wir nicht zu früh Sieg!“.
Marisol Touraine, Ministerin für Gesundheit und Soziales in Frankreich, im Juli 2007 (Foto: Ludovic Lepeltier; Lizenz cc by-sa 2.5)
Jährlich werden etwa 5 Millionen HIV-Tests in Frankreich durchgeführt. Das französische Gesundheits-Institut ‚Institut de veille sanitaire‘ (INVS; 2016 aufgegangen in Santé public France) schätzt, dass in Frankreich zwischen 30.000 und 40.000 Personen mit HIV infiziert sind (Sidaction spricht sogar von 50.000, die Gesundheitsministerin in der Pressemitteilung von ‚annähernd 30.000), ohne von ihrer Infektion zu wissen, und dass diese für ca. 70% der HIV-Neuinfektionen in Frankreich verantwortlich seien.
6.100 HIV-Infektionen werden derzeit jährlich in Frankreich neu diagnostiziert, davon 60% bei sich als heterosexuell bezeichnenden Personen. 12% der HIV-Neudiagnosen erfolgen bei Menschen die jünger als 25 Jahre sind, 18% bei Menschen über 50 Jahre.
Der Nationale Aids-Rat Frankreichs schätzt, dass mit Hilfe von HIV Selbsttests jährlich etwa 4.000 HIV-Infektionen in Frankreich diagnostiziert und 400 HIV-Neuinfektionen vermieden werden könnten,
Eine jüngst in PLOS Medicine veröffentlichte Review (Meta-Auswertung von 21 Studien) hatte gezeigt, dass die Akzeptanz von HIV-Selbsttests sehr hoch sein kann, diese meist akkurate Ergebnisse liefern und es keine Hinweise auf größere Zwischenfälle (wie Selbstmorde nach HIV-Selbsttest) gebe.
.
Aktualisierung 05.04.2013, 22:00: (Link zur Pressemitteilung des französischen Gesundheitsministeriums nachgetragen) 06.04.2013, 09:00: Zunächst soll die ANSM Empfehlungen für begleitende Anwender-Empfehlungen geben, die HAS Empfehlungen, wie Selbsttests in die Gesamtstrategie der Prävention und HIV-Tests passen. Vor einem Inverkehrbringen des HIV-Selbsttest in Frankreich sind Voraussetzungen zu klären, diese sind die Einhaltung der europäischen Markt-Konformitäts-Vorschriften (CE-Kennzeichen [1]), sowie die Bereitstellung von Anwender-Information und -Unterstützung insbes. bei erforderlichen Bestätigungstests.
Touraine betont, HIV-Selbsttests sollten die vorhandenen Testangebote nicht ersetzen, sondern um ein weiteres Angebot ergänzen. Das Haupt-Augenmerk müsse weiterhin auf der Vermeidung von HIV-Neuinfektionen liegen. 06.04.2013, 11:00: Die Aktivistengruppe Warning begrüßte in einer Stellungnahme die positive Entscheidung der Ministerin und macht fünf Vorschläge für eine zügige Bereitstellung von HIV-Selbsttests in Frankreich. Um insbesondere auch Menschen mit HIV-Infektionsrisiko, die weitgehend isoliert leben, Zugang zum Selbsttest zu ermöglichen, sei eine Ermöglichung breiter Vertriebswege erforderlich. Um Speichel- und Bluttests zu vernünftigen Kosten (unter 10 Euro) zu ermöglichen, sei die Schaffung von Wettbewerbs-Bedingungen anzustreben. Die Frage der Kostenübernahme (z.B. einmal jährlich) sei zu klären. Ziel sei es, den HIV-Test zu ent-tabuisieren und die Angst um ein Wissen des eigenen HIV-Status zu bekämpfen. Warning fordert die Gesundheitsministerin zu einer breiten Kampagne gegen Serophobie und Angst vor HIV-Positiven auf. 06.04.2013, 11:00: Frankreichs Gesundheitsministerin Marisol Touraine betonte gegenüber dem französischen Radiosender Europe 1, „ich bin für eine Bereitstellung von HIV-Selbsttests.“ HIV-Selbsttests seien „Kein Allheilmittel, aber eine sinnvolle Ergänzung„.
In französischen Medien wird die Entscheidung Tourianes als „Kickoff“ oder „Grünes Licht für HIV-Selbsttest “ kommentiert. 09.04.2013: Kann man Menschen mit einer möglichen Diagnose HIV-positiv im Augenblick der Diagnose allein lassen? Dies ist eines der wesentlichen Argumente, das gegen HIV-Selbsttests vorgebracht wird. Man kann, meint Prof. Patrick Yeni, Präsident des Nationalen Aids-Rats Frankreichs CNS, gegenüber der französischen Tageszeitung Le Monde: „Das Argument der Einsamkeit von Menschen mit dem Testergebnis ist nicht verschwunden, aber es verliert an Gewicht.“ Ein positives Testergebnis bedeute nicht mehr die gleiche schreckliche Prognose wie in der Vergangenheit. 11.04.2013: Die deutsche Aids-Hilfe spricht sich auch angesichts aktueller Entwicklungen dennoch weiterhin gegen die Einführung von HIV-Selbsttests in Deutschland aus – wird aber „Menschen, die sich für solch einen Test entscheiden, in Zukunft verstärkt durch Informationen zur richtigen Durchführung und zur Interpretation der Ergebnisse unterstützen“. 12. August 2013: Auch in Großbritannien wird die Legalisierung des HIV Selbsttest geplant.
.
siehe auch
Ministère des Affaires sociales et de la Santé 05.04.2013: Dépistage du VIH : poursuite de la procédure d’évaluation de la mise à disposition d’autotests
Pant Pai N et al. Supervised and unsupervised self-testing for HIV in high- and low-risk populations: a systematic review. PLoS Medicine
aidsmap 04.04.2013: Review shows HIV self-testing to be acceptable, accurate and feasible, but finds little data on linkage to care for those testing HIV positive
Science Codex 02.04.2013: HIV self-testing: The key to controlling the global epidemic
Warning 05.03.2013: La ministre dit oui aux autotests du VIH. Warning fait 5 propositions pour une mise en place rapide et efficace
Courier de l’Ouest 06.04.2013: Coup d’envoi du Sidaction: Touraine favorable aux autotests
Europe 1 05.04.2013: Sida : feu vert pour les autotests en France
DAH 08.04.2013: HIV-Selbsttests bald auch in Frankreich?
LeMonde 09.04.2013: „Un dépistage positif ne comporte plus le même pronostic effroyable que par le passé“
Deutsche Aids-Hilfe 11.04.2013: HIV-Test für den Hausgebrauch?
pinknews 12.08.2013: UK: Sexual health charities welcome legalisation of HIV self-testing kits
.
[1] Das CE-Kennzeichen ist eine Erklärung des Herstellers oder Importeurs in den Bereich der Europäischen Union gemäß EU-Verordnung 765/2008, „dass das Produkt den geltenden Anforderungen genügt, die in den Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft über ihre Anbringung festgelegt sind.“
01.04.2013: Anlässlich der Gründung des Deutschen Instituts zur Heilung von Heterosexualität (DIHH) durch den LSVD Sachsen erklärt Dr. h. c. Christel Rebecca von Holdt, Leiterin des DIHH:
Dr. h. c. Christel Rebecca von Holdt, DIHH: Heilung von Heterosexualität ist möglich !
Tagtäglich haben sich Menschen, die unter ihren unerwünschten heterosexuellen Gefühlen leiden an den Lesben- und Schwulenverband Sachsen gewandt. Sie wünschten sich eine Entwicklung ihres homosexuellen Potentials, doch mussten sie lange Zeit enttäuscht weggeschickt werden. Mit dem Deutschen Institut zur Heilung von Heterosexualität (DIHH) können wir nun endlich fachkompetente Heteroheilungskurse anbieten.
Denn Heterosexualität ist nicht angeboren. Oftmals ist sie Folge sexuellen Missbrauchs, Verführung oder anderen traumatischen Erfahrungen. Laut langjährigen, intensiven Forschungen können heterosexuelle Empfindungen auch als Versuch angesehen werden, chronische Bindungsverletzungen aus der Kindheit auszugleichen. In der Heterosexualität werden aus der Kindheit stammende, ungestillte emotionale Bedürfnisse nach Zuwendung und Wertschätzung durch den gegengeschlechtlichen Elternteil sexualisiert. Allerdings bleibt Heterosexualität immer ein vergeblicher Versuch, denn sexuelles Verhalten kann niemals emotionale Verletzungen heilen.
Das DIHH bietet den betroffenen Heterosexuellen an, über mehrere Jahre bei uns zu leben. Mit vorurteilsfreien Gesprächen über ihre Sexualität, aber auch mit Hilfe von Rollenspielen und psychotherapeutischer Begleitung können sie ihre heterosexuellen Gefühle bei uns überwinden. Sie werden selbstbewusste, stabile und glückliche Lesben und Schwule. Diese Therapien werden häufig auch von den Krankenkassen übernommen.
Wir verstehen uns als Pendant zum bereits bestehenden „Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG)“ und möchten nun ebenfalls als Mitglied des Diakonie-Dachverbandes die Wahlmöglichkeiten in Sexualitätsheilungsfragen erweitern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem DIJG, der Evangelischen Allianz oder der Organisation Wüstenstrom.
Der LSVD-Bundesverband begrüßt die Gründung des Instituts und wünscht zahlreiche Therapieerfolge. Bündnis 90/Die Grünen, die Linke, FDP und SPD haben ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt. Einzig Bundeskanzlerin Merkel sowie einzelne Unionspolitikerinnen und -politiker zeigen sich skeptisch. Sie befürchten die Diskriminierung heterosexueller Minderheiten.
Mehr Informationen unter: www.mission-aufklaerung.de ; www.sachsen.lsvd.de
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
Der Zugriff oder die technische Speicherung ist unbedingt für den rechtmäßigen Zweck erforderlich, um die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Abonnenten oder Nutzer ausdrücklich angefordert wurde, oder für den alleinigen Zweck der Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Voreinstellungen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Nutzer beantragt wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Aufforderung, die freiwillige Zustimmung Ihres Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht zu Ihrer Identifizierung verwendet werden.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.