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Österreich

der ‘ Prunksaal ’ der Österreichischen Nationalbibliothek (Fotos)

Eine der schönsten Bibliotheken der Welt ist in Wien zu bewundern – der ‘ Prunksaal ’ der Österreichischen Nationalbibliothek.

Ein Juwel profaner Barock-Architektur ist er, der ‘ Prunksaal ‘ der Österreichischen Nationalbibliothek in der Wiener Hofburg.

Kaiser Karl V. (1685 / 1711 – 1740) veranlasste den Bau des Saals für seine Hofbibliothek. Realisiert wurde der Prunksaal nach Entwürfen von Hofarchitekt Johann Bernhard Fischer von Erlach durch seinen Sohn Joseph Emanuel.

Bis ins 19. Jahrhundert befand sich im Prunk-Saal die ‘Hofbibliothek’.
1920 wurde die ‘Hofbibliothek’ (in Folge der Gründung der Republik Österreich 1918) in ‘Nationalbibliothek’ umbenannt, 1945 in ‘Österreichische Nationalbibliothek’.

Heute befindet sich hier ein Teil der Österreichischen Nationalbibliothek mit etwa 200.000 Büchern der zeit zwischen 1501 und 1850, unter ihnen insbesondere die Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen (15.000 Bände).

Der Prunk-Saal ist als Museum zu besichtigen.

‘ Prunksaal ’ der Österreichischen Nationalbibliothek (Fotos)

Prunk-Saal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunksal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunk-Saal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Prunk-Saal der Österreichischen Nationalbibliothek

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Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1, 1010 Wien
sehenswert auch: dazugehörige Papyrus-Sammlung (Heldenplatz) und das weltweit einzigartige Globen-Museum (Herrengasse 9)

weitere Informationen:
Österreichische Nationalbibliothek
Prunksaal
Globen-Museum

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Österreich

‘A schöne Leich’ – Der Wiener Zentralfriedhof Fotos

Eine “schöne Leiche” – in einer schönen Umgebung, davon hat der Wiener Zentralfriedhof viel zu bieten. Eine lohnenswerte Exkursion der ganz eigenen Art …

Der am 18. November 1874 offiziell seiner Bestimmung übergebene Wiener Zentralfriedhof war ein Ergebnis kommunaler Stadtplanung – die ständig wachsende Stadt machte neue Flächen erforderlich, innerstädtische Friedhöfe sollten baldmöglichst aufgegeben werden – eine neue Begräbnisstätte musste her.

Heute ist der Wiener Zentralfriedhof mit beinahe 2,5 km² der flächenmäßig zweitgrößte Friedhof Europas („halb so groß wie Zürich, aber doppelt so lustig“) und eine der Sehenswürdigkeiten Wiens – und ein Fest des Jugendstils, bes. die Friedhofskirche ‘Zum Heiligen Karl Borromäus’.

Kaiser Josef II. Plädierte noch für ‘Sparbegräbnisse’ und propagierte mehrfach benutzbare Klappsärge. Doch seine Sparsamkeit hielt nicht lange vor – bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts wollte auch das Bürgertum sich präsentieren, selbst im Tod und über den Tod hinaus.

Heute befindet sich eine Vielzahl sehens- oder bemerkenswerter Grabstätten auf dem Zentralfriedhof (siehe Fotos unten), von Arthur Schnitzler über Joe Zawinul bis Falco, von Bruno Kreisky bis Helmut Waltinger, von Ernst Jandl bis Curd Jürgens.

Aufgrund seiner Größe ist auf dem Friedhof Autofahren gestattet – gegen eine tägliche Gebühr, und außer am 1. November (wegen des zu Allerheiligen bei 300.000 Besuchern befürchteten Verkehrs-Chaos’). Zudem verkehrt ein extra ‘Friedhofs-Bus’ im Halbstunden-Takt.

Gar nicht zentral, sondern recht weit außerhalb des Zentrums gelegen, ist der Zentralfriedhof am besten mit der Tram erreichbar, der „71er“, sowie mit der U3 (deren Station allerdings 2km vom Friedhof entfernt liegt).

Wer sich noch eingehender mit Wiener Friedhofs-Kultur befassen möchte,. wird fündig im ‘Wiener Bestattungsmuseum’ im vierten Bezirk.

Weitere Informationen:
Friedhöfe Wien

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Wiener Zentralfriedhof Fotos

Grab Joe Zawinul
Grab Joe Zawinul
Wien Zentralfriedhof
Wien_Zentralfriedhof02
Wien_Zentralfriedhof03
Wien_Zentralfriedhof04
Grab Curd Jürgens
Grab Curd Jürgens
Grab Dumba
Grab Dumba
Grab Falco
Grab Falco
Grab Fatty
Grab Fatty
Grab Alfred Hridlicka
Grab Alfred Hridlicka
Grab Ernst Jandl
Grab Ernst Jandl
Grab Bruno Kreisky
Grab Bruno Kreisky
Grab Lihotzky
Grab Lihotzky
Grab Qualtinger
Grab Qualtinger
Grab  Arnold Schönberg
Grab Arnold Schönberg
Grab Franz Werfel
Grab Franz Werfel

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Berlin

Neues Museum 2009: Architektur vor der Ersteinrichtung

1841 bis 1859 nach Plänen von Stüler erbaut, im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und seitdem Ruine  – und 2009 als Wiederaufbau in neuem Glanz: das Neue Museum war vom 6. bis 9. März 2009 erstmals im Rahmen von Tagen der offenen Tür zu besichtigen, bevor es am 16. Oktober 2009 nach 70 Jahren wieder eröffnet wird.

Elf Jahre wurde gebaut, davor und währenddessen viel diskutiert – und nun stehen BerlinerInnen und Besucher Schlange, um zu sehen, zu staunen und zu photographieren (… siehe Fotos unten).

Neben allem Wundern und Staunen ob des Zusammenspiels von alter Stüler- und neuer Chipperfield-Architektur gibt es eine weitere ‘Kleinigkeit’, die zu bestaunen lohnt: die Baukosten. Der Kostenrahmen für die Wiedererrichtung des Neuen Museums wurde ursprünglich auf 233 Mio. Euro veranschlagt. Chipperfield und sein Team benötigten letztlich knapp 200 Mio. € – und blieben 33 Mio. € unter dem Plan.

Grundgedanke des Wiederaufbaus: das ‘Primat der Geschichte’ – was die Zeit überdauert hatte, wurde erhalten, wiederhergestellt, restauriert. Was verloren war, wurde ergänzt, in heutiger, zurückhaltender Formensprache, als Ergänzung erkennbar. Ein Konzept, das Architekt Chipperfield “historische Ehrlichkeit” nennt.

Bereits nach Abschluss der restauratorischen Vorsicherung war das neue Museum in Berlin im Sommer 2003 erstmals für wenige Tage für die Öffentlichkeit zugänglich – damals noch im Zustand “Kriegsruine”.
Zum Tag des Denkmals 2006 war dann das Neue Museum bereits während der Bauarbeiten zu besichtigen, im Rahmen einer “offenen Restaurierungswerkstatt”.

Vom 6. bis 9. März 2009 ist es nun im fertigen Zustand zu bewundern, das neue Museum, bevor anschließend die Kultur einzieht. Nach den Tagen der offenen Tür wird das Neue Museum für die Ersteinrichtung als Museum geschlossen. Am 16. Oktober 2009 ist dann (Wieder-) Eröffnung des Neuen Museums – und erstmals seit 1939 werden dann wieder alle Museen der Museumsinsel der Öffentlichkeit als Museen komplett zugänglich sein.

Doch gebaut wird auf der Museumsinsel weiter – 2010 beginnt der Neubau des zentralen Eingangsgebäudes, der ‘James-Simon-Galerie’ (Architekt ebenfalls David Chipperfield). Anschließend folgt ab 2012 die Generalsanierung des Pergamon-Museums.
Endgültig abgeschlossen werden alle Bauarbeiten erst 2023 sein – dann ist es vollständig, das Weltkulturerbe Museumsinsel …

Das “Neuen Museum” – eine gelungene Synthese zwischen altem Stüler-Bau und neuer Chipperfield-Architektur, zwischen Respekt vor der Vergangenheit und Mut zur Moderne.

Neues Museum, Bodestr. 2-3
Tag der offenen Tür noch am Sonntag, 08.03.2009 von 10 bis 18 Uhr

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Neues Museum: Die Stüler-Chipperfield-Synthese – Fotos 2009

Neues Museum
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Neues Museum
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Neu Museum
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Neues Museum
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Deutschland

Käseglocke Worpswede Bruno Taut 1926

Die “Käseglocke” – das Holz-Wohnhaus des Schriftstellers Edwin Koenemann in Worpswede wurde von diesem 1926 (Fertigstellung) nach Plänen von Bruno Taut aus den Mittel einer Erbschaft gebaut.

Käseglocke Bruno Taut 1926
‚Käseglocke‘ – Bruno Taut 1926

Bruno Taut (4. Mai 1880 – 24. Dezember 1938) war ein Vertreter des Neuen Bauens, der später u.a. durch die Großsiedlung ‘Hufeisensiedlung’ in Berlin Britz (zusammen mit Martin Wagner) bekannt wurde. Sie ist seit 7.7.2008 Weltkulturerbe.

Edwin Koenemann (1883 – 1960), Schriftsteller und Fremdenführer (‚1. Worpsweder Gästeführer‘), lebte ab 1908 in Worpswede. Er nannte sein Haus in Form eines Iglu das ‚Glockenhaus‚.
Noch in der Baugenehmigung gab er das Haus als eigenen Entwurf aus, nannte Taut nicht. Taut hatte den Entwurf zu einem solchen Gebäude (‚Wärterhaus‚, für eine Ausstellung in Magdeburg) mit Zeichnungen 1921 in der 1921/22 erschienenen Architekturzeitschrift ‚Frühlicht‘ veröffentlicht.

Bruno Taut besuchte zwar Worpswede, eine Meinung von ihm zu Koenemanns ‚Plagiat‘ ist jedoch nicht überliefert. Erst in den 1980er Jahren, weit nach Koenemanns und Tauts Tod, wurde der Schwindel publik, das Plagiat als solches erkannt.

Nach Koenemanns Tod erbte dessen Frau das Haus. Sie wohnte dort bis 1992. Nach ihrem Tod erwarb der Verein ‚Freunde Worpswede e.V.‘ das Gebäude.

Die Käseglocke steht inzwischen unter Denkmalschutz. Nach umfassender Renovierung wurde das Gebäude am 1. Mai 2001 wieder eröffnet.

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Deutschland

Modellbahn-Idylle

Es gibt Gegenden, in denen sieht Deutschland stellenweise so aus wie aus einem Katalog für Modellbahn-Landschaften …

(in der Fränkischen Schweiz)

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unterwegs

Waldfrieden

Ein auffälliger Bau weckt während einer frühsommerlichen Motorradtour (mit Storch-Spotting) das Interesse.

Bei näherem hinsehen erweist sich die zunächst industriell wirkende Halle als Kirche – auf dem Gelände des ‘ Kirchenzentrum Waldfrieden ’ in den Glauer Bergen / Blankensee bei Trebbin.

Ein Haus der ‘Johannischen Kirche’ (bis 1975 ‘Evangelisch-Johannische Kirche nach der Offenbarung St. Johannis’), einer von Joseph Weißenberg 1926 gegründeten christlichen Sekte.

Das Gebäude ist eine 1928/29 erbaute Doppelbogen-Halle für über 1.000 Besucher, darin eine 1980 erbaute Jehmlich-Orgel.

Waldfrieden

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Berlin

Schwerbelastungskörper (1941)

Der aufmerksame Beobachter kann in Berlin zwischen dem Bahnhof Südkreuz (früher: Papestraße) und der Kolonnenbrücke ein seltsames Objekt entdecken, den Schwerbelastungskörper .

Der erstaunliche Beton-Klotz, mehr als haushoch, doch fensterlos, ist ein stiller Zeuge eines besonderen Größenwahns: der ‘ Schwerbelastungskörper ’ von Berlin-Tempelhof.

Einst plante Albert Speer im Auftrag Hitlers den Umbau Berlins zur ‘Reichshaupstadt Germania‘. Teil dieses gigantomanischen Plans war eine 120 Meter breite ‘Nord-Süd-Achse’, die Berlin vom Wedding bis Tempelhof durchziehen sollte. Südlicher Abschlusspunkt dieser Achse sollte ein riesiger Triumphbogen sein (etwa in Höhe der heutigen Kolonnenbrücke): 170m Breite, 140m Höhe – fast dreimal so groß wie der Arc de Triomphe in Paris.

Doch leider – Berlin ist auf Sand gebaut, genauer auf Mergel (Ton-Sand-Kalk-Schichten). Und ob der Berliner Boden eine dermaßen große Baumasse tragen könnte, war unklar.
Speers Lösung: die Bodenbelastung, die der Boden trage konnte, musste in einem Versuch gemessen werden. Hierzu wurde 1941 von ‘Dyckerhoff & Widmann’ und u.a. unter Einsatz französischer Kriegsgefangener für 400.000 Reichsmark aus Beton der ‘ Schwerbelastungskörper ’ gebaut – als technischer Versuchsbau, um die Belastbarkeit des Baugrunds vor Ort zu prüfen.

12.360 Tonnen Beton, 14 m über und 18m unter der Erde, 21m Durchmesser – der Versuch zur Analyse der Bodenbelastung hat beeindruckende Dimensionen.

Die Bauarbeiten am Triumphbogen wurden nie begonnen. Die Ergebnisse der Tests mit dem Schwerbelastungskörper konnten erstmals nach dem Krieg 1948 ausgewertet und veröffentlicht werden – der Boden hatte sich innerhalb von zweieinhalb Jahren um 19,3 cm gesenkt. Die Messungen wurden bis 1977 fortgesetzt (durch die Deutsche Gesellschaft für Bodenmechanik DeGeBo, die seit den 1920er Jahren an den Versuchen beteiligt war und heute als Institut der TU Berlin angegliedert ist).

Seit 1995 ist der Schwerbelastungskörper offiziell Denkmal. 2007 bis 2009 wurde der Schwerbelastungskörper saniert, das umliegende Areal neu gestaltet (Gesamtkosten knapp 1 Mio. €). Ein Informations-Pavillon wurde gebaut, auf dem Körper eine Ausssichtsplatform errichtet. Am Tag des Denkmals 2009 (12. September 2009) wurde der Informationsort (Ecke General-Pape-Str. und Loewenhardtdamm) eröffnet.

Detail-Infos zum Schwerbelastungskörper auch in einem Info-Blatt des Vereins Berliner Unterwelten (pdf).

Schwerbelastungskörper – Fotos 2008

Schwerbelastungskörper
Schwerbelastungskörper
Schwerbelastungskörper
Schwerbelastungskörper
Schwerbelastungskörper
Schwerbelastungskörper
Schwerbelastungskörper
Schwerbelastungskörper
Schwerbelastungskörper
Schwerbelastungskörper
Sockel des Schwerbelastungskörpers
Sockel des Schwerbelastungskörpers
Sanierung des Schwerbelastungskörpers 2007 - 2009, Baustellenschild
Sanierung des Schwerbelastungskörpers 2007 – 2009, Baustellenschild

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Informationsort Schwerbelastungskörper

Schwerbelastungskörper Öffnungszeiten
Schwerbelastungskörper Öffnungszeiten
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Italien unterwegs

Moderne in Venedig

In Venedig findet sich leider nur wenig architektonische Moderne. Bemerkenswerte Beispiele.

Vom finnischen Architekten Alvar Aalto (3.2.1898 Kuortane – 11.5.1967 Helsinki) stammt das wohl bekannteste Gebäude der Moderne in Venedig, der finnische Pavillon von 1956.

Nebenbei erwähnenswert, der nordische und der dänische Pavillon werden auf der nächsten Biennale vom Elmgreen Dragset kuratiert, dem Künstlerpaar, das auch das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Homosexuellen in Berlin entworfen hat. Unter den Oberthemen Sammeln sowie Sexualität wollen sie insbesondere Dänemark “aus dem Würgegriff der nationalen Repräsentation lösen”. Dänemark wird sich bei der kommenden Biennale erstmal der nordischen Kooperation u.a. im Aalto-Pavillon anschließen.

Der Venezuela-Pavillon in den Gärten der Biennale (von Carlo Scarpa geplant und gebaut zwischen 1954 und 1956) ist das neben Aaaltos Pavillon wohl auffälligste Gebäude auf dem Biennale-Gelände.

Der am 2. Juni 1906 in Venedig geborene Scarpa (gest. 28.11.1978 in Sendai, Japan) ist einer der bedeutendsten italienischen Architekten der Moderne. Scarpa, der ab 1950 größere Bauaufträge realisierte, war ausgebildeter Architekturzeichner. Erst 1965 jedoch wurde qua Gerichtsurteil seine Architekten-Tätigkeit legitimiert. Zwischen 12944 und 1978 realisierte er zahlreiche bedeutende Bauwerke insbesondere in Italien, u.a. Umbauten Galeria dell’Accademia (Venedig, 1944), Museo di Castelvecchio (Verona, 1958-64) sowie Friedhofserweiterung (inkl. Grabmal Brion) in San Vito d’Altivole im Treviso (1970-73).

Nach seiner Ausbildung in Venedig setzte sich Carlo Scarpa neben der Architektur auch intensiv mit der (besonders auf dem benachbarten Murano ansässigen) Glaskunst auseinander.

Eines seiner Glas-Werke findet sich ebenfalls in Venedig, in der ‘Chiesa dei Carmini’ das beeindruckende Kruzifix ‘via della croce via della luce’.

Venedig Biennale Gärten Scarpa-Pavillon
Venedig Gärten der Biennale Scarpa-Pavillon

Venedig Biennale Gärten Aalto-Pavillon
Venedig Gärten der Biennale Aalto-Pavillon

Venedig Scarpa Crocce della Luce
Venedig Scarpa Crocce della Luce

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Nachdenkliches

Der Traum vom Wohnturm

Für viele Jahre war Ausdruck meines Traums vom Zusammenleben der “Wohnturm hinter’m Deich”. Sinnbild ist er heute noch.

Der “Wohntum hinter’m Deich” …
Deich – klar, ich liebe das Meer, und Deich assoziiert Meer, Wellen, Freiheit, Strand, wenige Meter bis zum Wasser …
Wohnturm – das meinte ein Gebäude etwa von der Größe eines kleinstädtischen Gasometers. Mit großen gemeinschaftlichen Lebensbereichen für ca. 8 bis 12, vielleicht 16 Menschen im Erdgeschoss, und in den oberen Etagen rund um einen Lichthof Wohnbereiche für uns, je nach individuellen Wünschen konfigurierbar als Single-, Zweier, Dreier- usw. Wohnräume. Der Wohnturm als Ausdruck eines Weges von zugleich individuellem und gemeinsamen Leben, einer neuen Form von gelebter Gemeinsamkeit.

Die konkrete Idee dieses ‘Wohnturms am Deich’ hat sich irgendwann als romantische Schwärmerei und wenig realisierbar erweisen. Sie ist mir dennoch immer Synonym geblieben für meine Vorstellung, meinen Traum vom Zusammenleben. Für ein Leben zusammen mit Menschen, die einander viel bedeuten, Gemeinsamkeiten haben und fühlen – und doch auch jeder sein/ihr individuelles Leben führen.

Freundschaft, ein (kleiner) Freundeskreis ist etwas Zentrales in meinem Leben. Menschen, die sich in ihrem Menschsein, ihrem Herzen berühren.
Deswegen freut es mich immer wieder, wenn ich (was selten ist) einem Menschen begegne, zu dem ich aus dem ein oder anderen Grund eine besondere Nähe, eine Art Wesensverwandtschaft fühle. Einem Menschen begegne, bei dem ich im Stillen denke ‘es wäre schön wärest du Mitbewohner im gemeinsamen Wohnturm’.

Diese Gedanken sind natürlich zunächst nur unausgesprochen in mir. Gefühle vom Sympathie nicht immer beidseitig. Und wenn, sind sie längst nicht immer Grundlage für Freundschaft.

Sympathie will geäußert, Freundschaft will gelebt sein. Das bedingt jedesmal wieder auf’s Neue den mühsamen Weg auf das Glatteis. Gefühle Illusionen Träume kalte Duschen. Manch schmerzhaftes Erwachen aus eigenen Illusionen, erst jüngst wieder kalt geduscht.

Nun mag man dies (wissentlich auf’s Glatteis gehen) als naiv bezeichnen. Ich sehe es für mich anders. Nähe zu empfinden, sie zu zeigen, die kalte Dusche zu riskieren, kostet mich viel Kraft – erst das ermöglicht jedoch auch die Chance, sich gelegentlich in gegenseitiger Nähe zu begegnen. Sich im Wesentlichen zu berühren. Vielleicht Freunde zu finden.

Dieses Risiko, so schmerzhaft es gelegentlich sein mag, gehe ich wenn es mir wert erscheint ein. Eine Art ‘Naivität’, die ich mag an mir. Eine Art Naivität, Glaube an Freundschaft, an Miteinander, die ich mir erhalten möchte. Und meinen ‘Wohnturm hinter’m Deich’.

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Köln

Peter Zumthor – Kolumba, Diözesan-Museum Köln 2007

Köln hat seit dem 15. September 2007 eine neue Attraktion, und endlich einmal wieder eine architektonische: ‘ Kolumba ’, das ‘neue Diözesan-Museum’ von Peter Zumthor.

Gegen 166 Wettbewerber setzte sich der Schweizer Peter Zumthor mit seinem Entwurf durch. 1996 erfolgte die Ausschreibung für den Neubau des Diözesan-Museums des Erzbistums Köln, im September 2007 konnte der Neubau als ‘Kunstmuseum des Erzbistums Köln’ eröffnet werden (mit dem bekannten ‘entartet-Eklat‘ von Kardinal Meisner).

St. Kolumba war einst eine der bedeutendsten mittelalterlichen Kirchen der Kölner Innenstadt. Fast nichts dieser Kirche überstand den Zweiten Weltkrieg – kaum mehr als eine Marien-Figur eines Chor- Pfeilers. Neben den Trümmern dieser mittelalterlichen Kirche beschirmt die in das Museum integrierte Grabungshalle Zumthors auch die Ergebnisse einiger Grabungen, die Befunde von Vorgänger-Bauten ergaben. Akustisch begleitet wird das ganze von einer beeindruckenden (und wohl so manchem Betrachter nicht bewusst werdenden) Klang-Installation von Bill Fontana. Direkt benachbart schließt sich leider seit dem Museumsbau gut versteckt die Kapelle ‘Maria in den Trümmern’ nach einem Entwurf von Gottfried Böhm (1949/50, erweitert 1957) an.

Eine langgezogene Treppe erklimmend, erreicht man die erste Etage, in der die Ausstellungsräume des Museums beginnen.

Das Gebäude beeindruckt mich – von innen. Von außen hingegen empfinde ich das Gebäude als drückend, schwer, sowohl was die wunderbare Kapelle angeht (die jetzt beinahe erdrückt wirkt), als auch in seiner Beziehung zum ‘Disch-Haus’, einer der wenigen architektonischen ‘Perlen’ der Innenstadt (dem jetzt ein zu großer Baukörper gegenüber steht).

Die Innen-Architektur hingegen wirkt voller Perspektiven, Emotionen, Inszenierungen – durch ihre Klarheit, Einfachheit, Schlichtheit.
Die hohe Qualität der Innen-Architektur – von der Gestaltung über die handwerkliche Qualität bis zu den Materialien – beeindrucken. Doch hält die Aufmerksamkeit, die die Ausstellungsstücke wecken, diesem hohen Niveau der Architektur immer stand?

Oft beschleicht mich der Eindruck, ein großer Teil der Besucher gehe zwar aufmerksam, geradezu andächtig durch das Diözesan-Museum. Doch die Wahrnehmung, Bewunderung scheint eher auf das Museum selbst als auf den Inhalt gerichtet. ((Befördert wird dieser Effekt evtl. dadurch, dass die Objekte selbst keinerlei Erläuterungen haben, sondern jeglicher Hinweis nur in einem kleinen Begleitheft zu finden ist, das jeder Besucher am Eintritt ausgehändigt bekommt.))
Was eigentlich im Vordergrund stehen sollte -die Ausstellungsstücke- rückt oftmals eher in den Hintergrund. Die ‘Hülle’ wird zum Exponat, der Ausstellungsraum selbst wird zum eigentlichen Ereignis (ein Effekt, wie ich ihn etwas ähnlich beim Gehry-Bau des Guggenheim-Museums Bilbao empfunden habe).

Kolumba – Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Kolumbastr. 4, 50667 Köln
tägl. außer Dienstag 12:00 bis 17:00 Uhr

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Peter Zumthor: Kolumba, Neues Diözesan-Museum Köln – Fotos Februar 2008

Kolumba, Eingang
Kolumba, Eingang
Kolumba
Kolumba
Kolumba
Kolumba
Kolumba, Treppe
Kolumba, Treppe
Kolumba
Kolumba

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Kolumba Diözesan Museum 2016 – Fasadenschäden nach nur 9 Jahren

Nach nur neun Jahren werden erhebliche Mängel an der Fassade von Kolumba festgestellt. Die Aussenwände des Museums, aus einem speziellen damals eigens für Kolumba entwickelten Backstein hergestellt, nehmen so verlautet bei Regen mehr Feuchtigkeit auf, als sie bei Trockenheit wieder abgeben.

Die West-Fassade ist seit Ende 2016 eingerüstet (Fotos Juni 2017):

Kolumba Diözesan Museum Köln - die eingerüstete Westdfassade im juni 2017
Kolumba Diözesan Museum Köln – die eingerüstete Westdfassade im juni 2017
Kolumba Diözesan Museum Köln - die eingerüstete Westdfassade im juni 2017
Kolumba Diözesan Museum Köln – die eingerüstete Westdfassade im Juni 2017

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