Die Zoo-Terrassen (auch: Terrassen am Zoo). Es gab nur noch wenige Orte in der City West, an denen man so authentisch in das West-Berlin der 1970er Jahre abtauchen konnte. 2006 wurden sie geschlossen. Anfang November 2016 folgte die Neu-Eröffnung als Schnellimbiß.
Unbequeme Stühle, schöner Blick. Unfreundliche Bedienung, zerkochte Speisen. Das Bier allerdings war meist tatsächlich kalt und gelegentlich auch mit Schaumkrone.
Ein Relikt aus einer Zeit, in der viele Ecken an und im Bahnhof Zoo noch das Attribut ’schmuddelig’ verdienten.
Eine Zeit, in der der Begriff ‘Inter City’ (siehe unten Wand- Fotos aus dem Jahr 2006) noch stand für Tempo, für Schnelligkeit, für die schnelle Überwindung von räumlicher Distanz. Für den schnellen und relativ bequemen Weg zwischen Berlin und ‘dem Westen’.
Architekt der Zoo-Terrassen
Die ‚Terrassen am Zoo‚ wurden in den 1950er Jahren an den eigentlichen Bahnhof Zoologischer Garten angebaut. Entworfen wurden sie vom Berliner vom Architekten Horst E. Engel.
Engel wurde am 13. September 1910 in Berlin geboren. Er entwarf in Berlin u.a. das Gebäude des SFB Sender Freies Berlin sowie 1960 das Reichsbahnzentralamt am Halleschen Ufer. Die Zoo-Terrassen wurden am 10. Oktober 1957 eröffnet.
Engel starb am 29. Dezember 1977 in Berlin.
2006 das (vorläufige) Ende der Zoo-Terrassen
2006 war es dann vorbei mit diesem bizarren Ort des Verweilens im Verkehrstrubel. Das ‘InterCity Restaurant – Terrassen am Zoo’ schloss am 22. November 2006 für immer.
Und danach? Die Bahn hüllte sich zunächst in Schweigen. Der Bahnhof Zoo wurde modernisiert. Ankündigungen zufolge drohten zunächst neue aufgehübschte bunte glitzernde Shopping-Arkaden.
Lange war seit der Schließung 2006 jedoch das einzige, was sich hier bewegte, rieselnder Staub. Bis die ‚Terrassen am Zoo‘ Anfang November 2016 als Schnellimbiß neu eröffnet wurden.
Die Zoo-Terrassen – eine Geschichte in Fotos 2006 bis 2016:
Zoo-Terrassen – Fotos vor der Schließung 2006
InterCity Restaurant – Terrassen am Zoo, 2006Zoo-Terrassen 2006
Zoo-Terrassen 2013
2013: Leere Vitrinen, ein einsamer Regenschirm, einige Tischdecken, verlorene Plastikpflanzen –
Zooterrassen 2013Zoo-Terrassen 2013
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Zoo-Terrassen März 2015
Zoo Terrassen, März 2015
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Terrassen am Zoo Juli 2015
Die ehemaligen Terrassen am Zoo (Zooterrassen) werden umgebaut. Im Sommer 2016 sollen sie wieder eröffnet werden – mit einem Fastfood-Restaurant. Die Freiluft-Terrasse soll Medienberichten zufolge im Zustand wie 1957 wieder hergestellt werden.
Zooterrassen, Umbau, Juli 2015
Terrassen am Zoo Juli 2016
… noch wird gebaut:
Zoo-Terrassen im Juli 2016 – noch Baustelle
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Terrassen am Zoo Anfang November 2016
Am 9. November 2016 eröffneten die Zooterrassen neu. 100 Meter Restaurant in der ersten Etage als Filiale einer Imbisskette. Die Flächen im Erdgeschoß werden bis 2018 neu gestaltet bzw. renoviert.
Zoo-Terrassen / Terrassen am Zoo am 8. November 2016, einen Tag vor der Wieder-Eröffnung
Die ‚pont de pierre‘, die ’steinerne Brücke‘, ist die älteste Brücke über die Garonne in Bordeaux, gebaut von 1819 bis 1821. Am 30. April 1822 wurde sie eingeweiht – und bis 1965 (Errichtung der pont St. Jean) war sie die einzige Garonne-Straßenbrücke in Bordeaux. Seit 1. August 2017 ist die Segmentbogenbrücke nur für Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV geöffnet und für PKW gesperrt.
Bordeaux pont de Pierre (gesehen vom Flèche Saint Michel)
Die Baugeschichte der Pont de pierre in Bordeaux
Napoleon I. ordnet mit Dekret vom 26. Juni 1810 an, in Bordeaux eine Brücke über die Garonne zu bauen. Die zunächst geplante Holz-Konstruktion erweist sich schon bald (bei einem Hochwassser Ende 1813) als nicht stabil genug. Mit dem Sturz Napoleons werden 1814 die Arbeiten eingestellt.
Pierre Balguerie-Stuttenberg (1778 – 1825), ein sehr wohlhabender Bordelaiser Kaufmann und Reeder, gründet am 18. April 1818 gemeinsam mit weiteren Bürgern Bordeaux die ‚Compagnie du pont de Bordeaux‚, die die erforderlichen Mittel für den Weiterbau bereitstellen will – gegen das Recht, einen Brücken-Zoll zu erheben. Schon im Jahr 1819 wird der Bau bei der Straßenbau-Behörde (Ponts et Chaussées) beantragt.
Das Vorhaben der privaten Finanzierung gegen Brückenzoll wird von der Regierung unter der Auflage einer Fertigstellung innerhalb von drei Jahren akzeptiert. 1821 wird die Brücke, nunmehr ausgeführt in Stein, fertiggestellt. Am 1. Mai 1822 wird die (am Tag zuvor, 30. April 1822 eigeweihte) Brücke offiziell dem Verkehr übergeben. Sie bleibt bis 1863 mautpflichtig, als Pierre Castéja als Bürgermeister von Bordaux die Rechte zurückkauft.
Bereits 1860 sowie erneut in den 1950er Jahren wird die ’steinerne Brücke‘ verbreitert. 1941 war bereits beschlossen (ministerieller Beschluss vom 3. Dezember 1941), die Pont de pierre abzureißen und durch einen breiteren Neubau zu ersetzen – kriegsbedingt wird diese Planung nicht umgesetzt.
Ursprünglich war die Pont de pierre von Zugangs-Pavillons an den Ufern flankiert, die erst 1953 im Zuge der Verbreiterung des Brückenzugangs abgerissen wurden:
Bordeaux pont de Pierre, Modell eines der Pavillons aus dem 19. Jahrhundert
Bordeaux, pont de pierre, nachtsBordeaux, pont de pierre, nachts
pont de pierre – für PKW nach Pilotphase nun dauerhaft gesperrt
Ab 1. August 2017 wurde die pont de pierre im Rahmen eines Experiments für motorisierten Individualverkehr komplett gesperrt, zunächst testweise für 2 Monate. Zugänglich war sie nur für Fußgänger, Radfahrer, die Strassenbahn sowie Taxen und Busse.
Experiment in Bordeaux 2017: pont de pierre für MIV gesperrt
Ende September 2017 entschied die Metropolregion, das Experiment bis zum 1. Januar 2018 zu verlängern. Als Grund wurden insbesondere die deutlich gestiegenen Nutzungszahlen durch Radfahrer und Fußgänger genannt, sowie die ’spektakuläre Verbesserung‘ der Luftqualität, insbesondere an der place Stalingrad.
Experiment in Bordeaux 2017: pont de pierre für MIV gesperrt
2017 stieg die Nutzung des Fahrrads in Bordeaux um 12% (im Vergleich zum Vorjahr; Basis Messung mit Sensoren an 24 als strategisch erachteten Stellen). Auf der pont de pierre stieg die Zahl der täglichen Fahrradfahrten von 7.000 auf 9.000, an Spitzentagen über 10.000.
Zwar beklagen einige Händler auf der Bastide-Seite der Garonne Umsatzeinbußen, die sie auf die Sperrung der Brücke für PKWs zurückführen. Die Stadt schlug dennoch aufgrund des großen Erfolgs eine dauerhafte Sperrung vor. Am 22. Januar 2018 entschied das zuständige Gremium (comité de pilotage de Bordeaux-Métropole) bei nur zwei Gegenstimmen, das seit 1. August 2017 laufende Experiment zunächst bis Ende Juni 2018 zu verlängern.
Kurz vor der für den 5. Juli 2018 geplanten Entscheidung über die Zukunft des Verkehrs auf der Brücke demonstrierten am 30. Juni Radfahrer für die Beibehaltung der Sperrung für den motorisierten Verkehr. Hintergrund ist auch, dass nach der kurz zuvor angekündigten Verzögerung von 1 bis 3 Jahren beim Bau der neuen Garonne-Brücke pont Simone Veil in Bordeaux Rufe laut wurden, die pont de Pierre wieder für den motorisierten Verkehr zu öffnen.
Am 5. Juli 2018 gab Alain Juppé, Präsident der Metropole de Bordeaux, seine Entscheidung bekannt: die pont de Pierre bleibt dauerhaft für PKW gesperrt. Die Pilotphase geht damit in den Dauerbetrieb über. Zudem soll eine Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs der Region geprüft werden, in Diskussion ist u.a. eine Seilbahn, die beide Flußufer verbinden könnte.
Die Anwohner-Initiative Esprit Bastide reichte im September 2018 gegen den endgültigen Schließungs-Beschluss der Stadt Klage ein. Am 13. März 2019 fand eine Anhörung vor dem Verwaltungsgericht von Bordeaux statt. Am 11. April 2019 erklärte das Verwaltungsgericht den ersten Schließungs-Beshcluss für ungültig.
Die Stadt Bordeaux hat allerdings zwischenzeitlich (am 3.12.2018) ein weiteres Dekret zur Schließung der Brücke für den Verkehr erlassen und vom Stadtrat beschließen lassen. Am 1. Februar 2019 reichte die Anwohner-Initiative auch gegen dieses zweite Dekret Klage ein, ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
Die klagende Anwohner-Initiative verliert allerdings zunehmend an Unterstützung seitens der anliegenden Einzelhändler. Im März 2019 war es nur noch eine Handvoll der insgesamt 163 anliegenden Unternehmer, die eine Wiederöffnung der Brücke fordert.
Ab 2023 droht eine Sperrung der pont de Pierre wegen Sanierungsarbeiten für den Zeitraum von zwei Jahren bis 2025. Die Stadtverwaltung sicherte zu, dass die 60.000 Bürger:innen, die die Brücke täglich passieren, dies auch während der notwendigen Sanierungsarbbeiten machen können. Ob die Straßenbahn während der Bauarbeiten permanent verkehren kann, wird noch geprüft ein Szenario sieht die völlige Demontage der Gleise während der Fahrbahn-Sanierungen vor). Zudem soll der Beginn der Sanierungsarbeiten eng abgestimmt werden mit der Inbetriebnahe der neu gebauten pont Simone Veil.
pont de pierre – Napoleons Bögen?
Einer der beliebtesten Irrtümer im Zusammenhang mit der pont de Pierre trifft übrigens nicht zu: zwar weist die Brücke 17 Bögen auf, dies ist aber nicht als Ehrung von Napoléon Bonaparte gedacht, dessen Name 17 aus 17 Buchstaben besteht und der ihren Bau ursprünglich anordnete. Dieses erste Projekt wies 19 Bögen auf. Die 17 Bögen sind eher auf das Projekt von Balguerie-Stuttenberg und mathematische Berechnungen zurück zu führen.
Pierre Balguerie-Stuttenberg
Pierre Balguerie wurde am 30. September 1778 in Aiguillon geboren. Er lernt bei einem Gemälde-Händler, 1805 wird er Leiter des Unternehmens. 1809 heiratet er Sophie-Suzanne Stuttenberg (1791-1837), Tochter eines wohlhabenden Weinhändlers.
1814 gründet er die Banque de Bordeaux (die später von der Banque de France übernommen wird). Zeitgleich wird er auch im Sklavenhandel aktiv (Bordeaux war nach Nantes der zweitwichtigste Hafen in Frankreich für den Sklavenhandel). 1816 versammelt er Bordelaiser Reeder und Kaufleute, um sie für den Bau einer Garonne-Brücke zu begeistern. 1818 gründet er die Brückenbau-Gesellschaft.
Am 19. August 1825 stirbt Pierre Balguerie-Stuttenberg in Bagnères-de-Bigorre.
Bordeaux pont de Pierre, Modell eines (nicht realisierten) Denkmals für Piere Balguerie-Stuttenberg
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Die Rettung der Brücke 1944
Am 28. August 1944 früh um 0:01 Uhr rückten Einheiten der FFI (Forces francaises de l’intérieur) in Bordeaux ein und befreiten die Stadt. Eine Vereinbarung mit der lokalen NS-Führung sah vor, dass bis dahin die NS-Truppen abrücken konnten.
Ursprünglich hatten die NS-Besatzer vorgesehen, Bordeaux zu zerstören, auch die Sprenung der pont de Pierre war vorgesehen. Hierzu wurden Minen unterhalb der Brücke angebracht.
Am 27. August 1944 versuchen FFI-Einheiten, die geplante Sprengung zu sabotieren. Der 31jährige Widerstandskämpfer Pablo Sanchez trennt erfolgreich unter der Brücke die für die Zündung erforderlichen Kabel.
Ein deutscher Soldat bemerkt Sanchez anschließend. Sanchez kommt in einer Maschinengewehr-Salve ums Leben.
Sanchez wurde auf dem Friedhof Bordeaux Nord beigesetzt. In seinem Gedenken findet jedes Jahr am 27. August eine Veranstaltung spanischer Organisationen an der Brücke statt.
Eine weithin unbekannte architektonische Perle – die leider bei der Sanierung verhunzt wurde – ist die Stadthalle Bremen.
1961 bis 1964 wurde die Stadthalle Bremen nach Plänen des Architekten Roland Rainer errichtet. Am 31. Oktober 1964 wurde sie eingeweiht. Ihre Besonderheit – neben dem prägnanten Äußeren – ist war ihr aus einer Hängeseil-Konstruktion bestehendes Tragwerk.
Ein Betondach „wie ein gespanntes Segel„, wie der Architekt es beschrieb. Ein Segel, das von Stahlseilen gespannt wird, Stahlseile, die von sechs an der Seite der Halle stehenden weithin sichtbaren markanten Pfeilern gehalten werden.
Werden? Nein, wurden.
Stadthalle Bremen – Foto
Stadthalle Bremen
Genau diese Tragwerks-Konstruktion wurde bei der Sanierung 2004/05 verändert (die Bremer Stadthalle stand nicht unter Denkmal-Schutz).
Und so gaukeln die außen noch vorhandenen Pfeiler weiterhin vor, die Tragwerkskonstruktion sei noch komplett vorhanden und erfülle ihre vom Architekten vorgesehene Funktion. Dem ist jedoch nicht so: das Innere der Bremer Stadthalle wurde bei der Sanierung drastisch umgebaut, die Tragwerksstruktur ebenfalls massiv verändert – so dass die statische Funktion der Hängeseil-Konstruktion nicht mehr existiert.
Architekt Roland Rainer lehnt seit der Sanierung die Nennung seines Namens als Architekt der Stadthalle ab. Und der Landeskonservator bezeichnete sie nach der Sanierung als „ein gerupftes Huhn“ …
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Die Stadthalle – ein weiteres trauriges Beispiel (neben z.B. dem Abriss der Kölner Kunsthalle von Franz Lammersen 1967 oder des ‚Ahornblatts‘ von Ulrich Müther in Berlin) dafür, wie wenig respektvoll der Umgang mit der Architektur der Nachkriegs-Moderne in Deutschland ist.
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Nebenbei, ja, ich weiß, dass sie seit 2005 einen (genauer, derzeit bereits den zweiten) Sponsoring-Partner-Namen trägt. Muss man nicht mögen. Mir ist der Name Stadthalle Bremen auch weiterhin lieber.
Es ist für mich das feinste und schönste der Barlach-Museen: das Ernst-Barlach-Haus in Hamburg, das 2012 sein 50-jähriges Jubiläum feierte.
Hervorgegangen aus der umfangreichen Privatsammlung des Industriellen Hermann F. Reemtsma, gelegen in einem der schönsten Landschaftsgärten Hamburgs (dem Jenisch-Park), gibt das als Stiftung geführte und 1962 eröffnete Ernst-Barlach-Haus eine beeindruckenden Überblick über das plastische Werk Ernst Barlachs.
Ernst Barlach – Haus Hamburg
Das Ernst-Barlach-Haus besticht neben den zahlreichen wunderbaren Barlach-Werken besonders auch wegen seiner beeindruckenden Architektur: ein Museums-Gebäude, das sich zurück nimmt, das die ausgestellten Werke in den Mittelpunkt rückt – und nicht sich selbst, nicht die Architektur. Barlach, seine Werke stehen hier im Mittelpunkt – in diesem 1961/62 errichteten Meisterwerk des Hamburger Architekten Werner Kallmorgen (1902 – 1979).
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Für mich ist das Barlachmuseum von Werner Kallmorgen ein wesentliches Beispiel gelungener Museums-Architektur. Ein Gebäude, das sich ganz auf seine Aufgabe konzentriert, das Räume bereit stellt für die Objekte die es präsentiert, möglichst ideale Raum- und Lichtverhältnisse dafür bietet, und sich selbst völlig zurück nimmt. Ein Gebäude, das (und dieses auf ganz zauberhafte Weise) nahezu zu sagen scheint ‚ich bin nicht da, betrachte die Kunst‘.
Für das 1903 bis 1931 für den ‚Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband‘ errichtete Kontorhaus in Hamburg entwarf der Bildhauer Karl Opfermann 1930 sechs Figuren – jeder ein überlebensgroßer Bronzejüngling. Sie stehen außen an der dem Holstenwall zugewandten Fassade je auf einem Kragstein.
Karl Opfermann Figuren 1930
Das Kontorhaus steht seit 2003 unter Denkmalschutz. In den Jahren von 1965 bis 2005 hieß es DAG-Haus. Seit 2005 trägt das Gebäude den Namen Brahms-Kontor.
Bronzejüngling (Jünglingsfigur von Karl Opfermann Ludwig Kunstmann (1877 Regensbirg – 1961 Hamburg) am Brahmskontor, Hamburg, Foto 2012)
Karl Opfermann (1891 – 1960)
Karl Opfermann wurde am 28. September 1891 in der damaligen Rødding Kommune in Nordschleswig geboren. Nach einer Jugendzeit in Flensburg studierte er an der Kunstgewerbeschule Hamburg.
Er war befreudet mit Ernst Barlach. Opfermann war (wie u.a. Eduard Bargheer) Mitglied der Künstlergruppe Hamburgische Sezession (1919 bis 1933). Ab 1932 unterhielt er ein Atelier in der Villa Ohlendorff in Hamm. Diese Villa wurde 1872 bis 1874 von Architekt Martin Haller (auch Architekt der Laeiszhalle) für den Kaufmann (größter Guano-Importeur) Heinrich Ohlendorff errichtet, der privat in Volksdorf auf seinem Gut lebte (heute Ohlendorffsche Villa). Die Villa in Hamm wurde ab 1930 (bis zur Zerstörung 1943 bei einem Luftangriff) als Künstlerhaus der Sezession genutzt.
In der NS-Zeit wurden einige Werke Opfermanns als ‚entartete Kunst‘ beschlagnahmt. Er arbeitet in dieser Zeit u.a. an der Ausstattung von Kasernen (auch Hitler-Büste).
Opfermann starb am 7. März 1960 in Ahrensburg, wo er seit 1948 lebte. Er wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt.
Ludwig II. von Bayern wurde unter anderem bekannt für sein ‚Märchenschloss Neuschwanstein‚. Weit weniger bekannt ist, dass dieses französische Bezügen hat, in Pierrefonds.
Seit dem 12. Jahrhundert ist in Pierrefonds eine Burg nachweisbar. 1396 veranlasste Louis d’Orleans eine nahezu komplette Neu-Anlage des Schlosses. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es von Truppen des Kardinals Richelieu belagert (1617) und im Mai 1617 weitgehend zerstört.
Über 200 Jahre Ruine, erwarb Napoleon Bonaparte die Burg 1810 für weniger als 3.000 Franc. 1848 wurde sie zum ‚monument historique‘ erklärt. Luis-Napoléon Bonaparte ließ sie ab 1857 von Eugène Viollet-le-Duc rekonstruieren und restaurieren.
Pierrefonds wird zum (mehrfachen) Vorbild
Vom 20. bis 29. Juni 1867 unternahm Ludwig II. von Bayern (unter dem Tarn-Namen ‚Graf von Berg‚) eine Reise nach Paris, insbesondere zum Besuch der Weltausstellung. Dabei besichtigte er am 24. Juni anlässlich eines Ausfluges nach Compiègne das Schloss Pierrefonds. Es inspiriert ihn zu eigenen Schloss-Plänen – schon im April 1868 formuliert Ludwig II. erste Ideen zum ‚Wiederaufbau‘ der Ruine Vorderhohenschwangau, dem späteren Schloss Neuschwanstein (Grundsteinlegung 5. September 1869; von Ludwig II. korrekter bezeichnet als Neue Burg Hohenschwangau).
Schloss Pierrefonds
Das Schloss von Pierefonds, inzwischen denkmalgeschützt, ist heute häufiger Drehort und beliebte Kulisse für Filme – auch darin eins mit Neuschwanstein.
Es erlangte zudem Berühmtheit durch Walt Disney. Das Schloss von Pierrefonds wurde zum Vorbild für das Schneewittchen-Schloss in Disneyworld im kalifornischen Anaheim.
Die italienische Botschaft Berlin – gelegen im Diplomaten- und früheren Villenviertel an der Tiergartenstraße wird ab 1938 auf Wunsch der NS-Regierung Deutschlands ein Botschaftsgebäude für Italien geplant und errichtet. Zwischen 1939 und 1942 wird der Bau errichtet, Architekt war Friedrich Hetzelt, Oberbaurat der Hochbauabteilung des Preußischen Finanzministeriums.
Hetzelt (1903 – 1986) wurde ab 1942 von Albert Speer an den Plänen zur Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin beteiligt. Zuvor war Hetzelt 1936 auch Architekt von Görings Landsitz ‚Carinhall‘ und 1941/42 Architekt des Umbaus des Prinz -Albrecht-Palais in Berlin zur Gestapo-Zentrale.
Die Lage der Botschaft Italiens, eines der wesentlichen Verbündeten NS-Deutschlands, orientiert sich bereits an der Speer’schen Planung für ‚Germania‘ : Ausrichtung gen Norden, in prominenter Lage zur späteren Ost – West- sowie Nord-Süd-Achse und zur geplanten ‚Halle des Volkes‘ sowie in direkter Nachbarschaft zur Botschaft Japans, ebenfalls einer ‚Achsenmacht‘.
Im Krieg wird die Botschaft Italiens in Berlin stark zerstört (bereits wenige Monate nach Fertigstellung 1942). Sie wird nur notdürftig wieder instand gesetzt. Eine offizielle Einweihung findet nicht statt.
Nach dem Krieg dient das Gebäude kurze Zeit noch als Botschaft, später nur noch als Generalkonsulat. Ungenutzte Gebäudebereiche verfallen in der Folgezeit.
Nach 1989 entscheidet sich Italien, das Gebäude wieder als italienische Botschaft Berlin zu nutzen. Nach einem Konzept des römischen Architekten Vittorio de Feo (und nach dessen Tod 2002 fortgesetzt vom Berliner Architekten Stefan Dietrich) wird das Gebäude „respektvoll und möglichst originalgetreu wieder hergerichtet“. Zugrunde liegt der Gedanke, dass der Umgang mit der eigenen Geschichte von Akzeptanz, nicht Verdrängung geprägt sein solle.
Am 26. Juni 2003 wurde die italienische Botschaft in Berlin festlich neu eröffnet, in Anwesenheit von Italiens Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi und Bundespräsident Johannes Rau.
Italienische Botschaft Berlin – Fotos innen:
Italienische Botschaft in Berlin
Hiroshimastr. 1
(Haupteingang: Tiergartenstr. 22)
10785 – Berlin
Tel +49-30-254400
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Besichtigungen sind am Montagnachmittag nach Voranmeldung möglich.
Das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía ( Museo Reina Sofia oder MNCARS) in Madrid wurde 1992 eingeweiht von Namenspatronin Königin Sofia und ihrem Mann Juan Carlos I. Es ersetzt das frühere Museo Español de Arte Contemporaneo.
Es zeigt auf zwei Etagen insbesondere bedeutende Werke der spanischen Avantgarde wie z. B. Joan Miró, Juan Gris, Pablo Picasso und Salvador Dalí sowie Werke zeitgenössischer Künstler wie z. B. Antoni Tàpies, Eduardo Chillida und Gerardo Rueda.
Madrid Museo Reina Sofia – Fotos 2011
Madrid Museo Reina Sofia
Das Museum ist untergebracht im ehemaligen ‚Hospital General‘ (Krankenhaus bis 1965), versehen mit einem Erweiterungsbau des französischen Architekten Jean Nouvel.
Die Architektur von Jean Nouvel, besonders den Anbau am Museum, muss man wohl nicht mögen. Ich empfinden den Anbau, besonders die Eingangs-Situation, als den Menschen klein machenden Gigantismus unangenehmer Art. Das Café wirkt auf mich wie ein Kunststoff-Futurismus seltsam altmodischer Anmutung, mit ein wenig Geschmack nach Orion und spaciger Sixties-Musik.
Segovia, spanische Kleinstadt, 60 v.Chr. gegründet und in knapp einer Stunde von Madrid erreichbar – dank bequemer Schnellzug-Verbindung.
Segovia, knapp 100 km nordwestlich von Madrid gelegen, beeindruckt mit einer großen Zahl von Sehenswürdigkeiten: einem großen historischen Stadtkern, einer spätgotischen Kathedrale, einem römischen Aquädukt aus dem 1./2. Jahrhundert nach Christus (der die Stadt bis in die 1970er Jahre mit Wasser versorgte!), dem ab dem, 11. Jahrhundert errichteten Alcázar (Alcázar von arab. القصر al-qasr, „Festung“, „Schloss“; im Mittelalter Wohnort der Könige von Kastilien), sehenswerte Renaissance-Bauten aus dem 15. Jahrhundert, mehrere romanische Kirchen, zahlreichen Museen sowie vielen beeindruckenden Einblicken und Aussichten.
Der historische Stadtkern ist seit 1985 UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt bewirbt sich derzeit als ‚Kulturhauptstadt Europas 2016‘.
Segovia Fotos 2010
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6.11.2010 – Welche Heiterkeit, Wärme, Herzlichkeit strahlt die Stadt aus – wie wohltuend nach der kühlen, abweisenden Strenge des Escorial. Unbedingt eine Reise wert!
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